Cover-Bild Die Mädchen aus der Firefly Lane
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Liebe und Beziehungen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 552
  • Ersterscheinung: 08.05.2020
  • ISBN: 9783746636856
Kristin Hannah

Die Mädchen aus der Firefly Lane

Immer für dich da
Gabriele Weber-Jarić (Übersetzer)

Die einmalige Kraft einer Frauenfreundschaft. Im Sommer 1974, zum Sound von Fleetwood Mac und Abba, lernt die Außenseiterin Kate die schöne, aufregende Tully kennen, die alles zu haben scheint, was ihr fehlt. Aus den sehr unterschiedlichen Mädchen werden Freundinnen, die weder Tullys Karrierestreben noch Kates Entscheidung für Kinder und Familie trennen kann. Jahrelang umschiffen Tully und Kate die Klippen jeder engen Freundschaft – Eifersucht, enttäuschte Liebe – und halten zueinander. Bis zu jenem Tag, als ein Verrat ihr Vertrauen auf die Probe stellt … Ein so kraftvoller wie einfühlsamer Roman über Liebe, Verlust und Zusammenhalt – voller Zeitkolorit und großer Gefühle. Große Serienverfimung auf Netflix. Die deutsche Erstausgabe erschien unter dem Titel „Immer für dich da“.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2022

Tully-und-Kate

1

„Versprich mir, dass wir immer beste Freundinnen bleiben.“

„Die Mädchen aus der Firefly Lane“ ist ein Roman von Kristin Hannah. Er erschien im Mai 2020 im Aufbau Verlag, wurde aber bereits im Oktober ...

„Versprich mir, dass wir immer beste Freundinnen bleiben.“

„Die Mädchen aus der Firefly Lane“ ist ein Roman von Kristin Hannah. Er erschien im Mai 2020 im Aufbau Verlag, wurde aber bereits im Oktober 2009 unter dem Namen „Immer für dich da“ im Ullstein Verlag veröffentlicht.
Tully und Kate lernen sich als Teenager kennen und werden schnell unzertrennlich. Für sie ist klar, dass ihre Freundschaft niemals vergehen wird, doch die Jahre vergehen und ihre persönliche Entwicklung stellen die Freundschaft immer wieder auf eine harte Probe. Schließlich kommt es zu einer Situation, die alles zu zerstören droht und die Frage aufwirft: Wie viel kann eine Freundschaft ertragen…?

„Die Mädchen aus der Firefly Lane“ ist ein weiterer berührender und tiefgehender Roman von Kristin Hannah über eine Freundschaft, die viele Jahre überdauert...
Als Kate und Tully sich kennenlernen, sind sie Teenager. Sie könnten eigentlich unterschiedlicher sein und trotzdem oder auch vielleicht auch deswegen passen sie hervorragend zueinander. Während Kate eher ruhig, bedacht und introvertiert ist, ist Tully das genaue Gegenteil: laut, impulsiv, extrovertiert. Dabei steckt bei ihr so viel mehr hinter ihrem Verhalten, denn letztendlich versucht sie nur Aufmerksamkeit und Liebe zu bekommen, die sie Zuhause zwar von ihren Großeltern, nie aber von ihrer Mutter erfahren hat.
Tullys Schicksal hat mich sehr berührt, ihr egoistisches und erdrückendes Verhalten Kate gegenüber hat mich aber dennoch in vielen Teilen des Buches sehr gestört und sogar wütend gemacht. Ja, sie geht ihren Weg. Sie ergreift ihren Traum und setzt ihre Ziele knallhart durch. Sie geht dabei über Leichen und sieht immer nur ihren eigenen Fortschritt. Alle anderen sind mehr oder weniger egal. Immer wieder wird deutlich, dass Tully durch ihr Verhalten auffällt und unglaublich beliebt ist. Jeder scheint Tully zu lieben, doch sie hat ihr Leben lang Probleme damit, Verbindungen aufzubauen. Ob sie überhaupt weiß, was Liebe ist…? Die Freundschaft zu Kate bleibt zwar stets erhalten, aber auch diese ist teilweise sehr einseitig. Kate unterstützt Tully wo immer sie kann, steckt dabei aber meist selbst zurück. Sie ist gar nicht in der Lage, ihre eigenen Träume zu formulieren, da sie stets von Tully gedeckelt wird. Und obwohl diese Verbindung für mein Gefühl manchmal sogar toxisch ist, ist sie dennoch einmalig und intensiv. Die beiden Frauen kennen einander, wie niemand sonst sie kennt. Sie geben sich Halt, wenn es kein anderer mehr kann und auch wenn sie sich über die Jahre voneinander entfernen, ist die Verbindung immer irgendwie da: Kate ohne Tully gibt es nicht und Tully ohne Kate ebenso wenig.
Natürlich verändert die Freundschaft sich über die Jahre, im Kern bleibt sie aber immer eins: innig und besonders. „Firefly Lane“ für immer!
Die Autorin schafft einen Roman über Freundschaft, der zu Herzen geht. An vielen Stellen war ich zu Tränen gerührt, an anderen sauer, fröhlich oder bedrückt. Insgesamt also eine wirklich emotionale Reise, die man mit Tully und Kate antritt. Der Schreibstil ist dabei sehr flüssig und mitreißend, die wechselnde personale Erzählperspektive ideal um Gefühle und Gedanken zu transportieren.
Auch historische Aspekte werden in die Handlung eingearbeitet ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ein Kernthema des Romans - auf das ich nun nicht weiter eingehen möchte, da ich ansonsten spoilern würde - ist zudem sehr gut gewählt und bedarf definitiv mehr allgemeiner Aufmerksamkeit!
Zudem bekommt man einen guten Einblick in den Job eines Reporters beziehungsweise in die Medienwelt.

