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Veröffentlicht am 15.06.2020

Ein ruhiger, gefühlvoller Roman, der überrascht, zum schmunzeln & schwer schlucken bringt.

Farbenblind-Reihe / Farbenblind
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"FarbenBlind" haucht zwei jungen Menschen auf gefühlvolle Weise Einschränkungen des Sehens ein:
Der neunzehnjährige Milan ist von Geburt an in Dunkelheit gehüllt, während sich Leyla oftmals genau danach ...


"FarbenBlind" haucht zwei jungen Menschen auf gefühlvolle Weise Einschränkungen des Sehens ein:
Der neunzehnjährige Milan ist von Geburt an in Dunkelheit gehüllt, während sich Leyla oftmals genau danach sehnt; denn die Schülerin leidet an Synästhesie. Sie kann Töne sehen.

Neben diesen Hinderungen tragen die Hauptcharaktere familiäre Probleme, erlittene Verluste, Unsicherheiten & Zweifel auf ihren Seelen. Beider Leben ist von Einsamkeit durchtränkt, von schweren Schicksalen geprägt & Müttern, die manchmal keine sein können.
Gewohnheit im Gleichspiel mit Zufall & ein neugieriger Vierbeiner führen Milan & Leyla zusammen - & eine unumstrittene Verbindung wird mit dem ersten Wort geknüpft. Beide sahen, fanden in dem anderen das, was sie jahrelang verzweifelt, insgeheim suchten: jemanden, der versteht; der akzeptiert. Bedingungslos.
Maike gelang es Gefühle & Emotionen in die Kapitel zu legen, berührte mich mit ihren Worten, regte zum nachdenken & einem stummen Verständnis an.
Sie erschuf Protagonisten mit Geheimnissen, die nicht von Beginn an ersichtlich sind, gab Andeutungen, die vermuten & verwerfen ließen.

Ich habe "FarbenBlind" in kurzer Zeit gelesen, da die junge Schriftstellerin flüssig & unkompliziert schreibt. Durch viele Schachtel - oder Nebensätze, in denen manches, oft wiederholt, geschildert wird, & den, meiner Meinung nach der Thematik nicht gänzlich entsprechenden, zu einfachen Schreibstil geht jedoch eine gewisse Intensität, Eindringlichkeit verloren.
In der zweiten Hälfte dieser bildlich dargelegten Handlung vermisste ich leider das Kernthema. Gerne hätte ich mehr von der Synästhesie erfahren, mehr von dem Versuch gelesen, einem Blinden dank dieser seltenen Sonderbarkeit Farben in's Herz zu zeichnen. Leider ging dies durch andere eingebrachte Probleme unter.
Ich vermute, dass Maike zu viel wollte, dabei hätte "FarbenBlind" mit seiner außergewöhnlichen Thematik, der unbegreiflichen & doch präsenten, innigen Verbindung von Leyla, Milan & Alpha, dem zutraulichen Schäferhund, der so viel mehr wurde, als nur ein Haustier, genügt, um eine berührende Geschichte zu kreieren, die lange nachhallt. Sowohl in den Szenen, in der ich die Beiden erleben durfte, wie auch in denen, in denen sich jeder Einzeln seinen Gedanken hingibt zerschnitt eine tiefe Verletzlichkeit die Atmosphäre, Ehrlichkeit, greifbare Zerissen - & Unsicherheit, Zweifel. Ja, Maike schafft es Gefühle aus den Sätzen direkt in die Seele des Lesers zu werfen.
Manche Sequenzen tönen laut, überraschen durch Unvorhersehbarkeiten. Verwundern durch plötzliche Gefahr & gestandene Geheimnisse. Andere tränen stumm vor Einfühlsamkeit.
Dieses Buch ist Leise & gleichzeitig dröhnend.
Mit einem Ende, das mir minutenlang den Atem verschlug.

