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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2018

Konnte mich nicht begeistern

Eine Reihe betrüblicher Ereignisse. Ein schrecklicher Anfang und Das Haus der Schlangen
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Von einem Moment auf den anderen stehen die Geschwister Violet, Klaus und Sunny Baudelaire allein in der Welt. Beim Brand ihres Hauses sterben ihre Eltern und den dreien bleibt nichts außer den Kleidern ...

Von einem Moment auf den anderen stehen die Geschwister Violet, Klaus und Sunny Baudelaire allein in der Welt. Beim Brand ihres Hauses sterben ihre Eltern und den dreien bleibt nichts außer den Kleidern auf dem Leib – und das Vermögen, das sie bei Erreichen ihrer Volljährigkeit erben werden. Jetzt müssen sie zu ihrem Verwandten ziehen, Graf Olaf. Schon bald merken die Kinder, das er es auf ihr Geld abgesehen hat und keine Mittel scheut es an sich zu reißen. Die drei müssen sich etwas einfallen lassen.

Das Buch konnte mich nicht überzeugen. Die distanzierte Erzählperspektive macht die düstere und auch grausame Geschichte erträglich, es fehlt auch nicht an Originalität und auch Witz, aber die Erwachsenen sind durch die Bank so dümmlich, naiv und ignorant gezeichnet, dass es einfach unglaubwürdig ist. Offensichtliche Missstände werden ignoriert, Kindern grundsätzlich nicht zugehört – kaum, dass sie sich ihre Namen merken und alles in allem sind sie so abwegig mit sich selbst beschäftigt, dass mich jede einzelne Szene genervt hat.

Fazit: Meinen Geschmack hat es völlig verfehlt. Ich konnte für keinen Aspekt Sympathie aufbringen und blieb dem Buch völlig fremd.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Auf der Flucht

Der Krieger und der Prinz
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Als einziger Überlebender des Massakers an seinem Lehnsherren, ist der Söldner Brys Tarnell auf der Flucht vor den Mördern. In seinen Armen trägt er dabei den Kronprinzen Wistan, doch der ist krank. Die ...

Als einziger Überlebender des Massakers an seinem Lehnsherren, ist der Söldner Brys Tarnell auf der Flucht vor den Mördern. In seinen Armen trägt er dabei den Kronprinzen Wistan, doch der ist krank. Die grausame Hexe, die für den Mord verantwortlich ist, ist auch auf das Baby angesetzt. Leferic, der Onkel Wistans und Mörder seines Bruders übernimmt währenddessen den Thron und fragt sich, welchen Preis er eigentlich für seinen Traum bezahlt.
Das Buch beginnt sehr spannend flacht dann jedoch ab. Nach mehr als 300 Seiten Flucht fängt die Geschichte an sich im Kreis zu drehen und der Schluss stellt dann noch mal alles in Frage, worum es bisher ging. Sehr schade, denn die Idee ist sehr gut, die Charaktere faszinierend und der Weltaufbau vielversprechend. Leider konnte mich der Verlauf der Geschichte dann doch nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 26.09.2020

Zu überdreht und polarisiert

Valerie kocht
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Nell ist nicht begeistert nach Hause zurückzukehren, doch ihre Mutter liegt im Sterben. Die letzten Monate will sie nicht missen und dabei vielleicht sogar die Wahrheit über ihre Herkunft erfahren. Ihr ...

Nell ist nicht begeistert nach Hause zurückzukehren, doch ihre Mutter liegt im Sterben. Die letzten Monate will sie nicht missen und dabei vielleicht sogar die Wahrheit über ihre Herkunft erfahren. Ihr ganzes Leben lang hat ihre Mutter Valerie die abenteuerlichsten Geschichten erzählt, von einer Zeugung unter einem Kirschbaum, der reife Früchte regnen ließ bis hin zu Wachstumshilfen durch längeres Backen im Ofen- Spaghettipflanzen und bellende Rollmöpse begleiten ihre Kindheit. Nicht ein vernünftiges Wort bekommt Nell aus ihrer Mutter heraus und zieht sich deswegen auf einen Hyperrationalismus zurück. Mit der Rückkehr zu ihrer Mutter bricht die ganze phantastische Welt wieder über Nell herein und erschwert die Suche nach der Wahrheit.

