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Veröffentlicht am 21.07.2020

Gefährliche Liebschaften

Die Julibraut
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Die Julibraut von Monika Feth ist der der 8. Band der Erdbeerpflücker-Reihe, eine Reihe für junge und jung gebliebene Leser.

Vor drei Jahren – ihre Freundin Caro hatte sich so richtig verliebt. In ihren ...

Die Julibraut von Monika Feth ist der der 8. Band der Erdbeerpflücker-Reihe, eine Reihe für junge und jung gebliebene Leser.

Vor drei Jahren – ihre Freundin Caro hatte sich so richtig verliebt. In ihren Mörder. Vor drei Jahren - verliebte sich Jette in den Erdbeerpflücker Gorg. Fast hätte er sie damals auch umgebracht. Dieser Sommer veränderte alles. Georg Taban sitzt im Gefängnis und sinnt er auf Rache. Jetzt erhält Jette sonderbare Botschaften und ihre Freunde Merle und Mike werden in Unfälle verwickelt, die nicht recht erklärbar sind. Kriminalkommissar Magnus Scheuermann nimmt diese Vorkommnisse nicht ernst, ob Bert Melzig mit seinem Spürsinn eher helfen kann?

Die Erdbeerpflücker-Reihe kenne ich nicht, aber ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, etwas zu vermissen. Diese Story ist in sich abgeschlossen, man kommt auch ohne Vorkenntnisse gut zurecht. Schnell war ich in der Geschichte drin, konnte die einzelnen Charaktere gut zuordnen. Ein angenehmer Schreibstil, der das Jugendbuch durchaus erkennen lässt, was aber nicht abwertend gemeint ist. Jettes Sicht auf die Geschehnisse haben teilweise etwas Wirres, sie begibt sich ganz bewusst in Gefahr und behält so manche Information für sich. Natürlich baut sich so Spannung auf, die Dramatik wird erhöht und man fiebert als Leser mit. Georgs Sicht und seine Handlungen, seine Verbindungen sorgten für Nervenkitzel.

Mit diesem Krimi fühlte ich mich gut unterhalten, ich konnte mit ermitteln (was ein Krimi-Leser natürlich tun muss), hatte aber schnell das Ende vor mir. Es war irgendwie vorhersehbar, wie das Ganze letztendlich endet, enden muss. Jedoch war der Weg bis dahin durchaus wendungsreich und kurzweilig erzählt. Der Abschluss war aber dann doch zu schnell da, wurde zu fix abgehandelt. Auch wenn sich das alles abzeichnete, sollte es dann doch nicht so abrupt aufhören.

Was ich als Neueinsteiger so gar nicht nachvollziehen kann, ist die Beziehung zwischen Jette und Georg, diese (noch vorhandene?) Anziehungskraft nach all dem Schrecklichen. Vielleicht hätte ich hierfür diese Buch-Lücke schließen müssen oder noch besser: ein in die Story eingearbeiteter kurzer Rückblick im Buch hätte dem besseren Verstehen gut getan.

Ein gut zu lesender spannungsreicher Krimi für jung und alt. Durchaus kann ich mir vorstellen, dass bei dem einen oder anderen Leser, der diese Reihe nicht kennt, der Wunsch da ist, die ganze Reihe nachzulesen oder zumindest den einen oder anderen Band hiervon. Für Krimi-Liebhaber, die eine nicht ganz so harte Linie bevorzugen, ist dieses Buch durchaus empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 11.07.2020

Spannend bis zum Schluß

Was sie nicht wusste
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„Was sie nicht wusste“ von Nicci French erzählt eine Geschichte über Lug und Betrug welche - wäre man bei der Wahrheit geblieben – nicht mal halb so schlimm gewesen wäre.

Neve Connolly findet ihren ...

„Was sie nicht wusste“ von Nicci French erzählt eine Geschichte über Lug und Betrug welche - wäre man bei der Wahrheit geblieben – nicht mal halb so schlimm gewesen wäre.

