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Veröffentlicht am 29.09.2020

Herzerwärmender Weihnachtsroman

Eine Weihnachtshochzeit im Schnee
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"Eine Weihnachtshochzeit im Schnee" macht Spass sagt Katies Mitbewohnerin, sagt ebenfalls Rosies Schwiegermutter in Spe, sagt auch Rosie.

Doch Roses Mutter Maggie und Rosies Schwester Katie halten das ...

"Eine Weihnachtshochzeit im Schnee" macht Spass sagt Katies Mitbewohnerin, sagt ebenfalls Rosies Schwiegermutter in Spe, sagt auch Rosie.

Doch Roses Mutter Maggie und Rosies Schwester Katie halten das für keine gute Idee - Rosie kennt Dan doch erst seit einer Handvoll Monaten und jetzt soll schon geheiratet werden? Dazu noch an Weihnachten und in den USA, anstatt zuhause im Honeysuckle Cottage nahe Oxford Weihnachten zu feiern wie immer.

Nach den Telefonaten mit ihren Verwandten ist sich auch Rosie nicht mehr so sicher. Auch ihr geht es doch ein wenig zu schnell und immer öfter fällt ihr auf, dass sie eigentlich gar nicht so viel über Dan weiss und umgekehrt. Doch jetzt noch einen Rückzieher machen?

Derweil reisen ihre Eltern an. Zusammen, obwohl sie sich vor einiger Zeit getrennt haben, es ihren Töchtern aber noch nicht gesagt haben und gerade ist der Zeitpunkt ja auch schlecht. Die kratzbürstige Katie ist froh, kann sie alleine fliegen, denn nach einem traumatischen Erlebnis vor einigen Wochen ist sie nicht mehr dieselbe und will nun vor allem die Hochzeit ihrer Schwester verhindern. Und dann treffen sich alle in Aspen in einer Schneelandschaft und müssen sich ihrem Innenleben stellen.

Wem das Setting der Snow Crystal-Serie gefallen hat, wird sich auch hier wohlfühlen, denn auch hier liegt viel Schnee und die Baumhäuser müssen der Beschreibung nach einfach bezaubernd sein.

Viel Zeit um das winterliche Ambiente zu geniessen, bleibt den drei Frauen nicht, sie alle haben einiges zu tun, um ihre Probleme zu lösen. Abwechselnd erzählt Sarah Morgan von Maggie, Katie und Rosie und bringt die Story auf den Punkt.

Es sind unterschiedliche, meistens liebenswerte und sehr bodenständige Charaktere, die die Autorin in "Eine Weihnachtshochzeit im Schnee" zusammenbringt. Am wenigsten spürbar für mich war Dan, umso mehr sein Trauzeuge Jordan. Sarah Morgen lockert die emotionale Geschichte mit humorvollen Dialogen und Szenen auf, erklärt gut, wieso Katie so abgeht und legt eine runde Story, so wie wir es von ihr gewohnt sind, vor.

Einmal mehr ein super schöner und herzerwärmender Weihnachtsroman von Sarah Morgan und deshalb:

Fazit: Kuscheldecke ausbreiten, Tee aufsetzen, Kaminfeuer-Atmosphäre schaffen und die nächsten Stunden lesend in der Snowfall Lodge verbringen!
4.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Signora Sommer muss bleiben

Signora Sommer tanzt den Blues
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Ich kenne die Apulien-Krimis von Kirsten Wulf. Da es davon gerade keinen Nachschub gibt, war ich neugierig auf ihren neuen Roman, in der die Autorin einen ganz anderen Weg beschreitet.

Wem wollt auf ...

Ich kenne die Apulien-Krimis von Kirsten Wulf. Da es davon gerade keinen Nachschub gibt, war ich neugierig auf ihren neuen Roman, in der die Autorin einen ganz anderen Weg beschreitet.

Wem wollt auf diesem Weg begegnen? Wollt ihr die trauernde Laura, die in einem inneren Loch lebt, aber in einer grossen, schönen Wohnung mitten in Rom? Oder lieber Samy, die gerne aufräumt und putzt, aber nach einem strengen Stundenplan lebt und ihr ganzes Leben auf Instagram zeigt? Oder doch die bunte, wilde, singende, tanzende und oft einen über den Durst trinkenden Fra(ncesca)?

Ihr bekommt sie alle drei in "Signora Sommer tanzt den Blues". Und dies, obwohl Fra zu Beginn die einzige der drei Frauen ist, die tanzt. Als sie eines Nachts besoffen nach Hause kommt, irrt sie sich in der Türe. Nur um einige Minuten später wieder an der falschen Tür zu klingeln. Ein Wasserrohrbruch macht ihre Wohnung unbewohnbar, sie hofft auf Asyl bei Laura, die in der Etage oberhalb von Fra wohnt. Fra ist begeistert von deren Wohnung und möchte gar nicht mehr weg. Bald darauf sind sie zu dritt, denn Fra's Untermieterin, die amerikanische Studentin Samy braucht auch einen Schlafplatz.

