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Harakiri

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Veröffentlicht am 08.03.2017

Aneinanderreihung von Gewalt

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Kate und ihre Tochter Suzie sind auf der Flucht. Nachdem Kate einen Amoklauf an einer Grundschule vereitelt hat fliehen die beiden nach Thailand. Kate erhofft sich von einem alten Bekannten Hilfe. Doch ...

Kate und ihre Tochter Suzie sind auf der Flucht. Nachdem Kate einen Amoklauf an einer Grundschule vereitelt hat fliehen die beiden nach Thailand. Kate erhofft sich von einem alten Bekannten Hilfe. Doch ihre Häscher sind ihr wieder auf der Spur. Kein Wunder, stecken doch große Organisationen dahinter, denen Kate in die Suppe gespuckt hat. Kann Kate ihren Verfolgern entkommen?

Das Buch hat durch seine kurzen Kapitel ein sehr schnelles Tempo. Dieses wird nur gebremst durch die unterschiedliche Erzählperspektive. Viele Charaktere berichten aus ihrer Perspektive, was das Lesen nicht ganz einfach macht. Denn hinter die ganzen Zusammenhänge muss man erst mal kommen.

Rayburn erzählt schnörkellos grausam. Blut fließt sehr viel und nicht nur die Bösen müssen dran glauben .Gestorben wird eine Menge im Buch und es fliest auch ganz schön viel Blut. Für zarte Gemüter würde ich das Buch jetzt nicht empfehlen. Die wilde Jagd geht fast über den ganzen Globus und eine Nebenhandlung fand ich besonders spannend. Ein Mann verpasst seiner Frau eine Fußfessel und die rächt sich. Passt zwar nicht ganz zum Hauptfaden, liest sich aber sehr gut und flüssig.

Ich habe bisher nur ein Buch des Autors unter seinem Namen Roger Smith gelesen. Auch wenn mir dieses Buch besser gefallen hat, belasse ich es wohl in Zukunft auch dabei. Mir war die Aneinanderreihung von Gräueltaten und die manchmal fehlende Logik (eine 6 Jährige nimmt einfach alles so hin?) und das Ende dann doch zu viel.

Veröffentlicht am 27.02.2017

armer Sam

Der letzte Überlebende
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Sam Pivnik ist wie eine Katze – doch er hat nicht nur 7 Leben, nein ,er hat 14. Mit 16 Jahren wird er als Jude deportiert und kommt nach Auschwitz. Die Torturen überlebt er mit großem Glück. Aber auch ...

Sam Pivnik ist wie eine Katze – doch er hat nicht nur 7 Leben, nein ,er hat 14. Mit 16 Jahren wird er als Jude deportiert und kommt nach Auschwitz. Die Torturen überlebt er mit großem Glück. Aber auch nach der Befreiung und dem Ende des Krieges gerät er in Todesgefahr.

Sam Pivnik erzählt seltsam distanziert und wie eine Erzählung. Ich hatte einen Roman erwartet und tat mich deshalb sehr schwer. Gefühle kamen selten auf, manchmal las sich das Buch wie ein Geschichtsbuch. So richtig gut fand ich den Mittelteil als Sam in Auschwitz ist und von den dortigen Schrecken erzählt. Palästina habe ich nur überflogen, das passte für mich schon nicht mehr zur Geschichte.

Fazit: Pivniks Geschichte ist sicher interessant und erschreckend, aber im Gegensatz zu anderen Bücher über diese Zeit habe ich mich stellenweise doch etwas gelangweilt. Vor allem am Anfang und am Ende. Mir hat o.g. Gefühl gefehlt und kleine Geschichten aus der Familie. Stattdessen lesen wir eine Aneinanderreihung der Stationen in Pivniks Leben, die zwar teilweise fesseln, teilweise aber auch keinen Bezug mehr zum Klappentext haben.

Veröffentlicht am 01.02.2017

cold Case

Das Buch der Spiegel
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Wer hat Joseph Wieder getötet?

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn der Mord ist schon 30 Jahre her und somit ein Cold Case. Als der Literaturagent Peter Katz ein Manuskript des ...

Wer hat Joseph Wieder getötet?

