Ein Hochgenuss
Buchmeinung zu Gerhard Henschel – SoKo Heidefieber
„SoKo Heidefieber“ ist ein Kriminalroman von Gerhard Henschel, der 2020 bei Hoffmann und Campe erschienen ist.
Zum Autor:
Gerhard Henschel, geboren ...
Buchmeinung zu Gerhard Henschel – SoKo Heidefieber
„SoKo Heidefieber“ ist ein Kriminalroman von Gerhard Henschel, der 2020 bei Hoffmann und Campe erschienen ist.
Zum Autor:
Gerhard Henschel, geboren 1962, lebt als freier Schriftsteller in der Nähe von Hamburg. Sein Briefroman Die Liebenden (2002) begeisterte die Kritik ebenso wie die Abenteuer seines Erzählers Martin Schlosser, die mit dem Kindheitsroman 2004 ihren Anfang nahmen. Henschel ist außerdem Autor zahlreicher Sachbücher. Er wurde unter anderen mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis, dem Nicolas-Born-Preis und dem Georg-K.-Glaser-Preis ausgezeichnet.
Klappentext:
Kurz nach einer Lesung aus seinem neuen Kriminalroman Heidefieber wird der Schriftsteller Armin Breddeloh in einem Teich bei Bad Bevensen gefunden. Tot und mit zwei Glasaugen – genau wie ein Opfer in seinem Roman! Hauptkommissar Gerold und Oberkommissarin Schubert aus Uelzen nehmen die Ermittlungen auf und haben einen ersten Verdacht: Missgönnte ein anderer Krimiautor dem Kollegen den Erfolg? Schon wenig später trifft es die Verfasser der Romane Spiel mir das Lied vom Westerwald und Showdown auf Juist, und auch am Tegernsee, im Fläming und in der Steiermark gibt es bald Opfer. Die SoKo Heidefieber tappt jedoch im Dunkeln und der vom Verband deutschsprachiger Krimiautoren engagierte Privatdetektiv erweist sich als Niete. Erst als der Täter ein Bekennerschreiben hinterlässt, kommt plötzlich Bewegung in die Sache ...
Meine Meinung:
Es hat ein wenig gebraucht bis ich die Satire, denn um eine solche handelt es sich, erkannt habe. Dann jedoch kannte mein Lesevergnügen kaum noch Grenzen. Schon das Attribut „Überregional-Krimi“ bringt es auf den Punkt, über Regionalkrimis wird erzählt. Typische Merkmale der Regionalkrimis wie Abschnitte in Dialekt, ausgefallenste Todesarten und Einsichten in das Privatleben der Ermittler werden wunderbar auf die Schippe genommen. Die fiktiven Auszüge aus mehreren Regionalkrimis, meist in gerade noch verständlichen Dialekt geschrieben, sind kleine Meisterstücke und dabei keinesfalls bösartig. Natürlich fliest auch das ein oder andere Klischee in das Buch ein. Und dann ist da noch die unglaubliche Geschichte um den Schriftsteller Frank Schulz, der einen Leidensweg sondergleichen absolviert. Der Autor lässt seiner Phantasie freien Raum und ganz im Sinne von „Schlimmer geht immer“ treffen ungeahnte Strapazen auf den leidensfähigen Autor. Ganz im Stile eines klassischen Kriminalromans gibt es einen Showdown, der in diesen Roman passt. Es ist ein unglaubliches Vergnügen, dieses Werk zu lesen und zu genießen.
Fazit:
Eine wunderbare Satire über Regionalkrimis, die mich begeistert hat. Deshalb vergebe ich die Höchstwertung (fünf Sterne, 100 Punkte) und natürlich spreche ich eine Leseempfehlung aus, denn sonst entgeht ein Hochgenuss.