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Veröffentlicht am 07.07.2020

Wie der Vogel, so der Mensch!

Das wilde Leben der Vögel
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Manchmal sagen wir Menschen, das ein anderer Mensch, der uns sonderbar erscheint, ein „Vogel“ sein. So unrecht haben wir mit dieser Beurteilung nicht! Jeder Mensch ist unterschiedlich und genau so ist ...

Manchmal sagen wir Menschen, das ein anderer Mensch, der uns sonderbar erscheint, ein „Vogel“ sein. So unrecht haben wir mit dieser Beurteilung nicht! Jeder Mensch ist unterschiedlich und genau so ist es in der Vogelwelt. Auch da gibt es regelrechte „Kauze“ die aus der Reihe fallen mit ihrem Verhalten.

Walter A. Sonntag hat mit diesem Buch ein echtes Lesehighlight für Vogel-Beobachtungs-Liebhaber geschaffen. Als Ornithologe weiß er natürlich genau, mit welchen Vögeln er uns um den Finger wickelt und beschreibt nicht nur mit Humor sondern auch mit Herz und Verstand wirklich wunderbar und zum Teil amüsant, was in der Vogelwelt alles so für Charaktere zu finden sind. Es gibt dauerhafte Singles mit einem ruckartigem Liebesverhalten rein für die Fortpflanzung, es gibt Zicken, Tänzer, Nutznießer die andere Tiere ausnutzen um immer den besten Blick zu haben, es gibt Schreihälse, schöne und weniger schöne Exemplare....alles erinnert dabei stark an unsere Menschenwelt. Sonntag geht wirklich wunderbar ins Detail ohne dabei lehrhaft zu klingen. Er beschreibt wahrlich ansprechend und spannend. Ich hätte nie gedacht, das Vogelkunde so lustvoll sein kann! Zudem sind die farbigen Illustrationen eine wunderbare Untermalung und begleiten sehr stilvoll Text und Kapitel.

Ein wirklich wunderbares Buch für alle, die die Vogelwelt mit anderen Augen sehen - 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Reineke Fuchs ganz nah

Füchse
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„Fuchs, du hast die Gans gestohlen!...“ Jeder kennt dieses Kinderlied und Reineke Fuchs wird sofort zum Sinnbild des Gänse-Diebes. Zu recht?

Adele Brand gibt in ihrem Buch „Füchse“ Aufschluss über diese ...

„Fuchs, du hast die Gans gestohlen!...“ Jeder kennt dieses Kinderlied und Reineke Fuchs wird sofort zum Sinnbild des Gänse-Diebes. Zu recht?

Adele Brand gibt in ihrem Buch „Füchse“ Aufschluss über diese besonderen Wesen. Dieses Buch ist der Innbegriff des Sachbuches und es hat unheimlich viel Spaß und Lust bereit es zu lesen. Teilweise war es spannender als mancher Roman. Brand zeigt uns neben vielen geschichtlichen Aspekten auch Lebensräume und Lebensweisen auf und räumt mit Mythen und Falschaussagen auf. Man merkt der Autorin an, wie wichtig ihr dieses Tier ist, man spürt das es tief in ihrem Herzen verwachsen ist, denn anders kann ich mir ihren Schreibstil nicht erklären. Sie verpackt alles mit sehr viel Euphorie und Gefühl, vergisst aber dabei nie das es ein Raubtier ist und welche Bedürfnisse er hat. Mit ihren Geschichten über das Familienleben der Füchse hat sie eigentlich jeden Leser für sich gewonnen, denn alles was sie schildert ist nicht nur lesenswert, wissenswert und spannend, sondern auch lehrreich. Sie wirkt nie überheblich oder zu wissenschaftlich, sondern immer beflissen.

Mein liebster Part war das Kapitel zur Beobachtung der Füchse und wie wir „friedlich“ mit ihnen leben können ohne das wir uns gegenseitig vergraulen. Reineke Fuchs wird immer der Gänsedieb bleiben, aber dafür mit einem ganz besonderen Charme und Charakter. Nach diesem Buch, sieht man diese Tiere mit ganz anderen Augen!

Ein wirklich lesenswertes Sachbuch mit einem ganz besonderen pelzigen Charakter. 5 von 5 Sterne hierfür!

