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Veröffentlicht am 30.12.2020

Käfer

Miss Bensons Reise
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Margery, schon etwas in die Jahre gekommen, Lehrerin, sonst eher unsicher und still, entdeckt durch eine sehr unschmeichelhafte Karikatur von ihr, ihre rebellische Ader, stiehlt die Stiefel ihrer Vorgesetzten ...

Margery, schon etwas in die Jahre gekommen, Lehrerin, sonst eher unsicher und still, entdeckt durch eine sehr unschmeichelhafte Karikatur von ihr, ihre rebellische Ader, stiehlt die Stiefel ihrer Vorgesetzten und flieht aus der Schule. Zu Hause fasst sie den Entschluss, endlich ihre lang vergessene Suche nach einem besonderen, bisher unentdeckten, Käfer wieder aufzunehmen. Bei ihrer Reise nach Neukaledonien wird sie von der überdrehten Enid begleitet, die mit ihrem Wesen und ihrer Kleidung so gar nicht für eine solche Expedition geeignet scheint.

Die beiden Frauen passen so gar nicht zueinander und v.a. Margery ist schon von Anfang an ziemlich genervt von dieser unmöglichen Person. Auch mir ging das ständige "Wie, wo, was bitte" Enids zu Beginn wirklich auf die Nerven, hier hätte die Autorin ruhug etwas sparsamer sein können. Allerdings verstärkt es auch den Eindruck, den man von Enid bekommt. Aber genau wie Margery fängt man irgendwann an, diese seltsame Frau ins Herz zu schließen und es war wirklich schön zu lesen, wie die beiden ungleichen Frauen durch die gemeinsamen Abenteuer zusammen wachsen und schließlich zu Freunden werden!

Überwiegend liest sich "Miss Bensons Reise" sehr flüssig, es ist unterhaltsam geschrieben und hat mich so manches Mal zum Lachen gebracht. Die Geschichte der beiden Frauen entwickelt sich zu einer Geschichte über Freundschaft, den Mut aus dem gewohnten Trott auszubrechen und seinen eigenen Weg zu gehen. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass vieles wirklich sehr überzogen dargestellt ist und die Geschichte auch die ein oder andere Länge hat. Neben dem Haupthandlungsstrang Käfersuche gibt es noch zwei untergeordnete Nebenstränge: ein mysteriöser Mord in England und ein verrückter Verfolger. V.a. letzterer war mir etwas zu unausgereift, da er sich nicht wirklich gut in die Geschichte einpasst und mMn auch nicht unbedingt gebraucht wird. Auch wird mir das Schicksal des traumatisierten Kriegsrückkehrers (in Person des Verfolgers) hier etwas zu sehr ins Lächerliche gezogen, denn eigentlich hätte man dem armen Mann gerne geholfen und er hat mir wirklich Leid getan.

Dennoch habe ich "Miss Bensons Reise" wirklich gerne gelesen. Es ist gute Unterhaltung und hat es geschafft mich an den trüben Wintertagen aufzuheitern. Über die kleineneren Kritikpunkte kann ich da mehr oder weniger hinwegsehen.

Veröffentlicht am 05.11.2020

Die Kunstszene

Ein Mann der Kunst
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KD Pratz ist ein berühmter Künstler, doch er lebt alleine und zurückgezogen auf seiner Burg am Rhein wo er jeden Kontakt zu anderen Menschen vermeidet. Was er in den letzten 10 Jahren gemalt hat - und ...

KD Pratz ist ein berühmter Künstler, doch er lebt alleine und zurückgezogen auf seiner Burg am Rhein wo er jeden Kontakt zu anderen Menschen vermeidet. Was er in den letzten 10 Jahren gemalt hat - und ob überhaupt - weiß niemand so genau. Als ein Museum verkündet, einen Neubau seiner Kunst zu widmen, erklärt sich Pratz überraschenderweise dazu bereit den Förderverein des Museums auf seiner Burg zu empfangen. Dass dieses Aufeinandertreffen eines eigenbrötlerischen und weltverachtenden Künstlers und einem zusammengewürfelten Trupp Kunstbegeisterter nicht gut ausgehen kann, scheint da vorprogrammiert.

