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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2017

Futuristischer Krimi

Company Town - Niemand ist mehr sicher
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Hwa lebt in New Arcadia, einer neu aufgebauten Stadt auf einer Ölplattform. Sie arbeitet dort als Bodyguard für Prostituierte und ist mit diesen auch befreundet. Eines Tages erhält sie von der alles dominierenden ...

Hwa lebt in New Arcadia, einer neu aufgebauten Stadt auf einer Ölplattform. Sie arbeitet dort als Bodyguard für Prostituierte und ist mit diesen auch befreundet. Eines Tages erhält sie von der alles dominierenden Familie Lynch das Angebot  Joel Lynch als Bodyguard auf Schritt und Tritt zu folgen und zu beschützen. Ein Job, der für Hwa eine Chance bedeutet, aber auch stark in ihr bisheriges Leben eingreift. Kurz darauf stirbt eine der damals von ihr beschützten Prostituierten. Neben ihren eigenen Selbstvorwürfen muss Hwa nun auch mit den Anfeindungen ihrer ehemaligen Schützlinge und Freunde leben, die sich verraten fühlen. Als es zu einem zweiten Mord kommt, nimmt Hwa die Verfolgung des Täters auf und gerät dabei schnell selber in höchste Gefahr...
"Company Town" ist eine für mich neue Kombination aus Science Fiction und Kriminalroman. Der Schreibstil der Autorin Madeline Ashby ist dabei temporeich, lebendig und sehr flüssig zu lesen. Für mich war die Geschichte ein wenig zu überlagert mit technischen Innovationen und Details, dafür fehlten mir mehr Bilder dieser futuristischen Welt. Mir war eigentlich nie klar, warum sich diese abgeschottete Welt auf dieser Ölplattform entwickelt hat. Die integrierte Spannungsgeschichte um die Morde an den Prostituierten ist spannend und fesselnd beschrieben. Besonders gelungen war aus meiner Sicht die Darstellung der Hauptprotagonistin Hwa, sie wird sehr interessant charakterisiert und allein sie macht das Buch lesenswert. Leider hatte ich doch gerade zum Ende hin manchmal die ein oder andere Verständnisfrage, die auch für mich ungeklärt blieb, so dass das Lesen doch holpriger und deutlich anstrengender wurde.
Insgesamt finde ich die Idee zum Buch hervorragend, leider nicht konsequent gut umgesetzt, so dass der gelungene Charakter von Hwa letztendlich ausschlaggebend war für die Vier-Sterne-Bewertung des Buches.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Tote Lichter

Welt ohne Morgen
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Die beiden Geheimagenten Jonathan und Lew haben sich seit ihrem letzten Auftrag vor zwei Jahren zurückgezogen. Das ergaunerte Geld wird langsam knapp und das Leben bietet nicht mehr den Reiz der damaligen ...

Die beiden Geheimagenten Jonathan und Lew haben sich seit ihrem letzten Auftrag vor zwei Jahren zurückgezogen. Das ergaunerte Geld wird langsam knapp und das Leben bietet nicht mehr den Reiz der damaligen Zeit. Dennoch möchte Jonathan nicht wieder als "Der Monarch" auftreten, da er sich um seine Tochter Sorgen macht und sie aus der Schusslinie nehmen will. Als ihr Erzfeind eine gute Freundin gefangen nimmt und foltert wird diese von einem Geheimbund gerettet. Dieser Geheimbund kann Jonathan und Lew davon überzeugen ihre Geheimidentität wieder aufzunehmen und ein spannendes Abenteuer beginnt. Schnell wird den Beiden klar, dass viele Menschenleben gerettet werden können. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Jack Soren konnte mich in erster Linie mit seinem lebhaften und rasanten Schreibstil an die Geschichte fesseln. "Welt ohne Morgen" besticht mit unglaublich viel Action, Spannung und futuristischen Visionen. Die beiden Hauptprotagonisten werden ihren Rollen als vermeintliche Retter jederzeit gerecht und stellen die perfekten Gegenspieler für die dunklen Mächte dar. Manchmal waren mir die beiden aber dann doch zu perfekt und einzelne Szenen wirkten dann doch übertrieben auf mich. Nichts desto trotz wird der Spannungsbogen von Jack Soren auch durch plötzliche Wendungen und sehr futuristisch anmutende Gegebenheiten immer aufrechtgehalten und das Buch konnte mich bestens unterhalten.
Ich möchte daher Freunden von James Bond und Co dieses Buch ans Herz legen, sie werden ihre Freude daran haben. Ich bewerte das Buch mit 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.01.2017