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Mia zerstört Alisa

Jägerin und Sammlerin
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In der Ukraine ist sie geboren. Es ist ihre Heimat. Als Alisa zwei Jahre alt ist, verlässt ihre Familie das Land um komplett neu anzufangen. Aller Anfang ist schwer, aber es kann auch für immer schwer ...

In der Ukraine ist sie geboren. Es ist ihre Heimat. Als Alisa zwei Jahre alt ist, verlässt ihre Familie das Land um komplett neu anzufangen. Aller Anfang ist schwer, aber es kann auch für immer schwer bleiben als Alisa merkt, das ihre Mutter zu hohe Ansprüche an sich und ihre Familie stellt. Alisa sehnt sich so nach Mutterliebe, aber erhält keinen Funken davon.

Als junge Erwachsene hat sie selbst mit einem schweren Leben zu kämpfen: sie hat Magersucht und gibt ihr den Namen „Mia“. Sie ist gefangen in einem Sog der Schwere....



Lana Lux hat hier einen verdammt guten und lesenswerten Roman verfasst. Ihre Protagonistin Alisa ist ihr meisterlich gelungen! Man spürt ab der ersten Seite ihre Suche nach Liebe, Anerkennung und Familie. Nach Halt und Geborgenheit....nichts davon spürt sie und als sie selbst erwachsen wird, hängt ihr Leben an ihr wie ein schwerer Klotz. Das Leben ist nicht lebenswert, jedenfalls für Alisa. Man spürt beim lesen ihr Traurigkeit, ihre Suche und das Finden nach sich selbst, ihre Zerissenheit. Man würde ihr so gerne helfen wollen, aber man ist nur stummer Leser und muss es ertragen was Lux uns hier vorsetzt. Es ist grandios, keine Frage, aber es wühlt einen beim lesen auf und hat mich nachhaltig beschäftigt. Ihr Schreibstil und ihre Wortwahl sind genau und treffend. Ebenso die Wechsel zwischen den Personen und Zeiten ist perfekt gewählt! Hier ist alles auf dem Punkt. Egal ob Gefühl oder sinnloser Smalltalk - alles sitzt! Diese Zerrissenheit zwischen Mutter und Tochter zu lesen ist das Eine, aber man spürt es auch in jedem Wort was Lux schreibt. Das geht durch Mark und Bein. Manchmal könnte man meinen, das Alisa’s Mutter gar nicht ihre Mutter ist, so unterschiedlich sind beide gepolt....Als man dann hautnah Zeuge wird, wie Alisa in die Essstörung gerät, bricht es einem als Leser fasst das Herz. Wir wissen warum sie es macht, wir kennen den „Übeltäter“, können ihr aber nicht helfen...Sie gibt dieser Krankheit auch noch einen Namen!



Puhhhh....das war ein Buch der ganz besonderen Art und es sollte definitv gelesen werden! 5 von 5 Sterne für „Jägerin und Sammlerin“!

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Zwischen Champagner und Pelz

Ozelot und Friesennerz
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Susanne Matthiesen hat ihre ganz persönliche Geschichte aufgeschrieben. In „Ozelot und Friesennerz“ beschreibt sie ihr Leben als Tochter eines bekannten Kürschners inklusive Familie auf der schönsten Insel ...

Susanne Matthiesen hat ihre ganz persönliche Geschichte aufgeschrieben. In „Ozelot und Friesennerz“ beschreibt sie ihr Leben als Tochter eines bekannten Kürschners inklusive Familie auf der schönsten Insel der Welt: Sylt.

Matthiesen schreibt herrlich erfrischend und unterhaltsam viel- für einen echten Nordfriesen eine echte Rarität Wir dürfen teilhaben an dem, was sie erlebt hat in ihrer Kindheit und Jugend. Die Geschichten rund um die Insel und ihre prominenten und weniger prominenten Besucher und Kunden des eigenen Geschäfts, erinnert eher an eine Reportage, eine Zeitaufnahme. Alles liest sich herrlich schnell weg und wer die Insel kennt, so wie ich, kriegt sich vor lauter lachen und schmunzeln nicht mehr ein.

