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Veröffentlicht am 21.06.2020

Provence-Krimi mit vielen Facetten

Tod in Saint Merlot
1

Inhalt:
Die britische Frührentnerin Penelope Kite ist ziemlich genervt von ihrem Leben und es gibt nichts, was sie wirklich in ihrer Heimat England halten könnte. Während einem Urlaub in der Provence entdeckt ...

Inhalt:
Die britische Frührentnerin Penelope Kite ist ziemlich genervt von ihrem Leben und es gibt nichts, was sie wirklich in ihrer Heimat England halten könnte. Während einem Urlaub in der Provence entdeckt Penny einen wunderschönen malerischen alten Hof mitten im etwas weniger touristischen Luberon-Tal. Auch als sie wieder zurück ist, geht ihr das Gehöft nicht mehr aus dem Kopf. Schließlich beschließt sie, das alte Haus zu kaufen, es nach und nach zu renovieren und die wunderschöne Provence zu genießen, weit weg von ihrer Familie und dem trüben Wetter. Doch schon sehr bald ereignen sich seltsame Dinge und Penny bekommt mitunter eine rätselhafte Drohung. Wenig später entdeckt sie den Mann, der ihr zuvor gedroht hat, tot in ihrem Swimmingpool. Sie findet auch noch heraus, dass dies Manuel Avore war, der ehemalige Besitzer des Hofes, der ihn wegen Spielschulden verkaufen musste. Es ist, als läge ein Fluch auf Penny und ihrem Gehöft, oder aber jemand würde sie verscheuchen wollen. Aber warum? Doch die Polizei glaubt ihr nicht und geht bei Avores Tod von einem Unfall aus. Deshalb muss Penelope die Sache wohl selbst in die Hand nehmen und herausfinden, was es damit auf sich hat. Doch nicht alle sind damit so ganz einverstanden…

Das Cover:
Ich finde, dass das Cover sehr, sehr gut zum Inhalt des Buches passt und ganz nebenbei auch wirklich schön ist. Es strahlt dieses malerische Provence-Feeling aus, dass man auch in der Geschichte spürt, vor allem mit den für die Gegend typischen Lavendelfeldern im Vordergrund und der kleinen Stadt auf dem Felsen. Trotzdem merkt man, dass es im Buch nicht um zum Beispiel eine locker-leichte Liebesgeschichte geht. Denn vor allem die etwas vertrocknete Wiese im Olivenhain (sind das Olivenbäume??) strahlt schon ein bisschen Düsterheit aus. Dazu trägt auch noch das eher dunkle Violett des Titels bei. Ein weiteres Merkmal, das das Cover meiner Meinung nach eindeutig einem Krimi zuordnet, ist die Spitze beim M im Titel. Keine Ahnung, ob das auf den ersten Blick auffällt, aber dieses M ist unten nicht einfach flach, sondern hat eine Spitze. Dadurch strahlt es meiner Meinung nach ein bisschen so etwas wie eine Bedrohung aus.
Die Figuren:
Penny mochte ich zwar, trotzdem konnte sie mich nicht vollständig überzeugen. Ich finde es toll und mutig von ihr, dass sie einfach gesagt hat „Ihr könnt mich mal“ und in die Provence gezogen ist. Obwohl sie immer wieder an ihrer Entscheidung zweifelt und es ihr wirklich auch nicht leicht gemacht wird, finde ich es bewundernswert, dass sie nicht aufgibt. In dieser Sache ist sie wirklich ein gutes Vorbild. Trotzdem hat mich an ihr gestört, dass sie teilweise extrem zwischen naiv und dann schon fast paranoid geschwankt ist. Das hat mich genervt und ich konnte dies beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Ein paar Worte möchte ich auch noch zu Pennys bester Freundin Frankie sagen: Ich finde es wirklich rührend, wie sie sich um Penny kümmert, sorgt und besucht und auch beim Hof mit anpackt. Auf den ersten Blick würde man sagen, sie ist die etwas verrückte beste Freundin der Protagonistin. Das ist sie unverkennbar auch. Trotzdem drängt sie mit ihrer aufgedrehten Art Penny keineswegs in den Hintergrund, da sie nicht sooo oft zu Besuch ist. Somit hat sie mich als Leserin sehr gut unterhalten und auch zum Schmunzeln gebracht.
Die Story:
Ich finde, dass „Tod in Saint Merlot“ ein sehr spannender Krimi ist, der durch den provenzalischen Schauplatz auch einen kleinen Feel-Good-Aspekt hat. Trotzdem ist es kein Cosy Crime. Meiner Meinung nach ist es der perfekte Mix aus Provence-Atmosphäre und leicht düsterem Krimi, was durchaus zeigt, dass in der Provence nicht alles Gold ist, was glänzt und es dort durchaus auch weniger Schönes als malerische Strände gibt.
Besonders gut hat mir auch gefallen, dass man selbst als Leser auch ein bisschen mitraten kann. Auch wenn es ein paar wenige Stellen gab, bei denen ich mir gedacht habe „Penny, wie kann man nur so dämlich und naiv sein?!“, ging es mir ansonsten meist genauso wie ihr. Vor allem als sie mit einigen Illusionen und falschen Verdachten hinters Licht geführt wurde, ärgerte ich mich danach nicht nur über Penny, sondern auch über mich, da ich genauso hineingefallen bin.
Der Schreib- und Erzählstil:
Die Geschichte ist sehr angenehm zu lesen, trotzdem ist der Schreibstil nicht ganz so locker-leicht. Es gibt durchaus Spannung und etwas düstere Stellen, die Gänsehautpotenzial haben. Trotzdem mangelt es nicht an Provence-Feeling und auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Fazit:
„Tod in Saint Merlot“ ist ein spannender, aber durchaus atmosphärischer Provence-Krimi mit einer guten Prise Humor. Auch wenn mich Pennys wechselhaft naives und sehr misstrauisches Denken etwas gestört hat, kann ich die Geschichte nur empfehlen. Vor allem mochte ich, dass ich als Leserin richtig mitgerissen wurde und meist genau wie Penny auf Täuschungsmanöver und falsche Fährten hereingefallen bin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Figuren
Veröffentlicht am 10.06.2020