Loslassen

Solange ich in deinem Herzen bin
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Will wird das Opfer eines Verkehrsunfalls und stirbt noch an der Unfallstelle. Seine Seele verlässt seinen Körper und will die Situation, wie sie ist, nicht akzeptieren. Das größte Problem stellt seine ...

Will wird das Opfer eines Verkehrsunfalls und stirbt noch an der Unfallstelle. Seine Seele verlässt seinen Körper und will die Situation, wie sie ist, nicht akzeptieren. Das größte Problem stellt seine Tochter Ella für ihn da. Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben und er hat ihr versprochen, sie niemals allein zu lassen und immer für sie da zu sein. Sollte er sich nun für immer verabschieden? Was wird aus Ella? Wie kann er seine Tochter auf dem bestmöglichen Weg begleiten und unterstützen?
Der Autor S.D. Robertson gewährt dem Leser einen spannenden Blick in die Welt nach dem Tod. Die Seele von Will befindet sich sozusagen in einer Zwischenebene und auf dem Weg in die Ewigkeit kann der Hauptprotagonist nicht loslassen. Es ist spannend zu verfolgen, wie Will die Trauer auf seiner eigenen Beerdigung erlebt und wie er auch in Form seiner Seele noch in das Schicksal der Personen aus seinen Umfeld eingreift. Der sehr bildreiche Schreibstil von S.D, Robertson hat mir diese Welt gut veranschaulicht und vor allem die Andersartigkeit der Geschichte konnte mich an das Buch fesseln. Die Schicksalsschläge, die der Familie in kurzer Zeit widerfahren, hätten aus meiner Sicht vielleicht etwas geringer ausfallen können.
Als Vater einer Tochter konnte mich "Solange ich in deinem Herzen bin" an vielen Stellen emotional erreichen und das Buch hat mich auch ein wenig nachdenklich zurückgelassen. Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, so dass ich ihn mit vier von fünf Sternen bewerte und ihn gerne weiterempfehle!!

Veröffentlicht am 09.01.2017

Düstere Vision

Gut & Böse
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Das Buch beginnt im Jahre 2031 und die Welt wird von dem Gedanken geprägt, das Böse aus der Gesellschaft auszugliedern. So geht man dazu über, 300 Schwerverbrecher sich ihrem Schicksal auf einer einsamen ...

