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Veröffentlicht am 09.05.2018

Keiner trennt uns

Keiner trennt uns
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Ich lese ja selten Liebesromane, weil ich meistens dabei so traurig werde, dass die im Buch ihren perfekten unperfekten Partner finden, und es in meinem Leben leider dabei überhaupt nicht gut läuft. Aber ...

Ich lese ja selten Liebesromane, weil ich meistens dabei so traurig werde, dass die im Buch ihren perfekten unperfekten Partner finden, und es in meinem Leben leider dabei überhaupt nicht gut läuft. Aber trotzdem habe ich das Angebot der Agentur Mainwunder, dieses Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, angenommen. Mir gefiel nicht nur das Cover, sondern auch der Klappentext. Und enttäuscht wurde ich nicht.

Jana von Bergner führt uns Leser direkt zu Beginn der Geschichte in eine sehr traurige Szene und dank ihres wundervollen Schreibstils sind Hannas und Marks Gefühle auch direkt bei mir angekommen. Für den Rest des Buches schwingen die Trauergefühle meiner Meinung nach nur im Hintergrund mit und auch wie der Rest der Familie mit der Trauer umgeht wird nur angedeutet. Die Geschichte fokussiert sich mehr auf die sich entwickelnden Gefühle zwischen Hanna und Mark. Mir gefiel das, allerdings hätte ich mir manchmal so ein paar mehr Informationen um das ganze drumherum gewünscht.

Während Hanna ein offenes Buch war und ich sie schnell einschätzen konnte, war Mark der Geheimniskrämer. Für mich durch das Setting verständlich. Warum sollte er einer wildfremden Frau auch seine ganze Lebensgeschichte ausbreiten? Zumindest uns Leser lässt er nicht im Unklaren und er ist im Laufe des Buches zu meinem Lieblingscharakter geworden. Bei Hanna hingegen habe ich ihre Bereitschaft zu Selbstaufopferung für ihre Familie zwar bewundert, aber sie tat mir auch irgendwie leid, weil sie so früh erwachsen werde musste und sich selbst in den Hintergrund stellt.

Spannung wurde vor allem durch den Sorgerechtsstreit erhalten und durch die Tatsache, dass Mark eigentlich ganz andere berufliche Pläne hat und er ahnt, dass Hanna mit ihren verständlichen Verlustängsten denen sicher nicht wohlgesonnen wäre, weswegen er es ihr lieber verschweigt. Und Schweigen ist ja meistens keine so gute Idee. Insgesamt eine gefühlvolle, spannende Handlung, die sich Themen wie Trauer, Verlust, Schuld und Liebe annimmt.

Veröffentlicht am 09.05.2018

Mercy - Ohne Gnade

Mercy - Ohne Gnade
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Der Schreibstil der Autorin hat mich schon auf den ersten Seiten von sich überzeugen können. Und das obwohl sie aus der Ich-Perspektive schreibt, welche ich selten wirklich gut leiden kann. Aber Debra ...

Der Schreibstil der Autorin hat mich schon auf den ersten Seiten von sich überzeugen können. Und das obwohl sie aus der Ich-Perspektive schreibt, welche ich selten wirklich gut leiden kann. Aber Debra Anastasia kann diese schreiben. Ebenso hatte die Darstellung der Charaktere etwas an sich, was ich selten in Büchern finde. Mercy/Nix und Becca sind unsere Hauptprotagonisten, die jeweils abwechselnd die Geschichte erzählen, und auf mich sehr authentisch wirkten. Aber vor allem Nix hat mich herausgefordert und auch jetzt stehe ich ihm gegenüber etwas zwiegespalten dar.

Die Autorin hat es durch ihren Erzählstil und die Charakterdarstellung geschafft, dass ich von Nix begeistert war und ihm gewünscht habe, dass er endlich sein Glück findet. Allerdings ist er ein Stalker und er stalkt nicht nur Becca, sondern auch seine kleine Schwester und ein weiteres junges Mädchen. Alles wird damit begründet, dass er sie beschützen muss. Ich hatte das Gefühl, dass das Stalking schön geredet wird. So nach dem Motto "Er tut es ja, um sie zu beschützen" und "Er liebt sie". Aber Stalking ist nicht schön. Und betroffene Frauen/Männer aus unserer realen Welt sind da sicherlich nicht begeistert drüber. Und das ist so mein Problem mit dem Buch. Stalking wird hier nicht verurteilt, sondern toleriert. Selbst Nix bester Freund Animal redet ihm da nicht ins Gewissen und allgemein hatte ich das Gefühl, dass alle Personen, die davon erfuhren, nicht so reagieren wie sie meiner Meinung nach reagieren müssten. Bis auf Beccas Mutter.

Und trotzdem mochte ich Nix am Ende des Buches, was mich ein bisschen selbst erschreckt. Wahrscheinlich weil er sehr vielschichtig gezeigt wird. Mal ist er der Auftragskiller, der ohne groß nachzudenken seinen Job erledigt, dann der fürsorgliche Typ, der kleine Mädchen tröstet und kurz darauf zeigt er seine verletzliche und kaputte Seite.