Mein Fazit: Wieder ein sehr emotionaler und bewegender Roman aus der Feder von Kristin Hannah. Eine bewegende und besondere Freundschaft, die ein Leben überdauert und durch Höhen und Tiefen geht. Eine emotionale Reise über mehrere Jahre mit persönlichen Entwicklungen, Fortschritten und Tiefschlägen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Toll geschrieben aber schwierige Hauptfigur

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„Die Mädchen aus der Firefly Lane“ wollte ich unbedingt noch lesen, bevor die Netflix Serie veröffentlicht wird.
Schon nach wenigen Seiten war ich von Kristin Hannahs Schreibstil völlig begeistert. Wozu ...

„Die Mädchen aus der Firefly Lane“ wollte ich unbedingt noch lesen, bevor die Netflix Serie veröffentlicht wird.
Schon nach wenigen Seiten war ich von Kristin Hannahs Schreibstil völlig begeistert. Wozu braucht man eine Verfilmung, wenn es einem Buch gelingt, so lebendige Bilder entstehen zu lassen, fragte ich mich.
Die über 500 Seiten vergingen wie im Flug und ich war völlig in die Geschichte vertieft.
Trotz dem wirklich exzellenten Schreibstil vergebe ich dennoch nicht die Höchstpunktezahl sondern „nur“ 4 Sterne.
Der Grund hierfür liegt an den Charakteren. Der Klappentext beschreibt „Die Mädchen aus der Firefly Lane“ als eine große Frauenfreundschaft.
Diese Freundschaft war für mich allerdings nicht so perfekt.
Während Kate aus behüteten Verhältnissen kommt, hat Tully bereits in jungen Jahren einiges mitmachen müssen. Es ist nachvollziehbar, woher ihre emotionale Kälte kommt, es macht es allerdings schwer, sie gerne zu haben. Tully ist sehr Ich-bezogen. Sie ist übertrieben ehrgeizig und zielstrebig und interessiert sich für die Gefühle ihrer Mitmenschen nur bedingt. Kate traut sich lange nicht, ihr zu sagen, dass sie andere Pläne für ihre Zukunft hat. Was für ein Freundschaft soll das bitte sein, wenn man sich nicht die Wahrheit sagen kann?
Ich mag es nicht, wenn in Büchern Krankheiten ausführlich thematisiert werden, da ich mich unwohl fühle, darüber zu lesen. Phasenweise hatte ich den Wunsch, schneller vorwärts zu blättern um der Situation zu entkommen. Kristin Hannahs hochemotionaler Schreibstil hat mich dann doch dazu überredet, mich auf die Handlung einzulassen und ich musste ein paar Tränen verdrücken.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Authentische Geschichte über eine Lebensfreundschaft

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Klappentext:
Im Sommer 1974, zum Sound von Fleetwood Mac und Abba, lernt die Außenseiterin Kate die schöne, aufregende Tully kennen, die alles zu haben scheint, was ihr fehlt. Aus den sehr unterschiedlichen ...

