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Veröffentlicht am 30.06.2020

Mord am Pilgerweg

Tödliche Algarve
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Chefinspektor João Almeida bekommt einen Anruf von Inês, weil Liliana den Pilgerweg Via Algarviana gehen wollte und verschwunden ist. Liliana ist João Halbschwester, mit der er nichts zu tun haben will, ...

Chefinspektor João Almeida bekommt einen Anruf von Inês, weil Liliana den Pilgerweg Via Algarviana gehen wollte und verschwunden ist. Liliana ist João Halbschwester, mit der er nichts zu tun haben will, weil er noch nicht verwunden hat, dass sein verstorbener Vater ein Doppelleben geführt hat. Auf Drängen seine Freundin Anabela erkundigt er sich dann aber doch, was vorgefallen ist. Sorgen macht er sich aber erst, als er zum Fundort einer von Wildschweinen verstümmelte Leiche am Pilgerweg gerufen wird, denn es stellt sich heraus, dass die Tote erschossen wurde. Doch der Tourismus soll nicht gefährdet werden und daher warf nicht von Mord gesprochen werden. Dann verschwindet auf dem Wanderweg auch noch ein Deutscher, der in der Gegend arbeitete. Da Anabela inzwischen ihr Übersetzungsdiplom erworben hat, wird sie von der Polizei als Übersetzerin eingeschaltet.
Dies ist bereits der dritte Fall für Chefinspektor João Almeida. Das Buch liest sich schön flüssig. Die Atmosphäre an der Algarve ist gut dargestellt, so dass man gleich Urlaubsgefühle bekommt. Authentisch wird die Geschichte auch durch portugiesische Redewendungen und Sprichwörter (am Ende des Buches erklärt).
Auch die Personen sind authentisch und gut beschrieben. João Almeida und Anabela Silva sind ein Paar, was aber außer dem Kollegen Paulo Pinto niemand bei der Polizei weiß. Anabela Silva hat journalistische Erfahrungen, was oft zu spüren ist. Sie ist neugierig und stellt Fragen, womit sie sich nicht immer beliebt macht, denn schließlich soll sie als Übersetzerin tätig sein. Aber sie findet so einiges heraus, was der Polizei entgangen wäre. Leider aber gerät sie dadurch auch selbst in Gefahr. Almeida aber muss anerkennen, dass Bela wirklich geschickt ist. Aber auch Polizeipraktikantin Samanta Soares ist eine fähige Ermittlerin und passt gut ins Team.
Neben dem Kriminalfall kommen auch viele private Dinge zur Sprache. Anabela ist ein Familienmensch und sie entlastet ihre Mutter bei der Pflege des an Alzheimer erkrankten Vaters. Während die Mutter schon an eine Hochzeit denkt, ist sich Anabela diesbezüglich aber noch nicht so sicher. Sie ist zufrieden, wie es gerade läuft.
Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen und so kommen auch Themen wie Umweltschutz und Neonazis zur Sprache. Am Ende löst sich alles schlüssig auf.
Dieser Algarve-Krimi hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

9783864931307

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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Nach dem Tod ihres Vaters hat Minke van Hoorn ihren Job als Meeresbiologin geschmissen und ist in seine Fußstapfen getreten. Nun ist sie die neue Kommissarin in ihrer friesischen Heimat und bekommt es ...

Nach dem Tod ihres Vaters hat Minke van Hoorn ihren Job als Meeresbiologin geschmissen und ist in seine Fußstapfen getreten. Nun ist sie die neue Kommissarin in ihrer friesischen Heimat und bekommt es gleich mit einem ungewöhnlichen Fund zu tun. Der Postbote hat einen freigespülten menschlichen Schädel gefunden. Ihr Bruder Bo, der Rechtsmediziner ist, findet schnell etwas, dass die Identität klärt. Doch niemand auf der Hallig Nekpen will etwas gewusst haben. Doch Minke lässt nicht locker.
Das Leben auf einer Hallig wird gut und sehr atmosphärisch dargestellt. Man muss das abgeschiedene Leben mögen, um dort zu leben und den Naturgewalten ausgesetzt zu sein.
Minke ist eine sympathische Person, die sich in heimatlichen Gefilden aber erst Respekt verschaffen muss. Doch sie kann mit den Eigenheiten der Friesen gut umgehen, auch wenn es ihr nicht leicht gemacht wird. Ein neuer Kollege soll zwar kommen, aber der alte ist ihr keine Hilfe, denn er bereitet seinen Ausstand vor.
Der Tote ist ermordet worden und das schon vor langer Zeit. Obwohl auf den Halligen nicht allzu viele Menschen lebten, gibt es eine Menge Verdächtiger – eigentlich kann es jeder gewesen sein, der dort gelebt hat. Doch Minke gibt nicht auf und kann das Rätsel lösen.
Ein spannender und sehr atmosphärischer Krimi mit friesisch-herben Charakteren.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Er würfelt immer noch

