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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2020

Pandastisch :-)

Pandatage
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Dannys Frau Liz ist ein Jahr vor die Geschichte einsetzt bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seither ist er alleinerziehender Vater eines Sohnes, der nicht mehr sprechen will, und leider auch chronisch ...

Dannys Frau Liz ist ein Jahr vor die Geschichte einsetzt bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seither ist er alleinerziehender Vater eines Sohnes, der nicht mehr sprechen will, und leider auch chronisch pleite. Die Miete kratzt er gerade noch so zusammen, doch als er auch noch seinen Job verliert und sein Vermieter ihm mit einem Schläger auf die Pelle rückt, ist guter Rat teuer.

Gar nicht teuer ist hingegen das Pandakostüm, das er daraufhin in einem Kostümladen erwirbt, dafür stinkt es und es ist so hässlich, dass eigentlich niemand erkennen kann, um welches Tier es sich bei der Verkleidung handelt. Danny lässt sich davon nicht unterkriegen und tritt fortan als tanzender Bär im Park auf, um Geld zu verdienen. Der große finanzielle Erfolg lässt auf sich warten, allerdings geschieht eines Tages das Unglaubliche: Will spricht mit dem vermeintlich fremden Panda.

“Pandatage” hat mich überrascht, da ich eine melancholische, sehr schwermütige Geschichte erwartet hatte. Ich war auf emotionale Gespräche zwischen den Charakteren gefasst, auf rührselige Rückblicke auf das Leben der Protagonisten, als Liz noch darin vertreten war. Davon vorgefunden habe ich in dem Buch wenig. Dafür umso mehr Humor in einer Geschichte, bei der man meiner Meinung nach ganz klar herausliest, dass sie von einem Mann geschrieben wurde, was nicht negativ aufzufassen ist, im Gegenteil: Es verleiht der Story Authentizität.

Der Aufbau der Handlung ist recht einfach, in ihr tauchen kaum Überraschungen auf. Dafür sind die Charaktere umso liebenswerter und haben alle ihre Eigenheiten, die einen zum Schmunzeln bringen.

Ich hatte Spaß beim Lesen und war positiv überrascht, dass ein so schwieriges Thema so locker und leicht erzählt werden kann. Somit empfehle ich das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Kurzweilige Sommerlektüre

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
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Sophie hängt etwas in der Luft. Ihre Beziehung fühlt sich nicht mehr ganz so richtig an, sie hat den Tod ihrer Mutter im letzten Jahr noch nicht überwunden und ihr Job ist auch alles andere als ein Traum. ...

Sophie hängt etwas in der Luft. Ihre Beziehung fühlt sich nicht mehr ganz so richtig an, sie hat den Tod ihrer Mutter im letzten Jahr noch nicht überwunden und ihr Job ist auch alles andere als ein Traum. Eigentlich würde sie, anstatt am Empfang einer Filmagentur zu versauern, viel lieber mit ihrem eigenen Foodtruck durch die Welt tingeln.

Ihr Leben ändert sich jedoch drastisch, als ihr ein Job im Marketing eines potenziellen Blockbusters in den Schoß fällt.

Bereits Cover und Titel geben ganz klar Preis, worauf man sich mit “Die Liebe fällt nicht weit vom Strand” einlässt: Die perfekte Unterhaltung für Strandkorb oder Balkonien. Die Sprache der Autorin ist einfach und angenehm zu lesen, der Storyline kann man gut folgen, ohne das Gehirn zu sehr zu beanspruchen. Und das ist in diesem Fall durchaus nicht negativ zu bewerten, sondern genau das, was ich mir von einer Strandlektüre erwarte.

Auch die Umschreibungen sowohl der Lokationen als auch der Emotionen der Charaktere fand ich sehr gelungen, zudem sprach mich der Humor der Autorin an. Einzig all die Zufälle in dem Buch, die Sophie dorthin bringen, wo sie schlussendlich landet, finde ich etwas zu dick aufgetragen. Darüber kann ich allerdings hinwegsehen, indem ich diese als weiteren humoristischen Akzent betrachte.

Ein Buch, das ich gerne zum Einpacken in die Badetasche empfehle.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Angenehm zu lesendes Familienportrait

Das Holländerhaus
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Das Holländerhaus erzählt die Geschichte der Familie Conroy über mehrere Generationen. Vater Cyril möchte seiner Familie ein besseres Leben bieten. Er handelt mit Immobilien und überrascht seine Frau mit ...

Das Holländerhaus erzählt die Geschichte der Familie Conroy über mehrere Generationen. Vater Cyril möchte seiner Familie ein besseres Leben bieten. Er handelt mit Immobilien und überrascht seine Frau mit dem namensgebenden Gebäude. Diese fühlt sich jedoch nie wohl in dem großen Anwesen und sie verlässt die Familie. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Cyrils Sohn Danny erzählt, der eine sehr enge Beziehung zu seiner Schwester Maeve hat.