Eine bewegende Geschichte rund um ein wichtiges Thema

Fjoergyns Labyrinth
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Inhalt:
Als vor vielen, vielen Jahren die Menschen die Natur auf der Insel Tallin zerstörten, bestrafte der Naturgeist Fjoergyn sie mit einer großen Flutwelle, die alles zerstörte und die Menschen umbrachte. ...

Inhalt:
Als vor vielen, vielen Jahren die Menschen die Natur auf der Insel Tallin zerstörten, bestrafte der Naturgeist Fjoergyn sie mit einer großen Flutwelle, die alles zerstörte und die Menschen umbrachte. Einige Zeit später siedeln sich wieder Menschen an, doch Fjoergyn erinnert sie mit einem grausamen Pakt daran, wie viel Macht er hat: Jedes Jahr muss eine Person geopfert werden, die dann in das riesige, mysteriöse Labyrinth, das Fjoergyn geschaffen hat, muss. Bisher kam keiner der Auserwählten wieder aus dem Labyrinth heraus. Als die junge Anouk als Tribut ins Labyrinth kommt, hat sie keine Ahnung, was noch alles auf sie zukommen wird. Dabei hat sie doch schon genug andere Probleme, zum Beispiel ihre Lungenkrankheit, wegen der sie bald sterben würde oder ihre unerfüllte Liebe zum besten Freund ihres Bruders.

