Leider keine Empfehlung
Rezensionsexemplar
Inhalt
Die Schattenwesen wurden besiegt und Lyra und Amia haben beide ihr Liebesglück gefunden. Während Lyra gemeinsam mit Aleksi durch die Welt reist erwarten Amia und Myrkvi ihr ...
Rezensionsexemplar
Inhalt
Die Schattenwesen wurden besiegt und Lyra und Amia haben beide ihr Liebesglück gefunden. Während Lyra gemeinsam mit Aleksi durch die Welt reist erwarten Amia und Myrkvi ihr erstes Kind. Doch die Ruhe ist trügerisch, denn die Totengöttin Hel plant Asgard zu zerstören und alle Götter zu vernichten. Allerdings ist sie nicht die einzige Bedrohung, denn der Sohn des Schattenkönigs soll mit seinen mächtigen Kräften in die Fußstapfen seines Vaters treten und die Alben vernichten. Können die Schwestern erneut den Kampf aufnehmen oder ist ihr Ende bereits vorgezeichnet?
Nachdem ich den ersten Teil „Die Schwestern von Feuer und Erde“ gelesen habe, habe ich direkt mit dem zweiten Teil der Dilogie weiter gemacht. Auch wenn der erste Band in sich eigentlich abgeschlossen wäre, hat es mich doch interessiert inwieweit sich die Autorin weiterentwickelt hat.
Ich muss sagen, dass ich den Klappentext gar nicht durchgelesen hatte und mich deshalb komplett unwissend in die Geschichte fallen lassen wollte. Der Prolog hat in mir direkt eine Idee reifen lassen, wie die Reihe weiter gehen könnte und daher war meine Erwartungshaltung direkt eine ganz andere, als eigentlich im Buch angedacht. Das habe ich direkt beim Lesen des ersten Kapitels bemerkt und war ein klein wenig enttäuscht, dass die Autorin nicht diesen Weg eingeschlagen hat, den ich für so offensichtlich gehalten habe. Mir hätte es deutlich mehr Spaß gemacht den Nachwuchs der Schwestern begleiten zu können, anstelle erneut mit denselben Charakteren einen ähnlichen Kampf zu kämpfen. Denn nichts anderes passiert in diesem Buch: die Zwillinge müssen mit ihren Partnern gegen Schattenwesen und eine Göttin kämpfen. Sie müssen erneut ihre Elementarmagie dazu nutzen, was sie natürlich nur gemeinsam tun können und das wars im Großen und Ganzen.
Was mich an diesem Buch extrem gestört hat ist die unerwartete Nähe zu den nordischen Göttern. Woher kommt plötzlich die Verbindung zu Loki, Hel, Odin und Asgard? All das war in Band 1 überhaupt kein Thema und plötzlich scheint die Götterwelt in der Reihe schon immer aktuell gewesen zu sein. Als müsste ich als Leser das längst wissen und nicht überrascht sein. Es hat mich jedoch regelrecht überrumpelt, weil ich damit gar nicht gerechnet habe und null Verbindung zu Asgard gesehen habe. Letztlich hat mich der Handlungsstrang um Hel sehr an die Verfilmung von Marvel „Thor – Ragnarök“ erinnert, da geht es schließlich ebenfalls um Hel, die Asgard zerstören möchte.
Doch mit dieser Handlung ist ja noch nicht genug. Es muss auch einen bösen Sohn der Schattenwesen geben, der ungeahnte dunkle Mächte entfesseln kann, aber noch ein Baby ist. Der Umgang mit diesem Baby und dessen Mutter hat mich furchtbar aufgeregt, weil die Protagonisten sehr naiv sind und eine drohende Gefahr direkt in ihre Mitte holen. Doch die Autorin hat hieraus kein Kapital geschlagen, sondern den Bösewicht quasi selbst eliminiert, ohne dass die Charaktere etwas dazu tun mussten. Deshalb war für mich dieser Erzählstrang und die Problemstellung darum völlig unnötig. Es wurde nichts daraus gemacht und alles, was sich um Hel rankte, wäre auch ohne dieses böse Baby passiert.
Ich habe sehr gehofft, dass die Charaktere etwas mehr Entwicklung durchmachen und nicht mehr so blass und farblos wirken wie im ersten Teil. Doch leider haben sie sich für mich in keinster Weise entwickelt. Sie sind genauso Klischeebehaftet geblieben, wie sie waren. Jeder in seiner eigenen Schublade, ohne nach recht oder links zu blicken. Auch die Kräfte, die sie haben, hatten keinerlei Entwicklung und die Bedrohung durch Hel wurde zwar ernst genommen aber letztlich wie mit einer Art Fingerschnipsen angegangen. Teilweise wurde auf die seltsamste Art und Weise auf Probleme reagiert und vor allem Lyra hat sich in meinen Augen nicht nur naiv, sondern unfassbar dumm verhalten, was so gar nicht zu ihrem eigentlichen Charakter gepasst hat. Ein solches Verhalten hätte man doch eher Amia zugetraut.
Ein zusätzlicher Charakter, Alev der Phönix, wurde eingeführt und natürlich war er hin und weg von Lyra und ebenso wie ungefähr hundert andere Männer wollte er sie unbedingt heiraten. Ich habe nicht begriffen aus welchem Grund er das tun wollen würde und wieso alle Männer sich auf diese Weise verhalten, wenn die Zwillinge irgendwo auftauchen. Es hat mich nur noch aufgeregt, dass sie anscheinend so unwiderstehlich sind ohne dass sie, mal abgesehen von ihren magischen Fähigkeiten, etwas Besonderes hätten.
Das Ende war für mich auch komplett over the top, allerdings habe ich, je weiter ich im Buch voran gekommen bin, eigentlich mit nichts anderem mehr gerechnet. Es war viel zu viel kitsch, zu viel Friede Freude Eierkuchen und teilweise auch komplett unrealistisch. Es war für mich einfach nicht wirklich zufriedenstellend auch wenn sich natürlich alles zum Guten gewendet hat.
Fazit
Auch Band 2 der Dilogie konnte mich nicht von sich überzeugen. Die Handlung war für mich nicht gut genug durchdacht, hat mich plötzlich in die Welt der Götter von Asgard geworfen und Probleme heraufbeschworen, die es eigentlich gar nicht gegeben hat. Die Charaktere haben sich in keiner Weise weiterentwickelt und an Spannung hat es mir komplett gefehlt. Leider keine Empfehlung von meiner Seite.