Die Rückkehr des Würfelmörders (Ein Fabian-Risk-Krimi 5)
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Nachdem ich am Ende von „Der Würfelmörder“ etwas unzufrieden war, da ich mit so vielen offenen Fragen zurückgelassen wurde, ist die Sache mit diesem Band nun rund geworden. Man sollte als die beiden Bände ...

Nachdem ich am Ende von „Der Würfelmörder“ etwas unzufrieden war, da ich mit so vielen offenen Fragen zurückgelassen wurde, ist die Sache mit diesem Band nun rund geworden. Man sollte als die beiden Bände nacheinander lesen.
Die Mordserie in Helsingborg geht weiter und weiterhin würfelt der Mörder, um Opfer, Tatort und Waffe zu ermitteln. Dadurch, dass die Methoden wechseln und es kein Motiv gibt, tappte die Polizei im Dunkeln. Doch Kommissar Fabian Risk erkennt als Erster, wie die Morde zusammenhängen. Als er an einem Tatort einen Würfel findet, begreift er, dass der Mörder ein perfides Spiel spielt und er die Regeln bestimmt. Nun gerät Risk selbst auch in Gefahr.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Kurze Kapitel, verschiedene Handlungsstränge und Handlungsorte sorgen dafür, dass das Tempo sehr hoch ist. Man muss schon aufpassen, um den Überblick nicht zu verlieren, vor allem, weil es noch einen mörderischen Nebenstrang gibt. Es geht erschreckend und brutal zu, also nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete.
Risk ist ein Mensch, der für seinen Beruf lebt und dabei oft das Private zu wenig beachtet.
In diesem Thriller gibt es immer wieder Wendungen, die dafür sorgen, dass man sich nie sicher sein kann, auf der richtigen Fährte zu sein. Nichts ist so, wie es scheint. Die unterschiedlichen Themen, die aufgegriffen werden, machen die Geschichte interessant und komplex.
Wer temporeiche Thriller liebt und sich nicht an drastischen Beschreibungen stört, dem wird dieses Buch gefallen.

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Ein interessanter und schockierender Fall

Der Knochengarten
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Bauarbeiter sollen das Gelände des ehemaligen Mädchenheims in Bradesden räumen. Dabei machen sie einen grausigen Fund. Es werden vierzig Skelette gefunden, die dort schon Jahrzehnte liegen. Handelt es ...