Das Buch ist hauptsächlich auf die Beziehungen der Charaktere bzw. deren Probleme miteinander aufgebaut. Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Figuren entwickeln und welche Wendungen ihre Leben nehmen.

Ich fand die Geschichte sehr angenehm zu lesen, wobei die Erzählweise der Autorin sprachlich für mich nicht in irgendeiner Form heraussticht. Auch die Handlung ist nichts Besonderes und dennoch hat das Buch es geschafft, mich zu fesseln und es mit Freude zu Ende lesen.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Wenn die Liebe verstummt

flüchtig
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Hubert von Goisern startete seine Karriere als Musiker und Komponist bereits in den 1980ern und ist seitdem sehr erfolgreich. Auch als Künstler und in Dokumentarfilmen zeigte sich der Österreicher stets ...

Hubert von Goisern startete seine Karriere als Musiker und Komponist bereits in den 1980ern und ist seitdem sehr erfolgreich. Auch als Künstler und in Dokumentarfilmen zeigte sich der Österreicher stets weltoffen und experimentierfreudig und so war es nur eine Frage der Zeit, bis er sich nun neben der Lyrik seiner Songtexte auch der Prosa widmete, und zwar unter seinem bürgerlichen Namen Hubert Achleitner.

In „flüchtig“ entflieht Maria ihrem Eheleben nach 30 Jahren, ohne eine Nachricht oder einen Hinweis daraufhin zu hinterlassen, wohin sie gegangen ist. Geschildert wird daraufhin sowohl ihr Versuch, ein neues Ziel in ihrem Leben zu finden als auch die Suche ihres Mannes Herwigs nach seiner Frau. Der Weg der beiden wird dabei gesäumt von zahlreichen mal mehr mal weniger flüchtigen Begegnungen.

Wer die Kompositionen von Hubert von Goisern kennt, der weiß, dass Hubert Achleitner einen Sinn für Schönheit hat. Ich war daher davon überzeugt, dass „flüchtig“ sprachlich überzeugen wird und bin nicht enttäusch worden. Der Autor erzählt in einer leicht lesbaren Sprache, ohne dabei jemals oberflächlich zu werden. Seine Wortkompositionen sind spielerisch und intelligent, tiefsinnig, doch nie gekünstelt. Ich bin begeistert von der Erzählweise dieser Geschichte.

Nicht ganz so fangen genommen hat mich die Story selbst. Hier war es einerseits die Handlung, die an manchen Stellen dahingeplätschert ist, ohne dass wirklich viel passiert wäre, und andererseits die Hauptcharaktere, die für mich teilweise nicht greifbar wurden, deren Haltung und Aktionen ich nicht folgen konnte, und die mir in ihrer Gefühlswelt zu wenig ausgeleuchtet wurden. Dem gegenüber fand ich, dass Nebencharakteren und deren Geschichte zu viel Raum in dem Roman gegeben wurden.

Alles in allem ein gelungenes Debüt, das ich gerne an jene weiterempfehle, die die leisen, die zarten Geschichten schätzen und sich an der Schönheit der Sprache erfreuen.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Anders als erwartet - aber gut!

Nach Mattias
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Ich war mir nach der Leseprobe sicher, na ja, eigentlich war ich mir schon nach den ersten Zeilen oder zumindest Seiten sicher: Dieses Buch ist ein Schätzchen. Die Sprache des Autors hat mich sofort in ...

Ich war mir nach der Leseprobe sicher, na ja, eigentlich war ich mir schon nach den ersten Zeilen oder zumindest Seiten sicher: Dieses Buch ist ein Schätzchen. Die Sprache des Autors hat mich sofort in den Bann gezogen - die Sätze sind nicht immer vollständig, nicht immer grammatikalisch korrekt, aber so nahe am Leben.

Die Inhaltsangabe schickt voraus, das Leben von Menschen auszuleuchten, die einen geliebten Menschen, Mattias, verloren haben. Ich habe mich darauf gefreut, sie auf ihrem Weg zu begleiten, gehofft, daraus vielleicht auch etwas für mich in ähnlichich Situationen mitnehmen zu können.

Dann kam die Enttäuschung: Statt genauer auf die Charaktere einzugehen, die in engerem Kontakt zu Mattias gewesen waren, beleuchtet der Autor bruchstückhaft das Sein ganz vieler verschiedener Figuren. Auch interessant, aber leider ließ das für mich an Tiefe fehlen.

Vier Punkte gibt es von mir dennoch, da sich zum Ende hin die Fragmente wunderbar zusammenfügen und so in meinen Augen das Buch doch noch sehr lesenswert machen.

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