Ich mochte es total gerne !
Never Let Me DownMit diesem Buch hat mich Sarina Bowen in einen regelrechten Leserausch versetzt, denn nicht nur die Seiten flogen so dahin, sondern ich war auch absolut gefangen in der Geschichte, in deren Fokus ein sehr ...
Mit diesem Buch hat mich Sarina Bowen in einen regelrechten Leserausch versetzt, denn nicht nur die Seiten flogen so dahin, sondern ich war auch absolut gefangen in der Geschichte, in deren Fokus ein sehr kompliziertes Vater-Tochter-Konstrukt steht.
Rachel kennt ihren Vater nicht. Zumindest nicht persönlich, denn aus der Ferne, da hat sie schon fast eine regelrechte Obsession für Freddy Ricks, den erfolgreichen Rockmusiker, entwickelt, der ihrer Mutter monatlich einen Scheck schickt, den sie aber noch nie selbst getroffen hat. Als Rachel mit 17 Jahren ihre Mutter verliert, ist Freddy der einzige Verwandte, der sich um sie kümmern kann. Und das tut er. Ohne Vorbehalte. Doch Rachel fällt es schwer, sich mit dieser für sie neuen Situation zu arrangieren. Zu groß ist die Angst, dass ihr Vater einfach wieder verschwinden könnte...
Für mich war dieser Teil der Geschichte der Mittelpunkt. Ich fand es nicht nur interessant zu sehen, wie sich Freddy und Rachel annähern, sondern konnte auch nachvollziehen, wie schwer man sich in einer solchen Situation tut. Beide sind so vorsichtig, nicht in der Lage Gefühle zu zeigen oder die offensichtlich wichtigsten Dinge anzusprechen, die an ihnen nagen. Während Freddy irgendwie versucht, alles richtig zu machen und versäumte Zeit nachzuholen, schwebt Rachel immer in der Angst, dass sie ihm vielleicht egal sein könnte und er sie früher oder später wieder verlässt. Doch im Verlauf finden die beiden tatsächlich einen Weg mit der Situation umzugehen, daran zu wachsen und irgendwie zueinander zu finden.
Das hat mir unglaublich gut gefallen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich beide so manches Mal gerne angeschrieen hätte, weil bestimmte Fragen lange ungestellt blieben.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Rachel und Jake mochte ich sehr. Die beiden lernen sich durch eine Email kennen, die Jake Rachel als ihr zuständiger College-Pate schickt. Von Anfang an haben sie einen Draht zueinander und als sie sich das erste Mal persönlich treffen, da kommt in Rachel direkt ein vertrautes Gefühl auf. Allerdings steht sie sich auch hier immer wieder im Weg, weil sie einfach zu oft schweigt. Das hat mich manchmal Nerven gekostet, war andererseits aber auch absolut nachvollziehbar. Sie hat Angst. Verlustangst. Angst davor, dass sie eine Beziehung vielleicht nicht hinbekommt, Angst, dass sie wieder ganz alleine ist.
Die Charaktere sind alle super. Besonders gefallen haben mir, außer Rachel und Freddy, vor allem die etwas chaotisch wirkenden Musikerfreunde von Freddy, die fast schon ein bisschen zu kurz kamen. Es hat einfach so viel Spaß gemacht, Zeit mit ihnen zu verbringen.
Der Schreibstil ist locker, die Handlung emotional und berührend.
Tatsächlich gab es, wenn ich die Geschichte nun mit etwas Abstand betrachte, einen Punkt, den ich gar nicht mochte. Nämlich die Aufdringlichkeit von Rachels "bestem Freund", der lange braucht um ein NEIN zu akzeptieren. Letzten Endes setzt sich Rachel zwar durch, aber ich fand das unnötig.
Ansonsten wars einfach nur schön und hat mich mehr als gut unterhalten