Die Handlung selbst ist zum größtenteil auf die Charakterentwicklung und die Beziehungsentwicklung von Nix und Becca fokussiert, welche ich - abseits des Stalkings - schön fand. Die Mafiageschichte und die Jagd nach Nix Vater rückt da etwas in den Hintergrund, aber es wurde nicht langweilig. Bis auf das Ende, was mir ein bisschen zu merkwürdig und auch zu schnell ging, fand ich die Handlung gut.


Fazit
Mercy - Ohne Gnade beinhaltet eine interessante Liebesgeschichte und eine wahnsinnig tolle Charakterdarstellung. Einzig das Thema Stalking fand ich hier nicht gut umgesetzt.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Anders als erwartet, aber toll

Bloodspell - Es lebe die Nacht!
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Beim Lesen des Titels und des Klappentextes habe ich direkt an Vampire gedacht. Und das hat sich auch bestätigt. Allerdings war ich total überrascht, als ich herausfand, wer hier der Vampir ist. Meine ...

Beim Lesen des Titels und des Klappentextes habe ich direkt an Vampire gedacht. Und das hat sich auch bestätigt. Allerdings war ich total überrascht, als ich herausfand, wer hier der Vampir ist. Meine Vermutung war anfangs nämlich ganz anders. Auch sonst fand ich es schön, dass die Geschichte anders verlief als ich es normalerweise von Vampirromanen erwarte.

Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen geteilt. Wir begleiten zuerst Viva in der Gegenwart. Lernen sie, ihre beiden tollen Assistenten Brigid und Dennis kennen und natürlich Ronan, der ihr Herz für sich gewinnen will. Sobald aber gelüftet wird, wer der Vampir in dieser Geschichte ist, wechseln wir zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer wieder hin und her und erfahren, wie der Vampir zum Vampir wurde und wie die ersten Lebensjahre verliefen. Die Geschehnisse von damals wirken sich nämlich stark auf die Gegenwart aus.

Ich persönlich fand die Vergangenheitsabschnitte interessanter als die Gegenwart, was aber nicht heißen soll, dass die Gegenwart langweilig war. Die Darstellung der Gefühle von Viva und Ronan waren schön und auch wenn es sehr schnell zwischen den beiden verlief, fand ich es in dem Setting glaubwürdig. Die Vampireigenschaften waren etwas anders als im Mythos. Zum einen war es gut, da so das Leben der Vampire in der heutigen technischen Welt mit ihren Möglichkeiten logisch erschien, zum anderen gab es aber auch Dinge, die bei mir Fragen aufgeworfen haben, die nicht beantwortet wurden.

Neben der Liebesgeschichte wird durch Ronan noch ein anderes Problem in die Handlung eingebaut. Er ist Anwalt und im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass einer seiner Mandanten ein falsches Spiel spielt. Bei diesem Thema hat es mich etwas gestört, dass es nicht detailliert beschrieben wird. Ja, ich wusste, dass der Schwerpunkt mehr auf der Beziehung zwischen Viva und Ronan und dem Vampirdasein liegt, aber ich bin jemand, der es gern genau und detailliert hat.


Fazit

Bloodspell ist eine etwas andere Vampirgeschichte, die mich überzeugen konnte. Es war spannend zu lesen, auch wenn es ab und an vorhersehbar war.

Veröffentlicht am 21.01.2017

Toller Start der Reihe

Am Abgrund seiner Seele
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Nachdem ich für mich entschieden habe, dass die Reihe Die Seele des Bösen von Dania Dicken gut, aber nicht genau das ist, was ich suche, habe ich es mit ihrer anderen Thriller Reihe probiert. Und hier ...

Nachdem ich für mich entschieden habe, dass die Reihe Die Seele des Bösen von Dania Dicken gut, aber nicht genau das ist, was ich suche, habe ich es mit ihrer anderen Thriller Reihe probiert. Und hier fand ich dann das, was mir bei Die Seele des Bösen gefehlt hat: mehr Einblicke in das Profiling und mehr Täterperspektive. Wenn ich Lust auf einen Thriller habe, dann möchte ich auch, dass er mich noch nach dem Lesen beschäftigt. Das hat der erste Band der Profiler Reihe geschafft. Da ich nur abends vor dem Schlafen gehen Zeit zum Lesen hatte, hat es mich nicht gewundert, dass ich morgens aufgewacht bin und ich gedanklich direkt wieder bei Andrea war. Dania hat die Taten des Täters so beschrieben, dass ich mir das genau vorstellen konnte. Kopfkino sage ich nur.

