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Veröffentlicht am 13.07.2020

Anders als erwartet...

Der Corona-Effekt – Zwischen Shutdown und Neubeginn: Was wir jetzt über uns lernen können
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Der Titel des Buches hat große Erwartungen in mir geweckt: Was können wir aus der Krise mitnehmen, was wird sich ändern? Leider wurden diese aber nicht erfüllt und ich bin inhaltlich sogar ziemlich enttäuscht.

Das ...

Der Titel des Buches hat große Erwartungen in mir geweckt: Was können wir aus der Krise mitnehmen, was wird sich ändern? Leider wurden diese aber nicht erfüllt und ich bin inhaltlich sogar ziemlich enttäuscht.

Das liegt vor allem daran, dass der Zukunftsausblick nur einen sehr kleinen Teil des Buches ausmacht, das in acht Kapitel gegliedert ist. Natürlich muss die Autorin bei Prognosen in die Kristallkugel schauen, weil ja niemand weiß, wie es weitergeht und wann sich unser Leben wieder normalisiert und das würde nicht zum Rest des Buches passen. Denn dieser ist sehr sachlich geschrieben und fundiert mit Zitaten von Wissenschaftlern und Politikern belegt. Das bewerte ich auch sehr positiv. Aber was das im Titel angekündigte "Lernen" jetzt sein soll, kam für mich viel zu kurz.

Inhaltlich habe ich auch nicht wirklich etwas Neues erfahren. Dadurch, dass ich mich seit des Corona-Ausbruchs mit ihm beschäftigt und mich über die Nachrichten etc. informiert habe, hatte ich keine Aha-Momente. Ich denke, das Buch jetzt während der Krise zu lesen macht auch keinen Sinn. Interessanter ist es bestimmt in fünf bis zehn Jahren, wenn man es als eine Art Rückschau betrachtet. Denn hier hat die Autorin diese besondere Zeit wirklich gut dokumentiert.

Was mich auch irritiert hat war, dass das Buch im Präteritum geschrieben wurde. So als ob alles schon vorbei wäre. Dabei sind wird ja noch mittendrin und Corona noch lange nicht verschwunden. Vielleicht wäre es deshalb besser gewesen, das Buch später zu veröffentlichen und dann auch "zu Ende" zu schreiben. Denn dann könnten auch die aktuellen Entwicklungen mit einfließen.

Sprachlich ist das Buch aber sehr gut gelungen. Man kann es gut lesen, auch wenn viele wissenschaftliche Aspekte oder Zahlen erwähnt werden. Passend fand ich auch, dass sie viele Zitate von Wissenschaftlern, Politikern und Co. verwendet und auch immer wieder auf bereits vergangene Epidemien etc. zurückgreift.

Nichtsdestotrotz habe ich mir doch einiges mehr erwartet. Deshalb gebe ich auch nur 2,5 Sterne. Aber wenn mein Tolino noch so lange durchhält, dann werde ich es in einigen Jahren nochmal in die Hand nehmen, um mich zurückzuerinnern, wie es war.

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Kein klassischer Cold Case

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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Dieser Thriller ist kein klassischer "Cold Case", da er aktuelle Fälle, in denen Frauen vergewaltigt und ermordet werden, mit einem alten, unaufgeklärten Fall einer Entführung verbindet. Das hat mir ganz ...

Dieser Thriller ist kein klassischer "Cold Case", da er aktuelle Fälle, in denen Frauen vergewaltigt und ermordet werden, mit einem alten, unaufgeklärten Fall einer Entführung verbindet. Das hat mir ganz gut gefallen, denn so hatte man zwei Handlungsstränge, die dann trotzdem - oder zumindest scheinbar - miteinander verbunden waren.