Kristof Magnusson schafft hier ein wirklich sehr amüsantes Portrait der Kunstszene. Das alles ist natürlich überspitzt dargestellt, doch man kann sich gut vorstellen, dass es diese Menschen gibt, sowohl auf Künstlerseite als auch auf der des kunstbegeisterten Fördervereins. Und dabei steckt hinter all dem Überspitzten wie immer auch ein Körnchen Wahrheit.

KD Pratz wirkt zunächst wie ein recht ungemütlicher und unfreundlicher Zeitgenosse ist dabei aber in seiner Verbisenheit und dem Genervtsein von Mensch und Welt auch sehr authentisch und unglaublich komisch. Und Magnusson zeigt auch den Menschen, der hinter dieser Fassde steckt, was mir gut gefallen hat. Die Dialoge zwischen Pratz und seinen Gästen sind voller Anfeindungen und Ironie und machen Spaß zu lesen. V.a. der um Harmonie bemühte Museumsleiter stößt mit dieser Gruppe so manches Mal an siene Grenzen. Aber auch die Mitglieder selbst verwickeln sich immer weiter in Reibereien untereinander und so entsteht eine ganz eigene Dynamik die spannend und amüsant ist und die man als Leser sehr gerne verfolgt. Und dabei ist man froh, dass man nur als unbeteiligter Beobachter fungiert. ;)

Trotz all dem Biss und der Komik, die Magnusson hier in seinem Roman über die Kunstwelt verarbeitet, hatte ich manchmal ach das Gefühl, es hätte irgendwie noch mehr kommen können. Oft verschwinden die Figuren allzu schnell aus dem Raum um eine richtige Diskussion entstehen zu lassen. So beharrt jeder mehr oder weniger auf seiner Meinung und ärgert sich nicht immer leise aber doch eher allein.

Fazit: Ein Buch das sich als auch Nicht-Kunstbegeisterter gut lesen lässt und den Leser zu unterhalten weiß, das aber vielleicht noch mehr gekonnt hätte.

Veröffentlicht am 05.11.2020

Die Kunstszene

Ein Mann der Kunst
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KD Pratz ist ein berühmter Künstler, doch er lebt alleine und zurückgezogen auf seiner Burg am Rhein wo er jeden Kontakt zu anderen Menschen vermeidet. Was er in den letzten 10 Jahren gemalt hat - und ...

KD Pratz ist ein berühmter Künstler, doch er lebt alleine und zurückgezogen auf seiner Burg am Rhein wo er jeden Kontakt zu anderen Menschen vermeidet. Was er in den letzten 10 Jahren gemalt hat - und ob überhaupt - weiß niemand so genau. Als ein Museum verkündet, einen Neubau seiner Kunst zu widmen, erklärt sich Pratz überraschenderweise dazu bereit den Förderverein des Museums auf seiner Burg zu empfangen. Dass dieses Aufeinandertreffen eines eigenbrötlerischen und weltverachtenden Künstlers und einem zusammengewürfelten Trupp Kunstbegeisterter nicht gut ausgehen kann, scheint da vorprogrammiert.

Kristof Magnusson schafft hier ein wirklich sehr amüsantes Portrait der Kunstszene. Das alles ist natürlich überspitzt dargestellt, doch man kann sich gut vorstellen, dass es diese Menschen gibt, sowohl auf Künstlerseite als auch auf der des kunstbegeisterten Fördervereins. Und dabei steckt hinter all dem Überspitzten wie immer auch ein Körnchen Wahrheit.