Klappentext:
Im Sommer 1974, zum Sound von Fleetwood Mac und Abba, lernt die Außenseiterin Kate die schöne, aufregende Tully kennen, die alles zu haben scheint, was ihr fehlt. Aus den sehr unterschiedlichen Mädchen werden Freundinnen, die weder Tullys Karrierestreben noch Kates Entscheidung für Kinder und Familie trennen kann. Jahrelang umschiffen Tully und Kate die Klippen jeder engen Freundschaft – Eifersucht, enttäuschte Liebe – und halten zueinander. Bis zu jenem Tag, als ein Verrat ihr Vertrauen auf die Probe stellt …

Zum Inhalt: „Gegensätze ziehen sich an.“, diesen Satz kennt wohl jeder. Das aus diesen Gegensätzen eine beste Freundschaft werden kann, die über 30 Jahre währt, davon erzählt das vorliegende Buch.

Zum Schreibstil: Die Geschichte beginnt in der Gegenwart mit dem Zerwürfnis der beiden Freundinnen und blickt dann zurück zu den Anfängen. Schnell ist der Leser in der Handlung drin, wird mitgerissen und erkennt sich wieder in einer der zwei Protagonistinnen.
Der Schreibstil ist schnell und flüssig. Er gliedert sich in vier einzelne Lebensabschnitte, die sehr schön durch bekannte Musikstücke dieser Zeit eingeführt werden und damit eine gewisse Grundstimmung heraufbeschwören.
Es war wieder sehr schön, sich einfach von Kristin Hannah mitnehmen zu lassen. Sie hat eine Art zu schreiben, die einen sehr nah an das Geschehen heranbringt, was mir sehr gefällt.

Zu den Charakteren:
Beliebt oder graue Maus, zielstrebig und selbstbewusst oder nett und unscheinbar? Tulli und Kate können unterschiedlicher nicht sein, zwei junge Teenager, die nur die Einsamkeit verbindet.
Doch dieses Band schafft es, dass die zwei sich gegenseitig durchs Leben helfen. Aus Tulli wird die Karrierefrau, die von ihrer Mutter unbedingt gesehen werden möchte, dies aber bei aller Berühmtheit nicht schafft. Sie beneidet Kate um ihre Familie und die familiäre Geborgenheit. Wie unglücklich und einsam sie ist, das weiß nur sie allein.

Aus Kate wird die Mutter, das Organisationstalent, die für alle immer aufopferungsvoll da ist und die Wogen wieder glättet, wenn es gefordert ist. Sie bewundert Kate für die Selbstverständlichkeit mit der sie alles erreicht. Nur sie weiß, dass hinter Kates Perfektion eine verletzliche Seele steckt. Wie verletzlich sie selbst ist, ihre Ängste, als Frau nur die zweite Wahl zu sein, erkennt niemand.

Beide Protagonistinnen sind Extreme, leicht überzogen. So bieten sie viele Identifikationsangebote. Mit wem man sich nun identifiziert, ist natürlich von einem selbst abhängig. Durch die Überzogenheit gibt es aber viele Situationen und Gefühle, mit denen ich mich identifizieren konnte. Das macht die Geschichte sehr wirklich und wirkte einnehmend.
Kate war aber letztlich etwas stärker, denn bei Tulli hatte ich das Gefühl, dass sie irgendwo im Mittelteil immer schwächer wurde. Während Kate sich weiterentwickelt und stärker wird, auch wenn es langsam geschieht, so bleibt Tulli schlicht wie sie von Anfang an war. Das war etwas enttäuschend, weil sie sowieso schon nicht ganz so sympathisch für mich war und Kate immer wieder eingrenzt.

Ansonsten kann ich über die Charaktere sagen, dass Kristin Hannah hier zwei Frauen geschaffen hat, die eine sehr eindrückliche Freundschaft beschließen. Gerade, weil sie so unterschiedlich sind, gab es natürlich mehrere Reibungspunkte und die Geschichte war so sehr weit in ihren Themen und Problematiken im Lebensverlauf gefasst.


Zur Handlung:
So eine Freundschaft – gerade in der Zeit als Teenager – kennt jeder von uns und so ist auch die Handlung nach einiger Zeit vorhersehbar und wirkt manchmal etwas langatmig erzählt. Der Leser verfolgt die Reise durch die eng miteinander verknüpften Lebensphasen der beiden Mädchen. Mit Spannung wird die Wendung erwartet, die Rückkehr in die Gegenwart und die Beantwortung der Frage: Was hat 30 Jahre Freundschaft beendet?

