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Veröffentlicht am 18.07.2021

Nicht mein Buch

All Our Hidden Gifts - Die Macht der Karten (All Our Hidden Gifts 1)
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Seit Maeve an der neuen Schule ist, versucht sie verzweifelt zur beliebten Clique dazuzugehören. Da sie nicht mit schulischen Leistungen glänzen kann, kehrt sie sich heftig von allem ab, was sie bisher ...

Seit Maeve an der neuen Schule ist, versucht sie verzweifelt zur beliebten Clique dazuzugehören. Da sie nicht mit schulischen Leistungen glänzen kann, kehrt sie sich heftig von allem ab, was sie bisher ausgemacht hat, inklusiver ihrer besten Freundin Lily. Das war vor einem Jahr und Maeve ist noch keinen Schritt weiter. Der Zufall spielt ihr ein Tarotkartenset in die Hände und hier entdeckt sie ihr großes Talent. Ihre Vorhersagen sind beängstigend genau und ihr Ansehen in der Klasse steigt. Doch dann kommt es zu einem weiteren Streit mit Lily und am nächsten Tag ist sie weg. Haben Maeves Kräfte etwas damit zu tun?

Das Buch klang nach einem spannenden Mystery-Roman, der mit ungewöhnlichen Ideen aufwartet. Die erste Ernüchterung kam als ich mit Maeve einfach nicht warm werden konnte. Sie war mir von Anfang an unsympathisch und das blieb sie bis zum Schluss. Die Idee mit den Karten ist toll umgesetzt und der ganze Mysteryanteil der Geschichte hat mich begeistert. Magisch, düster, mal etwas anderes als die übliche Romantasymischung. Soweit hätte ich mich mit der Geschichte aussöhnen können. Ruiniert wurde alles mit dem Auftreten der Kinder Bridgets – einer pseudochristlichen, fundamentalistischen, homophoben Sekte, die mit Intoleranz und Gewalt die kleine Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Dieser Aspekt verdrängt das Mysterymotiv fast völlig. Nur sehr dünn ist es mit ihm verbunden und soll wohl erst in späteren Bänden stärker in den magischen Teil des Spannungsbogens eingebunden werden. Hier machte mich die Gruppe per se nur aggressiv und stieß mich ab. Um endgültig die ursprünglich erwartete Hauptgeschichte in den Hintergrund zu spielen, wird Maeves erste große Liebe mit dazugehörigen Sexphantasien in einem ermüdenden hin und her ausführlich ausgewalzt und das oft in unpassenden Momenten, wenn es eigentlich um die Suche nach ihrer besten Freundin oder einen Angriff der Sekte geht.

Für mich war die Geschichte nicht rund. Die einzelnen Handlungsaspekte passten nicht richtig zusammen und waren für mich nicht ausgewogen. Es kam mir manchmal so vor als sollte hier zu viel auf einmal erzählt werden. Entweder habe ich einen falschen Schwerpunkt gesetzt, indem ich dachte, dass hier Tarot, Magie und das Verschwinden Lilys im Zentrum steht, oder die Haupthandlung wurde im Laufe der Geschichte aus den Augen verloren. Im Zentrum standen schließlich sehr dominant das Wirken der Sekte und das Thema der freien Geschlechterentfaltung und Toleranz. Sehr wichtig, ohne Frage, aber der Rest der Geschichte blieb auf der Strecke.

Meine Antipathie gegenüber Maeve und der Kinder Bridgets ist subjektiv. Diese beiden Punkte hätten meinen Lesespaß auf jeden Fall beeinträchtigt. Dass die Geschichte für mich insgesamt nicht stimmig ist, gab der Sache leider den Rest.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Schöne Geschichte, aber unsympathische Charaktere

PaNia - Die Legende der Windpferde
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Nia ist begeistert, dass sie nach Windheim zurückkehren darf – ihre Eltern dagegen sehen der Sache mit gemischten Gefühlen entgegen. Während die beiden Erwachsenen versuchen sich mit der dementen Tante ...

Nia ist begeistert, dass sie nach Windheim zurückkehren darf – ihre Eltern dagegen sehen der Sache mit gemischten Gefühlen entgegen. Während die beiden Erwachsenen versuchen sich mit der dementen Tante Lisbeth und der Schwangerschaft zu arrangieren, entdeckt Nia die Umgebung von Windheim neu. Da ihr im Dorf nur Ablehnung entgegenschlägt und ihre Eltern mit sich selbst beschäftigt sind, streift sie durch den allgegenwärtigen Wald und begegnet dort einem traumhaften schwarzen Pferd und einem geheimnisvollen Jungen.

Die Legende der Windpferde ist eine tolle Grundidee. Märchenhaft, mystisch, ein wenig düster und doch magisch lockt sie den Leser genau wie Nia immer tiefer in die Welt der Sagen.

Damit endete leider meine positive Erfahrung mit dem Buch, denn so sympathisch Nia auch ist und so sehr die Mythen mich fasziniert haben, so gut wie jeder andere Charakter hat mich negativ berührt. Ob es die feindlichen Dorfbewohner sind, die unfreundlichen Jugendlichen, die tumben Touristen oder das sehr fragwürdige kleine Dorf im Wald – jede Begegnung war ein Stich. Den Rest gaben mir Nias Eltern. Ben schien permanent abwesend, Sammy nur am Keifen und Nörgeln. Gemeinsamer Konsens war, dass sie Nia bei jeder Gelegenheit fortzuschicken scheinen und sich niemals dafür interessieren, wo sie hingeht und was sie erlebt hat. Unfall mit dem Fahrrad, ah ja, hm, auch Eier zum Frühstück? Wahrgenommen wird Nia nur, wenn sie in irgendeiner Form nützlich sein kann und dann hat sie da zu sein und zu springen.

