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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2020

Anders als erwartet

flüchtig
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Hubert Achleitner, der mit "flüchtig" sein Roman-Debüt vorlegt, ist manchen auch als Liedermacher Hubert von Goisern bekannt. "Flüchtig" ist ein langsam erzählter Roadtrip, der immer wieder Abzweigungen ...

Hubert Achleitner, der mit "flüchtig" sein Roman-Debüt vorlegt, ist manchen auch als Liedermacher Hubert von Goisern bekannt. "Flüchtig" ist ein langsam erzählter Roadtrip, der immer wieder Abzweigungen nimmt. Für mich war das Buch ganz anders als der Begleittext vermuten lässt. So wird hier nicht stringent die Geschichte von Maria erzählt, sondern auch die einiger anderer Personen. Die Reise durch Europa treten Maria und Herwig getrennt an. Die Liebesgeschichte zwischen beiden wird in Rückblicken erzählt. Was die beiden aneinander fanden und finden wurde für mich immer rätselhafter.
Fast sämtliche Nebenpersonen werden ziemlich ausführlich beschrieben. Das hat seinen Reiz, da sie alle unterschiedlich sind. Es wird auch nie langweilig, aber so ganz rund fand ich den Roman nicht. Durch die Abschweifungen bleibt die eigentliche Handlung mit Maria und Herwig sehr überschaubar.
Für mich war das Buch wie gesagt ganz anders als erwartet und blieb in der Gesamtgeschichte hinter meinen Erwartungen zurück. Dennoch liest sich das Buch gut, flüssig und unterhaltsam. Ausgeschmückt ist der Roman immer wieder mit musikalischen Anspielungen.

Veröffentlicht am 16.04.2020

Drei Frauen

Der Zopf
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Der Reiz des Buches liegt darin, dass hier drei Geschichten von ganz unterschiedlichen Frauen miteinander verflochten sind. So bleibt es interessant und abwechslungsreich.
Manchmal war es für mich an der ...

Der Reiz des Buches liegt darin, dass hier drei Geschichten von ganz unterschiedlichen Frauen miteinander verflochten sind. So bleibt es interessant und abwechslungsreich.
Manchmal war es für mich an der Grenze zum Pathetischen.
Sprachlich eher einfach, aber dadurch auch sehr eingängig. Zusammen mit dem großzügigen Schriftsatz ergibt sich ein Buch, das man sehr schnell lesen kann und das einerseits unterhält, andererseits aber auch nachdenklich stimmt.

Veröffentlicht am 03.03.2020

Bitte erst ab dem Grundschulalter

Hannah Arendt
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Die Autorin María Isabel Sánchez Vegara und die Illustratorin Sophia Martineck fassen das Leben der Philosophin und Reporterin kindgerecht auf 13 Doppelseiten zusammen. Hierbei wird Hannah Arendts Kindheit ...

Die Autorin María Isabel Sánchez Vegara und die Illustratorin Sophia Martineck fassen das Leben der Philosophin und Reporterin kindgerecht auf 13 Doppelseiten zusammen. Hierbei wird Hannah Arendts Kindheit und Werdegang anhand prägnanter Details, wie z.B. die Diskriminierung die sie als Jüdin erfahren hat, dargestellt. Ein doppelseitiges Bild wird dabei immer mit ca. zwei Sätzen kombiniert – passend auch für Erstleser.
Der Insel Verlag empfiehlt das Buch ab vier Jahren – ich würde es ab dem Grundschulalter empfehlen. Ich denke, dass die Kinder dann erst bereit sind für die (behutsame) Thematisierung des Holocaust und auch die Erlebnisse in der Schulzeit besser einordnen können.
Wie gerade erwähnt wird der Holocaust angesprochen. Das geschieht meiner Meinung nach behutsam und angemessen – passend für dieses Kinderbuch über eine Person, die auch noch andere Aspekte umfasst. Was nicht thematisiert wird, ist Arendts wohl berühmtestes Werk "Eichmann in Jerusalem" (für mich ist das ok so).
Ich denke, dass es ein ungewöhnliches, forderndes Bilderbuch ist, das bei manchen Kindern Nachfragen erzeugt – vor allem zum Holocaust. Hierzu sollten die Eltern bereit sein.
In einem Nachwort wird das Leben Hannah Arendts etwas ausführlicher beleuchtet.

Veröffentlicht am 23.02.2020

Mehr aus Gilead

Die Zeuginnen
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Wie der deutsche Titel der Fortsetzung von "Der Report der Magd" schon andeutet, erfahren wir hier aus verschiedenen Blickwinkeln mehr über den totalitären Staat Gilead. Wie schon im Vorgänger geschieht ...

Wie der deutsche Titel der Fortsetzung von "Der Report der Magd" schon andeutet, erfahren wir hier aus verschiedenen Blickwinkeln mehr über den totalitären Staat Gilead. Wie schon im Vorgänger geschieht dies aus weiblicher Sicht. Hier erzählen jetzt Tante Lydia, die man schon aus "Der Report der Magd" und der Serienverfilmung kennt, sowie zwei jüngere Frauen von ihren Erlebnissen mit Gilead. Hierdurch erfährt man viel über die Geschichte von und das Leben in Gilead. Wurde das erste Buch noch ausschließlich aus der Perspektive der Magd Desfred erzählt, bietet der zweite Band einen breiteren Einblick in den dystopischen Staat. Die Handlung ist zudem rasanter und bd wendungsreicher erzählt. Trotzdem war das eher ruhig erzählte "Der Report der Magd" und die Konzentration auf Desfreds Leben und ihre Gedankenwelt für mich ein intensiveres, nachdrücklicheres Leseerlebnis als "Die Zeuginnen". Die Wendungen bzw Entscheidungen der Protagonistinnen im neuen Buch fand ich oft zu kurz begründet und manchmal konstruiert.
Trotz aller Kritik: ich habe "Die Zeuginnen" gerne gelesen und fand es vor allem wegen der Beschreibung Gileads eine faszinierende bis erschreckende Lektüre.

Das Buch ist auch verständlich, wenn man den (überaus empfehlenswerten) Vorgänger "Der Report der Magd" noch nicht kennt.
"Die Zeuginnen" erzählt eine andere Geschichte, als die Serie "The Handmaid's Tale", die in Staffel 1 ja recht nah an dem ersten Gilead-Buch von Margaret Atwood war.

Veröffentlicht am 17.02.2020

Freundschaft

Das Wunder am Ende der Straße
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"Das Wunder am Ende der Straße" schließt sich gut an den Vorgänger "Mrs. Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner" an – man trifft als Leser auf die bereits bekannten Haupt- und Nebenpersonen. Wie schon ...

"Das Wunder am Ende der Straße" schließt sich gut an den Vorgänger "Mrs. Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner" an – man trifft als Leser auf die bereits bekannten Haupt- und Nebenpersonen. Wie schon im ersten Buch steht meiner Meinung nach nicht die konkrete Handlung im Vordergrund, sondern die bereits erwähnten Personen mit all ihren Eigenheiten und den Verbindungen untereinander. Ein bisschen Tragik, aber noch mehr Witz – Familiengeschichten und Freundschaften.

Wenn man das mag, wird man hier wieder gut unterhalten.