Gefallen hat mir auch die Problematik der Teenie-Phase bei den eigenen Kindern und wie Tully und Kate damit umgehen. „Man kann tun, was man will, die Kinder machen einem doch alles nach.“ Aber erkennen wir das? Es ist interessant, dies in seiner Ausführlichkeit an diesen Figuren zu sehen, deren Leben wir ja komplett mitverfolgen.
Besonders schön war es dabei, dass alle Situationen so nah am Alltag waren, an dem, was Mütter tagtäglich erleben. Also keine aus der Luft gegriffenen Situationen, sondern Situationen, die sich durch ihre Authentizität auszeichnen.
Das ist für mich eine Stärke der Autorin. Ihre Geschichte sind meist so aus dem Leben gegriffen, dass sie real wirken. Als könnten sie so passiert sein. Das machen unter anderem auch die vielen Details in ihren, und auch in dieser Geschichte.

Das Ende: Die Beantwortung der Frage hat mir Tränen in die Augen getrieben. Auf einmal war es so emotional. Egal, was ihr anfangs erwartet habt, es kommt ganz anders. Es hat die Geschichte für mich perfekt abgerundet, denn die Tragik des Endes hat die Ereignisse auf den Punkt gebracht. Noch einmal wird einem bewusst, was Freundschaft bedeutet und vor allem, was Freundschaft zwischen diesen beiden Frauen bedeutet.

P.S. Mit dem Nachwort gibt uns Kristin Hannah noch eine nicht unwesentliche Botschaft, scheinbar aus einem persönliches Bedürfnis heraus, mit auf den Weg und bestärkt so ihre Moral der Geschicht‘.

Fazit:
Der Schreibstil von Kristin Hannah war wieder wunderbar, sodass es sich super lesen ließ und mich voll mitgenommen hat. Die beiden Protagonistinnen sind etwas überdramatisiert. Es ist wohl ein Merkmal der Autorin, dass sich Drama an Drama hängt während des Handlungsverlaufs. Es ist aber auch etwas, was ihre Geschichten immer sehr besonders und einnehmend macht und mir durchaus gefällt. Hier war es interessant, das Leben der beiden zu verfolgen und dabei immer wieder an den Alltag erinnert zu werden.
Zwischendurch fand ich es immer mal wieder etwas langatmig und auch von Grund her etwas vorhersehbar, aber das haben die Emotionen zum Ende hin wieder wett gemacht.

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Hinkende Ode an die Freundschaft

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In diesem Jahr wird auf Netflix die TV-Adaption von „Die Mädchen aus der Firefly Lane“ erwartet. Das Buch von Kristin Hannah erschien erstmals unter dem Titel „Immer für dich da“ 2009 beim Ullstein-Verlag, ...

In diesem Jahr wird auf Netflix die TV-Adaption von „Die Mädchen aus der Firefly Lane“ erwartet. Das Buch von Kristin Hannah erschien erstmals unter dem Titel „Immer für dich da“ 2009 beim Ullstein-Verlag, während es nun anlässlich der Verfilmung neu bei atb unter dem Titel aufgelegt wurde, die auch die Serie tragen wird. Grund genug, um sich mit dem Inhalt vertraut zu machen, der über mehrere Jahrzehnte hinweg die Geschichte eine Freundschaft erzählt, die trotz aller Enttäuschungen, verschiedener Lebensentwicklungen immer erhalten bleibt.

Kristin Hannah schreibt bereits seit den 90ern Liebesromane, in denen aber auch stets die Freundschaft eine ganz besondere Stellung eingeräumt bekommt. Mit diesem Erfolgsrezept begeistert sie nun schon seit nahezu 30 Jahren ihre Leser weltweit. Auch ich habe bereits Romane von ihr gelesen, die zwar oft sehr dramatisch sind, aber dabei stets die LeserInnen abholt, die von der ersten bis zur letzten Seite mitfühlen können. „Die Mädchen aus der Firefly Lane“ lese ich nun tatsächlich erst zum ersten Mal, aber man erkennt von der ersten Seite an Hannahs Handschrift. Auf den ersten Blick kann man bei ihr schnell den Eindruck gewinnen, dass sie etwas oberflächlich schreibt. Sie hat eine einfache Sprache und erzählt nur aus der personalen Erzählperspektive, was ein Gefühl von Distanz erzeugt. Als ob man von weit oben über der Geschichte schweben würde und nur erahnen könnte, was tatsächlich passiert.

