Unterhaltsames Prequel, das aber oft zu routiniert ist
Kingsbridge - Der Morgen einer neuen ZeitMit „ Kingsbridge – Der Morgen einer neuen Zeit“ legt Follett den vierten Band der „Kingsbridge“-Reihe vor, der als Prequel die Entstehung von Kingsbridge beschreibt und im Jahre 997 nach Christus beginnt.
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Mit „ Kingsbridge – Der Morgen einer neuen Zeit“ legt Follett den vierten Band der „Kingsbridge“-Reihe vor, der als Prequel die Entstehung von Kingsbridge beschreibt und im Jahre 997 nach Christus beginnt.
Der junge Bootsbauer Edgar muss, nachdem sein Heimatdorf Combe bei einem Wikingerüberfall zerstört worden ist, mit seiner Familie ganz von vorne anfangen, die normannische Prinzessin Ragna wagt eine Heirat mit einem sächsischen Adligen, der ehrgeizige Bischof Wynstan will mit allen Mitteln seine Macht vergrößern und der junge Mönch Aldred träumt von ideellen Werten.
Die Lebenswege und Schicksale dieser vier Personen treffen immer wieder aufeinander und sind untrennbar miteinander verwoben. In einer Zeit voller Gewalt und Kampf um die Macht, wo selbst der König die Gesetze nicht immer durchsetzen kann, erleben sie den Übergang ins englische Mittelalter und den Beginn des Ortes Kingsbridge.
Ken Follett schafft es schnell, den Leser mit allen wichtigen Figuren vertraut zu machen. Der Wikingerüberfall am Anfang bietet gleich alles, was man von Follett gewohnt ist: viel Gewalt, die das Schicksal der Hauptperson, hier Edgar auf brutale Weise verändert. Insgesamt ist ihm eine interessante, lesenswerte historische Geschichte gelungen, die sich leicht lesen lässt und meistens gut unterhält.
Allerdings merkt man dem Buch auch an, dass es mit einer großen Routine geschrieben ist. Schmerzlich vermisst man bei den Charakteren die Grautöne. Es ist schnell klar, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört und auch ihr Schicksalsweg ist meistens schon klar vorgezeichnet, so dass große Überraschungen in der Handlung Mangelware sind. Gerade das Ende des Romans leidet darunter, da vieles zu routiniert und glatt abgehandelt wird, zudem wirkt das Ende eher kitschig. Ein paar Ecken und Kanten hätten der Handlung und den Charakteren gut getan, und auch die Nebenfiguren sind eher blass.
Insgesamt aber ein nettes Lesevergnügen, dem aber die Tiefe fehlt.