Die Figuren:
Anouk finde ich sehr sympathisch, vor allem wegen ihrem (Über-)Lebenswille. Selbst als sie bis zum Hals in Problemen steckt, gibt sie nie auf. Ich hatte vor allem am Anfang der Geschichte das Gefühl, dass sie da noch nicht so richtig tiefgründig war und wirkte. Das hat sich aber sehr gut entwickelt, denn am Schluss war sie nicht mehr nur ein oberflächliches, durchschnittliches Mädchen, sondern genau das Gegenteil: mutig, kämpferisch und vor allem liebenswürdig. Auch fand ich es wunderschön, wie sie sich während der Geschichte entwickelt hat und man dann richtig merkte, wie sehr das Labyrinth sie und ihre Denkweise verändert hat.
Elza finde ich eine sehr tolle Freundin. Sie hält immer zu Anouk, egal was ist. Auch als Anouk in Schwierigkeiten steckte, hat sie ihr eigenes Wohl aufs Spiel gesetzt, um ihr zu helfen. Hier merkt man, dass sie eine wirklich gute und vor allem loyale Freundin ist. Solche Menschen sind meiner Meinung nach etwas sehr Besonderes und ich freue mich sehr für Anouk, dass sie eine solch tolle Freundin hat.
Die Story:
Dass es eine Welt gibt, in der ein Naturgeist herrscht, finde ich eine sehr spannende Idee, die auf jeden Fall ein tolles Umfeld für eine Geschichte wie Fjoergyns Labyrinth liefert. Dass Fjoergyn Menschenopfer fordert, finde ich einerseits natürlich brutal, andererseits denke ich, dass das System ansonsten nicht funktionieren würde. Denn dann würden die Menschen wahrscheinlich wieder die Natur ausbeuten und so werden sie aber immer wieder daran erinnert, wer das Sagen hat. Also: großes Lob für diese vielschichtige Welt, in der die Geschichte spielt! Auch was sich innerhalb des Labyrinths befindet, hätte ich nie und nimmer erwartet, hier gibt es mehr als nur eine unerwartete Wendung.
Auch das Thema Naturschutz spielt eine große Rolle, was ich sehr gut finde. Vor allem finde ich es wunderbar, dass es nicht einfach nur am Rande vorkommt, sondern wirklich eine zentralere Rolle spielt. Hauptsächlich die Legende, wie die Menschen früher Tallin zerstörten, verdeutlicht sehr gut, wie zerbrechlich die Natur ist und wie zerstörerisch wir Menschen sein können, wenn wir nicht aufpassen.
Leider hatte die Geschichte in der ersten Hälfte einige Längen, wo sie sich auch ein bisschen zieht. Hier hatte ich dann nicht so viel Motivation zum Weiterlesen. Doch zum Glück wurde es ab dem Zeitpunkt, als Anouk das Labyrinth betritt, schlagartig spannender und die Geschichte kam richtig in Fahrt. Ab da blieb es bis zum Schluss hin spannend und es gab auch einige Wendungen, die ich so wahrscheinlich nicht erwartet hätte.
Der Schreib- und Erzählstil:
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, vor allem bei den spannenden Stellen und auch am Schluss hat er die Situation sehr mitreißend geschildert. Ich fand eben nur, dass der Anfang eher langatmig war, wie ich oben schon erwähnt habe. Hauptsächlich liegt das daran, dass da eben einfach noch nicht so viel passiert, ein bisschen aber auch am Schreibstil. Doch das wirklich Besondere an Hannah Sternjakobs Art des Schreibens ist, wie sehr mich das Thema Umweltschutz dadurch bewegt hat. Ich bin generell eher ein Mensch, der versucht, auf die Umwelt zu achten, doch diese Geschichte hat mir das Thema noch nähergebracht. Ich kann nicht genau erklären warum, aber es hat mich einfach bewegt, was Anouk im Labyrinth gesehen und bewirkt hat.
Cover:
Ich finde das Cover sehr schön und vor allem passend. Ich nehme mal an, dass die Person darauf Anouk in dem Kleid, das Elza ihr fürs Labyrinth genäht hat, ist. Es zeigt Anouk und auch das Kleid genau so, wie ich sie mir vorstelle, ebenso das Labyrinth im Hintergrund.

Fazit:
Fjoergyns Labyrinth ist eine sehr schöne Geschichte über Mut, Durchhaltevermögen, Freundschaft, Liebe und die Zerbrechlichkeit der Natur. Obwohl es vor allem am Anfang ein paar Längen gibt, kann ich das Buch wirklich jedem empfehlen.
Lieblingszitat:
„Weil auch die kleinsten Wesen Wunder wirken können.“ S. 188

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2020

Tolle Fortsetzung mit viel Spannung und Humor

Kloster, Mord und Dolce Vita - Folge 02
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Inhalt:
Als der Polizist Matteo beruflich den Landstreicher Gaetano in seinem Wohnwagen am Fluss aufsucht, entdeckt er etwas Schreckliches: den toten Körper des Landstreichers. Auch Gaetanos geliebter ...

Inhalt:
Als der Polizist Matteo beruflich den Landstreicher Gaetano in seinem Wohnwagen am Fluss aufsucht, entdeckt er etwas Schreckliches: den toten Körper des Landstreichers. Auch Gaetanos geliebter Hund Caesar ist verschwunden. Gemeinsam mit der Klosterschwester Isabella macht er sich auf die Suche nach dem Übeltäter und entdeckt dabei, dass Gaetano nicht der war, der er zu sein vorgegeben hatte.