Dieser Eindruck täuscht aber, denn Hannah ist keine Autorin, die die Gefühle ihrer Figuren hinter dem Berg hält. Es wird immer auf den Punkt gebracht, was sie bewegt und antreibt, denn Trauer, Freude, Eifersucht und all die anderen menschlichen Regungen werden nicht verklausuliert, sondern dem Leser oder der Leserin einfach an die Hand gegeben. Zudem hält sich die Autorin nicht mit ausführlichen und detaillierten Beschreibungen auf, was man vor allem daran sieht, dass sie in diesem Roman eine sehr lange Zeitspanne abbildet und sich daher gar nicht die kleinen Momente konzentrieren kann. Das mag dem einen oder der anderen zu oberflächlich erscheinen, aber diese Stilistik erzeugt ein sehr schnelles Tempo und passt eben hervorragend zu der Grundidee des Buchs, das die Besonderheiten einer Freundschaft darstellen will, die über mehrere Jahrzehnte andauert. Wenn man keine Saga schreiben will, ist das wohl die richtige Methode der Wahl.

Während ich stilistisch also sehr einverstanden mit „Die Mädchen aus der Firefly Lane“ bin, so habe ich dennoch charakterlich Abstriche zu machen. Das liegt nicht daran, dass mir die Charaktere zu oberflächlich erscheinen, denn man kann sich auch von den Nebenfiguren ein sehr klares Bild machen, es liegt schlichtweg vor allem an Hauptfigur Tully. Sie soll natürlich das nahezu größtmögliche Gegenteil zu Kate darstellen und damit auch zu mir selbst, aber ich habe sie durchgängig als sehr anstrengend empfunden. Man versteht, warum sie so ist, wie sie ist, aber dennoch würde ich daher nicht all ihre Handlungen entschuldigen wollen. Da es eben vorrangig um Freundschaft geht, muss ich feststellen, dass es eine sehr einseitige Darstellung war. Tully war nicht immer eine schlechte Freundin und sie hat es oft gut gemeint, aber sie hatte schlichtweg nie ein Verständnis dafür, was in Kate vorgeht und spätestens nach 20 Jahren Freundschaft ist das ein Problem. Auch wenn sich am Ende alles rund anfühlt, ist es für mich leider nicht die Freundschaft, die ich als erstrebenswert empfinden würde, weswegen ich mich nicht so auf die Geschichte einlassen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.

Fazit: „Die Mädchen aus der Firefly Lane“ trägt unfraglich die Handschrift von Kristin Hannah. Dramatik reiht sich an Dramatik und bei all dem dürfen die unterschiedlichsten Gefühle nie zu kurz kommen. Dennoch geht es in erster Linie um Freundschaft und die war wegen Charakterschwächen bei Tully nicht so überzeugend, wie ich es mir gewünscht hätte. Es war also ein leichtes Lesevergnügen, das aber oft auch Stirnrunzeln verursacht hat.

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Firefly Lane

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Die Mädchen aus der Firefly Lane von Kristin Hannah stehe ich auch nach einigen Tagen und Gedanken immer noch sehr Zwiegespalten gegenüber.

Auf der einen Seite mochte ich den Schreibstil so gerne und ...

Die Mädchen aus der Firefly Lane von Kristin Hannah stehe ich auch nach einigen Tagen und Gedanken immer noch sehr Zwiegespalten gegenüber.

Auf der einen Seite mochte ich den Schreibstil so gerne und es hat sich so flüssig lesen lassen, auch wenn der Schreibstil wieder sehr nüchtern war. Vielleicht kam auch deshalb für mich kein richtiges Feeling auf, da das Buch mich emotional so gut wie nicht berühren konnte. Nur die letzten Kapitel haben es ein wenig besänftigt.

Auf der anderen Seite hatte ich Probleme mich mit den Charakteren zu identifizieren, vor allem Tully hat mich sehr aufgeregt. Mit ihr bin ich das ganze Buch über nicht warm geworden und ihre Art mit sich selber und anderen Menschen umzugehen, hat mich einfach nur richtig gestört. Egoistischer und eigensinniger kann ein Charakter echt nicht sein....
Kates Art konnte ich etwas nachvollziehen, doch fand ich es wirklich erschreckend, wie sie sich Tully unterworfen hat und ihre Meinung und Wünsche hinten angestellt hat, nur um Tully zu gefallen.
Ich glaube ich hatte einfach auch ein bisschen was anderes erwartet, da im Klappentext von einer großen Freundschaft die Rede ist, gar keine Frage: die Freundschaft hat lange angehalten.
Aber inhaltlich fand ich diese Freundschaft für Kate einfach nur toxisch und immer von Tully unterdrückt, das ist für mich kein gutes Bild einer funktionierenden Freundschaft. Ich denke das hat doch viel dazu beigetragen, dass mich die Story an sich nicht abgeholt hat und es mir irgendwann auch egal war, wie die Geschichte der Beiden endet.

Deshalb kann ich hier leider keine große Empfehlung aussprechen, man muss den Schreibstil der Autorin mögen oder nicht.

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