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Veröffentlicht am 26.06.2020

Fast zu vielschichtig und vor allem das Ende ist unbefriedigend

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Alea iacta est – okay, nicht nur ein Würfel ist gefallen, wie es hier wörtlich steht, sondern einige und nicht nur einmal. Ein Mörder geht um, der sich von seinen Würfeln zum nächsten Opfer und zur Tötungsart ...

Alea iacta est – okay, nicht nur ein Würfel ist gefallen, wie es hier wörtlich steht, sondern einige und nicht nur einmal. Ein Mörder geht um, der sich von seinen Würfeln zum nächsten Opfer und zur Tötungsart führen lässt. Das macht es den Ermittlern schwer ihn zu greifen.

Noch schwerer wird es, weil auch andere Fälle die Region erschüttern und persönliche Probleme den Ermittlern zusätzlich Schwierigkeiten bereiten.
Direkt kann ich schon einmal sagen, dass mir das Buch fast zu vielschichtig war und das größte Problem: Es wurden nur wenige Teile der ganze Handlungsstränge beendet. Ich hatte schon zu „10 Stunden tot“ (das – Cover und Titel ausgenommen- identisch mit dem „Der Würfelmörder“ ist) einiges gehört – mehrheitlich war es nicht positiv. Trotzdem wollte ich mir ein eigenes Bild machen und habe daher dem Würfelmörder in dem neuen Design eine Chance gegönnt- auch nach dem Lesen bin ich noch nicht sicher, ob sich das gelohnt hat…

Aber nun von Beginn an. Der Einstieg ist mir recht gut gelungen, obwohl ich nur einen Teil der Fabian Risk –Reihe vor gefühlten Ewigkeiten gelesen habe und somit fast ohne Kenntnisse in die „Mini-Reihe“ um den Würfelmörder in der „großen“ Risk-Reihe eingestiegen bin. Es gibt dann gewisse Lücken, die man sich selbst erschließen muss, um eine Privatermittlung von Risk zu verstehen, aber das gibt sich überraschend schnell. Es handelt sich dabei auch um eine spannende Sequenz, denn die Brisanz ist nicht von der Hand zu weisen. Gleiches gilt in anderen Fällen. Nationalismus und sexuelle Neigungen sind andere Themenschwerpunkte und dazwischen gibt es noch das eine oder andere…und natürlich den Würfelmörder, der sein „Können“ zeigt, aber bei weitem nicht so viel Raum einnimmt, wie ich das erwartet hätte.

Der Schreibstil war recht gut zu lesen, flüssig und gut verständlich, aber irgendwie hatte ich mich immer und immer wieder aufraffen müssen, um das Buch zu Hand zu nehmen. Es gab fast zu viele Baustellen und Puzzleteile, den roten Faden zu finden fand ich etwas schwierig und trotzdem hat mich das Buch eine ganze Weile recht gut unterhalten. Das lag teilweise an den Themen, aber auch an den Ermittlern – wobei ich bei manchen einfach nur entsetzt war (leider kann ich nicht so ins Detail gehen). Achtung, es wird schon etwas brutal und auch Kinder sind betroffen – also nichts für Zartbesaitete.

Und das Ende ist einfach nur unbefriedigend. Eigentlich müsste man direkt den nächsten Teil lesen, aber ich brauche erst einmal mindestens ein anderes Buch zwischendurch. Ich hoffe sehr, dass diese Rückkehr des Würfelmörders auch tatsächlich alles auflöst, denn das Interesse ist an sich schon geweckt. Aber wenn der Leser dann in nächsten Teil nochmal so hingehalten wird…dann hat der Autor bei mir keine Chance mehr.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Ließ mich zwiegespalten zurück

Rote Kreuze
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Alexander, ein junger Mann bezieht eine neue Wohnung, um seiner Vergangenheit zu entgehen. Seine Nachbarin Tatjana ist über 90 Jahre alt, leidet unter Alzheimer und beginnt ihm ihre Lebens/Leidensgeschichte ...