Auf den 464 Seiten ihres zweiten Romans schwingen viele wichtige Botschaften mit ...
erst wenn Du die Augen schließt, erkennst Du das Beste & die wirkliche Schönheit in einem Menschen.
Tiere können Löcher füllen, Seelen heilen & verstehen, was Menschen niemals verstehen können; geben, was Menschen niemals geben könnten.
ein erster Blick, ein kleines Lächeln reichen manchmal, damit ein Fremder zu einem Freund wird, sich die Seelen erkennen.
Nichts ist wie es scheint & es gibt so vieles, von dem wir keine Ahnung haben; das wir nicht sehen können.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Wer Ali Hazelwood liebt, wird hier enttäuscht werden.

The Boyfriend Hypothesis. Wenn die plausibelste These zur Unmöglichkeit der Liebe führt
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Als großer Fan von Ali Hazelwood hatte ich hohe Erwartungen an diesen Roman. Vielleicht zu hohe?

„The Boyfriend Hypothesis“ ist der dritte Teil der RomCom-Reihe „Chemistry-Lessons“, in der wir Frauen ...

Als großer Fan von Ali Hazelwood hatte ich hohe Erwartungen an diesen Roman. Vielleicht zu hohe?

„The Boyfriend Hypothesis“ ist der dritte Teil der RomCom-Reihe „Chemistry-Lessons“, in der wir Frauen begleiten, die sich in einem männerdominierten Berufsfeld bewegen, ein wenig unsicher und unbeholfen und auf der Suche – mehr oder weniger zumindest – nach der Liebe sind.

Chemie-Ingenieurin Penny hat genug von Beziehungen, nachdem sie immer wieder an untreue Kerle geraten war. Bis sie durch einen (un)glücklichen Zufall auf den attraktiven Barista Caleb trifft und eine Affäre gar nicht mal so schlecht klingt. Zwischen den beiden funkts und schon bald wird klar, dass „Spaß“ nicht mehr reicht. Doch Caleb bleiben nur noch vier Wochen, bis er New York verlässt. Gefühlschaos vorprogrammiert!

Zuallererst möchte ich erwähnen, dass die Cover die Protagonisten zeigen und der/die DesignerIn mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Blick ins Buch gewagt hat. Top!

Susannah Nix schreibt locker und leicht, die Handlung wurde vorstellbar, ohne Überraschungen ausgearbeitet und ist somit nett für zwischendurch.
Aber der „Beziehung“ hätten offene Gespräche gutgetan, um den Figuren eine gewisse Reife zu verleihen. Das provozierte Drama zerrte auf negative Art an den Nerven, genau wie die ständigen Erwähnungen von Calebs gutem Aussehen. Schade, dass der angehende Medizinstudent nicht mehr zu bieten hat, was die Autorin hervorheben konnte.
Penny, die zwar curvy ist, aber einem Healthy-Lifestyle frönt, und ihr Job in der MINT-Branche sowie die Vorurteile, mit denen Frauen in diesem Berufsfeld noch immer kämpfen, kamen leider viel zu kurz.
Kein Vergleich zu den RomComs von Ali Hazelwood, die diese Themen auf angenehme und interessante Weise aufgreift.
Schön war es, die Nebenfiguren, wie die Frauenstrickgruppe und George, kennenzulernen, Teil von einigen süßen und gemütlichen Momenten zu sein. Zusätzlich warten in „The Boyfriend Hypothesis“ Humor und Spice.
Jedoch finde ich die Ähnlichkeit, die die Titel und Themen von Nix zu jenen von Hazelwood aufweisen, irritierend.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Eine Geschichte wie eine lange, eine sehr, sehr lange Umarmung.

The Blackbird Oracle
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Hexen, Vampire, Geheimnisse und dunkle Magie – der Klappentext verspricht perfekten Lesestoff für den Herbst. Gewissermaßen stimmt das auch, denn aufgrund eines atmosphärischen Stils und einer regennassen, ...