KD Pratz wirkt zunächst wie ein recht ungemütlicher und unfreundlicher Zeitgenosse ist dabei aber in seiner Verbisenheit und dem Genervtsein von Mensch und Welt auch sehr authentisch und unglaublich komisch. Und Magnusson zeigt auch den Menschen, der hinter dieser Fassde steckt, was mir gut gefallen hat. Die Dialoge zwischen Pratz und seinen Gästen sind voller Anfeindungen und Ironie und machen Spaß zu lesen. V.a. der um Harmonie bemühte Museumsleiter stößt mit dieser Gruppe so manches Mal an siene Grenzen. Aber auch die Mitglieder selbst verwickeln sich immer weiter in Reibereien untereinander und so entsteht eine ganz eigene Dynamik die spannend und amüsant ist und die man als Leser sehr gerne verfolgt. Und dabei ist man froh, dass man nur als unbeteiligter Beobachter fungiert. ;)

Trotz all dem Biss und der Komik, die Magnusson hier in seinem Roman über die Kunstwelt verarbeitet, hatte ich manchmal ach das Gefühl, es hätte irgendwie noch mehr kommen können. Oft verschwinden die Figuren allzu schnell aus dem Raum um eine richtige Diskussion entstehen zu lassen. So beharrt jeder mehr oder weniger auf seiner Meinung und ärgert sich nicht immer leise aber doch eher allein.

Fazit: Ein Buch das sich als auch Nicht-Kunstbegeisterter gut lesen lässt und den Leser zu unterhalten weiß, das aber vielleicht noch mehr gekonnt hätte.

Veröffentlicht am 05.11.2020

Magie, Vampire und ein Privatdetektiv

Der letzte Held von Sunder City
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Was passiert mit den magischen Wesen, wenn ihre Welt die Magie verliert? Das ist hier die zentrale Frage und die Antwort ist ganz einfach: Sie sterben, nicht sofort aber doch irgendwann. Sie verlieren ...

Was passiert mit den magischen Wesen, wenn ihre Welt die Magie verliert? Das ist hier die zentrale Frage und die Antwort ist ganz einfach: Sie sterben, nicht sofort aber doch irgendwann. Sie verlieren all ihre Macht und werden zu gewöhnlichen, oft missgestalteten Wesen. In dieser Zeit verschwindet der 400 Jahre alte Vampir Professor Rye, der an einer Schule für ehemals magische Wesen unterrichtete. Niemand weiß was passiert ist und so wird der Privatdetektiv Fetch Phillips engagiert ihn zu suchen.

Ein ziemlich interessantes Grundsetting, das den Leser hier erwartet. Hinter allem steckt natürlich der ewige Kamp von Magisch-Begabten und -Unbegabten. Letztere sind neidisch auf erstere und versuchen mit allen Mitteln, die Lücke zu füllen und gehen dafür über Leichen, im wahrsten Sinne des Wortes. Luke Arnold hat einen recht rasanten Schreibstil, der Leser wird mitten hinein geworfen in diese Welt in der die Magie verloren ging. Doch man findet sich ziemlich schnell zurecht und kann mit Fetch auf die Jagd nach dem Verborgenen gehen. Dabei entdeckt man allerhand Informationen und merkt schnell, dass nicht alles ist wie es scheint und dass vielleicht viel mehr hinter diesem einfachen Fall steckt als zunächst geahnt. Schön finde ich auhc, dass wir hier mit Fetch nicht den typischen Superhelden präsentiert bekomen. Vielmehr ist er eine Art Antiheld, der sich in der Vergangenheit zu sehr von seinen Gefühlen leiten lies, der aber dennoch ein gutes Herz hat und der seine Taten täglich bereut. Es zeigt, dass nicht jeder nur gut sein kann und auch nicht sein muss und dass man das Vergangene manchmal einfach hinter sich lassen muss um so aus seinen Fehlern zu lernen und sie in ZUkunft vermeiden zu können.

Obwohl alles oft Schlag auf Schlag geht hatte ich nie das Gefühl, dass es zu schnell geht. Dennoch bleiben dabei die ein oder andere Möglichkeit zur Charaktervertiefung etwas auf der Strecke, deswegen hier ein Stern Abzug. Die einzelnen Figuren haben durchaus alle ihre Besonderheiten und Eigenheiten aber waren dabei doch oft nicht richtig greifbar.