Alexander, ein junger Mann bezieht eine neue Wohnung, um seiner Vergangenheit zu entgehen. Seine Nachbarin Tatjana ist über 90 Jahre alt, leidet unter Alzheimer und beginnt ihm ihre Lebens/Leidensgeschichte zu erzählen. Eine Geschichte gegen das Vergessen und die Grausamkeiten in Russland unter Stalin.
Ich bin wirklich zwiegespalten, denn einerseits hat mich die Idee hinter der Geschichte überzeugt, andererseits wurde ich mit dem Schreibstil nicht so richtig warm. Vieles war ziemlich emotionslos geschrieben, die eingefügten Gedichte (so viele sind es nicht, also keine Sorge) haben mich nicht überzeugt und es dauerte, bis ich mit den Protagonisten etwas anfangen konnte. Zum Glück gab es sich mit der Zeit, die Charaktere waren weniger farblos und es gab auch manches Zitat, das mich sehr berührt hat. Spannend fand ich die Originalunterlagen zwischen dem Roten Kreuz und der sowjetischen Regierung die zeigen, wie unglaublich unmenschlich die Regierung vorging. Die eigenen Kriegsgefangenen als Deserteure zu behandeln und ihre Familien gleich mitzubestrafen – unfassbar. Das Leben im Lager einfach nur unmenschlich und abscheulich.
Die beiden Protagonisten haben ihre Päckchen zu tragen und im Verlauf der Geschichte scheinen die beiden wirklich zueinander zu finden, wenn das auch zu Beginn ganz anders erschien. Trotzdem haben mich die zwischen Tür-und-Angelgespräche, die das Innerste der beiden zutage fördern, nicht komplett überzeugt. Es ist eine Vergangenheitsbewältigung durch Erzählen und Zuhören, eine Geschichte gegen das Vergessen dieser Zeit, die gerne mal totgeschwiegen oder relativiert wird.
Die Abrechnung mit dem Stalinismus ist an sich eine gute Sache, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugt, zumal mich immer und immer wieder das Gefühl beschlich, dass die Deutschen um Hitler im zweiten Weltkrieg weniger schlimm dargestellt wurden, als Stalin und seine Genossen, dabei waren beide einfach nur abscheuliche Massenmörder und der Krieg unmenschlich. Ich will nicht behaupten, dass der Autor das beabsichtigt hat, aber beim Lesen kam mir immer wieder mal der Gedanke, dass die Nazis für meine Begriffe viel zu gut wegkommen…

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Eine Autobiografie die anders als erwartet war

Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte
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Joe Hammond berichtet in diesem außergewöhnlich offenen und persönlichen Buch von seiner Erkrankung der Motoneuron-Krankheit. Diese Erkrankung des motorischen Nervensystems führt dazu, dass er zunächst ...

Joe Hammond berichtet in diesem außergewöhnlich offenen und persönlichen Buch von seiner Erkrankung der Motoneuron-Krankheit. Diese Erkrankung des motorischen Nervensystems führt dazu, dass er zunächst immer wieder mal hinfällt, steigert sich aber schnell und führt unweigerlich zum Tod.

Vorweg: Ich hatte andere Erwartungen an das Buch und die Rezension fällt mir schwer, da ich einerseits den Mut bewundere so offen über diese tödliche Krankheit zu schreiben, andererseits war mir der Stil oft viel zu reich an Metaphern und ich musste mich zum Weiterlesen stellenweise wirklich zwingen. Mein Problem waren in erster Linie die ganzen Rückblicke in die Kindheit und Jugend, die alles andere als rosig war und im Gegensatz zur Erkrankung das Buch dominierte. Im Nachhinein erklärt sich, warum auf die Vergangenheit so eingegangen wird, aber während des Lesens war es einfach nicht so richtig überzeugend. Zudem fand ich die Sprünge von einem Thema zum anderen manchmal einfach nicht nachvollziehbar.

Los ging es schon traurig, aber irgendwie auch humorvoll mit den ersten Symptomen der Krankheit. Dieser Galgenhumor hatte mich wirklich überzeugt und ich hatte mehr davon erwartet, leider kam diese Art immer wieder nur zwischendurch kurz zum Vorschein. Dass es sehr schwermütig werden würde und man Mitleid empfinden würde, war zu erwarten, aber die biografischen Rückblicke und ausschweifende Einblicke in die Gefühlswelt haben mich einfach wenig gefesselt – dabei sind diese Hauptthema des Buches. Ich kann verstehen, dass es dem Autor auch emotional schlecht ging (es wäre wohl alles andere als „normal“, wäre das nicht der Fall), aber mir war streckenweise zu depressiv. Das mag auch meine „Schuld“ sein, da ich mit der ausweglosen Situation in der die Familie völlig unverschuldet geraten ist, schon beim Lesen meine Schwierigkeiten hatte. Der Mut zur Autobiografie ist bewundernswert und ich hoffe einfach, dass die beiden Jungs mit dem Buch ihres mittlerweile verstorbenen Vaters mehr anfangen können als ich.
Zurückbleibt nach dieser Autobiografie eine tiefe Dankbarkeit gesund zu sein.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Düstere Fortsetzung

1794
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Der Adelige Eric Drei Rosen wird von seinem Vater auf die Karibikinsel Saint-Barthélemy geschickt, weil er sich in eine Bauerntochter verliebt hat und diese eigentlich ehelichen möchte. Auf der Insel trifft ...