Hexen, Vampire, Geheimnisse und dunkle Magie – der Klappentext verspricht perfekten Lesestoff für den Herbst. Gewissermaßen stimmt das auch, denn aufgrund eines atmosphärischen Stils und einer regennassen, düsteren Stimmung bietet „𝐓𝐡𝐞 𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤𝐛𝐢𝐫𝐝 𝐎𝐫𝐚𝐜𝐥𝐞“ gemütliche Stunden. Zumindest für geduldige LeserInnen. …

Diana Bishop stammt von einem alten, mächtigen Hexengeschlecht ab, jedoch bekam die Historikerin nie die Möglichkeit, ihre vollen Kräfte zu entfalten. Gemeinsam mit ihrem 1500 Jahre alten Mann, dem Naturwissenschaftler Matthew Clairmont, und ihren siebenjährigen Zwillingen führt sie ein weitgehend normales Leben. Bis zu dem Tag, an dem eine »Einladung« – oder eher Aufforderung – von der Kongregation eintrudelt, die die Zukunft von Becca und Phil außerhalb der Reichweite ihrer Eltern lenken könnte, und Prophezeiungen den Alltag der kleinen Familie durcheinander bringen. Diana bleibt nichts anderes übrig, als sich ihrer Vergangenheit zu stellen – und ihre wahre Macht zu entdecken …

Deklariert wurde dieses wunderschön aufgemachte Buch als »neuer Roman«, der ein paar Jahre nach der „All Souls“-Trilogie spielt, aber unabhängig dieser Serie gelesen werden kann. Ich könnte mir aber vorstellen, dass LeserInnen, die Vorwissen haben, sich nicht nur besser zurechtfinden, sondern auch deutlich mehr Freude hieran haben als solche, wie ich. Auch die Genrezuteilung ist fraglich: Romantasy? Ist das denn die neue, allgemeine Deklaration für eine Geschichte mit einem Paar?

Zu Beginn bekommen wir Einblicke in das gemächliche Leben von Diana und Matthew, bis sich die Hexe aufmacht, Familiengeheimnisse zu entschlüsseln und verdrängte Ängste, vor allem vor der Kraft, die in ihr schlummert, zu überwinden.
Nun … Ich hatte wirklich viel erwartet. Das Geschehen dreht sich hauptsächlich um Bishop und ihren ausufernden Stammbaum, um das Entdecken der Magie und die Gegebenheiten der Hexenwelt. Alles nicht schlecht – doch abgesehen des flüchtigen historischen Bezugs zu den Prozessen von Salem und Dianas Versuch, sich gegen die Verlockungen der Dunkelheit zu stemmen, nichts, was einem Plot Spannung verleiht. Dabei weckte die Autorin öfter das Gefühl unguter Vorahnungen, lässt auf Bedrohung und alles verändernde Ereignisse hoffen, um diese »Möglichkeiten« zumeist ungenutzt verstreichen zu lassen.

Deborah Harkness Stil ist definitiv sehr detailreich, soft, einlullend.
Versteht mich nicht falsch: Ich mag die bildhafte Sprache und poetische Inszenierungen, liebe es, wenn Charaktere und Worldbuilding merklich ausgearbeitet wurden. Jedoch mangelte es in entscheidenden, mystischen Momenten, in Szenen, die Fahrt aufnehmen könnten, an Beschreibungen, während sonst scheinbar alles in die Länge gezogen werden wollte. Vieles wirkte oberflächlich, NeuensteigerInnen haben keinen Bezug zu bestimmten Figuren und Erwähnungen, sodass diese Ausschweifungen es unweigerlich erschwerten, der sowieso schon schleppenden, seichten Storyline aufmerksam zu folgen. Raum für Twists und Action, den gab es, aber der Roman plätschert gemächlich vor sich hin, wurde durch etliche Namen, Verbindungen und Beziehungen auch nicht sonderlich aufgewertet. Wenn auch die eine oder andere familiäre Diskussion unterhaltsamer und interessanter Natur war, fehlt es an Vorankommen und – selbst durch überraschende Offenbarungen und viel Gefühl – irgendwie an einer Handlung.
Ebenfalls leider ein Kritikpunkt: die Beziehungen des Ehepaars und die Statistenrolle von Clairmont – wer einen feurigen Vampir an der Seite der Hexe erwartet, Knistern und Funken sucht, wird wahrscheinlich nicht fündig werden. Dabei ist doch die Ausgangslage SO gut!
Zumindest die Protagonistin und die Zwillinge bekamen Tiefe und individuelle Züge, die auf die Entwicklung in etwaigen Folgebänden neugierig machen.