Die Zeit damals war eine andere. Sylt war damals in einem Aufschwung der besonderen Art in der Susanne Matthiesen geboren wurde. Champagner, Austern und Pelz gehörten dazu wie der Sand zum Strand. Es war die Zeit der Cliquen, der Unbekümmertheit, des Lebens, des Genießens, der Nacktheit (die manchmal nur von einem Pelz bedeckt wurde). Sylt war mondän und genau das bringt Susanne Matthiesen auf den Punkt. Mit ihren Kindheitserinnerungen gibt sie noch mal ganz andere Einblicke....welche die erstaunen, welche die erschrecken und welche die einen vor lautet Lachen vom Hocker kullern lassen. Die Siebziger Jahre waren auf Sylt etwas ganz besonderes.

Selbst meine Schwiegermutter hat einen Pelz-Mantel von Matthiesen im Schrank gehabt (mittlerweile verkauft) aber das war eben damals so....ein Pelz von „Matthiesen“ war Pflicht für die, die es sich leisten konnten...

Sehr passend und lesenswert sind Prolog und Epilog in diesem Buch und ich kann selbst nur sagen: Susanne Matthiesen hat vollkommen recht. Für mich ist Sylt meine zweite Heimat aber wenn sie weiter so „zertrampelt“ wird, ist es bald nicht mehr lebenswert.

Dieses Buch ist eine herrliche Lektüre für alle Sylt-Liebhaber, die die alten Läden in Westerland noch kennen....hier dürfen wir nochmal in die Vergangenheit der 70er Jahre reisen und auch schon Mittags um 12Uhr gedanklich ein Glas Champagner trinken zwischen Pelz und Geld - 5 von 5 Sterne hierfür!

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Sophia in der neuen Welt

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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New York im Jahr 1932. Sophia trauert noch immer aber es scheint ein wenig Licht am Horizont. Nachdem sie ihr Kind verloren hatte, hätte sie es nie für möglich gehalten je wieder glücklich zu sein. Aber ...

New York im Jahr 1932. Sophia trauert noch immer aber es scheint ein wenig Licht am Horizont. Nachdem sie ihr Kind verloren hatte, hätte sie es nie für möglich gehalten je wieder glücklich zu sein. Aber New York verändert einfach alles. Das Angebot von Elizabeth Arden scheint der Ausweg aus ihrer Krise -Sophia soll eine Schönheitsfarm aufbauen! Die erste weltweit! Als dann noch Designer Darren in Sophias Leben tritt, ist das Chaos perfekt und ihr Herz und Verstand fahren Achterbahn. Jedoch ist der sogenannte „Puderkrieg“ der Beautydamen Arden und Rubinstein im vollen Gange und Sophia steht mitten drin, in dieser Schlacht...

Lang ersehnt und nun endlich da! Der zweite Teil von Corina Bomanns „Sophia“-Reihe. Nach dem grandiosen Start ist auch der zweite Teil einfach nur genial umgesetzt! Er knüpft nahtlos an Teil 1 an und man ist sofort wieder mittendrin zwischen Puder, Cremes und Düften. Bomann entführt uns ab der erste Seite und lässt uns erst zum Schluss wieder los - besser geht es einfach nicht! Ihre Recherche und ihr Schreibstil sind sehr gelungen. Der Lesefluss ist sofort da und man fiebert mit, trauert mit, lacht und weint, und hofft für Sophia das sich alles doch noch zum Guten wendet. Aber auch geschichtliche Aspekte lässt Bomann hervorragend einfließen und dadurch erlebt man nicht nur Cremedöschen sondern auch Börsencrash und Nationalsozialismus. Diese Mischung ist wirklich perfekt und alles fügt sich sehr gekonnt win. Man merkt einfach das Bomann ihr Handwerk beherrscht und das sie nicht müde wird, den Leser perfekt zu unterhalten.
Einziger Kritikpunkt, der aber nicht weiter in die Wertung einfließt, ist der Cliffhanger am Ende des Buches. Ach nee....das ist echt fies von Corina Bomann. Nun heißt es warten auf Band 3 und hoffen das Sophia alles richtig machen wird....
Hierfür gibt es 5 von 5 Sterne!

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