Andrea ist Psychologiestudentin und interessiert sich sehr für Profiling und möchte später auch in diesem Bereich arbeiten. Leider muss sie ihr Talent dafür schon früh beweisen, denn auf ihrem Campus geht ein Vergewaltiger um und die Polizei tappt im Dunkeln. Ich fand die Art und Weise wie Andrea in die Ermittlungen geraten ist etwas merkwürdig. Zumindest kenne ich es nicht, dass die Polizei eine nicht fertig ausgebildete Studentin in ihre Ermittlungen einbezieht. Aber ich behaupte auch nicht, dass ich mich in Polizeiarbeit und im Profiling auskenne. Im Allgemeinen fand ich Andreas Erstellung des Profils glaubwürdig. Auch ihre Gedanken und Ängste wurden im Laufe des Buches gut dargestellt. Obwohl ich sagen muss, dass sich die Gespräche zum Ende hin öfter als "Wiederholung" anfühlten. Aber in ihrer Siutation würde ich mir wahrscheinlich auch immer wieder die gleichen Gedanken machen.

Neben den Ermittlungen begleiten wir Andrea auch im privaten Leben. Der Entwicklung der Liebesbeziehung zwischen ihr und Gregory habe ich nicht halb so neugierig verfolgt wie der Suche nach dem Täter. Mich hätte es nicht gestört, wenn die beiden schon vor Beginn des Buches ein Paar gewesen wären. Das Ende war mir aber dann auch einen Ticken zu viel. Allerdings ist Gregory in meinen Augen sehr wichtig für Andrea. So baut er sie zum Beispiel auf, wenn sie an sich zweifelt. Das hat mir übrigens an Andrea sehr gefallen. Sie weiß, dass sie keine ausgebildete Fallanalytikerin ist und überlegt ständig, ob ihr Profil des Täters wirklich richtig ist.

Die Erzählpersektive wechselt zwischen Andrea und dem Täter, ist aber nicht völlig an sie gebunden, was am Ende des Buches wichtig wurde. Es wird auch mehr Wert auf das Innenleben der Personen gelegt, als auf Beschreibungen von Orten. Der Schreibstil ist einfach gehalten. Abgesehen von einigen wenigen Stellen konnte ich flüssig lesen.


Fazit

Ich finde, dass Am Abgrund seiner seiner Seele ein guter Start in die Profiler-Reihe ist. Zumindest für jemanden wie mich, der selten Thriller liest und hier mehr am Profiling interessiert war als an einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Täter und Opfer/Ermittler. Den nächsten Teil möchte ich jedenfalls lesen.

Veröffentlicht am 09.11.2016

Gelungener Start der Reihe

Phoenix - Tochter der Asche
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Wir befinden uns in einer dystopischen Zukunft, die in unserer Vergangenheit ihren Anfang nahm. Ein Experiment veränderte die Welt und sorgte für das Auftauchen einer Fremden Macht, die die Herrschaft ...

Wir befinden uns in einer dystopischen Zukunft, die in unserer Vergangenheit ihren Anfang nahm. Ein Experiment veränderte die Welt und sorgte für das Auftauchen einer Fremden Macht, die die Herrschaft über Europa übernahm. Ein Experiment, dass lange Zeit immer wieder genannt, aber nicht erklärt wurde. Man liest und liest und will endlich wissen, was da genau passiert ist, aber mehr als Andeutungen erhält man lange Zeit nicht. Aber nicht nur die Frage nach dem Experiment sorgte für Spannung, auch unsere Protagonisten Tavi und Leon hielten mich auf Trab. Besonders mit Leon hatte ich meine Probleme, weil seine Handlungen mich wahnsinnig gemacht haben und ich immer hoffte, dass alles gut wird. Das ist hier bei Leon nicht negativ zu verstehen. Obwohl meine Sympathien für ihn ein Auf und Ab waren, fand ich seinen Charakter interessanter als Tavis. Er entwickelt sich mehr als sie. Neben den beiden gibt es noch Nathan, Tavis "Sohn" und Katharina, eine Hexe. Leider blieb Nathan sehr im Hintergrund, aber dafür ist Katharina ein weiterer sehr interessanter Charakter. Besonders wegen ihrer Gabe, um die ich sie nicht beneide. Die Charakterdarstellung fand ich insgesamt sehr gelungen und ich hatte Lust unsere Protagonisten kennenzulernen.

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte flüssig durch die Geschichte lesen. Erzählt wird aus der Perspektive von Tavi und Leon, was für die Handlung unglaublich wichtig ist. Dabei werden manche Dinge manchmal nicht genannt, um die Spannung zu erhalten. Zum Beispiel wenn Leon einen Plan ausheckt, der Tavi betrifft. Und genauso andersherum.

Die Handlung und das Grundproblem/-frage gefiel mir sehr gut. Unterdrückte Menschen, die in ihren Unterdrückern die Rettung sehen und mysteriöse Wesen aus einer anderen Ebene, die jagt auf übernatürliche Wesen wie Phönixe, Hexen, etc. machen. Und dann die alles entscheidenden Fragen: Was wollen die Saiwalo? Wird Tavi ihnen entkommen? Und können wir Leon vertrauen? Im ersten Band wird allerdings nur eine dieser Fragen beantwortet und viele weitere für die Fortsetzung aufgeworfen.

Fazit

Ein gelunger dystopischer Roman, der in eine Zukunft führt, die ich ganz sicher nicht erleben will. Ich habe die Geschichte um Tavi und Leon verschlungen und freue mich schon darauf, weiterzulesen.