Die gesamte Idee hätte so viel Potenzial für Aufregung, Leidenschaft, Spannung und Gefahren gehabt, nun ja – letztlich ist „The Blackbird Oracle“ kein schlechtes Buch. Empfehlen würde ich diese Schönheit allen, die die „All Souls“-Serie kennen, und jenen, die eine gemütliche Urban-Fantasy-Geschichte inkl. düsteren Vibes wollen.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Nicht vollkommen rund und überzeugend.

Haunted Beauty
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„Haunted Beauty“ stieß mir bereits vor der Veröffentlichung aufgrund des auffälligen Covers ins Auge.

Der Klappentext verspricht eine romantisch-düstere Geschichte mit Thrill-Faktor, den man letztlich ...

„Haunted Beauty“ stieß mir bereits vor der Veröffentlichung aufgrund des auffälligen Covers ins Auge.

Der Klappentext verspricht eine romantisch-düstere Geschichte mit Thrill-Faktor, den man letztlich auch bekommt. Brutale und blutige Szenen, Mrd und Td ebenso wie einige Geheimnisse und Spice finden sich innerhalb der anschaulichen Storyline.

Aber ich empfand den Schreibstil von Tanja Nickel leider als sehr, sehr einfach. Wiederholungen von Worten und Informationen waren weder zu überlesen noch zu überhören. Zusätzlich minderten das inkonsequente Verhalten der achsoboesen Figuren und unrealistische bzw. unlogische Handlungen und Ausführungen den Spaß.

Erzählt wird aus der Perspektive von Brain – einem Cop, der auf der Suche nach seinem Bruder auf Yana trifft und in einen gefährlichen, lebensverändernden Strudel gezogen wird, initiiert von der brasilianischen Mfia.

Welche Rolle die schöne Unbekannte in Wahrheit innehat, war leicht zu erahnen, jedoch tat dies dem Interesse keinen Abbruch. Im Gegensatz zu ihrem Verhalten, das mehrfach nicht mit der mächtigen, allseits gefürchteten Frau, als die sie dargestellt wird, kompatibel war. Auch andere der Charaktere, denen wir begegnen, passten für mich nicht recht in das ihnen zugedachte Bild, aber hauptsächlich stieß mir Brain negativ auf. Dieser weckt anfänglich zwar den Anschein des harten Beamten: korrupt und zu allem bereit. Schnell zeigt sich, dass dem nicht so ist. Ihn würde ich durchweg eher als unstet bezeichnen: betrachtet man bspw. die Intention, seinen Bruder zu finden, den Drang, Informationen über den berüchtigsten Mafiosi von der fremden Verführung einzufordern – und die Leichtigkeit, mit der er sich genauso schnell davon abbringen lassen hat wie von Hass und Rachsucht. Nackte Haut und so. Ihr wisst schon. Auch nach Allerhand unmoralischer Taten war er definitiv niemandes schlimmster Alptraum.

Die romantische Entwicklung ging recht flott. Nicht unbedingt nachvollziehbar, wann denn hier wodurch Gefühle und Liebe entstanden sind. Aber so what. Dafür mochte ich es, dass „Haunted Beauty“ ausschließlich von dem männlichen Protagonisten wiedergeben wurde, der Verlauf reich an detailreichen Momenten ist, die von Mord erzählen, und der Spice anderes nicht in den Hintergrund drängt.

Trotz Kritik und Augenrollen haben mich tempo- und actionreiche Szenen, das Bl
t und auch einige Hintergründe aus Yanas Vergangenheit bis zum – gut inszenierten – Ende durchhalten lassen.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Ich mag die Bücher der Autorin sehr, aber dieses leider nicht.

Funkenmagie
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„Funkenmagie“ war eine der ersten Veröffentlichungen von Liane Mars und bekam nun eine äußerliche Auffrischung.
Obwohl ich bisher jedes einzelne Buch der Autorin – egal, in welchem Genre es angesiedelt ...

