Profilbild von Daggy55

Daggy55

Lesejury Star
offline

Daggy55 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Daggy55 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2020

Im Zoo begegnen uns viele Tiere

Sieh mal! Hör mal! Mein Zoo
0

Der Jumbo-Verlag ist hier einen ungewöhnlichen Weg gegangen, um die Geräusche des Buches widerzugeben. Es gibt auf den Seiten QR-Codes, mit denen man die jeweilige Geräuschkulisse mit dem Smartphon abspielen ...

Der Jumbo-Verlag ist hier einen ungewöhnlichen Weg gegangen, um die Geräusche des Buches widerzugeben. Es gibt auf den Seiten QR-Codes, mit denen man die jeweilige Geräuschkulisse mit dem Smartphon abspielen kann. Diese Audiodatei spielt Musik und Stimmengemurmel und die Tierstimmen. Mir hätte es besser gefallen, wenn die Tierstimmen klarer zu erkennen gewesen wären.
Das Pappbilderbuch hat auf anderthalb Seiten realistische Bilder vom Geschehen im Zoo. Der Text ist kurz und fordert die Kinder u.a. auf zu sagen, welche Tiere sie sehen. Im Streichelzoo sieht man eine Menge Tiere, die sie Kinder meist schon kennen. „Welches Tier ist auf allen folgenden Seiten zu sehen?“ ist sicher eine Frage, der die Kinder gerne nachgehen. Eine kleine weiße Maus mit Rucksack und roter Fahne ist immer dabei.
Auf der nächsten Seite gibt es außer Löwen auch andere Tiere wie Geier, Nashörner, Nilpferde und Zebras. Alle stehen bunt durcheinander, keine Gehege, wie im Zoo üblich. Die Elefanten sind dann wieder eingezäunt und getrennt von den Flamingos und Storchen untergebracht. Robben und Eisbären, Polarfüchse und Ottern bevölkern die nächste Seite. Sie Pandabären leben zusammen mit Kängurus und Koalas. Hinter der Mauer leben Tiger und die Kinder dürfen auf Kamelen reiten. Natürlich dürfen Affen nicht fehlen, sie sitzen hinter Glas getrennt von den Krokodilen. Die letzte Seite ist mit „Im Wald“ überschieben und zeigt Bären, Eulen, Wölfe und Hirsche. Auf allen Seiten sehen wir auch ein blondes Kinderpaar, das begeistert die Tiere schaut.
Auf den Seiten gibt viel zu sehen und die Kinder haben immer riesigen Spaß daran die Tiere zu zeigen, oft sehen sie dabei Sachen, die wir gar nicht mehr wahrnehmen. Den Text sehe ich nur als Anregung, meist haben die Kleinen da ihre eigenen Regeln.

Veröffentlicht am 30.06.2020

Was ein altes Foto auslösen kann

Letzte Spur: Ostsee
0

Johanna, eine angehende Journalistin, verbringt ihre Semesterferien bei ihrer Oma an der Ostsee. Als sie ein 12 Jahre altes Foto findet, ist sie verblüfft über ihre Ähnlichkeit zu dem jungen Mädchen. Sie ...

Johanna, eine angehende Journalistin, verbringt ihre Semesterferien bei ihrer Oma an der Ostsee. Als sie ein 12 Jahre altes Foto findet, ist sie verblüfft über ihre Ähnlichkeit zu dem jungen Mädchen. Sie möchte gerne mehr über diese Doppelgängerin erfahren und wendet sich an die Verfasserin des Zeitungsartikels in dem das Foto veröffentlich wurde. Die Spur führt zu einem jungen Mann namens Frederico, der damals in einer Eisdiele gejobbt hat, doch leider wird die junge Frau bei einem Autounfall getötet.

Als Florian, ein Freund des jungen Paares sich bei Johanna meldet, geht für Johanna die Suche weiter. Da sie inzwischen den jungen Polizisten Marc kennengelernt hat, hilft dieser ihr, genau wie ihre WG-Partnerin Marie in Paderborn bei den Ermittlungen.