Die Idee ist toll! Zu Beginn faszinieren die farbenprächtigen Phantasien noch, doch die verbissene Ernsthaftigkeit mit der sie verkauft werden und die ebenso aufgeputschte Hyperrationalität, haben mich abgestoßen. Es wird so polarisiert erzählt, dass ich nur genervt war und mir der Spaß an den Geschichten verloren ging. Gerade Nells Freund lässt die rationale Welt herzlos und eiskalt erscheinen – gerade dass er Nell nicht rät die Leiden ihrer Mutter zum Besten aller zu beenden. Doch er bereitet bereits die Beerdigung, finanziellen Regelungen und den Hausverkauf vor, bevor Nell auch nur bei ihrer Mutter angekommen.
Valeries hartnäckigen Phantastereien sind allerdings auch nicht besser. Es gibt kein vernünftiges Wort, keine klare Aussage. Es wird keine Frage eindeutig beantwortet. Als Leser steht man diesen krassen Gegensätzen genauso hilflos gegenüber wie Nell.

Wider Erwarten war ein Teil des Schlusses noch ganz nett, deswegen schafft das Buch es noch mal auf 2 ½ Sterne. Ansonsten erfüllte der aber noch mal jedes Klischee, das man von dieser Art Buch erwartet. Die Hauptgeschichte bleibt allerdings dünn und wenig originell. Sehr schade, denn ich habe mir sehr viel mehr Witz versprochen. Es war einfach nicht mein Buch.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Nicht mein Buch

Der Bär und die Nachtigall
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Dunkel und kalt sind die Winter in Rus. Die düsteren Märchen am warmen Ofen sind die einzige Unterhaltung. Aber Wasja weiß, dass es viel mehr als Märchen sind. Sie spricht mit den Hausgeistern, freundet ...

Dunkel und kalt sind die Winter in Rus. Die düsteren Märchen am warmen Ofen sind die einzige Unterhaltung. Aber Wasja weiß, dass es viel mehr als Märchen sind. Sie spricht mit den Hausgeistern, freundet sich mit den grausamen Waldgeistern an und wird vom Frostdämon auserwählt. Alles endet als Wasjas Vater eine neue Frau nach Hause bringt. Mit ihr hält das dogmatische Christentum Einzug. Die Geister verhungern, die alten Legenden werden geleugnet – und das Böse kann ungehindert erwachen.

Ich war so gespannt auf das Buch, da düstere Märchenfantasy genau mein Fall ist. Leider wurde mir die Freude sehr schnell durch Charaktere verdorben, die mir so unsympathisch waren, dass es eine Qual war weiterzulesen. Mit engstirnigen Glaubensfanatikern, die im Namen ihres Gottes Hexen verbrennen, Mitmenschen zu Tode hetzen und nichts außer ihrer bigotten Auffassung gelten lassen, kann ich nichts anfangen. Sie machen mich so wütend, dass ich das entsprechende Buch am liebsten in Stücke reißen würde. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein reales Glaubenssystem handelt oder um ein Fantasy-Konstrukt. Genau solchen abstoßenden Fanatikern bin hier begegnet. Die Stiefmutter und der ach so hübsche Priester haben mir jegliche Lesefreude vergällt, dabei ist die Grundidee der Geschichte so spannend, dass ich mir eigentlich hervorragende Unterhaltung versprochen habe. Diese Szenen sind auch toll umgesetzt.

Schade, dass mir zwei Charaktere das gesamte Buch ruiniert haben.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Ein problematisches Dornröschen

Ewig - Wenn Liebe erwacht
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Wie prophezeit erweckt der Kuss des Prinzen Aurora aus ihrem hundertjährigen Schlaf und mit ihrer Hochzeit erfüllt sich die wahre Liebe, die das Königreich vor dem Untergang bewahren soll. So das Märchen. ...

Wie prophezeit erweckt der Kuss des Prinzen Aurora aus ihrem hundertjährigen Schlaf und mit ihrer Hochzeit erfüllt sich die wahre Liebe, die das Königreich vor dem Untergang bewahren soll. So das Märchen. Doch Aurora kann für den etwas unbeholfenen Prinzen Roderic nichts empfinden, sieht der Vermählung im Grauen entgegen und klettert lieber aus dem Fenster, um sich mit dem Rebellen Tristan zu treffen. Nach und nach stellt sie fest, wie nah der Krieg, der das Land zerreißen wird, wirklich ist und dass die Hexe, die ihr alles genommen hatte, noch viel größere Pläne hat.

Ich mag Fairy-Tale-Fantasy eigentlich und die originelle Idee hat mich fasziniert, umso enttäuschter war ich, dass mich das Buch so gar nicht fesseln konnte. Die Charaktere, gerade Aurora, ließen mich kalt. Der intrigante Prinz Finnegan und der gutmütige Prinz Roderic sowie Roderics kleine Schwester Isabella waren zwar ganz sympathisch, es reichte aber nicht, um die Geschichte zu retten. Dazu kommen diverse Klischees aus Fantasy und Dystopie, wenig einfallsreich mit einem unsympathischen und altbekannten Plot verrührt.

Alles in allem einfach nicht mein Buch. Schöne Grundidee, aber das allein reicht nicht.

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