Laura, in ihrer Trauer gefangen, lässt es widerwillig geschehen, muss sich erst wieder an Menschen gewöhnen. Seit vor fünf Monaten ihr Partner starb, verliess sie das Haus nur noch zu Arztterminen und dem sonntäglichen Mittagessen bei ihrer Fast-Schwiegermutter. Fra findet es an der Zeit, dass Laura wieder am Leben teilnimmt, zu leben beginnt und unternimmt so einiges, um Laura aus ihrem Loch hervor zu locken.

Die drei unterschiedlichen Frauen tun einander gut, denn alle hinterfragen den Lebensstil der jeweils anderen. Es wird so manches Mal explosiv, oft humorvoll und bleibt dennoch meistens melancholisch.

Diese Melancholie - die übrigens hervorragend zu Trastevere passt - überkommen auch die Leser, wenn sie im zweiten Erzählstrang die Geschichte der Vormieterinnen ab 1945 verfolgen. Auch damals wurde getanzt, heimlich.

Irgendwann am Ende finden die beiden italienischen Geschichten zusammen. Bis es soweit ist, leben die Leser als viertes WG-Mitglied mit unseren römischen Frauen zusammen, fühlen Lauras Schwere, spüren, dass Fra nicht so stark ist, wie sie immer tut, freuen und nerven sich gleichzeitig über Samys Erfolg, lernen den Blues tanzen und Rom von einer anderen Seite kennen.

Kirsten Wulf ist mit "Signora Sommer tanzt den Blues" eine eindrückliche Geschichte über Neuanfänge, Freundschaften und Vergangenheitsbewältigung gelungen. Die Story bezaubert auf eine spezielle Weise, gerade eben auch durch die hier nicht erwähnten männlichen Figuren und besonders durch Fra's Vermieterin, die dem Roman Würze geben.

Fazit: Una storia italiana - besser könnten sie die Italiener auch nicht schreiben.
4.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Wenn in China ein Sack Reis umfällt...

Tante Poldi und der Gesang der Sirenen
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Wenn in China ein Reissack umfällt, sind die Auswirkungen bis nach Italien zu spüren. Das sieht man nicht nur jetzt in der Corona-Krise, sondern auch bei Tante Poldi auf Sizilien.

Auch dort ziehen bestimmte ...

Wenn in China ein Reissack umfällt, sind die Auswirkungen bis nach Italien zu spüren. Das sieht man nicht nur jetzt in der Corona-Krise, sondern auch bei Tante Poldi auf Sizilien.

Auch dort ziehen bestimmte Vorkommnisse ihre Kreise. Poldi wird von einem windigen Geschäftsmann um Hilfe gebeten - es geht um Poldis Schwester Maria, Lügen, Drogen und enorm viel Geld.

Der Neffe bekommt erst mittendrin was mit, kann aber mit hilfreichem Wissen beitragen. Er wird dafür von den Hochzeitsvorbereitungen für Montana und Poldi befreit. Und wie es so kommt: auch die Ermittlungen von Poldis Team haben Konsequenzen und alles kommt anders als erwartet.

Es gibt Überraschungen en masse, kaputte Handys, defekte Autos und auch der eine oder andere Tote bis zum allumfassenden und stimmigen Happy End für alle.

Wie immer temperamentvoll und temporeich verfasst, die Italianità tropft aus allen Poren - danke lieber Neffe für die tolle Zeit, die wir mit euch in Torre Archirafi bisher verbringen durften. Wir Leser fühlen uns fast dort schon so heimisch wie du dich.

Fazit: Temporeich und witzig wie immer - ein tolles Finale mit viel Grandezza!
4.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Nuancen von Schokolade: süss, zart-bitter und bitter

Novemberschokolade
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Schon lange wollte ich Ulrike Sosnitzas Romane lesen. Nun habe ich es endlich geschafft und alle vier fast direkt hintereinander gelesen. Angefangen habe ich mit ihrem ersten Roman, "Novemberschokolade". ...

Schon lange wollte ich Ulrike Sosnitzas Romane lesen. Nun habe ich es endlich geschafft und alle vier fast direkt hintereinander gelesen. Angefangen habe ich mit ihrem ersten Roman, "Novemberschokolade".

Der Roman macht auf jeden Fall Lust auf Schokolade (also erst genug Schokolade besorgen und dann erst lesen). Denn Lea hat viele Köstlichkeiten in ihrem Angebot. Der kleine Laden ist ihr ein und alles, und bedeutet ihr sehr viel. Dass Lea die Miete nicht mehr zahlen kann, ist schwierig für sie. Doch um ihre beiden Teilzeitangestellten zu behalten, lässt sie sich einiges einfallen.

Zum Beispiel meldet Lea sich für einen Wettbewerb an, der ein Hotel ausgeschrieben hat. Mit der Gewinnsumme wäre sie aus dem Gröbsten raus. Doch dann taucht nicht nur ein Mann auf, der beim unsympathischen Italiener von vis-a-vis arbeitet, sondern auch noch ihre Mutter - die kurz nach dem Tod ihres Vaters plötzlich verschwand; der Grund wieso Lea bei ihren Grosseltern aufwuchs.

