Gelungene Fortsetzung - absolut lesenswert
Die maskierte Stadt„Die maskierte Stadt“ ist der zweite Teil aus der bald vierteiligen Reihe um die unsichtbare Bibliothek. Um das Buch zu verstehen ist es besser, wenn man den ersten Teil schon kennt. Es ist allerdings ...
„Die maskierte Stadt“ ist der zweite Teil aus der bald vierteiligen Reihe um die unsichtbare Bibliothek. Um das Buch zu verstehen ist es besser, wenn man den ersten Teil schon kennt. Es ist allerdings kein Muss. Die Handlung als solche ist in sich geschlossen. Die unsichtbare Bibliothek ist jene Instituition, die außerhalb von Zeit und Raum Bücher aus verschiedenen Welten sammelt um diese zu bewahren, aber um gleichzeitig auch diese Welten fester an sich zu binden und daran zu hindern ins Chaos zu stürzen.
Dieses Chaos wiederum nimmt einen sehr großen Raum im zweiten Teil ein. Was ungeheuer hilfreich ist, denn so erfährt der Leser endlich, was es denn nun genau damit auf sich hat. Bisher wusste man zum Beispiel nur, dass Elfen sich im Chaos besonders wohl fühlen. Drachen eher nicht. Und so beginnt das Buch gleich mit einem Paukenschlag: Kai, ein Bibliothekar in Ausbildung aber gleichzeitig auch ein Drachen königlichen Geblüts, wird von Elfen in eine Welt entführt, die absolut Chaos verseucht ist. Irene – die Hauptfigur – will alles daran setzen ihn wieder zu befreien. Dabei muss sie einige Regeln brechen. Nicht nur, dass sie nun verbotenerweise in eine Welt reisen muss, die so sehr vom Chaos verseucht ist, dass eigentlich kein Bibliothekar sie betreten sollte. Sie bricht auch mit der obersten Regel, dass man sich niemals auf einen Pakt mit einen Elfen einlassen sollte.
Die Welt als solche besteht eigentlich nur aus Venedig. Aber nicht einem, wie wir sie kennen, sondern wie sie in unzähligen Romanen beschrieben wurden. Denn hier fühlen sich Elfen wohl: und Elfen mögen es dramatisch!
Wie schon im ersten Teil ist auch hier die Handlung sehr dynamisch. Es passiert eigentlich ständig etwas Neues. Dennoch hat man auch mal einige Seiten um Luft zu holen und um mal nach links und rechts zu schauen. Die Welt(en), aber auch die Personen werden endlich etwas genauer beschrieben, als es noch in „Die unsichtbare Bibliothek“ der Fall war. Ein sehr großer Pluspunkt, denn was da geschaffen wurde, hat mir sehr gefallen. Wesentlich besser als das bloße Steam Punk aus Teil 1. Auch mit überraschenden Wendungen weiß die Autorin nicht zu geizen. Manche kommen in der Tat sehr überraschend, aber sie schafft es dennoch, es gerade noch glaubwürdig erscheinen zu lassen. Am Ende ist eben nicht alles schwarz und weiß (böse Elfen, gute Drachen), sondern es gibt eben auch Grautöne, die man erst nicht sehen wollte.
Der Schluss ist leider etwas offen gehalten. Aber glücklicherweise ist Teil 3 bereits erschienen und wird wohl auch bald bei mir landen. Denn nach dieser fantastischen Lektüre möchte ich unbedingt weiter lesen.