Das Netz
Sonja kämpft um das Sorgerecht für ihren Sohn. Um hier bessere Chancen zu haben, versucht sie mehr Geld zu verdienen. In ihrer Verzweiflung lässt sich auf einen Job als Drogenkurierin ein. Dennoch ist ...
Sonja kämpft um das Sorgerecht für ihren Sohn. Um hier bessere Chancen zu haben, versucht sie mehr Geld zu verdienen. In ihrer Verzweiflung lässt sich auf einen Job als Drogenkurierin ein. Dennoch ist sie stets bemüht, dass weder ihr Sohn noch ihre Partnerin Agla davon erfahren und in Gefahr geraten. Sonja ahnt nicht, wie tief sie bereits in da Netz aus Lügen und Intrigen und in kriminelle Machenschaften eingetaucht ist. Zudem wird der Zollbeamte Bragi auf Sonja aufmerksam und er wittert noch einen großen Coup vor seiner anstehenden Pensionierung.
Lilja Sigurdardattirs Krimi ist eine geschickte Konstruktion rund um Lügen und kriminelle Machenschaften. Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven erzählt (Sonja, Bagri, Thomas und Agla) was die Spannung sehr schnell sehr hoch erscheinen lässt und diese zunehmend steigert, bis sie beinahe nervenzerreißend wird. Erst nach und nach wird die Verbindung der drei Protagonisten ersichtlich und die Handlungsstränge verwoben. Besonders gelungen fand ich zudem die Einblicke in die Bankenkrise Islands, ohne dass darunter die Spannung leidet. Zudem wird sehr geschickt mit den Geheimnissen, Lügen und Ängsten der einzelnen Protagonisten gespielt, welche dem Leser immer wieder Einblicke in die menschlichen Abgründe einzelner Charaktere ermöglicht. Einzig die zahlreichen detaillierten Beschreibungen des Schmuggels waren mir persönlich stellenweise etwas zu langatmig, aber ansonsten hat mich dieser Krimi gut unterhalten.
FAZIT:
„Das Netz“ ermöglicht dem Leser Einblicke in die menschlichen Abgründe einzelner Charaktere. Zudem wird der Sog von Lügen sehr geschickt dargestellt. Im Großen und Ganzen ist das Buch sehr spannend, weshalb ich 4 Sterne vergebe!