Fesselnd und spannend, mit vielen Wendungen und Überraschungen sowie ungewöhnlicher Erzählweise.
The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.Inhalt:
Nach einem traumatischen Erlebnis wagt Jane einen Neuanfang.
Ihr neues Heim wurde geplant von einem exzentrischen Architekten, der Minimalismus und feste Regeln groß schreibt. Gleichzeitig ist ...
Inhalt:
Nach einem traumatischen Erlebnis wagt Jane einen Neuanfang.
Ihr neues Heim wurde geplant von einem exzentrischen Architekten, der Minimalismus und feste Regeln groß schreibt. Gleichzeitig ist er auch ihr Vermieter und hat hohe Ansprüche an die Bewohner seines hochtechnisierten Hauses. Jane gelingt es, sich im Bewerbungsverfahren durchzusetzen und darf in die Folgate Street 1 einziehen.
Nach und nach entdeckt sie die düstere und tödliche Vergangenheit des Hauses und ist bald selbst in großer Gefahr.
Mein Eindruck:
Da ich von "Tot bist du perfekt" begeistert war (aufgrund des außergewöhnlichen Erzählstils und vieler Überraschungseffekte), habe ich auch die beiden anderen Thriller von JP Delaney auf meine Wunschliste gesetzt.
"The Girl before" ist sein erster Thriller.
Die Erzählweise ist auch hier ungewöhnlich, aber wieder komplett anders und zu Beginn daher noch gewöhnungsbedürftig.
Die Gegenwart rund um Jane und ihre Nachforschungen sind im Präsens und in der Ich-Form aus Janes Perspektive erzählt.
Die Vergangenheit, d. h. die letzten Wochen in Emmas Leben sind ebenfalls im Präsens und auch Emmas Sicht in der Ich-Form erzählt.
Zu Beginn jedes Kapitels wird zwar genannt, wer gerade berichtet, aber da immer abwechselnd geschildert wird, um die Parallelen und Ähnlichkeiten der beiden Frauen zu verdeutlichen, kommt man - wenn man nicht aufpasst - schnell durcheinander. Teilweise wählen die beiden sogar die gleichen Formulierungen und erleben ähnliche Situation.
Ein wichtiges Indiz, dass Emma berichtet, sind die fehlenden Anführungszeichen bei der direkten Rede.
Die Charaktere sind auf ein Minimum begrenzt, wofür ich im Hinblick auf den zunächst verwirrenden Schreibstil dankbar bin.
Emma und Simon wagen gemeinsam nach einem Einbruch in ihre alte Wohnung und den damit verbundenen psychischen Traumata in das ungewöhnliche Haus.
Jane hat gerade ihr Kind verloren und ebenfalls ein Trauma zu bewältigen.
Das Haus ist bestückt mit viel Technik, die das Leben erleichtern soll und gleichzeitig wird auf Nippes und Schnickschnack völlig verzichtet. Nichts steht rum oder liegt im Weg. Wer möchte schon so leben?
Die über 200 Regeln des Architekten schränken die Individualität der Bewohner zusätzlich ein. Sie werden vom System des Hauses strikt überwacht und obwohl der Architekt Edward Monkford neurotisch und kaltherzig ist, verfallen ihm sowohl Emma wie Jane und beginnen eine Affäre.
Ich bin zunächst davon ausgegangen, dass auch dieser Thriller auf schockierende Art eine erschreckende Zukunftsvision aufzeigt: Was geschieht, wenn Technik den Menschen immer mehr Arbeit abnimmt, alles überwacht, jegliche Privatsphäre genommen wird und schlussendlich zur Bedrohung wird? Aber die Story entwickelt sich nach und nach zu einem spannenden Psychothriller, bei dem der Leser nie weiß, wer die Wahrheit sagt und von wem Gefahr droht.
Aufgrund der vielen Überraschungsmomente ist auch das Ende unvorhersehbar. Nichts ist wie es scheint und man kann niemandem trauen. Eine düstere und schaurige Atmosphäre.
Fazit:
Dank fesselndem und ungewöhnlichem Erzählstil ein düsterer Psychothriller, bei dem niemandem vertraut werden darf.
Durchgehend spannend und voller überraschender Wendungen, ein unerwartetes Finale.
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Rezensiertes Buch "The Girl before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot." aus dem Jahr 2018