Allerdings konnte mich das Buch nicht immer fesseln. Was mich tierisch genervt hat, war dass es auch viel um das Privatleben der Cold Case-Ermittlerin Tess Hjalmarsson ging. Immer wieder wurde dafür der Erzählstrang der Ermittlungen unterbrochen, um genauer auf sie und ihr Liebesleben bzw. die Probleme damit einzugehen. Natürlich macht es Sinn, gerade wenn man eine Reihe aufbaut, auch den Ermittler in den Mittelpunkt zu stellen, aber hier war es mir einfach zu viel. Für mich hat es dem Plot einiges an Spannung genommen.

Überhaupt war es so, dass das Buch für meinen Geschmack einige Längen hat. Es geht manchmal gar nicht richtig voran, es werden wenig neue Spuren gefunden und so ist es auch für den Leser schwer, mitzurätseln.

Allerdings sind die Fälle - der alte sowie der aktuelle - dann doch für sich genommen spannend. Es wird im übertragenen Sinne im Dreck gewühlt und Staub aufgewirbelt, sodass es doch den ein oder anderen Aha-Effekt beim Lesen gibt.

Ob ich die Reihe weiter verfolge, weiß ich aber nicht. Dazu hat mich der erste Teil rund um Tess Hjalmarsson nicht genug gefesselt und sie als Ermittlerin war mir auch nicht wirklich sympathisch.
Von mir gibt es 3 Sterne - kann man lesen, muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Wo ist das Baby?

Die Frequenz des Todes
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Das Buch startet gleich mit einem Ereignis, dass das schrecklichste ist, was eine Mutter erleben kann: Das eigene Kind ist aus dem Babybett verschwunden. Man ist also gleich mitten im neuen Fall für die ...

Das Buch startet gleich mit einem Ereignis, dass das schrecklichste ist, was eine Mutter erleben kann: Das eigene Kind ist aus dem Babybett verschwunden. Man ist also gleich mitten im neuen Fall für die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge.

Sie kennt man ja schon aus dem ersten Band und ich empfehle, diesen auch unbedingt zu lesen, bevor man sich der "Frequenz des Todes" widmet. Denn auch wenn dieser spezielle Fall abgeschlossen ist, nehmen die bereits bekannten Personen Jula und Hegel sowie ihre Entwicklung bzw. Beziehung zueinander viel Raum ein. Hier kann man nur mit Vorkenntnissen sehr gut folgen.

Dass Jula und Hegel wieder zusammenarbeiten, um das verschwundene Baby zu finden, grenzt schon fast an ein Wunder - denn ihr Verhältnis war am Ende von Teil 1 vorsichtig ausgedrückt nicht gerade das beste. Für die Story war das natürlich wichtig, aus Sicht von Jula konnte ich es aber ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Hier greift ein Aspekt, der schon vorher eine Rolle spielte: Julas verschwundener Bruder, zu dem Hegel angeblich Informationen hat und damit die junge Frau ködert. Dass diese Sidestory wieder aufgegriffen wurde, fand ich gut, um das Ganze abzurunden. Allerdings geht es hier kaum voran, was mich genervt hat. Ich hoffe wirklich, dass im nächsten Fall endlich aufgeklärt wird, was hinter allem steckt, denn dieser ASpekt zieht sich wie Kaugummi.

Aber zurück zum Hauptplot: Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person, allerdings wechselt die jeweilige Perspektive immer nach einigen Kapiteln, je nachdem, wer gerade im Mittelpunkt steht. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so war man immer nah am Geschehen, hat die einzelnen Figuren und ihre Gefühle besser kennengelernt und hat ihre Handlungen direkt nachverfolgt.
Auch der Schreibstil war wieder sehr flüssig und gut zu lesen, es wurden kleine Cliffhanger an den richtigen Stellen eingebaut und so die Spannung aufrecht erhalten.

Sehr gut gefallen haben mir auch wieder die Aspekte des absoluten Hörens, also was man - wenn man geschult ist - alles aus einer Audioaufnahme heraushören kann. Dabei zeigt der Autor, dass er intensiv recherchiert hat und es dann auch für den Laien verständlich herunterbrechen konnte. Dieser Aspekt, der mich ja im ersten Teil bereits begeistert hat, kam allerdings fast ein bisschen zu kurz.

