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Veröffentlicht am 13.02.2017

Ein aufregendes Machtspiel in der Antike!

Talvars Schuld
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Inhalt: Intrigen, Machtspiele, politische Ränke in einer von der Antike inspirierten Welt, und mittendrin: eine große Liebe - das ist der neue Roman "Talvars Schuld" von Valerie Colberg
Mord an der Feldherrin ...

Inhalt: Intrigen, Machtspiele, politische Ränke in einer von der Antike inspirierten Welt, und mittendrin: eine große Liebe - das ist der neue Roman "Talvars Schuld" von Valerie Colberg
Mord an der Feldherrin und Unterschlagung von Kriegsbeute, so lauteten die Vorwürfe — doch das Gericht sprach den Beschuldigten Talvar frei.
Fünfzehn Jahre später versucht Kadevis, der Sohn der Ermordeten, den Fall neu aufzurollen und Talvars Schuld am Tod seiner Mutter zu beweisen. Doch je besser Kadevis Talvar, den Todfeind seiner Familie, kennenlernt, umso mehr beginnt er, an seinem Vorhaben zu zweifeln. Und dann ist da auch noch Talvars schöne und kluge Tochter Lerina. Sind die Ehre von Kadevis‘ Familie und Gerechtigkeit für seine Mutter es wert, Lerinas Leben zu zerstören? …

Das Buch wurde zu "Woman Fantasy" zugeordnet und das Cover war das Erste, dass mir auffiel. Man erkennt darauf eine gewaltige Stadt auf einem Hügel, die brennt. Es fliegen rote Federn umher, ein Vogel umkreißt die Zerstörung und an den Ecken der linken Seite befinden sich zarte Verschnörkelungen, die ich erst auf den zweiten Blick entdeckt habe.

Die Autorin selbst schreibt in ihrer Danksagung, dass es ein Buch ist, dass "sich in kein Genre pressen lässt" (S.408) und während des Lesens ist mir aufgefallen, dass ich das auch schwer kann. Wir befinden uns in der Antike, lernen dort das Leben und die Politik kennen, durch Kadevis Talvar, der beim gefürchteten Malekis in die Lehre gut, um ebenfalls eine politische Laufbahn einzuschlagen.
Sein Mentor, der auch Bluthund genannant wird, führt ihn in eine neue Welt ein und sie begeben sich auf die Spuren eines alten Falles, der Tod von Kadevis Eltern - nicht ganz zu Kadevis Freude.
Kadevis ist ein junger Bursche und auch so kommt er rüber, unsicher, naiv und impulsiv schlägt er sich durch die Geschichte und entwickelt sich langsam. Aus Malekis wird man zuerst nicht schlau und er ist ein geheimnisvoller Charakter mit Spannung, den ich besonders interessant fand und gut für Überraschungen ist.

"Der Regen ist so stark, dass das gurgelnde Wasser unter dir den Boden fortspült und dich ins Straucheln bringt. Der Sturm greift nach dir; um nicht weggerissen zu werden, klammerst du dich an einem Baum fest, du presst das Gesicht gegen die Rinde, und dein Herz schreit, während dein Verstand noch nicht erfasst hat, dass dich der Hammer der Geschicke zu Boden geschmettert hat." - S. 5

"Talvars Schuld" ist in meinen Augen ein Paradebeispiel für einen fließenden Roman, den ich fast in einem Zug lesen konnte. Es lag daran, dass die Autorin sehr leicht historische Details einfließen ließ und sie schaffte es alles interessant zu gestalten. Am Ende der Geschichte fragte ich mich nur, ob so etwas wirklich damals passieren konnte? Genau so?
Ich konnte sehr gut in den Roman eintauchen und all die Intrigen und Machtspiele! Spannend! Zum Ende hin wurde es immer aufregender und ich war schon enttäuscht gewesen, als es zu Ende war.
Außerdem hat ihre Sprache etwas federndes, schönes, das man gerne liest und ich freue mich auf weitere Romane von ihr.