Mag sein, dass ich die Charaktere schließlich zu schroff wahrgenommen habe, da mir das ewige Gezänk irgendwann auf den Geist ging. Sie haben mir die Lektüre auf jeden Fall etwas verdorben.

Mein Fazit: Schöne Idee, toll geschrieben, aber ich bin mit den Charakteren nicht warm geworden.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Eine Insel im Meer des Vergessens

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
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Flora leidet an Anterograder Amnesie. Das bedeutet, dass ihr Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniert. Erinnerungen kann sie nichtmehr bilden, so muss sie in unregelmäßigen Abständen die Gegenwart immer ...

Flora leidet an Anterograder Amnesie. Das bedeutet, dass ihr Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniert. Erinnerungen kann sie nichtmehr bilden, so muss sie in unregelmäßigen Abständen die Gegenwart immer wieder neu kennenlernen und einordnen. Doch plötzlich hat sie eine neue Erinnerung: der Kuss von Drake. Das setzt eine Kette unvorhergesehener Ereignisse in Gang. Floras beste Freundin Page kündigt ihr die Freundschaft, Drake zieht nach Norwegen und plötzlich findet sich Flora auf einer Reise ins ewige Eis wieder, einzig begleitet von dieser einen Erinnerung.

Ich habe mir von diesem Buch viel versprochen. Es klang nach einer wunderbaren und herzergreifenden Geschichte. Leider bin ich mit dem Stil und den Charakteren nicht warm geworden. Irgendwann nervte mich die ewige Wiederholung, auch wenn ich weiß, dass es wesentlicher Teil der Geschichte ist. Ausufernd plätscherte die kreisende Erinnerung um Drake und die ach so große Liebe vor sich hin. Bis alles in einem schließlich doch vorhersehbaren Schluss endete.

Sehr schade, dass mir dieses vielversprechende Buch nicht zusagte. Es bietet so viel, doch mich verstand es nicht zu fesseln.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Eine Weltreise mit Hindernissen

Donnerstags im Fetten Hecht
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Eine 50 Millionen-Erbschaft steht Schatten ins Haus, doch zuvor muss er die 6 Miterben auftreiben, sonst haben sich die goldenen Aussichten erledigt. Da Schatten selbst allerdings unter extremem Übergewicht ...

Eine 50 Millionen-Erbschaft steht Schatten ins Haus, doch zuvor muss er die 6 Miterben auftreiben, sonst haben sich die goldenen Aussichten erledigt. Da Schatten selbst allerdings unter extremem Übergewicht leidet, eine Bakterienphobie hat und grundsätzlich wenig gewillt ist das Haus zu verlassen, spannt er kurzerhand seinen Kumpel Siebeneisen ein. Der wird auf eine aberwitzige Weltreise geschickt, mit minimalem Budget. Auf seiner Suche nach den Miterben muss er sich unter anderem einem Lämmergeierangriff stellen, Geister jagen und eine gruselige Rentnerkreuzfahrt überleben.

Ein Buch von dem ich mir witzige Lesestunden und schöne Unterhaltung versprochen habe. Leider hat es meinen Geschmack nicht getroffen.

Der Schreibstil ist sehr gut, die Geschichte rund und die Charaktere schön gestaltet. Die Länder sind mit ihren Eigenheiten lebendig geschildert, mal witzig, mal sachlich, mal ein bisschen mit Klischee verrührt. Die aberwitzigen Situationen sind durchaus intelligent gestaltet und schön eingebaut.

Und doch hat das Buch mich aus irgendeinem Grund nicht fesseln können. Die Charaktere blieben mir leider fremd und die Geschichte konnte mich nicht für sich gewinnen. Sehr schade, dass dieses durchaus gute Buch meinen Geschmack nicht treffen konnte.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Zeitreise ohne Originalität

Die Versuchung der Zeit
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Seit Emerson durch die Zeit gereist, um ihre große Liebe zu finden, hat sich im Raum-Zeit-Gefüge etwas verschoben. Dass die Zeitreisenden plötzlich Menschen und Szenen aus der Vergangenheit sehen, ist ...

Seit Emerson durch die Zeit gereist, um ihre große Liebe zu finden, hat sich im Raum-Zeit-Gefüge etwas verschoben. Dass die Zeitreisenden plötzlich Menschen und Szenen aus der Vergangenheit sehen, ist nur der Anfang. Jack Landers will die Organisation Hourglass zerschlagen. Kaleb Ballard, Sohn des Leiters von Hourglass macht sich mit seinen Freunden auf, um dem Geheimnis von Jack Landers auf die Spur zu kommen, denn eines steht fest: der Grund für alles liegt in der Vergangenheit.

Den ersten Band habe ich ganz gerne gelesen, aber dieser hier bietet leider gar nichts. Die Geschichte ist wenig aufregend und absolut gewöhnlich. Keine neue Idee, kein origineller Gedanke bringt auch nur ein bisschen Schwung in die Angelegenheit. Geschrieben ist sie flott, flüssig und sehr gut, aber selbst die Charaktere ließen mich kalt. Alles folgt dem typischen Strickmuster. Nichts reizt mich die Trilogie noch zu beenden.

Zeitreise-Fantasy mit Liebesgeschichte, die eine nette Grundidee hat, mir aber nicht viel gegeben hat. Sehr schade, ich habe mir mehr versprochen.

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