Eine Gemeinschaft, so dunkel wie die Nacht
Young Elites (Band 1) - Die Gemeinschaft der DolcheAdelina Amouteru wurde vom Blutfieber gezeichnet. Einer Krankheit, die viele Erwachsene dahingeraffte und viele Kinder mit Makeln zurückließ. In einigen dieser Kinder, dieser Malfettos, erwachte eine Begabung. ...
Adelina Amouteru wurde vom Blutfieber gezeichnet. Einer Krankheit, die viele Erwachsene dahingeraffte und viele Kinder mit Makeln zurückließ. In einigen dieser Kinder, dieser Malfettos, erwachte eine Begabung. Adelinas Vater versucht mit allen grausamen Mitteln diese Begabung in ihr zu wecken, ohne Erfolg. Eines Tages beschließt sie zu verschwinden, doch ihre Flucht geht schief und sie landet auf dem Scheiterhaufen. Als alles schon zu spät scheint, erwachen ihre Kräfte und sie wird gerettet. Ihre Retter sind keine anderen, als die Elite der Begabten. Die selbsternannte Gemeinschaft der Dolche. Und diese Dolche brauchen Adelinas Hilfe um den König vom Thron zu stürzen.
Dieses Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Selten ist es mir so schwergefallen, eine Rezension zu schreiben. Dieses Buch ist in vielerlei Hinsicht ganz anders als ich es erwartet habe. In einigen Punkten besser und in wieder anderen leider schlechter.
Adelina und die anderen Figuren sind allesamt keine strahlenden Ritter in glänzender Rüstung oder taffe Prinzessinnen mit formschöner Frisur. Irgendwie sind alle schon fast böse. Keiner der Charaktere zeigt mehr gute als schlechte Seiten. Es ist eher andersherum. Adelina ist in ihrem Innern so voller Angst, Wut, Hass und Trauer, dass sie die positiven Dinge kaum noch wahrnimmt. Doch daher zehrt sie ihre Kräfte. Und auch die anderen haben immer noch ihren Eigennutz im Kopf und handeln für ihr eigenes Ziel. Dafür benutzen sie auch gerne mal andere für ihren Zweck.
Ich weiß, das klingt erst einmal sehr unschön aber für mich hat es das Buch sehr interessant gemacht. Ich glaube, jeder von uns hat schon mindestens ein Buch gelesen, in dem die Hauptfiguren allesamt schön, mutig, stark, klug und dazu auch noch total liebenswert sind. Und wenn sie es nicht von Beginn an sind, dann aber doch am Ende. Nun, das ist hier definitiv nicht so. Hier muss man zweimal überlegen, ob man die Personen mag oder nicht. Ich fand es klasse, einfach mal eine Geschichte voller Anti-Helden zu erleben. Definitiv ein positiver Punkt. Leider sind viele der Figuren auch bis zum Schluss sehr blass geblieben. Grade bei den Dolchen fehlte mir einfach die Tiefe und die Hintergrundinformationen zu den einzelnen Personen. Wir haben zwar einige Eckpunkte erfahren aber letztendlich weiß man so gut wie nichts über sie. Das ist leider ein Minuspunkt.
Ein weiterer positiver Punkt ist für mich die Welt. Die Autorin hat eine tolle Umgebung für ihre Geschichte geschaffen. Mit fabelhaften Wesen, edler und ausgefallener Kleidung, ungewöhnlichen Namen und schönen Beschreibungen. Aber auch hier hätte die Autorin gerne noch tiefer spinnen können und uns mit mehr Informationen versorgen sollen. So konnte die Welt mich leider nicht mitreißen und ganz gefangen nehmen.
Ein weiterer negativer Punkt ist für mich der schwache rote Faden. Er ist zwar zu erkennen und man weiß auch immer worum es geht aber irgendwie erschien es mir doch ziemlich lieblos. Die Aktivitäten der Dolche wirkten planlos und ungelenk, die Ziele waren blass und für mich kaum zu verstehen und auch das Zwischendurch war ein wenig dahingeplätschert. Hier hat die Autorin wirklich viel Potenzial verschenkt. Ich hätte mir mehr Action, mehr Handlung, mehr Zwischenmenschliches, mehr Tiefgang der Figuren und noch mehr Beschreibungen gewünscht.
Eigentlich sollten es vier Sterne werden aber ich gebe jetzt nur drei, damit der zweite Teil eine bessere Chance bekommt.