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn der Mord ist schon 30 Jahre her und somit ein Cold Case. Als der Literaturagent Peter Katz ein Manuskript des Richard Flynn in die Hände gerät, in der dieser schreibt, wie er Wieder kennen gelernt hat. Doch leider endet das Manuskript an der entscheidenden Stelle und Katz beginnt, Nachforschungen anzustellen. Er stößt auf eine Mauer des Schweigens. Entweder sind die Menschen schon gestorben, oder sie haben etwas zu verbergen – wie im Fall von Laura, die mit Wieder und Flynn befreundet war.
Erst als ein zum Tode Verurteilter sein Schweigen bricht, kommt Licht ins Dunkle.

Etwas anstrengend zu lesen fand ich das Ganze. War doch die Erzählweise etwas distanziert und in jedem der 3 Teile von einem anderen Ich-Erzähler berichtet. Sehr gut hat mir der Plot gefallen und die Idee hinter dem Buch. Ich mag so Cold Cases sehr gerne, auch wenn es manchmal zu viel Zufall ist, dass nach 30 Jahren auf einmal ein Zeuge auftaucht, der damals zufällig im Urlaub war oder so. Hier ist das ähnlich, aber zuvor wird der Leser sehr lange im Dunkeln gelassen und in die Irre geführt. Denn die Geschichten der Zeugen widersprechen sich ein ums andere Mal.

Fazit: Gute Story, guter Plot, dennoch etwas anstrengend beim Lesen.

Veröffentlicht am 21.01.2017

Zauberhaft

Ab morgen wird alles anders
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In 5 Kurzgeschichten erzählt Anna Gavalda die Storys von Mathilde, Jeannot, Pierre, Yann und Lulu.
Allen geht es irgendwie nicht gut und alle sind auf der Suche nach Verbesserung. Doch von allein passiert ...

In 5 Kurzgeschichten erzählt Anna Gavalda die Storys von Mathilde, Jeannot, Pierre, Yann und Lulu.
Allen geht es irgendwie nicht gut und alle sind auf der Suche nach Verbesserung. Doch von allein passiert nichts. Sie müssen an sich arbeiten.

Da ist zum Einen Jeannot, dessen Hund stirbt und diese Tatsache bringt ihn zum Grübeln. Zeit zum Reflektieren über sein Leben und das seiner Frau. Die seit dem Tod des Sohnes nur noch putzt und die dann doch ein kleiner Anstoß dazu bringt, sich ihrem Mann wieder zu nähern.

Zauberhafte Geschichten, aber nicht einfach geschrieben. Vor allem die Story mit Mathilde. Gavalda erzählt nicht nur stur nach Schema F. Sie schweift ab, kommt wieder zurück, nur um wieder in die Vergangenheit der Charakere einzutauchen. Das macht es nicht leicht, zu folgen. Ihre Geschichten sind komplex, aber zauberhaft. Am meisten Gefühl entwickelte für mich die Geschichte von Pierre und seinem Sohn Valentin. Wie Valentin einem Mitschüler die Reifen seines Rollstuhls zersticht und sein Vater reagiert – einfach nur herrlich zu lesen!

Gabaldas Figuren haben Persönlichkeit. Jede für sich. Jede wird anschaulich beschrieben und jede hat eine kleine nette Art, die sie besonders liebevoll macht. Die kürzeren Geschichten fand ich einfacher zu lesen als die zwei langen.
Die Storys im Einzelnen:

Mein Hund wird sterben
Mathilde
Meine Kraftpunkte
Yann
Minnesang

Veröffentlicht am 04.01.2017

Glücksmädchen

Glücksmädchen
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Ein Mädchen verschwindet und Reporterin Ellen macht sich auf die Suche. Seit ihre Schwester als Kind gestorben ist hat Ellen ein Trauma und das macht es ihr hier schwer, objektiv zu bleiben.
Auf dem ...

Ein Mädchen verschwindet und Reporterin Ellen macht sich auf die Suche. Seit ihre Schwester als Kind gestorben ist hat Ellen ein Trauma und das macht es ihr hier schwer, objektiv zu bleiben.
Auf dem Cover steht Psychothriller. So habe ich das Buch jetzt nicht empfunden. Eher als Krimi.
Das Buch lebte von der glaubwürdigen Hauptdarstellerin und den netten Einfällen zur Handlung. Zuerst wird nur erwähnt, dass Ellen Kaffee trinken geht, später wird dann aufgeklärt, warum der Kaffee immer so teuer ist. Dies fand ich total herrlich und es war mal etwas erfrischend anderes.
Das Ende hinterlässt einige offene Fragen, die vielleicht im zweiten Band geklärt werden. Denn Glücksmädchen ist der Auftakt einer neuen Reihe, die ich sehr gern weiterverfolgen werde.