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Veröffentlicht am 01.07.2020

Selbstjustiz

Tannenstein
0

Broschiert: 380 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (31. Januar 2019)
ISBN-13: 978-3423262187
Preis: 15,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Selbstjustiz

Inhalt:
Der Berliner Ex-Polizist ...

Broschiert: 380 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (31. Januar 2019)
ISBN-13: 978-3423262187
Preis: 15,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Selbstjustiz

Inhalt:
Der Berliner Ex-Polizist Alexander Born ist auf kriminelle Abwege geraten und hat dafür eine Gefängnisstrafe verbüßt. Als er entlassen wird, sinnt er auf Rache, denn während er im Gefängnis saß, wurde seine Geliebte getötet. Der Verdacht fiel auf den sogenannten Wanderer, den die Polizei aber noch nicht ergreifen konnte. Dieser hat aber noch mehr Menschen auf dem Gewissen. Quer durch die Republik tötet er eiskalt und effektiv.

Meine Meinung:
Linus Geschke ist hier ein außerordentlich spannender Thriller gelungen. Zum Teil beruht die Spannung allerdings auf der Brutalität, mit der die verschiedenen Killer vorgehen. Das ist schon recht plakativ.

Auch wenn ich das Verhalten Borns nicht gutheißen kann, wird es doch einigermaßen verständlich, warum er meint, den Mörder seiner Geliebten in Eigenregie zur Strecke bringen zu müssen. Der Ex-Polizist gibt dabei keine durch und durch sympathische Figur ab. Selbst die neue Frau an seiner Seite, Norah Bernsen, eine Polizistin, ist nicht immer auf der Seite des Gesetzes.

Etwas unwahrscheinlich erscheint es mir, wie gut ein ganz normaler (Ex-) Polizist sich allein gegen die Russenmafia durchsetzen kann, zumal deren Leute als eiskalte und hervorragend ausgebildete Killer beschrieben werden.

Die Handlung vermag zu fesseln, auch wenn sie keine großartigen Überraschungen birgt. Es bleiben keine Fragen offen, sodass ich am Ende das Buch zufrieden aus der Hand legen konnte.

„Tannenstein“ ist der Auftaktband einer Trilogie um Alexander Born, kann aber gut für sich allein gelesen werden, da die aktuellen Fälle abgeschlossen sind.

Die Born-Trilogie:
1. Tannenstein
2. Finsterthal
3. Engelsgrund (ET voraussichtlich Januar 2021)

★★★★☆

Veröffentlicht am 01.07.2020

Was für ein Roman!

Frankissstein
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Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Kein & Aber (8. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3036958101
Originaltitel: Frankissstein
Übersetzung: Michaela Grabinger und Brigitte Walitzek
Preis: 24,00 €
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Kein & Aber (8. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3036958101
Originaltitel: Frankissstein
Übersetzung: Michaela Grabinger und Brigitte Walitzek
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich

Was für ein Roman!

Anfang des 19. Jahrhunderts schreibt Mary Shelly ihren berühmten Roman Frankenstein.

Zweihundert Jahre später verliebt sich der Transmann Ry Shelly in den Arzt und Forscher Victor Stein, dessen Ziel es ist, Gehirne zu digitalisieren, sodass auf einen Körper schließlich ganz verzichtet werden kann.

Jeanette Winterstein springt zwischen diesen beiden Erzählebenen hin und her, streut außerdem noch andere kurze Fragmente ein, die auf den ersten Blick gar nicht unbedingt etwas mit der Geschichte zu tun haben.

Auch wenn dadurch der ganze Roman sehr zerrissen wirkt und nicht einfach locker zu lesen ist, bin ich doch schnell seinem Sog erlegen. Es gibt einfach zu viele Anregungen für eigene Recherchen und eigene Gedanken.

Die Parallelen und Gegensätze zwischen den beiden Erzählungen runden die Geschichte im Endeffekt schön ab.

★★★★☆





Veröffentlicht am 29.06.2020

Ganz unterhaltsam

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (29. Juni 2020)
ISBN-13: 978-3548062617
Preis: 11,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ganz unterhaltsam

Inhalt:
Renate Bergmann, 82 Jahre ...

Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (29. Juni 2020)
ISBN-13: 978-3548062617
Preis: 11,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ganz unterhaltsam

Inhalt:
Renate Bergmann, 82 Jahre alt, vierfache Witwe, wohnhaft in Berlin-Spandau, will mit ihren Freunden Ilse und Kurt in Urlaub fahren. Die beiden wollen unbedingt campen, und so wird kurzerhand ein Wohnmobil gemietet und zu einem Campingplatz in Mecklenburg bugsiert. Hier verbringen die drei Oldies teils geruhsame, teils aufregende drei Wochen.

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 14. Band mit Deutschlands wohl berühmtester Online-Omi. Ich kenne die ersten 13 Bände nicht, fand das aber nicht schlimm. Was man über Renate und ihre Freunde unbedingt wissen muss, wird hier noch einmal kurz gesagt.

Hinter dem Pseudonym Renate Bergmann verbirgt sich übrigens der Schriftsteller Torsten Rhode, der die Figur der Renate Bergmann zunächst für Twitter erfand.