Johanna ist aufgrund ihrer geringen Berufserfahrung etwas inaktiv, sie hört zwar eine Stimme, die sie antreibt, hat aber wenig Eigeninitiative. Zum Glück hat sie Freunde, die ihr immer wieder Tipps geben.

Nach einem ruhigen Anfang und einer schnellen Vermutung, wer der Täter ist, wendet sich die Geschichte im letzten Drittel und wird doch noch sehr spannend. Spätestens nach Lesen des Epilogs bleibt keine Frage unbeantwortet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2020

Agender und Afroamerikaner treffen im Bus aufeinander

Bus 57
0

Schon auf dem Buchrücken kann man lesen, dass Sacha, agender Weißer, der gerne Röcke trägt, und ein Afroamerikaner, der schon mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist, in der Buslinie 57 aufeinandertreffen. ...

Schon auf dem Buchrücken kann man lesen, dass Sacha, agender Weißer, der gerne Röcke trägt, und ein Afroamerikaner, der schon mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist, in der Buslinie 57 aufeinandertreffen. Animiert durch seine Freunde hält Richard ein Feuerzeug an den Rock des schlafenden Sasha. Der Fall ging 2015 durch die Presse und Dashka Slater nahm diesen Artikel zum Anlass diesen Fall zu recherchieren.
Sasha, der als Luke geboren wurde, identifiziert sich als nicht einem gestimmten Geschlecht zugehörig, also als Agender oder Neutrois. (Mein Words gibt beide Worte als Fehler an!). In dem Kapitel „Gender, Geschlecht, Sexualität, Romantik: ein paar Begriffe“ lese ich einige mir bisher nicht bekannte Begriffe bzw. Begriffe, ich bisher nicht einordnen konnte. „Genderqueer/Nichtbinär – Geschlechtsidentität passt nicht richtig in das Zweiersystem männlich/weiblich.“ Oder „Greysexuell – empfindet nur gelegentlich sexuelle Anziehung, meist aber nicht.“ Sasha hat sehr aufgeschlossenen Eltern und besucht eine Privatschule, in der die Mitschüler ihn voll akzeptieren. Auch als er sich entscheidet Röcke zu tragen, nimmt keiner daran Anstoß. Aufgrund des Alperger-Syndroms wird Sasha als sehr schüchtern beschrieben, er hat aber einen Freundeskreis und alle zusammen spielen ein sehr kreatives Spiel, bei dem 1001 leere Karten mit Spielanweisungen gefüllt werden müssen.
Richard lebt im armen Teil von Oakland, geht auf eine öffentliche Schule und war aufgrund einer Straftat schon in einer betreuten Wohngruppe untergebracht. Seine Mutter und auch ein Pädagogische Kraft, die selbst eine bewegte Vergangenheit hat, und zur Ersatzmutter für viele Schüler wird, bemühen sich um den Jugendlichen. Er ist fröhlich, albert herum und macht gerne Streiche, ist sehr einfühlsam und kann gut auf andere eingehen. Dann gibt es diesen Moment, wo Richard einfach die Auswirkungen seiner Tat nicht bedenkt. Er zündet den duftigen Rock an und Sashas Leben besteht lange Zeit aus Schmerzen. Da es Videoaufnahmen der Tat gibt, wird Richard schnell verhaftet. Der zweite Teil des Buches befasst sich mit der Justiz der USA bzw. des Staates Kalifornien. Richard wird zunächst nach Erwachsenenrecht angeklagt, obwohl er erst sechszehn ist. Dieser Teil ist kompliziert zu lesen und macht mich als Leser wütend, weil es so ungerecht ist, wie mit Richard verfahren wird.
Gerade in der Situation, wo wir wieder erleben, wie rassistisch unserer Gesellschaft ist, zeigt sich in diesem Buch, dass Menschen, die nicht der binären Norm entsprechen, noch häufiger unter der Intoleranz der „Normalen“ zu leiden haben. Das Buch benutzt immer das Gender* und für mich unbekannte Pronomen, wie sier und sieren statt sie/er oder ihrer/seiner. Unter „Nichtbinär-Wiki“ habe ich aber auch andere Möglichkeiten gefunden. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis sich unsere Sprache verändert.
Ein interessantes Buch zu einem Thema, dass in unserer Zeit immer mehr an die Öffentlichkeit dringt und über das ich bisher wenig Informationen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2020

Dechiffrieren ist nicht einfach anzuwenden

Code: Orestes - Das auserwählte Kind
0

Malin ist 12 Jahre alt und besucht die letzte Klasse ihrer Schule. Ihre Mutter ist IT-Spezialistin und hat sie in der Vergangenheit immer mit den neuesten Computern versorgt. Doch nach einen „Internet-Vorfall“ ...

