Frauen an die Macht – ein steiniger Weg
Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts: Hier treffen sich zufällig drei junge Frauen. Frauen wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Denn Anni stammt aus ärmlichen Verhältnissen und muss nun hier in Berlin ...
Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts: Hier treffen sich zufällig drei junge Frauen. Frauen wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Denn Anni stammt aus ärmlichen Verhältnissen und muss nun hier in Berlin eine neue Stelle als Dienstmädchen antreten. Lisa und Hedwig dagegen kommen aus besser gestellten Familien. Aber alle drei haben einen Wunsch: sie wollen sich mehr Wissen aneignen, wollen beruflich Boden fassen und sich entwickeln, wollen wie die Männer studieren, forschen und lehren. Ja es ist ein hohes Ziel, bei dem sie viele Demütigungen, Rückschläge und Ungerechtigkeiten erleben und dagegen anzukämpfen haben. Ein steiniger Weg auf dem sie aber auch als Freundinnen fest zusammenwachsen und ihre Persönlichkeiten stärken.
Ich habe diesen Roman als sehr unterhaltsam und kurzweilig empfunden, da die Beschreibung der Probleme dieser drei jungen Frauen so anschaulich waren und auf mich lebendig wirkten. Die Ausführungen zu Lisas radioaktiven Forschungen haben mir wieder einmal bewiesen, dass es mit meinem physikalischen Wissen nicht weit her ist. Umso mehr bewundere ich die Autorin, dass sie dies im Buch zu vermitteln versucht.
Als Hauptfigur hat mir Lisa am besten gefallen. So viel Wissen, so viel Energie, dabei aber immer recht zurückhaltend. Wie oft musste sie erleben, dass ihre eigenen Forschungsergebnisse weniger bis gar nicht gewürdigt wurden, sondern unwillentlich ihrem männlichen Kollegen Hahn zugeschrieben wurden. Hier nicht den Mut zu verlieren, da muss schon ein starker Wille und sehr viel Forschungseifer vorhanden sein. Aber im Buch steht ja auch: sie feiert ihre Erfolge, indem sie gleich weiterforscht.
Von mir erhält dieser Roman 5 Lese-Sterne.