Allerdings war mir die Geschichte insgesamt zu abgedreht. Am Anfang war alles noch sehr glaubwürdig und ich hatte das Gefühl, dass es genau so passieren könnte. Dann kamen aber Aspekte hinzu, die mich einfach nicht abholen konnten. An dieser Stelle wäre für mich weniger mehr gewesen.

Deswegen stehe ich auch dem Ende zwiegespalten gegenüber: Auf der einen Seite schließt es die Handlung rund ab, es verknüpft die losen Ende und es stellt sogar einen Bezug zu den Protagonistin her. Auf der anderen Seite war es aber auch einfach sehr abgehoben.

Insgesamt kann ich schweren Herzens nur 3 Sterne vergeben, da ich doch einige Kritikpunkte habe. Ich werde der Reihe und Vincent Kliesch aber trotzdem treu bleiben, denn ich möchte wirklich endlich wissen, was denn mit Julas Bruder los ist.

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Schwarz oder weiß?

Whitefeather (Legende der Schwingen 1)
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Normalerweise ist Fantasy nicht das Genre, das ich am meisten lese, aber hier fand ich das Cover sehr schön und es lohnt sich ja doch, ab und zu über den Tellerrand hinaus zuschauen.

Geschrieben ist das ...

Normalerweise ist Fantasy nicht das Genre, das ich am meisten lese, aber hier fand ich das Cover sehr schön und es lohnt sich ja doch, ab und zu über den Tellerrand hinaus zuschauen.

Geschrieben ist das Buch hauptsächlich aus der Sicht von Liz, die kurz vor ihrem Sprung von der heiligen Klippe und damit vor der entscheidenen Wendung in ihrem Schicksal steht. Ab und zu wechselt die Sicht aber kurz in die von Fab, ihrem sehr guten Freund, dessen Sprung ebenfalls bevorsteht.

Ich bin sehr leicht in die Geschichte hineingekommen. Man lernt die Protagonistin sehr schnell kennen und auch wenn ihre Leben und vor allem ihre Bestimmung etwas ganz anderes ist, als man es kennt, hat es die Autorin geschafft, dass man sich schnell in alles hineinfindet. Das wird auch von dem flüssigen und leichten Schreibstil unterstützt.

Sehr gut gefallen hat mir, dass es hier natürlich einen hohen Anteil an Fantasy gibt, aber die Figuren trotzdem noch sehr menschlich sind, mit allen Gefühlen, Hoffnungen, Wünschen und Ängsten. Dadurch war man ihnen immer sehr nah und konnte ihre Handlungen meist nachvollziehen.

Meist deshalb, weil ich Liz teilweise etwas anstrengend fand. Sie ist 18 Jahre alt und dadurch noch nicht sehr lebenserfahren, trotzdem handelt sie zum Teil sehr naiv und impulsiv. Auf der anderen Seite zeigt sie dann ein hohes Maß an Selbstlosigkeit und Mut, weshalb ich sie doch gut leiden konnte.

Die Geschichte an sich ist spannend, ist aber an einigen Stellen noch ausbaufähig. So sind mir einige Logikfehler aufgefallen, die dafür gesorgt haben, dass mich nicht alles überzeugt hat. Außerdem fand ich es sehr schade, dass der Plot teilweise oberflächlich blieb. Zum Beispiel tauchen wie aus dem nichts neue Personen bzw. Wesen auf, die für gefühlt zwei Seiten eine Rolle spielen und dann wieder verschwinden, ohne dass nochmals auf sie eingegangen wird.

Ganz süß war die Liebesgeschichte, die allerdings schon zu Beginn etwas vorhersehbar war. Eine Liebe, die aussichtslos scheint, ist aber natürlich auch immer Stoff, der einen berührt und mitfiebern lässt - auch mich.