Malin ist 12 Jahre alt und besucht die letzte Klasse ihrer Schule. Ihre Mutter ist IT-Spezialistin und hat sie in der Vergangenheit immer mit den neuesten Computern versorgt. Doch nach einen „Internet-Vorfall“ darf Malin nicht mehr ohne Aufsicht ins Internet.
Malin wohnt in Lerum einem Ort in der Nähe von Göteborg. In einer Winternacht bekommt Malin von einem alten Mann einen Brief, den sie dem Rutenkind geben soll. Als Orestes in ihre Klasse kommt und seine Familie ins Nachbarhaus zieht, ist klar, dass er dieses Kind sein muss.
Leider stellt sich Orestes als Mathe-Nerd heraus und Malin hat große Schwierigkeiten ihn dazu zubringen mit ihr die Rätsel, die der Brief aufgibt, zu lösen.
Als Malins Mutter beruflich nach Japan reist, bleibt Malin mit ihrem Vater, der ihr fremd ist, zu Hause. Orestes Mutter ist eine zarte Elfe, die esoterische Dinge anbietet. Diese Dinge lehnt Orestes ab, seine Welt ist logisch und vernunftsorientiert. Deshalb hat Malin auch immer wieder Probleme ihn dazu zu bringen, weiter dem Rätsel auf der Spur zu bleiben.
Das Buch spielt im Hier und Jetzt, trotzdem gibt es immer wieder Verbindungen ins 19. Jahrhundert, als die Eisenbahn in Lerum gebaut wurde. Windungen, Zufälle oder gezielte Manipulation, war steckt hinter all dem? Eine klare Antwort habe ich für mich nicht gefunden.
Das Buch las sich sehr spannend und ich habe auch einiges über Chiffre dazugelernt. Aber auch die Gefahren des Internets sind Thema, doch ich möchte nicht zu viel verraten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2020

Der Roman schmeckt nach Brombeermarmelade mit Vanillie

Heidesommerträume
0

Eigenlich ist Carolin eine bekannte und erfolgreiche Schriftstellerin, aber im Moment geht es einfach nicht weiter mit dem neuen Buch. Moni, ihre Freundin und Nachbarin, ist Frisörin und verpasst ihr zunächst ...

Eigenlich ist Carolin eine bekannte und erfolgreiche Schriftstellerin, aber im Moment geht es einfach nicht weiter mit dem neuen Buch. Moni, ihre Freundin und Nachbarin, ist Frisörin und verpasst ihr zunächst eine tolle neue Frisur. Aber sie hat noch andere Ratschläge, so soll Carolin doch endlich mal wieder ihre Schwester besuchen. Lola und ihr Mann Paul bewirtschaften ein kleine Hotel in der Heide. Die Stammgäste reisen gerne dort an, weil sie hier persönlich verwöhnt werden.

Als dann noch Lars, Carolins Ex, auftaucht und sie völlig verwirrt, entschließt sich zur Reise in die Heide. Schon auf dem Hinweg begegnet ihr Till, der vom Aussehen und Verhalten, gar nicht Carolins Männertraum entspricht und zudem fährt er auch noch einen Porsche. Wie nicht anders zu erwartet taucht er ebenfalls im Hotel auf und die beiden nähern sich immer mehr an.

Doch dann verschwindet Lola und Carolin, die sich ihrem Manuskript widmen wollte, muss sich mit Paul um das Hotel und die Gäste kümmern.

Die Geschichte bietet nicht nur interessante Informationen aus dem Leben einer Autorin, sie ist auch witzig und gefühlvoll. Ein Roman, der Probleme löst und das Glück findet.

Da manche Zusammenhänge für mich nicht klar nachzuvollziehen waren gebe ich gute 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere