Ein Roman voll Empathie
Was uns verbindetKeith Olander lernt seine spätere Ehefrau Jaya in den 80ern in einem Londoner Pub kennen. Er stammt ursprünglich aus einfachen Verhältnissen, sie ist eine indische Diplomatentochter und deshalb weit gereist. ...
Keith Olander lernt seine spätere Ehefrau Jaya in den 80ern in einem Londoner Pub kennen. Er stammt ursprünglich aus einfachen Verhältnissen, sie ist eine indische Diplomatentochter und deshalb weit gereist. Sie verlieben sich, kaufen ein Haus, heiraten und bekommen zwei Kinder – Karina und Prem. Alle sind rundum zufrieden, glücklich und es scheint perfekt bis eines Nachmittags ein schwerer Schicksalsschlag die Familie trifft.
Der Roman beschreibt nun separat für jede Figur den Umgang mit dieser Tragödie, die dadurch zutage tretenden Schuldgefühle, die Trauer und leider auch das Auseinanderdriften der Familie. Jeder von ihnen geht völlig anders damit um, versucht, weiter zu leben und einen Weg aus dieser Abwärtsspirale zu finden. Dieser unendliche Schmerz verzehrt sie alle.
Ich hatte bereits mit großer Begeisterung die beiden anderen Bücher der Autorin – Geheime Tochter und Der goldene Sohn - gelesen und bin deshalb mit einer hohen Erwartungshaltung an das Buch gegangen. Ebenso wie in den Vorgängern wurde auch hier das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen sehr gut und nachvollziehbar beschrieben. Der Schreibstil läßt sich flüssig lesen und die einzelnen Familienmitglieder werden detailliert charakterisiert. Die Autorin schildert hier dieses dramatische Ereignis und die Bewältigung sehr emotional, berührend und einfühlsam. Als Leser konnte man sich sehr gut hineinversetzen und sich vorstellen, wie schwer alles auf den einzelnen Personen lastet und wieviel jedem einzelnen abverlangt wird. Das Buch ging mir sehr nahe und deshalb war es für mich streckenweise schwer zu ertragen. Das Ende hat mich dann doch versöhnt, jedoch wird es nicht zu meinem Lieblingsbuch der Autorin.