Das Buch beginnt im Jahre 2031 und die Welt wird von dem Gedanken geprägt, das Böse aus der Gesellschaft auszugliedern. So geht man dazu über, 300 Schwerverbrecher sich ihrem Schicksal auf einer einsamen Insel zu überlassen. Als kein Lebenszeichen mehr zu erkennen ist, übernimmt ein Spezialtrupp die Untersuchung der Insel. Schrecklich entstellte Leichen werden vorgefunden und bei der Rückkehr wird festgehalten, dass kein Gefangener überlebt hat. Ist dies wirklich so? Einer der Soldaten hat sich, scheinbar traumatisiert durch den Einsatz, völlig verändert und lässt sich trotz Familie zu einem geheimen Spezialeinsatz einteilen. Die zurückgelassenen Frau mit Tochter und sein Freund können die Reaktion nicht verstehen. Aber auch die Welt verändert sich und dank einer neuen Technik gelingt es zunehmend die Gemeinschaft vor Gefahren zu schützen. Doch kann man wirklich das Böse aus einer Gesellschaft verbannen? Welche Folgen wird dies haben?
Julian Fröhlich gewährt dem Leser einen Einblick in eine durchaus düstere, aber auch gleichzeitig erschreckend realistische Vision unserer heutigen Welt. In "Gut&Böse Ausgegrenzt" zeigt er den Versuch auf, dass eine Gesellschaft sich von allen bösen Gedanken und Gedankenträgern befreien möchte. Eine zunächst einleuchtende Idee zeigt aber schon schnell, welche Grenzen ihr aufgezeigt werden. Der Autor spart hier nicht an Seitenhieben Richtung aktueller Macht- und Gesellschaftsstrukturen und macht dem Leser durchaus Mut, gegen scheinbar unbesiegbare Kräfte anzukämpfen. Julian Fröhlich erzählt die Geschichte in einer sehr bildreichen und flüssig zu lesenden Sprache und benutzt häufige Perspektivwechsel zwischen den Hauptprotagonisten. Er ermöglicht so die Sichtweise der unter-schiedlichen Charaktere und verleiht dem Buch ein zusätzliches Tempo.
Die Dystopie konnte mich wirklich fesseln und anhand der spannenden Handlung wurde ich sehr gut unterhalten. Das Finale konnte mich nicht vollends überzeugen, so dass ich das Buch mit vier von fünf Sternen bewerte, es aber als wirklich gelungene und mahnende Vision unserer Gesellschaft weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 30.12.2016

Kann man das so sagen?

Ein Schlag ins Gesicht
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Robert Fallner hat vor knapp einem Jahr in einem Polizeieinsatz einen jugendlichen erschossen. Obwohl er freigesprochen wird, kommt er mit der Situation nicht klar und quittiert seinen Dienst. Er heuert ...

Robert Fallner hat vor knapp einem Jahr in einem Polizeieinsatz einen jugendlichen erschossen. Obwohl er freigesprochen wird, kommt er mit der Situation nicht klar und quittiert seinen Dienst. Er heuert bei seinem Bruder, der eine Security-Firma leitet, an und erhält gleich einen speziellen Auftrag. Die ehemalige Filmschauspielerin Simone Thomas, die in den 70ern eher in Schmuddelfilmen auf sich aufmerksam gemacht hat, wird von einem Stalker belästigt. Fallner nimmt den Auftrag an und versucht den Stalker zu stellen. Dies gestaltet sich schwieriger als gedacht, da die gefühlte Filmdiva zunächst wenig kooperativ ist und mit Informationen sehr sorgsam umgeht...

Jürgen Kaube von der FAZ hat zum Schreibstil des Autors Franz Dobler gesagt »Doblers Sprache ist maximal ungemütlich, sie hartgesotten und nicht jugendfrei zu nennen, wäre stark untertrieben.« Die Aussage hat mich neugierig gemacht und ich kann mich nun, nachdem ich "Ein Schlag ins Gesicht" gelesen habe, seiner Meinung voll und ganz anschließen. Franz Dobler arbeitet mit vielen Anspielungen und Zitaten aus den 70er-Jahren und er tut dies immer derb und schonungslos. Diese sehr außergewöhnliche Stilart hat mir richtig gut gefallen und mich an das Buch gefesselt. Ein wenig enttäuschend kam dann leider die Handlung daher. Für mich spielte sie indem Buch eine eher untergewichtete Rolle, aber erzeugte so in dem Buch leider auch einige Längen. Wer einen spannenden Kriminalroman lesen möchte, erhält bei diesem Buch im wahrsten Sinne des Wortes einen Schlag ins Gesicht, wer sich allerdings einer interessanten und somit auch spannenden literarischen Herausforderung stellen möchte sollte sich mal einen Roman des Autors zur Hand nehmen.

Insgesamt ist das Buch für mich schwer zu bewerten, da es mich inhaltlich eigentlich nicht überzeugen konnte, stilistisch aber beeindruckt hat. Ich entscheide mich daher für vier von fünf Sternen, die dem künstlerischen Wert gewidmet sind.