Das Ende allerdings hat mir dann nicht so gut gefallen. Auch hier waren es Kleinigkeiten, bei denen ich die Stirn gerunzelt habe, weil mir nicht klar war, wieso gewisse Dinge den Figuren einfach nicht auffallen. Leider kann ich es an dieser Stelle nicht präzisieren ohne zu spoilern. Der Cliffhanger am Schluss hat mich dann auch nicht unbedingt überrascht.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und es war eine schöne Abwechslung zu den Thrillern, die ich sonst immer lese. Ich denke auch, dass ich ein besonders kritischer Leser bin und dass manche Dinge, die mich gestört haben, gar nicht auffallen. Von mir gibt es 3 Sterne - aber die Fortsetzung will ich trotzdem auf jeden Fall lesen, denn nun will ich schon wissen, wie es mit Liz und ihren Freunden weitergeht.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Der Kampf um die Zukunft geht weiter

Earth – Der Widerstand
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Kein zweiter Teil ohne Vorkenntnisse - das sollte man vor dem Lesen auf jeden Fall beachten. Der "Earth - Der Widerstand" setzt einiges an Wissen voraus, um das Buch genießen zu können. Nicht nur würde ...

Kein zweiter Teil ohne Vorkenntnisse - das sollte man vor dem Lesen auf jeden Fall beachten. Der "Earth - Der Widerstand" setzt einiges an Wissen voraus, um das Buch genießen zu können. Nicht nur würde es sonst schwer fallen, die vorkommenden Personen einzuordnen, auch die Handlung wäre zum Teil nicht nachvollziehbar.


Diese setzt kurz nach dem Ende des ersten Bandes ein. Brit und Khaled leben mittlerweile im Untergrund und erwarten das Baby, das man bereits aus Vorhersagen aus dem Vorgänger kennt. Mir ist der Anschluss nicht sehr schwer gefallen, auch wenn es einige Zeit her war, dass ich den Vorgänger gelesen hatte.

Allerdings ist dann relativ zu Anfang etwas passiert, was sich wie ein roter Faden durch das Buch gezogen hat: Ich konnte Brits Handlungen nicht nachvollziehen. Vorher kam sie mir sehr rational und überlegt vor, jetzt auf einmal macht sie Dinge, die so gar nicht dazu passen wollen. Dadurch hat sie einiges an Sympathie bei mir eingebüßt.

Man muss ihr aber zugute halten, dass natürlich nur so die eigentliche Handlung in die Richtung gehen kann, in die es letztendlich geht. Leider ging das für meinen Geschmack aber etwas zu langsam bzw. schleppend. Es wird wieder gehackt und gegen Tantalos gekämpft, aber ich hatte das Gefühl, die Handlung dreht sich etwas im Kreis.

Gut wiederum fand ich, wie die Widerstände innerhalb der Earth-Gruppe thematisiert wurden. Dass es hier nicht nur harmonisch zu geht, hat meiner Meinung nach das Ganze authentisch gemacht. Hier waren sogar die Gefühle und daraus resultierende emotionale Handlungen einiger Mitglieder für mich durchaus nachvollziehbar.

Immer noch ziemlich abstrakt war für mich der Gedanke, dass die Gegenwart mit der Zukunft kommunizieren kann. Genau das ist ja die Idee hinter Tantalos und zeigt dessen Macht. Irgendwie total abgedreht, aber dass macht den Plot letztlich auch aus.

Trotzdem war ich nicht ganz so gefesselt wie vom Vorgänger. Ich habe das Buch auch einige Male weggelegt und erst ein paar Tage später wieder weitergelesen. Bis ich mich dem Ende genähert habe. Denn hier wurde es nochmal richtig spannend und wieder gibt es einen fiesen Cliffhanger. Deswegen muss ich die Reihe unbedingt beenden, auch wenn ich Teil 2 nicht ganz so stark fand.

Von mir gibt es 3 Sterne!

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