Der vegane Ironman
Dirty VeganWie findet man als harter Stuntman, Triathlet und Skater den Bogen zum veganen Koch? Matt Pritchard schildert seinen Werdegang und seine Entwicklung zur veganen Lebensweise im Vorwort zu seinem Kochbuch ...
Wie findet man als harter Stuntman, Triathlet und Skater den Bogen zum veganen Koch? Matt Pritchard schildert seinen Werdegang und seine Entwicklung zur veganen Lebensweise im Vorwort zu seinem Kochbuch „Dirty Vegan“. Es ist faszinierend zu lesen, wie Pritchard dazu kam, und schon bevor man sich die ersten Rezepte ansieht, ist einem klar, das ist ein Buch, welches es auch schafft, Männer von der vegetarischen oder gar veganen Lebensweise zu überzeugen. Matt Pritchard ist das beste Beispiel dafür, dass vegane Ernährung nicht nur etwas für „Hänflinge“ ist, sondern dass auch gestandene Mannsbilder damit ihre Kraft erhalten, ja sogar noch intensivieren können.
Zuerst erklärt der Autor die wichtigsten Zutaten und Gerätschaften der veganen Küche aus seiner Sicht. Optisch ist das ganze Kochbuch eher „rustikal“ aufgebaut. Das Design, das sich durch das ganze Buch zieht was das Layout angeht, ist außergewöhnlich aber sehr passend. Auch die Fotos spiegeln das Besondere an diesem Kochbuch wieder.
Die Rezepte sind in sieben große Themenbereiche eingeteilt:
• Kickstart am Morgen
• Snacks für zwischendurch
• Salate satt
• Wärmende Suppen
• Grandiose Hauptsachen
• Super Zugaben
• Süße Sachen
Jedes Gericht wird ausführlich erklärt, und die meisten der gezeigten Speisen lassen sich einfach zubereiten. Ein Großteil der benötigten Zutaten ist auch leicht erhältlich. Die Rezepte sind gut und schnörkellos und somit weitgehend alltagstauglich.
Pritchard liebt es deftig und arbeitet häufig mit starken Aromen. So bemerkt er beispielsweise beim Knoblauch: „mindestens 4 Zehen pro Eintopf!“
Wenn man seine Rezepte ansieht wie „Gemüse in Craft-Beer-Teig mit Aioli“, so sind das zum Teil auch richtige Sattmacher, so dass wirklich auch kräftige Männer auf ihre Kosten kommen.
Meine persönlichen Highlights sind die vielen tollen, bunten und üppigen Salate und Bowls, die zum Teil für zwei Personen ausgelegt sind, was ich praktisch finde, da man nicht groß umrechnen muss. Der Tomatensalat mit Knusper-Kichererbsen und einem leicht feurigen Dressing ist der absolute Hit!
Mit den Suppen im darauf folgenden Kapitel konnte ich meinen Mann überzeugen. Als eingeschworener Suppenfan hat er gleich Gefallen an einigen Rezepten gefunden. Vor allem die Suppen aus dem Backofen (z.B. Kürbissuppe oder Tomatensuppe aus dem Ofen) sind unkompliziert in der Zubereitung und stark im Geschmack.
Auch die Hauptgerichte sind raffiniert und doch unkompliziert. Grandios ist hier zum Beispiel das Vier-Fünf-Sechs-Bohnen-Chili. Ein geschmacklicher Knaller ist auch der Blumenkohl alla Siciliana. Mein persönlicher Favorit sind jedoch die Zucchini-Spaghetti mit Avocadopesto.
Als „Zugaben“ werden diverse Gemüsevarianten empfohlen, beispielsweise auch Grünkohlchips. Auch gute Grundrezepte für selbst gemachte Salsa, Guacamole oder vegane Mayonnaise findet man hier. Im letzten Abschnitt wird es dann noch einmal richtig üppig, mit Baklava, Sommerpudding, Schoko-Cupcakes oder veganem Cheesecake.
Alles in allem ist dies wirklich ein tolles veganes Kochbuch, das sicher auch manchen Nicht-Veganer davon überzeugen kann, wenigstens ab und zu (und vielleicht immer öfter) eine Fleischmahlzeit durch eines der leckeren Gerichte aus dem Buch zu ersetzen, wobei man hier nicht wirklich von „Ersatz“ sprechen kann, denn wie Pritchard schon im Vorwort bemerkt, ist die vegane Küche ein Koch-Abenteuer der besonderen Art und alles andere als langweilig.