Neve Connolly findet ihren heimlichen Geliebten Saul Stevenson erschlagen in seiner Wohnung, nachdem sie eine Nachricht mit unterdrückter Nummer auf ihrem Handy gelesen hat: „Ich habe bis Mittag frei. Komm, sobald du kannst.“ Kein Zweifel, nur Saul konnte ihr dies geschickt haben. Und so beginnt ihr Albtraum. Nele findet ihn erschlagen in seiner Wohnung, neben ihm das Mordwerkzeug: ein Hammer. Was tun? Sie beginnt zu putzen, alle Spuren zu beseitigen in der Hoffnung, dass niemand diese Aktion bemerken wird, dass ihre heimliche Beziehung nicht auffliegen wird. Sie ruft nicht die Polizei. Erst sehr viel später dann – anonym. Neve beginnt, jeden zu hinterfragen – das für und wider der jeweiligen Person und deren Beweggründe zu durchleuchten. Inzwischen kann es jeder gewesen sein. Wer oder was war mein Liebhaber? Kenne ich meine Liebsten wirklich? Meine Tochter, meinen Ehemann, meine Freunde – all diese erschreckenden Gedanken. Und dann ist da noch Alastair Hitching, der mit allen Wassern gewaschene Polizist.

Die ersten Seiten sind etwas zäh, ziehen sich wie Kaugummi. Aber nicht lange, dann nimmt die Story immer mehr an Fahrt auf, es wird spannend, zuweilen direkt atemlos, jeder ist verdächtig. Man meint, den Täter zu kennen, ihm endlich auf der Spur zu sein und plötzlich ist ein anderer im Focus und man rätselt weiter, fällt auf so manch falsche Fährte herein, blickt wieder mal nicht durch. Ein Katz- und Mausspiel. Die Autorin versteht es, dem Leser ein beklemmendes Gefühl zu vermitteln. Was veranlasst Neve zu all diesen irrationalen Handlungen? Um sich selbst zu beschützen? Um andere zu beschützen? Was wusste sie nicht? Diese Frage ploppt beim Lesen immer mal wieder auf.

Es war mein erstes Buch dieser Autorin, dieses Autoren-Duos. Ein spannend aufgebauter Thriller mit überraschenden Wendungen, welcher sich schnell und flüssig lesen lässt. Ein kurzweiliger Erzählstil mit einer geschickt gesponnenen Handlung. Mein Ermittlerinstinkt wurde geweckt, auch deshalb liest man solche Bücher. Erst auf den letzten Seiten war dann klar, wer es war und warum diese(r) „WER“ es getan hat… Und hier kommt Kritik auf: gegen Ende wird es mir etwas zu dramatisch, so manches wirkt sehr aufgesetzt und für mich allzu sehr an den Haaren herbeigezogen. Trotz einiger Kritikpunkte (der Anfang und das Ende) fühlte ich mich gut unterhalten.

Ein Wort noch zum Cover: das nächtliche London, die beleuchteten Straßen und auch die Schriftsetzung – es ist, wenn man andere Bücher von Nicci French anschaut, deren CoverStyle. Passt gut zum Ganzen, nur anstatt des Autos wäre ein Fahrrad in meinen Augen wohl die bessere Wahl gewesen.

Letztendlich: wer bis zuletzt hingehalten werden will – und es ist wirklich bis zum Schluss spannend, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Gerne mehr von Nicci French. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Interessant erzählter historischer Roman

Der Tuchfuchs
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„Der Tuchfuchs“ von Ellen C. Flynn beschreibt den englischen Tuchhandel Ende des 18. Jahrhunderts.

Der Leser begleitet Aidan Towell, der Dank des Tuchhändlers Hugh Wilson sein Handelsimperium aufbauen ...

„Der Tuchfuchs“ von Ellen C. Flynn beschreibt den englischen Tuchhandel Ende des 18. Jahrhunderts.

Der Leser begleitet Aidan Towell, der Dank des Tuchhändlers Hugh Wilson sein Handelsimperium aufbauen kann. John Weston entpuppt sich bald als sein Erzfeind, der alles versucht, ihn zu vernichten. Und dann ist noch in einer durchgehend präsenten Rolle Gillian Pollet. Sie ist Witwe eines Verlegers und will eine Manufaktur eröffnen, zurück zu den Wurzeln ihrer Familie. Als Frau in dieser Zeit hat sie es schwer, ihren Plan umzusetzen.

Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden. Kurz durchatmen und es hat sich dann auf jeden Fall gelohnt dranzubleiben, nicht aufzugeben. Eine Besonderheit, die für mich neu war: Alle Figuren agieren als Ich-Erzähler.

Man erfährt so einiges über die in dieser Zeit herrschenden Machtverhältnisse (der Adel ist noch immer wesentlich mehr wert als das gemeine Volk), über diverse Schwierigkeiten in diesem Metier, dem Tuchhandel - von der Herstellung bis zum Verkauf. Es ist wie es ist: Intrigen bestimmen auch hier den Handel, das Leben. Die Charaktere entwickeln sich, ich ging gerne ein Stück mit ihnen. Es ist beileibe kein Buch, das man schnell liest und das wars. Hier – ist man erst am Lesen – bleibt man dran, das Gelesene bleibt haften.

Gerne empfehle ich diesen historischen Roman weiter.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Düstere Zeiten

Das Dorf (Finsterzeit 1)
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Aufgrund der verordneten Energiewende ist das Stromnetz zusammengebrochen. Die wenigsten können sich diesen Luxus noch leisten, es gibt nur noch Arm oder Reich. Bald sind alle auf der Flucht. ...

Aufgrund der verordneten Energiewende ist das Stromnetz zusammengebrochen. Die wenigsten können sich diesen Luxus noch leisten, es gibt nur noch Arm oder Reich. Bald sind alle auf der Flucht. Gewalt in jeglicher Form an der Tagesordnung. Um zu überleben, sind die Menschen zu allem bereit. Lara und Thomas machen sich auf den Weg in die sichere Festung, die sein Großvater vorausschauend erschaffen hat. Sie kommen jedoch nicht so weit, bleiben im Dorf, der Basis.

Zunächst dachte ich: wieder so ein Endzeit-Buch mit Action. Und schon war ich mittendrin, habe mit den beiden Protagonisten gelitten, mich versteckt, gefürchtet und aufgeatmet, wenn alles gut verlief. Ich war ziemlich schnell in dieser Story, konnte gar nicht mehr aufhören mit lesen, es trieb mich einfach vorwärts. Es geht hier um Lara und Thomas, um Friedrich, der in der Festung das alleinige Sagen hat, um Walter mit seinen Liebsten, um Viktor und das ganze Dorf. Diese Düsternis, diese Ausweglosigkeit, diese Endzeitstimmung ist gut zu spüren.

Das Cover fängt genau diese Atmosphäre ein – zwei Gestalten und ein letztes Aufblitzen.

Ich hätte nicht gedacht, dass mich diese Geschichte so fesselt. In kurzen Kapiteln viel passiert. Der spannende Auftakt einer Triologie, die gelesen werden will.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Spannend erzählte, kurzweilige Geschichten

Des Nachts auf kaltem Wege
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„Des Nachts auf kaltem Wege“ von Jessica Pietschmann sind sehr gut geschriebene Kurzgeschichten, aber nichts für schwache Nerven.

Zehn überaus spannend erzählte, ganz unterschiedliche Geschichten erzeugen ...

„Des Nachts auf kaltem Wege“ von Jessica Pietschmann sind sehr gut geschriebene Kurzgeschichten, aber nichts für schwache Nerven.

Zehn überaus spannend erzählte, ganz unterschiedliche Geschichten erzeugen beim Lesen alles mögliche: Vom nicht endend wollendem Horror über Thriller, die auch ein wenig länger hätten sein dürfen, was der Story keinen Abbruch getan hätte bis hin zu einer letztendlich zum schmunzeln anregenden Geschichte. Ich sag nur Katze. Aber – es geht nicht immer gut aus, beileibe nicht. Der Erzählstil wird jeder einzelnen Erzählung gerecht, auch wenn diese unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine Zukunftsvision ist dabei, die mich sehr nachdenklich macht.

Dieses Buch will und soll gelesen werden. All jene, die mal zwischendurch Lesestoff brauchen und doch eine dichte Erzählweise bevorzugen, sind hier sehr gut bedient. Durchdachte Geschichten eben. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter – einfach gelungen.

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