Auch die zweite Folge hat mir sehr gut gefallen, vor allem wie sich die Freundschaft zwischen Matteo und Isabella weiterentwickelt hat, finde ich schön. Was mich nur ein bisschen wundert, ist dass die beiden sich immer noch siezen und nicht zum Du übergehen. Sehr gemocht habe ich es auch, dass sich die (noch) nicht wirklich vorhandene Beziehung zwischen Matteo und Nina weiterentwickelt hat. Auch dass Nina nicht nur die hübsche junge Frau ist, in die Matteo verliebt ist, sondern eine größere Rolle in der Geschichte spielt, finde ich toll.
In dieser Folge fand ich es auch sehr interessant, dass ein Faberge-Ei vorkam. Ich finde diese Kunstobjekte sehr spannend. Obwohl es hier eine tragendere Rolle als die Keramik-Puppe von der ersten Folge hat, wiederholt sich das schon so ein bisschen, weil halt doch beide Male ein wertvolles Kunstobjekt eine Rolle spielt. Etwas verwundert haben mich die Kenntnisse der Schwestern, vor allem im „modernen“ Bereich, zum Beispiel dem Internet oder auch mit der Vespa, an der Matteo bastelt. Hier war ich wahrscheinlich etwas voreingenommen, und dachte, dass die Schwestern hinterm Mond leben würden.
Wie bei der ersten Folge finde ich Valentina Morellis Erzählstil sehr schön und vor allem bildlich. Auch wie Chris Nonnast liest, so voller Begeisterung, finde ich toll. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, ebenso wenig wie das Toskana-Feeling. Dieses vermittelt auch das Cover mit dem ikonischen Schriftzug, der Italien-Flagge und dem strahlend blauen Himmel.

Mein Fazit:
Eine tolle zweite Folge der „Kloster, Mord und Dolce Vita“-Reihe, die wieder voller Humor, Spannung und vor allem Urlaubsfeeling ist. Etwas gestört hat mich nur, dass wie in der ersten Folge wieder ein Kunstobjekt im Spiel war. Trotzdem gibt es von mir eine große Empfehlung und ich freue mich auf mehr!

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  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 23.05.2020

Gelungener Auftakt der Cosy Crime-Reihe in der Toskana

Kloster, Mord und Dolce Vita - Folge 01
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Inhalt:
Schwester Isabella arbeitet gemeinsam mit ihren Ordensschwestern in der brütenden Mittagshitze im Klostergarten. Alle können es nicht erwarten, dass die Mittagsglocke sie von der Arbeit erlöst. ...

Inhalt:
Schwester Isabella arbeitet gemeinsam mit ihren Ordensschwestern in der brütenden Mittagshitze im Klostergarten. Alle können es nicht erwarten, dass die Mittagsglocke sie von der Arbeit erlöst. Doch sie läutet und läutet nicht. Schließlich macht sich Isabella auf den Weg und entdeckt etwas Schreckliches: Schwester Raffaela, die die Glocken hätte läuten sollen, liegt offensichtlich tot vor dem Glockenturm. Als der Carabiniere Matteo schließlich eintrifft, ist klar: Raffaela ist vom Glockenturm gestürzt. Isabella und Matteo machen sich gemeinsam auf die Suche, warum Raffaela sterben musste, denn Selbstmord können sie bei der lebensfrohen Schwester ausschließen.

Mir hat die erste Folge sehr gut gefallen, ich fand es schön, dass man hier vor allem einen Einblick in das Leben in Santa Caterina und im Kloster bekommt, weil das dann bei den nächsten Folgen schon sehr praktisch ist, wenn man das weiß.
Isabella finde ich sehr sympathisch, ich musste einige Male auch über sie schmunzeln. Ich mag vor allem ihre Lebensfreude und ihr Temperament. Spannend würde ich nur finden, mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. In dieser Folge erfährt man ja nur, dass sie vorher schon in einem anderen Kloster war, das dann aber geschlossen wurde, und sie deshalb nach Santa Caterina kam. Ich würde sehr gerne noch wissen, wie sie vor ihrer Zeit im Kloster gelebt hat und warum sie sich entschieden hat, Klosterschwester zu werden. Matteo mag ich auch, ich finde es sehr süß, wie er versucht, mit Nina zu flirten.
Der Erzählstil von Valentina Morelli ist wunderbar, man kennt sich sehr schnell gut aus. Doch auch der Humor kommt nicht zu kurz, kurz gesagt ist es ein richtig klassischer, schöner Cosy Crime. Doch auch Spannung gibt es auf jeden Fall, schließlich handelt es um einen Mord. Ich mochte auch das Urlaubsfeeling sehr, und wie bildlich vor allem der Markt von Santa Caterina beschrieben wurde; das machte richtig Lust auf Urlaub in der Toskana. Ich finde aber auch, dass Chris Nonnast die Geschichte sehr toll vorgelesen hat. Bei den Stellen, wo sie etwas vorlas, was Männer sagten und deren Stimmen imitierte, musste ich vor allem schmunzeln. Sie hat sich dabei auf jeden Fall sehr viel Mühe gegeben.