"Im kühlen Abendwind wippten die Zweige der Obstbäume. Ihre Blüten schlossen sich allmählich, doch der süße Duft wehte noch über die Wege." - S. 115

Wie erwähnt wurde der Roman zu "Woman Fantasy" zugeordnet, aber er ist vieles, wömöglich auch alles andere mehr, als ein Fantasyroman.
Es ist ein historischer Roman. Ein politischer Thriller. Ein Familiendrama. Ein Liebesdrama? Und Magie findet sich ebenfalls, aber nicht im Sinne von Zauberer oder Anweder von Magie.
In erster Linie würde ich es als historisches Drama bezeichnen, das verschiedene Charaktere besitzt, die es schaffen alle eine wichtige Rolle zu spielen - einfach gut eingefädelt.

Daher würde ich das Buch Fans von historischen Romanen empfehlen, die sich gerne in einem Buch verlieren und die Antike erkunden möchten!

Veröffentlicht am 09.02.2017

Tough. Cool. Und mit Witz!

Call of Crows - Entfacht
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Erster Satz:"Er schaufelte noch mehr Erde auf sie." - S. 5

Immer wieder aufs Neue schafft sie es mich zu begeistern, mich zum lachen zu bringen und nach Luft schnappen zu lassen. Gerne tauche ich in ihre ...

Erster Satz:"Er schaufelte noch mehr Erde auf sie." - S. 5

Immer wieder aufs Neue schafft sie es mich zu begeistern, mich zum lachen zu bringen und nach Luft schnappen zu lassen. Gerne tauche ich in ihre Welt von Göttern und ihren Kriegern und Helden ein mit coolen, toughen Sprüchen.

"Die Motoren der Bikes wurden ausgeschaltet, Hämmer wurden abgeschaltet und auf große Schultern gelegt. Die Protectors beobachteten, wie die Riesentöter, Thors menschlicher Clan, schwerfällig zum Eingang der Bar stampften. Und Ski wusste, sobald der Clan eintrat, würde das Schreien beginnen." - S, 104

Der zweite Band von "Call of Crows - Entfacht" dreht sich um Jace, die man bereits im ersten Band kennen lernen durfte. Leise. Still. Scheu und mit einer Berserkerkraft versehen.
Zuerst war ich überrascht gewesen und etwas enttäuscht, denn es gibt viele aufregende Charaktere in der Welt von den Crows, aber Jace hat sich als interessant und spannend herausgestellt. Nicht zu vergessen, dass sie eine Vergangenheit hat, die sie einholt. Und sie ist anders, als ich dachte.

Ski Eriksen ist ein Protector und ist dafür da, sich um seine Brüder zu kümmern, die sich gerne in ihrer Welt der Bücher verlieren. Der unheimlich gut aussehende (was auch sonst) Wikinger hat ein Auge auf Jace geworfen, aber sie ist so gar nicht leicht rumzukriegen und sie stürzt sich lieber aus dem fahrenden Auto, als mit ihm weiter zu reden. Er hat es nicht leicht mit ihr und es bahnt sich was an in der Welt der Götter.

"Du gehörst einem Clan an, Jace. Du musst verkorkst sein. Ich meine nur, warum können wir nicht zusammen verkorst sein?" - S. 183

Der Roman richtet sich stark an die vielen interessanten Charakteren, so gibt es bis zur Hälfte des Buches keine groß aufgebaute Liebesgeschichte - die Personen werden vollkommen entfaltet und genau das macht einem Spaß beim Lesen.
Es ist mir gar nicht mal wirklich aufgefallen, dass die Geschichte von Jace und Ski am Anfang stark im Hintergrund spielt, aber es hat mir auch nichts ausgemacht. Und wie ich es von ihr bereits gewohnt bin, ist hier keine Rede von Seelengefährten etc. sondern von einer realen Beziehung, wo die Chemie passt.

Die ganze Zeit wird man begleitet von einer unterschwelligen Spannung, die durch ein Kapitel über den Bösewicht, oder verschiedenen Andeutungen und kleineren Geschehnissen bei dem der Leser ahnt, dass sich was aufwiegelt, angeheizt wird.
Generell haben wir hier eine Abfolge von vielen Handlungen, die fast alle auf ein Ziel hinauslaufen oder der Weg dahin sind. Es ist gut eingefädelt und der Roman bietet neben Action viele amüsante Dialoge, wodurch er richtig lebendig rüberkommt.

Verrückter als der erste Band - vielleicht eine Spur zu verrückt? Auf jeden Fall ein Spaß, aufregend und zum Ende hin besitzt "Call of Crows - Entfacht" noch überraschende Wendungen.

"Ihr Mann ließ sich zu Boden fallen, eine Hand auf seine Verletzung gepresst, den Blick starr auf sie gerichtet. Sie wussten beide, dass er sie getötet hatte... und doch lebte sie noch. Ihm zum Trotz lebte sie." - S. 7

Veröffentlicht am 23.01.2017

Familiensaga mit viel Drama!

Bourbon Kings
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Inhalt: Seit Generationen geben die Bradfords in Kentucky den Ton an. Der Handel mit Bourbon hat der Familiendynastie großen Reichtum und viel Anerkennung eingebracht. Doch hinter der glänzenden Fassade ...

Inhalt: Seit Generationen geben die Bradfords in Kentucky den Ton an. Der Handel mit Bourbon hat der Familiendynastie großen Reichtum und viel Anerkennung eingebracht. Doch hinter der glänzenden Fassade verbergen sich verbotene Liebschaften, skrupellose Machtspiele, Verrat, Intrigen und skandalöse Geheimnisse ...


"Der Nebel hing wie Gottes Atem über dem träge dahinfließenden Wasser des Ohio, und die Bäume am Ufer auf der Charlemont-Seite des River Road trugen so viele Schattierungen von Frühlingsgrün, dass man einen sechsten Sinn gebraucht hätte, um alle Farböte wahrzunehmen." - S. 9

Die Autorin J.R. Ward ist den meisten bekannt dank ihrer Black Blagger Brotherhoud Serie, die bereits in die zweite Generation gegangen ist unter Black Dagger Legacy.
Nun hat sie sich an Adult Romance versucht, so ganz ohne Fantasy und kann sie es? Definitiv ja.
Es war mein erster Roman aus dem Genre gewesen, dass mich bis jetzt kaum angesprochen hat und ich war völlig begeistert gewesen von diesem Buch, den Spannung und Drama, besonders Drama, wird hier ganz groß geschrieben.

Die selbstbewusste Lizzie King arbeitet für die Bradfords, eine Familie, die seit Generationen im Bourbonhandel ist und dadurch im Reichtum lebt, voller Glanz und Prunk.
Es ist die Zeit vor dem großen Event, dem Charlemont Derby, welches jährlich stattfindet und schlicht und einfach DAS Event ist.
Durch ein paar Umstände reist auch Lane Bradford ein, der sich seit zwei Jahren nicht mehr daheim hat blicken lassen, zur Freude von Lizzie, denn die Beiden haben eine schmerzliche Vergangenheit.

"Die Nachricht, dass er auf Easterly eintreffen würde, hatte die Macht gehabt, sie zu elektrisieren, und wenn er abreiste, war sie niedergeschlagen gewesen." - S. 89

Lizzie und Lane sind in erster Linie die Protagonisten des Buches und ihre Geschichte startet schon mit einer Reihe von alten Konflikten und auch Neuen. Neben ihnen gibt es noch viele weitere Charaktere unter den Bradfords und Freunden, die einiges zu bieten haben.
Da wäre einmal die Schwester von Lane, Virginia Elizabeth Bradford, die einen regen Männerverschleiß hat und als notorische Fremdgängerin gilt. Da lässt sich nicht leicht die Frage beantworten, von wem ihre Tochter ist.
Oder Edward Bradford, der seit einer Entführung nicht mehr der Selbe ist, seelisch, als auch körperlich und seit er seine Stellung in der Familie verloren hat dem Alkohol sehr zugeneigt ist. Und nicht zu vergessen die Frau von Lane...
Sie alle werden in dem Roman näher beleuchtet und bekommen einige Auftritte, bei dem man hofft bald mehr von ihnen zu lesen, denn zum Ende hin bleiben noch Fragen offen.

Neben diesen ganzen Personen mit ihren Problemen und dunklen Vergangenheit bringt die Autorin noch viel Dramatik mit rein, aber auch Intrigen und Mord finden noch Platz. Nach einem ruhigen Anfang überschlagen sich die Ereignisse und es ist die reinste Achterbahnfahrt nach oben.