In "Novemberschokolade" gibt es natürlich ganz viel Schokolade, aber nicht nur in süss. Auch die bittere Note der Schokolade verschweigt uns Autorin nicht: Ulrike Sosnitza beschreibt glaubwürdig den harten Alltag, den ein Chocolatier hat, um so einen kleinen Spezialitätenladen am Leben zu erhalten. Es ist kein Schoggi-Job, wie man meinen könnte, nein, man muss mit Herz und Seele dabei sein, so wie Lea Winter es für ihren eigenen Laden ist. Leider reicht auch das ganze Herzblut reinstecken nicht immer. Was Lea für ihr Geschäft alles in Kauf nimmt, erzählt uns die Autorin eindrücklich in dieser Geschichte.

Ich erwartete eine "süsse" Story über Schokolade, garniert mit ein bisschen Liebe. Doch da war weit mehr drin als gedacht: ich bekam spannende Unterhaltung geboten. Die Hintergründe, die mit dem Verschwinden von Leas Mutter zu tun haben, sind extrem fesselnd und die ganze Aufarbeitung sorgt immer wieder für Überraschungen. Deshalb konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. "Nur noch ein Kapitel" sagte ich mir - doch das Ende des vorigen war meistens so fesselnd oder überraschend oder beides, dass ich gleich das nächste Kapitel auch noch lesen musste. Da wundert es nicht, dass ich den Roman blitzschnell ausgelesen habe.

Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich auf den Titel, doch auf den hat die Autorin nicht viel Einfluss und deshalb ist meine Anmerkung mehr eine Anregung für den Verlag: das Thema "Schwäne" zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Ich hätte es deshalb schön gefunden, wenn die sich im Titel wiedergefunden hätten und nicht nur den kleinen gezeichneten Schwan auf dem Cover, den man erst auf den zweiten Blick sieht.

Fazit: Wahnsinnig spannende und dennoch warmherzige Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite begeisterte.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 02.09.2019

Romantischer Lesegenuss

Die kleine Patisserie in Paris
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Nina träumt davon Patisserie herzustellen. Deshalb denkt sie, sie könnte einiges lernen, wenn sie Sebastian, der beste Freund ihres Bruders und früher auch mal ein Freund von ihr, für einige Wochen in ...

Nina träumt davon Patisserie herzustellen. Deshalb denkt sie, sie könnte einiges lernen, wenn sie Sebastian, der beste Freund ihres Bruders und früher auch mal ein Freund von ihr, für einige Wochen in seinem neuen Bistro in Paris unterstützt. Ausserdem will sie einfach auch mal weg von zuhause, wo sie von ihren Eltern umsorgt und von ihren vier Brüdern genervt wird.

In Paris angekommen wird Nina sogleich von Sebastian herum kommandiert. Ist das noch der Sebastian, den sie als Kind kannte, oder hat er sich dermassen negativ verändert? Nina versucht das Beste aus der Situation zu machen und freundet sich schnell mit Marguerite, einer langjährigen Stammkundin des Cafés an. Mit Marcel, dem komischen Kellner, wird sie nicht richtig warm. Er lässt Nina spüren, dass er mit Sebastians Idee, aus dem Café ein Bistro zu machen, nicht einverstanden ist.

Auch Nina findet den Umbau blöd. Ebenso die Backkurs-Teilnehmer, bei dem Nina Sebastian assistiert. Sie freundet sich schnell mit Maddie, Jane, Peter und Bill an. Die bunt zusammen gewürfelte Backschülerschar ist beeindruckt von Ninas Backkünsten und so geht es nicht lange und sie alle - zusammen mit Marcel - hecken einen Plan aus, um Sebastian davon zu überzeugen, dass Paris dieses kleine Café braucht.

Sebastian bekommt davon nichts mit. Er ist mit seinem gebrochenen Bein und der Tatsache, dass sein Freund Alex mit Nina ausgeht, beschäftigt und ist äusserst eifersüchtig. Also will auch er mit Nina ausgehen, wovon aber Ninas Bruder nicht begeistert ist, als er davon hört. Und Nina? Fühlt sich wie auf einer Achterbahn.

Sebastian ist arrogant. Aber ihn kann man gut beiseite schieben und sich an den Geschichten der anderen Charakter, allen voran die der Backtruppe, erfreuen und zuschauen, wie sie Paris entdecken und sich miteinander verbünden.

Die Streifzüge mit Nina durch die diversen Patisserien in Paris lasen sich so, als ob man auch dabei wäre und sich mit Nina durch alle Köstlichkeiten probiert. Sie machen Lust wieder mal nach Paris zu reisen oder zumindest in der nächsten Patisserie einzufallen und sich einmal quer durchs Angebot zu essen.

Mir haben Band 1 und 2 der Romantic Escapes-Serie schon gut gefallen. Durch den einnehmenden Schreibstil, die versprühte Romantik und den grosszügigen Genuss (den hier endlich mal niemand bereut!) der Patisserie-Stückchen ist aber der dritte Teil definitiv der schönste und romantischste Band der Serie bisher.

Fazit: Ein romantischer Lesegenuss!
5 Punkte.