Nette Idee, aber oberflächlich umgesetzt
Das Buch eines SommersDas Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Die grundsätzliche Idee zum Buch fand ich beim lesen des Klappentextes super – von der Umsetzung hatte ich mir wesentlich mehr erwartet. Es liest sich nicht schlecht. ...
Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Die grundsätzliche Idee zum Buch fand ich beim lesen des Klappentextes super – von der Umsetzung hatte ich mir wesentlich mehr erwartet. Es liest sich nicht schlecht. In eher einfachen Worten werden diverse Szenen angerissen und man weiß sofort, was das Problem ist. Aber wirkliche Lösungen gibt es nicht. Es wirkt irgendwie platt und oberflächlich, wie bereits 100 mal in anderen Büchern durchgekaut und wieder zu Papier gebracht. Es fehlt ein Alleinstellungsmerkmal, eine Identität, eine Seele. Der überarbeitete Ehemann und Vater der nach einer Schlüsselszene geläutert ist und sich ändert – das gab es einfach schon zu oft.
Auch die Charaktere sind eher oberflächlich. Sie handeln grundsätzlich logisch. Ihnen fehlen aber wirkliche Ecken und Kanten und damit Tiefe. Was mich zudem gestört hat: ich weiß nicht, wo sich die Handlung denn genau abspielt. In welchem Land? Welcher Region? Vielleicht wollte deshalb auch kein Kopfkino bei mir starten, das mich das Buch dann auch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Dabei hat es durchaus philosophische Ansätze, die einen zum Nachdenken gebracht haben.
„Wir haben dieses Gefühl, das alles immer so weitergeht. Dass es gar kein Ende gibt. Bis es plötzlich ganz anders kommt und die Realität uns jäh wachrüttelt. Ein geliebter Mensch stirbt, und man erkennt, wie dünn jene Schicht namens Leben ist, auf der wir uns alle bewegen.“
Fazit:
Für die pilosophischen Passagen und Gedanken fünf Sterne, für den Rest ein bis zwei. Macht zusammen 3 Sterne und die Empfehlung, selbst in das Buch reinzulesen. Als leichte Lektüre ohne besondere Erwartungen ist es gut.