Die Autorin schreibt ähnlich wie in ihren anderen Romanen, flüssig, mit genauen, nicht zu großen Beschreibungen und verwendet gerne Erinnerungen aus der Vergangenheit, die kursiv im Buch markiert sind. Bei den "Bourbon Kings" ist mir nun aufgefallen, dass die Atmosphäre nicht mehr so düster ist, auch wenn Gewalt bei ihr wieder ein Thema ist und sie sich mehr auf die Handlung konzentriert und es weniger Szenen "für Erwachsene" gibt, als ich es von ihr gewohnt bin.

"Bourbon Kings" ist ein atemberaubender Start im Adult Romance Genre von J.R. Ward. Die Autorin lässt den Leser kaum los und man wird mitgerissen vom Bradfordclan mit seinen unzähligen dunklen Geheimnisse, Intrigen und Betrügereien. Die über 500 Seiten lassen sich wie in einem Flug lesen und ich kann es kaum erwarten den nächsten Band der Reihe in den Händen zu halten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Charaktere
  • Lesespass
  • Handlung
Veröffentlicht am 16.01.2017

Spannender und lebendinger Einblick

Im Hause Longbourn
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Inhalt: Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens Stolz und Vorurteil. Doch keiner weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah mit Wäsche und Töpfen ab, ...

Inhalt: Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens Stolz und Vorurteil. Doch keiner weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah mit Wäsche und Töpfen ab, immer noch hoffend, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Butlers James ein Zeichen? Während Elizabeth und Mr. Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt in Longbourn noch ein anderes Liebesdrama seinen Lauf – denn James hütet ein großes Geheimnis.
Ein Roman in den man sich gut vertiefen kann, und auch genießen.

"Das Ankleidezimmer von Mrs Bennet; ihr Allerheiligstes und ihr Rückzugsort vor den Zumutungen des Familienlebens; ein mit prallen Polsters, Decken und Kissen, voluminösen Vorhängen und türkischen Teppichen ausgestatteter Raum; ein Durcheinander aus einmal getragenen Kleidern, au srangierten Umschlagtüchtern, Mäntel und Hauben; muffige Rosenblüten, gestreifte Tapeten, auf den Oberflächen ein Sammelsurium, bemalter Tellern und Kunsthandwerken aus Muscheln und Schnecken, angefertigt von den geschickten Händen ihrer Töchtern - und alles bereits im Stadium des Verfalls (...)" - S. 56

Die Autorin hat so viel Leben in die Geschichte eingehaucht. Greifbar und packend ließt sich das Leben der Dienstboten im Hause Longbourn. Die junge Sarah steht im Mittelpunkt und erlebt selbst eine Liebesgeschichte, während die Bennet Töchter ihre Abende auf Bällen verbringen. Aber auch ihre Liebe kommt mit Komplikationen und hin und her gerissen zwischen der weiten Welt und zwei Männern versucht sie ihren Weg im harten Alltag der damaligen Zeit zu finden.

Zuallerst wollte ich den Roman lesen, da er in Verbindung steht zu Jane Austens "Stolz und Vorurteil". Zu jedem Kapitelstart gibt es ein Zitat aus dem Original und so findet man Parallelen und es dient als eine Art Zeitangabe, man weiß wo man gerade in "Stolz und Vorurteil" ist/wäre.
Wir begegnen auch immer wieder den Figuren aus dem Klassiker und bekommen einen tieferen Einblick in ihr Leben. Es waren immer wieder schöne und interessante Szenen gewesen, denn die Autorin versteht es gut, sie authentisch wirken zu lassen und umzusetzen. Aber es hätte mir auch gut gefallen, wenn sie einen Charakter, Mr. Bennet, nicht angetastet hätte (kein Spoiler) - eine hinzugedachte Tatsache im Zusammenhang mit ihm wollte ich einfach nicht wahrhaben - er ist in meinen Augen unantastbar.