Bauarbeiter sollen das Gelände des ehemaligen Mädchenheims in Bradesden räumen. Dabei machen sie einen grausigen Fund. Es werden vierzig Skelette gefunden, die dort schon Jahrzehnte liegen. Handelt es sich dabei um Mädchen aus dem Waisenhaus, das von Nonnen mit unerbittlicher Härte geführt wurde? Die Polizei würde gerne Carol Jordan und den Profiler Tony Hill hinzuziehen, doch Hill sitzt im Gefängnis und Carol wurde nahegelegt selbst zu kündigen, bevor man sie feuert.
Dies ist bereits der elfte Band der Reihe, aber ich hatte bisher nur „Rachgier“ gelesen. Es ist sicherlich schöner, wenn man alle Bücher gelesen hat, da man die Hintergründe der Protagonisten dann besser kennt, aber man kann dieses Buch durchaus auch alleine lesen. Dieser Fall ist auch spannend, aber es geht viel um die persönlichen Umstände der Protagonisten. Der Schreibstil von Val McDermid lässt sich gut und flüssig lesen. Interessant finde ich, dass jedes Kapitel mit einem Auszug aus Hills Buch „Aus Verbrechen lesen“ beginnt.
Die Charaktere sind gut und Authentisch beschrieben. Hill will die Zeit im Gefängnis sinnvoll nutzen und auch Jordan geht neue Wege. Sie ist jetzt schon eine Weile trocken und will endlich etwas gegen ihre posttraumatische Belastungsstörung unternehmen. Obwohl beide mit diesem Fall nichts zu tun haben, geht die Sache aber auch nicht an ihnen vorbei. Die Remit-Einheit, die Jordan eigentlich leiten sollte, besteht aus alten Mitgliedern und wurde durch neue verstärkt. Detective Inspector Paula McIntyre ist auch eine taffe Frau und eine gute Polizistin. Dafür ist DCI Ian Rutherford, der neue Leiter der Truppe, kein besonders sympathischer Typ.
Der Fall hat das Interesse der Öffentlichkeit und ist schwierig. Die Ermittler stoßen bei den Nonnen auf eine Mauer des Schweigens. Auch der Gärtner Jerome Martinu, der noch auf dem Gelände lebt, scheint etwas zu verbergen.
Dennoch bringen die Ermittlungen einige Geheimnisse ans Tageslicht. Aber auch die Psychologie des Mörders ist interessant.
Am Ende wird nicht nur der Fall der gefundenen Skelette geklärt, sondern es klärt sich auch noch einiges mehr.
Schade, dass Carol und Tony dieses Mal zwar präsent, aber nicht für diesen Fall zuständig waren. Auch wenn dieses Buch für mich eher ein Krimi als ein Thriller war, hat es mir doch gut gefallen.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Dupin ermittelt in Saint Malo

Bretonische Spezialitäten
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Natürlich kenne ich Georges Dupin, den einzelgängerischen Commissaire aus Paris, den es in die Bretagne verschlagen hat, allerdings nur aus den Fernsehfilmen. Dies ist also mein erstes Buch aus der Reihe, ...

Natürlich kenne ich Georges Dupin, den einzelgängerischen Commissaire aus Paris, den es in die Bretagne verschlagen hat, allerdings nur aus den Fernsehfilmen. Dies ist also mein erstes Buch aus der Reihe, die inzwischen neun Bände umfasst.
Dupin wurde verpflichtet, ein Seminar in Saint Malo zu besuchen, bei dem es um die engere Zusammenarbeit zwischen den bretonischen Départements geht. Solche Veranstaltungen sind so gar nicht seine Sache, aber zum Glück gibt es ja ein ansprechendes Rahmenprogramm. So schlendert er durch die Markthallen des Ortes, als er Augenzeuge eines Mordes wird. Doch die Täterin kann fliehen. Die Präfekten entscheiden, dass die Kommissare gemeinsam ermitteln sollen. Es ist schnell klar, wer die Täterin ist. Sie ist die Schwester des Opfers. Die beiden Frauen waren in der Gegend bekannte Küchenchefinnen, die miteinander konkurrierten. Nachdem sie gefasst wurde, schweigt sie beharrlich. Es bleibt nicht bei dem einen Mord.
In „Bretonische Spezialitäten“ muss es natürlich ums Essen gehen, aber es geht halt auch um Mord. Bei den Ermittlungen können wir Dupin begleiten und lernen so die Gegend um Saint Malo kennen. Dupin und die Kollegen aus den anderen Départements, Kommissarin Huppert und Kommissar Nedellec, ermitteln gemeinsam und Dupins Kollegen Riwal und Kadeg können nur aus der Ferne mit einigen Recherchen unterstützen. Leider ergibt sich kein schlüssiges Motiv. Der Fall ist schwierig und die alteingesessenen Familien von Saint Malo behalten ihre Geheimnisse natürliche gerne für sich. Doch am Ende ist das “Brit-Team” erfolgreich und die Lösung ist überraschend.
Ein spannender Krimi mit viel bretonischer Atmosphäre. Mir gefällt Dupin auch im Buch.

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