Das ist aber auch mehr oder wneiger der einzige Kritikpunkt. Man sollte hier natürlich keine tiefschürfende Abhandlung über die menschliche Psyche erwarten, aber das tut denke ich auch niemand. "Der letzte Held von Sunder City" ist eine sehr kurzweilige Jagd nach einem Vampir, mit allerhand versteckten Hinweisen und einem Antihelden, der doch nur das Gute will. Macht mich neugierig auf Band 2.

Veröffentlicht am 28.06.2020

ein unbefriedigendes Ende

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Zu Beginn von Band 4 stehen Ophelia und Thorn kurz vor der Aufdeckung von Gott und dem Anderen. Es wird auch höchste Zeit, denn die Archen brechen immer stärker auseinander und die Welt droht zusammen ...

Zu Beginn von Band 4 stehen Ophelia und Thorn kurz vor der Aufdeckung von Gott und dem Anderen. Es wird auch höchste Zeit, denn die Archen brechen immer stärker auseinander und die Welt droht zusammen zu brechen.

Obwohl sich Band 4 was Sprache und Aufbau angeht nicht allzu sehr von seinen Vorgängern unterscheidet, wünschte ich, alle Bände wären wie dieser gewesen. Hier hatte ich von Beginn an das Gefühl, eine spannendeGeschichte erzählt zu bekommen. Zwar gab es auch in Band 4 v.a. im Mittelteil ein paar kleinere Längen aber diese konnte ich größtenteils verschmerzen.

Die Sprache ist an sich sehr angenehm und flüssig zu lesen, leider lässt jedoch die Charakterentwicklung über alle Bände sehr zu wünschen übrig. Ophelia ist vermutlich einer der schwächsten Hauptfiguren die ich kenne. Sieistunselbstständig und lässt ihr Leben nur von anderen bestimmen. Hinzu kommt in Band 4 noch eine ziemlich unglaubwürdige und unglaublich kitschige Liebesgeschichte. Sowohl bei Ophelia als auch bei Thorn passen diese plötzlich aufkommenden Gefühle nicht wirklich ins Bild. Wäre diese Lovestory nicht so furchtar klischeehaft und überzogen dargestellt gewesen, hätte man es vielleicht noch hinnehmen können, aber so von 0 auf 100 war es doch etwas viel. Und auch in ihrer neu entdeckten Liebe begibt sich Ophelia freiwillig in die Abhängigkeit von Thorn und würde alles für ihn aufgeben - nicht gerade das tolle weibliche Vorbild, das man v.a. in einem Jugendbuch erhoffen, wenn nicht sogar erwarten darf.
Generell finde ich die Charaktere nicht besonders tiefgehend ausgearbeitet und ich hatte nicht das Gefühl, dass sie über die einzelnen Bände eine Entwicklung durchlaufen haben.

Was die Handlung angeht war es wie bereits erwähnt ziemlich spannend. Das Ende hingegen furchtbar. Es lässt mich ziemlich unbefriedigt zurück und ich hätte mir für diese Reihe ein klareres Ende gewünscht. So wie es jetzt ist, scheint mir die Autorin die Türen für eine mögliche Fortsetzung offen lassen zu wollen. Das passt irgendwie zu der ganzen Reihe. Diese Geschichte hätte in 2 Büchern, wenn nicht sogar nur einem, erzählt werden können, wurde jedoch künstlich auf 4 gestreckt. Dies resultiert für mich in Bücher, bei den oft nur das letzte Drittel wirklich interessant war. Der einzige Grund, warum ich weiter gelesen habe, war dass mich die Grundidee interessiert hat und die Autorin ein wirklich großes Talent für offene Enden hat.

Als Fazit ziehe ich für mich, dass die Geschichte um die Spiegelreisende Ophelia ganz nett zu lesen ist, aber doch auch ziemlich überschätzt wird.