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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2020

Lest lieber "Der Report der Magd"!

Vox
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Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Die Geschichte ist größtenteils krude, unrealistisch. Schade, das setting bzw die Idee der Geschichte hatte wirklich Potential, aber das beschriebene Szenario ...

Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Die Geschichte ist größtenteils krude, unrealistisch. Schade, das setting bzw die Idee der Geschichte hatte wirklich Potential, aber das beschriebene Szenario in einer dystopischen, US-amerikanischen Parallelwelt blieb irgendwie unscharf und die Geschichte der Hauptfigur Jean war für mich zu überzeichnet. Sowohl das auf einmal auftauchende Krankheitsbild als auch die genaue Therapie, die von den Protagonisten entwickelt werden soll, waren für mich nicht verständlich erklärt.

SPOILER /// Das Ende war zu verkürzt dargestellt. Dazu war das so kitschig, happy endig, dass es mir das Buch endgültig verleidet hat. /// SPOILER

Davor schon kleine Ungenauigkeiten (erst ist der Tag des Käse-Einkaufs ungewöhnlich warm, später dann doch kalt).



Ein Vergleich mit "Der Report der Magd" von M. Atwood drängt sich auf - immerhin wählt C. Dalcher ähnliche Motive: ein theokratisches, patriarchales System, das Frauen unterdrückt und ihnen ihre Sprache nimmt. Leider schneidet "Vox" gegenüber dem Report noch schlechter ab, als wenn ich es unabhängig bewerte. Der Report (sowohl Buch als auch Serie) ist mitreißende Literatur, die im Gedächtnis bleibt. "Vox" wird bei mir vermutlich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Schade, da hat sich die Autorin hier leider etwas zu viel vorgenommen.



Immerhin: trotz einiger holprigen Stellen liest das Buch sich ziemlich flüssig und schnell.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Als Stimmungsbild interessant – ansonsten: naja

Dutschki vom Lande
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Die Aneinanderreihung von episodenhaften Szenen, die jeweils ein Kapitel umfassen, bremste für mich immer wieder die Handlung von "Dutschki" aus. Überhaupt passierte im Buch wenig handfestes – einen Spannungsbogen ...

Die Aneinanderreihung von episodenhaften Szenen, die jeweils ein Kapitel umfassen, bremste für mich immer wieder die Handlung von "Dutschki" aus. Überhaupt passierte im Buch wenig handfestes – einen Spannungsbogen oder eine überraschende Entwicklung gab es nicht. Stattdessen scheint der Autor Michael Bauer einfach seine Erinnerungen an ein Semester an der Uni Mainz zu rekapitulieren, ohne das ganze 'Autobiographie' nennen zu wollen. Das ergibt für mich ein Stimmungsbild aus dem spannenden Jahr 1968, was durchaus interessant ist, auch wenn es manchmal etwas tiefergehender hätte beschrieben werden können.

Als Stimmungsbild interessant – ansonsten weder Roman noch Autobiographie, sondern irgendetwas halbgares dazwischen. Insgesamt so wie man sich die Studentenrevolte in der 'Provinz' vorstellt: eher träge.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Kommt nicht an den Vorgänger ran

Die Unvollkommenen
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"Die Unvollkommenen" ist die Fortsetzung von "Die Optimierer". Man kann das Buch zur Not auch ohne Vorwissen lesen, allerdings würde ich doch empfehlen, "Die Optimierer" zuerst zu lesen. Überhaupt ist ...

"Die Unvollkommenen" ist die Fortsetzung von "Die Optimierer". Man kann das Buch zur Not auch ohne Vorwissen lesen, allerdings würde ich doch empfehlen, "Die Optimierer" zuerst zu lesen. Überhaupt ist der erste Band in meinen Augen der weitaus bessere und spannendere – ein Grund mehr, ihn (zuerst) zu lesen!

"Die Unvollkommenen" ist über weite Strecken zäh, die dystopische Geschichte nimmt nicht an Fahrt oder Spannung auf. Oft driftet es ins philosophische ab, was ich vorher nicht erwartet hätte und was mir hier auch nicht zusagte. Insgesamt war mir das zu langatmig, zu gedankenlastig.

Das ist schade, denn der Ansatz von Theresa Hannig ist überaus interessant: künstliche Intelligenz und die Abhängigkeit der Menschen von Technologie sind aktuelle, spannende Themen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 29.12.2018

Mittelmäßig

All die schönen Tage
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Julia Kaufhold hat als Lektorin Erfahrung mit dem literarischen Geschäft - dennoch ist ihr Debüt "All die schönen Tage" ein eher mittelmäßiger Frauen-Roman geworden. Die Beschreibung des Buches durch den ...

Julia Kaufhold hat als Lektorin Erfahrung mit dem literarischen Geschäft - dennoch ist ihr Debüt "All die schönen Tage" ein eher mittelmäßiger Frauen-Roman geworden. Die Beschreibung des Buches durch den Verlag macht durchaus neugierig, das Cover ist gelungen, der Schöne-Tage-Kasten eine nette Idee. Leider spielt letzter im Roman kaum eine Rolle. Überhaupt ist die Handlung eher zäh und lang gezogen - es passiert nicht allzu viel auf den 425 Seiten, erst recht nichts wirklich überraschendes oder spannendes. So dümpelt die Handlung rund um die farblos bleibende Ärztin Stella vor sich hin, bis es dann erwartbar endet. Am spannensten im ganzen Buch war der Nebenschauplatz des portugiesischen Cafés mit seinen sympathischen Betreibern.
Schade - Potenzial ist bei der Autorin vorhanden, aber die Umsetzung ist noch stark ausbaufähig.

Veröffentlicht am 07.03.2023

Nicht überzeugend

Frankie
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Michael Köhlmeier erzählt die Geschichte des 14-jährigen Franks und seines Großvaters. Der Großvater kommt frisch aus dem Gefängnis, soll wohl geheimnisvoll bis unheimlich sein, was auf mich aber nicht ...

Michael Köhlmeier erzählt die Geschichte des 14-jährigen Franks und seines Großvaters. Der Großvater kommt frisch aus dem Gefängnis, soll wohl geheimnisvoll bis unheimlich sein, was auf mich aber nicht wirklich wirkte. Frank, im besten Teenageralter, benimmt sich erwachsener (schon fast boomermäßig) als die Erwachsenen. Nachdem ich schon Probleme hatte, den Großvater ernst zu nehmen, fiel es mir bei Frank durch dieses Verhalten noch schwerer. Zwei so ungewöhnliche Figuren könnten auch eine tolle Geschichte ergeben - leider haben sie mich aber nur gelangweilt. Schade.
Für mich keine Coming-of-Age- und auch keine Familiengeschichte. Die Handlung ist überschaubar und dadurch, dass das Buch mich auch nicht anderweitig gefesselt hat, zieht es sich insgesamt leider ziemlich. Sprachlich sehr österreichisch, für mich etwas ungewohnt, aber doch gut lesbar.
Insgesamt konnte das Buch mich nicht abholen - ich hoffe andere Leser*innen können mehr aus der Lektüre ziehen, aber ich persönlich würde es nicht weiter empfehlen.