Langatmiger Flughafenaufenthalt
Boston Nights - Wahres VerlangenAls Ava dem Schotten Caleb begegnet ist es eine Hassliebe auf den ersten Blick. Denn Caleb ist zwar unverschämt gutaussehend, aber eben vor allem einfach nur unhöflich. Erst klaut er Avas letzte Chance ...
Als Ava dem Schotten Caleb begegnet ist es eine Hassliebe auf den ersten Blick. Denn Caleb ist zwar unverschämt gutaussehend, aber eben vor allem einfach nur unhöflich. Erst klaut er Avas letzte Chance auf ein erste Klasse Ticket im Flieger und dann auch noch die Möglichkeit auf einen warmen Kaffee. Wie durch ein Wunder scheinen sich die beiden immer wieder zu begegnen, auch wenn die meisten dieser Begegnungen danach in brüsken Wortgefechten enden. Als sie dann auch noch im Flieger nebeneinandersitzen, kratzen sie sich beinahe gegenseitig die Augen aus. Doch was zu dem Zeitpunkt noch keiner ahnt ist, dass die beiden schon ein paar Stunden später kaum noch die Finger voneinander lassen können. Doch so schön der gemeinsame One-Night-Stand auch war, fragt sich Ava schnell, ob sie sich wirklich auf eine Bettgeschichte mit dem schottischen Mistkerl einlassen soll, denn mehr als körperliche Anziehung ist da nicht. Oder etwa doch?
☆
Als ich hörte, dass ein neues Buch von Samantha Young erscheinen wird, war ich total aus dem Häuschen.
Ihr Buch „Hero – Ein Mann zum Verlieben“ ist eines meiner Lieblingsbücher und somit gehört sie (vor allem auch wegen der „Dublin-Street“-Reihe) zu meinen absoluten Lieblingsautoren.
Womit ich allerdings überhaupt nicht gerechnet habe ist, dass ich ihr neues Buch schon nach etwas über 100 Seiten abbrechen würde… Aber dazu später mehr.
Angefangen hat alles wie immer. Ich sah dieses wunderschöne Cover und war regelrecht schockverliebt! Es passte einfach nur zu gut zu der momentanen Jahreszeit und versprühte so kurz vor Weihnachten richtige Festtagsstimmung (so ging es zumindest mir, wenn ich es anschaute. In Wirklichkeit sind es einfach nur wunderhübsch aussehende, verschwommene Lichtpunkte, aber das ist mir egal 😊).
Neben dem Cover hat mir auch der Klappentext sehr gut gefallen, mir sogar direkt ein Kopfkino à la „Outlander“ beschert und in dieser Beziehung wurde ich zum Glück auch nicht enttäuscht. Denn der schottische heiße Mistkerl hat seinem Namen wirklich alle Ehre gemacht. Oh ja… Er war seeehr schottisch, seeeeehr heiß und einfach nur ein riesiger, seeeeeeeehr großer Mistkerl, der mir aber trotzdem sympathisch war.
Nur mit Ava hatte ich so meine Problemchen. Ich konnte ihre Handlungen leider nur sehr selten nachvollziehen. Ihre Sprunghaftigkeit und diese Stimmungsschwankungen von „so ein Mistkerl“ zu „er tut mir so leid, ich will ihm helfen“ zu „wie kann man nur so fies sein“ zu „ich vertraue ihm all meine Sorgen an“ habe ich einfach nicht verstanden. Irgendwie bin ich zwischen diesen riesigen Gefühlsschwankungen immer wieder auf der Strecke geblieben und kam als Leser gar nicht mehr hinterher. Es gab nie (also zumindest auf den ersten hundert Seiten) einen Moment in dem sie sich so in ihre Wut auf ihn hingegeben hat, dass ich diese als Leser auch „fühlen“ konnte. Sowas kenne ich von Samantha Young eigentlich überhaupt nicht…
Was ich auch nicht von ihr gewohnt bin (und das war der Hauptgrund wieso ich „Boston Nights“ abgebrochen habe) ist, dass sich das Buch wie Kaugummi zieht. Ich las und las und hatte das Gefühl, keinen Schritt weiterzukommen. Immer wenn ich ein neues Kapitel anfing, hoffte ich vergeblich darauf, dass man endlich mal über den Klappentext hinauskommt. Das passierte nur leider nicht.
Vielleicht war es falsch von mir, das Buch an genau der Stelle abzubrechen, an der die beiden nun endlich mal den Flughafen verlassen haben, aber ich hatte einfach keine Lust mehr. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber wenn ich nach fast 100 Seiten immer noch keinen Handlungsstrang entdecken kann, geschweige denn mal etwas neues passiert (sei es ein kürzerer Zeitsprung, ein neuer Ort oder endlich mal ein paar dauerhafte Nebencharaktere), dann will ich einfach nicht weiterlesen. Um fair zu bleiben muss ich zugeben, dass es zwar durchaus kürzere Zeitsprünge gab, diese aber aus Erinnerungen an die Vergangenheit bestanden und mich auch nicht sonderlich fesseln konnten.
Ich finde es wirklich so, so schade, dass ich das Buch abbrechen musste, aber ich merkte ziemlich schnell, dass ich es einfach nicht mehr lesen will und mich auch nicht mehr dazu aufraffen konnte.
Vielleicht werde ich mich irgendwann nochmal an „Boston Nights“ versuchen (immerhin ist es der Schotte auf jeden Fall wert 😊), aber momentan macht das wohl eher weniger Sinn.