Die Protagonisten von Jo Baker waren spannend gewesen und sie hat einen gewissen Blick auf die Dinge der damaligen Zeit geboten, sodass ich mit großen Interesse immer weiter gelesen habe. Sie beschreibt eindringlich die schwierigen Arbeiten des Alltags und über das Leben als Dienstboten, im Hinterkopf immer die Bennets, die davon nichts zu wissen scheinen - oder wollen.
Ihr Sprachstil an sich hat mir gefallen, sie lehnt sich an die Sprache von Austen an, aber beschreibt einige Punkte viel bildlicher und lebendiger, was meine Vorstellung angeregt hat.

Sarah ist zunächst eine Mischung aus naiv und stur. Zu Anfang konnte ich sie schwer einschätzen, aber mit der Zeit wächst sie in die Rolle einer Protagonisten und gewinnt an Reife. Der mysteriöse James hatte es mir gleich von Anfang an angetan mit seiner Verschwiegenheit und Zerissenheit fand ich ihn aufregend und er brachte Dramatik mit sich.

Der Roman hat mich überrascht. Lebhaft, eindringlich, aber auch bequem und gelassen erzählt Jo Baker die Geschichte der Dienstboten und im Hintergrund finden Elizabeth und Mr. Darcy zueinander. "Im Hause Longbourn" ist nichts "nur" für Fans des Klassikers, sondern auch für alle Liebhaber von historischen Romanen.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Kurzgeschichte zum abtauchen!

Motte und Licht
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Inhalt: Als Dienerin im Palast sieht und hört Despina einiges. Als sie durch einen Zufall die Gelegenheit bekommt, die neue Königin von Chorasan kennenzulernen, hofft sie, ihre Vertraute zu werden. Doch ...

Inhalt: Als Dienerin im Palast sieht und hört Despina einiges. Als sie durch einen Zufall die Gelegenheit bekommt, die neue Königin von Chorasan kennenzulernen, hofft sie, ihre Vertraute zu werden. Doch jemand anderes sucht ihre Nähe und beansprucht ihre Aufmerksamkeit: Jalal Azef al-Churi, General der Staatswache und Frauenheld. Obgleich Despina sich alle Mühe gibt, einen kühlen Kopf zu bewahren, kann sie sich seinem Charme nur schwer entziehen.

"Angeblich gelang es ihm allein durch geschmeidige Worte und leichtfertige Versprechen, dass einem Mädchen die Röcke herunterrutschten." - S. 12

Mit großer Begeisterung habe ich "Motte und Licht" gelesen, als von Fan René Ahdieh Serie und für alle, die sie nicht kennen, es lässt sich auch ohne Vorkenntnisse gut lesen.
Diese Kurzgeschichte spielt in der Zeit vor Shahrzads Auftretten und es geht hier nur um Despina und Jalal. Wir lernen den Start ihrer gemeinsamen Geschichte kennen und wie ihre Beziehung angefangen hat. Dazu kommt noch der tiefere Einblick in die beiden Charaktere, die Nebenrollen im ersten Band der Reihe von Renée Ahdieh spielen.

Jalal ist ein Frauenheld. Und wenn es in "Zorn und Morgenröte" noch nicht ganz klar ist, ist es hiermit bestätigt. Es ist keine Rolle die im aufgezwungen wird, es ist eine natürlich Art von ihm und nichts was er versucht zu verbergen.
Despina könnte man als frech bezeichnen, wobei sie meist weiß, was sie sagen kann oder nicht und ihre selbstischere Art passt wunderbar dazu. Sie ist ein authentischer und besonderer Charakter - ich war hin und weg von ihr!

Die knapp über vierzig Seiten verlaufen meistens ruhig, mit einer unterschwelligen Spannung und die Sprache der Autorin ist in erster Linie so schön, dass die Seiten vor mir davon flogen und zu kurz waren. Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Hauptreihe, wo ich die Beiden wiedersehen werde.

"Als ein Strahl der Nachmittagssonne es traf, lockte der Lichtblitz Jalal zu ihr wie die Motte zum Licht." S. 21

Eine interessante Vorgeschichte aus der Welt von "Zorn und Morgenröte", wo wir einen tieferen Einblick in zwei spannende Nebencharaktere bekommen und es ist immer wieder aufregend und einfach schön in diese Welt einzutauchen.