Es wird komplett aus Renates Sicht erzählt. Ihre Sprache fand ich gewöhnungsbedürftig. Vieles schreibt sie, wie man bzw. sie es spricht, zum Beispiel „Händi“ oder „Schemie“. Dies war für mich recht anstrengend zu lesen und nach den ersten Malen auch nicht mehr wirklich witzig, zumal es nicht ganz konsequent durchgezogen wird. So hat sich zum Beispiel ein „Chemiebaukasten“ eingeschlichen, der ja eigentlich „Schemiebaukasten“ heißen müsste.

Gut gefallen hat mir, dass die Leserschaft immer wieder direkt angesprochen wird. So kann man eine schöne Nähe zu der alten Dame entwickeln, die einem leicht ans Herz wachsen kann.

★★★★☆

Veröffentlicht am 28.06.2020

Die Aufräum-Queen

Macht das glücklich, oder kann das weg?
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Taschenbuch: 412 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (17. Dezember 2019)
ISBN-13: 978-3499275807
Preis: 10,00 €
auch als E-Book erhältlich

Die Aufräum-Queen

Inhalt:
Ella Costello, ursprünglich aus Rom, ...

Taschenbuch: 412 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (17. Dezember 2019)
ISBN-13: 978-3499275807
Preis: 10,00 €
auch als E-Book erhältlich

Die Aufräum-Queen

Inhalt:
Ella Costello, ursprünglich aus Rom, hat sich in Hamburg als Modedesignerin einen Namen gemacht. Doch das ist lange her. Nun will sie in ihre Heimat zurück, aber die schöne Villa an der Alster allein auszuräumen und auszumisten, schafft sie nicht. Deshalb hat sie die Aufräumberaterin Merle engagiert. Nicht nur einmal prallen die karge Disziplin der jungen Merle und die opulenten Erinnerungen der alten Dame aufeinander - letztlich zum Wohl beider.

Meine Meinung:
Ein leichter Frauenroman, das ist normalerweise nicht gerade mein bevorzugtes Genre. Umso überraschender war es für mich, dass Ulrike Schäfer mich ziemlich gut fesseln konnte. Die beiden Protagonistinnen waren mir sehr sympathisch und ich wollte immer gerne wissen, wie die Story weitergeht. Dabei war vieles, gerade die Liebesgeschichte der Merle, aber auch vorhersehbar.

Insgesamt fühlte ich mich recht gut unterhalten und habe dabei auch noch ein paar Tipps für mein eigenes Ausmisten mitgenommen, das ich allerdings nicht so rigoros betreiben will wie Merle

★★★★☆

Veröffentlicht am 22.06.2020

Was für eine Familie!

Vaters Wort und Mutters Liebe
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Gebundene Ausgabe: 543 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (22. Juni 2020)
ISBN-13: 978-3453272873
Originaltitel: Testamente
Übersetzung: Anke Rieck-Blankenburg
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Was ...

Gebundene Ausgabe: 543 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (22. Juni 2020)
ISBN-13: 978-3453272873
Originaltitel: Testamente
Übersetzung: Anke Rieck-Blankenburg
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Was für eine Familie!

Inhalt:
Weihnachten 1981 im finnischen Norden. Siri und Pentti Toimi haben zwölf Kinder, von denen einige bereits das Elternhaus verlassen haben. Doch anlässlich der Feiertage kommen (fast) alle nach Hause zurück, zum Teil voller Freude, die Geschwister und die Mutter zu sehen, zum Teil mit Angst vor den Launen des Vaters. Es muss etwas geschehen, es muss sich etwas ändern. Und so nimmt das (Un-) Glück seinen Lauf …

Meine Meinung:
Nina Wähäs neues Werk entstand nach ihren eigenen Angaben aus einer Sammlung von Kurzgeschichten, die sie zu einem Roman zusammenfügte. Dieser Ursprung ist im fertigen Werk (leider) immer noch zu spüren. Jede Person - die Eltern Siri und Pentti sowie die zwölf überlebenden Kinder - bekommen ein oder mehrere Kapitel, in denen es hauptsächlich um sie geht. Hier lernt man den jeweiligen Charakter gut kennen. Seine Vergangenheit, seine Position im Familiengefüge oder einfach seine Suche nach dem Sinn des Lebens werden gut dargestellt, sodass die Figur tiefgründig und lebendig erscheint. Die gegenwärtige Rahmenhandlung bleibt dabei fast ein bisschen zu sehr im Hintergrund.

Die Autorin zeigt hier, wie unterschiedlich Menschen, selbst Geschwister, sich entwickeln können, obwohl sie unter äußerlich gleichen Bedingungen aufwachsen. Auf den ersten Blick erscheinen die meisten Familienmitglieder sehr ungewöhnlich, doch bei näherer Betrachtung finden sich dann doch Eigenschaften und Verhaltensweisen der Menschen aus unserer Umwelt in ihnen.

Es gefiel mir gut, dass der auktoriale Erzähler immer wieder die Leserschaft anspricht und hier auch kleine Prisen Humor aufblitzen. So wird man direkt in die Geschichte involviert. Überhaupt fand ich den Schreibstil sehr gelungen. Er ist gut verständlich und einfach zu lesen, aber nicht trivial.

Die Vielzahl der Personen stellt auch kein Problem dar. Im Personenregister sind alle Familienmitglieder mit einer kurzen Anmerkung dazu aufgeführt, sodass man sie leicht einordnen kann.

Insgesamt hat mir dieses Buch gut gefallen, obwohl es mir stellenweise etwas zu sehr in die Länge gezogen war. Doch je mehr ich las, desto gefesselter war ich schließlich auch von dieser Familiengeschichte.

★★★★☆