Der Adelige Eric Drei Rosen wird von seinem Vater auf die Karibikinsel Saint-Barthélemy geschickt, weil er sich in eine Bauerntochter verliebt hat und diese eigentlich ehelichen möchte. Auf der Insel trifft er auf einen Teufel in Menschengestalt. Zurück in Schweden scheint Eric seine Frau in der Hochzeitsnacht ermordet zu haben. Die Brautmutter kann es nicht glauben und wendet sich an Häscher Jean Michael Cardell, der nach dem Tod von Cecil Winge nicht überwunden hat.

Die Fortsetzung hat mich gewisse Strecken begeistert, aber an den Vorgänger konnte die Geschichte nicht anschließen. Der Kriminalfall war mir viel zu durchsichtig und zu wenig im Fokus. Die Verbindung von historischem Roman und Krimi war einfach beim ersten Teil der Reihe deutlich besser gelungen. Die damalige Zeit wird mit all ihren schaurigen und ekelhaften Grausamkeiten und einer ganzen Menge Lokalkolorit gesponnen. Das ist faszinierend und widerlich zugleich. Der Autor kreiert eine extrem düstere Atmosphäre, Lichtblicke gibt es keine in der damaligen Zeit. Mir ging der Autor durch auch manchmal ein wenig zu sehr ins Detail. Er schien mir schon fast zu viel Spaß an den teils unmenschlichen Schilderungen zu haben…

Erneut ist die Geschichte in die Jahreszeiten aufgeteilt, die nicht chronologisch angeordnet sind und sich so erst nach und nach ein Bild ergibt. Der Anfang hat mich irritiert, denn dort erzählt eine zunächst unbekannte Person ihre Lebensgeschichte. Mir fiel der Einstieg daher nicht ganz so leicht, wenn ich auch überraschend schnell doch einen Draht zu dieser Person gefunden habe. Schneller voran ging es dann, als die bereits bekannten Personen auftraten.

Insgesamt hatte ich wohl nach dem ersten Teil zu hohe Erwartungen an die Fortsetzung. Ob es ein 1795 geben wird (das Ende würde es hergeben) und ob ich es lesen werde, steht in den Sternen.

Hier würde ich zwingend empfehlen sich an die Reihenfolge zu halten, weil doch einige Bezüge zu dem Vorgänger enthalten sind, die wahrscheinlich ziemlich unverständlich bleiben, wenn man 1793 nicht kennt.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

Mittelmässiger "Thriller"

Neuschnee
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Neun alte Freunde wollen ihr alljährliches Silvestertreffen feiern. Dazu haben sie sich in den schottischen Highlands einen abgelegenen Ort ausgesucht an dem die wilde Sause steigen soll. Ein Schneesturm ...

Neun alte Freunde wollen ihr alljährliches Silvestertreffen feiern. Dazu haben sie sich in den schottischen Highlands einen abgelegenen Ort ausgesucht an dem die wilde Sause steigen soll. Ein Schneesturm sorgt dafür, dass die Freunde festsitzen. Ein Problem, aber tatsächlich haben alle noch größere, persönliche Probleme, teils miteinander, teils mit ihren Partnern und die Stimmung ist von Beginn an alles andere als gut und ausgelassen. Alkohol, Tabletten und ein gewisser Konkurrenzkampf untereinander dominiert unter den Freunden. Plötzlich wird eine Leiche gefunden. Wer ist Täter, wer Opfer? Warum musste eine Person sterben?

Ich kam zunächst nicht gut in die Geschichte rein, die ständig in den Zeiten springt und aus den verschiedensten Perspektiven das Geschehen erzählt. Irgendwie fehlte mir auch zu Beginn das Interesse an dem Thriller. Bei einem zweiten Anlauf lief es etwas besser, jedoch konnte mich auch da das Buch nicht komplett überzeugen. Zum einen ist es aus meiner Sicht kein richtiger Thriller, mich hat das Geschehen nicht wirklich gefesselt und die Protagonisten und deren Befindlichkeiten haben mich einfach nicht begeistert. Es kam mir so vieles so belanglos vor und die Charaktere sind in großen Teilen einfach nur unsympathisch und noch viel schlimmer, klischeehaft gezeichnet. Ihre Intrigen und Spielchen haben mich genervt und ihre "Party" naja - ich würde das alles eher als Strafe denn als Trip mit Freunden bezeichnen.
Interessant war, dass man ewig nicht mal weiß wer das Opfer ist (wenn ich auch direkt eine Ahnung hatte, die sich auch als zutreffend herausstellte), scheibchenweise mehr erfährt und die Auflösung ist auch stimmig - wenn auch nicht komplett überraschend, wobei ich mit einem Detail so gar nicht gerechnet hatte (aus Spoilergründen halte ich mich an der Stelle bedeckt).

Je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr hat sie mich aber doch überzeugt, wenn auch nicht restlos. Insgesamt war es eher ein mittelmäßiges Buch mit schwachem Start und recht gelungenem Ende - drei Sterne für eine Geschichte, die man so ähnlich schon zig-mal gelesen hat.

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