„Funkenmagie“ war eine der ersten Veröffentlichungen von Liane Mars und bekam nun eine äußerliche Auffrischung.
Obwohl ich bisher jedes einzelne Buch der Autorin – egal, in welchem Genre es angesiedelt oder unter welchem Pseudonym es veröffentlicht wurde – sehr genossen und gerne empfohlen habe, bin ich mit Ineas und Eamons Story nicht warm geworden.

Inea, aus deren Sicht wir die Geschehnisse verfolgen, ist eine taffe, eigensinnige und manches Mal vorlaute Frau, die selbst in der gegenwärtigen Situation einen gewissen Optimismus und Kampfeswillen aufweist. Im Verlauf muss die Arven einiges einstecken und Verluste verkraften, Niederlagen akzeptieren und Opfer bringen. Alles, weil der Mann, den sie liebt, nicht nur für die Feinde ein Dorn im Auge ist. Auch für ihr Volk könnte der neue Fy-Riad das Ende bedeuten.
Dabei war Eamon, trotz seiner gewaltigen Macht und seiner Position innerhalb einer veralteten Hierarchie, anders als seine Vorgänger: Er will seine begrenzte Amtszeit nutzen – sich der Konsequenzen und Gefahren bewusst –, um Veränderungen herbeizuführen. Gerechtigkeit, Gleichgewicht und ein Leben ohne Tyrannei. Aber Misstrauen in den eigenen Reihen, Krieg im Nacken sowie unbändige Magie und Brutalität in sich lassen sein Vorhaben in weite Ferne rücken.
Einzig die Liebe schafft es, den Kriegsfürsten zu erden. Doch diese macht ihn angreifbar – und Inea damit zum perfekten Ziel…

Theoretisch liebe ich High-Fantasy/Romantasy; mag es, komplexe, neue Welten und (Magie)Systeme zu ergründen, jedoch fehlten mir hier im Worldbuilding greifbare Details. Die unterschiedlichen Völker, diverse Fähigkeiten und die Bürde, die mit Eamons Stellung einhergeht, wurden erwähnt und angerissen, doch so wirklich schlüssig, ausreichend und zuletzt auch stimmig empfand ich diese Ausarbeitung nicht.
Hingegen warten in der Storyline zahlreiche Nebensächlichkeiten – Kapitel, in denen geputzt, geschlafen, gewartet und nachgedacht wird, ziehen das Buch unnötig in die Länge und sorgen gemeinsam mit zahlreichen Nebenfiguren und immer wiederkehrenden, ausufernden Diskussionen dafür, dass die Handlung auf der Stelle tritt.

Liane schlägt einen deutlich ernsteren Ton an als gewohnt und unterstreicht damit den Fokus des Romans – der Krieg zwischen Tul Dalla und Tul Curragh, Politik inkl. Intrigen und dem Wandel einer festgefahrenen Struktur. Dennoch gab es Dialoge und Monologe, die überraschend modern und humorvoll waren und ein wenig Leichtigkeit brachten.
Leider fand die zwischenmenschliche Komponente bei mir keinerlei Anklang, was an dem Insta-Love-Trope lag – weder gab es zu Beginn eine Basis, die etwaige Empfindungen rechtfertigt, noch im Verlauf Raum für ein wirkliches Kennenlernen oder sich Verlieben. Bis zum Schluss blieben Szenen, die die intensiven Gefühle zumindest authentisch darlegen könnten, aus.

Abgesehen von der obigen Kritik beinhaltet „Funkenmagie“ spannende, blutige Sequenzen, tragische Twists und den einen oder anderen intimen Augenblick. Mars griff verschiedene Wesenheiten und Magieformen auf, sorgte für brisante Themen – bspw. Unterdrückung und Ausbeutung von Minderheiten –, und untermalte ihre Fantasy-Geschichte – der kriegerischen Situation des Landes entsprechend – mit einer bedrohlichen Stimmung. Armut, Angst und Wut waren ebenso allgegenwärtig wie Misstrauen, Unsicherheit und Anspannung. Es brodelt – und mehr als einmal schien alle Hoffnung verloren, Verzweiflung auf dem Vormarsch. In den letzten Kapiteln steigt die Ereignisrate samt dem Tempo, bevor die Story zu einem guten Abschluss kommt.

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