Mein Fazit:
„Tod zur Mittagsstunde“ ist ein sehr gelungener Auftakt zur „Kloster, Mord und Dolce Vita“-Reihe. Die erste Folge sprüht nur so vor Humor, Spannung, Urlaubsfeeling und vor allem sympathischen Charakteren. Ganz große Empfehlung meinerseits zum nebenbei Hören beim Kochen, Backen oder was auch immer!

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Gefühlvoll, prickelnd, aber auch mit Humor

Dirty Rich - Verbotene Sehnsucht
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Reid Maxwell ist ein erfolgreicher Wirtschaftsanwalt. Er ist steinreich und hat gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Vater eine sehr gut laufende Kanzlei. Er will aber keine Beziehungen zu Frauen eingehen ...

Reid Maxwell ist ein erfolgreicher Wirtschaftsanwalt. Er ist steinreich und hat gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Vater eine sehr gut laufende Kanzlei. Er will aber keine Beziehungen zu Frauen eingehen und ist deshalb der begehrteste Junggeselle New Yorks. Carrie West leitet das Unternehmen ihres Vaters, West Enterprises. Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung ersteigert Carrie eine Nacht mit Reid, lässt ihn jedoch dann eiskalt wortwörtlich sitzen. Damit will sie sich an ihm rächen und zeigt ihm ganz klar, dass sie seine Feindin ist. Doch es hat zwischen den beiden längst zu knistern begonnen. Dazu kommt auch noch dazu, dass Reid die kommissarische Leitung von West Enterprises übernimmt.

Ich mochte die Charaktere sehr, vor allem Carrie war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist so eine humorvolle und grundehrliche, aber auch sensible Person. Das macht sie zu jemandem, mit dem ich mich sehr gut identifizieren kann. Ich finde es auch toll, wie sie West Enterprises leitet und versucht, die Fehler ihres Vaters auszubügeln und sich deshalb richtig in ihren Job hineinhängt. Reid gibt anfangs das knallharte Arschloch, das keine Beziehungen eingehen will. Mit der Zeit lässt er aber seine Mauer fallen und zeigt sein wahres Ich und auch seine verletzlicheren Seiten. Diese Entwicklung finde ich sehr schön und auch berührend, weil sie zeigt, dass sich in jedem noch so gefühlslos wirkenden Menschen ein weicher Kern befindet.
Die Beziehung zwischen Carrie und Reid finde ich sehr spannend. Anfangs wirken sie sehr unterschiedlich und ungleich, später merkt man dann aber ziemlich viele Parallelen, wie zum Beispiel den Streit zwischen ihren Vätern und das damit verbundene Geheimnis, das zwischen den beiden steht. Etwas schade fand ich es nur, dass Carrie ziemlich schnell wieder zu Reid zurückgekommen ist, nachdem sie sich gestritten haben. In der Geschichte gab es auch ein paar explizitere Szenen, die aber eigentlich ziemlich gut hineingepasst haben und die Leidenschaft zwischen den beiden noch deutlicher gemacht haben.
Im Allgemeinen mochte den Schreibstil, er war angenehm zu lesen und hat mich das Knistern sehr gut spüren lassen. Auch humorvolle Stellen, an denen ich schmunzeln musste, gab es einige. Schade fand ich nur, dass vor allem in den ersten 100 Seiten das Berufliche so sehr dominiert. Ja, klar ist es wichtig, dass man weiß worum es da geht, damit man es später versteht, aber es war mir an diesen Stellen einfach zu langatmig. Vor allem, da das Buch schon mal sehr fetzig und heiß losgeht, erwartet man sich mehr davon. Trotzdem muss man sich dann noch ein bisschen gedulden, bis man wieder bekommt, was man will. Trotzdem hat sich das Warten für mich ausgezahlt, da es dann mit umso mehr Knistern weitergegangen ist.
Jetzt zum Cover: Ich finde es eigentlich ganz schön, richtig überzeugen kann es mich aber nicht. Die Uhr symbolisiert zwar den Reichtum und die damit verbundene Eleganz, trotzdem bringt das Cover meiner Meinung nach die Leidenschaft zwischen Carrie und Reid nicht rüber.

Der dritte Band der „Dirty Rich“-Reihe sprüht nur so voller Gefühle und Leidenschaft. Es gibt eine spannende Beziehung zwischen spannenden Protagonisten. Obwohl die Geschichte manchmal etwas langatmig war, wurde man danach mit umso prickelnderen Szenen zwischen den beiden belohnt. Trotz kleinerer Kritikpunkte gibt es von mir verdiente 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl