Cover-Bild Die Lilienbraut
(44)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 11.05.2020
  • ISBN: 9783453422445
Teresa Simon

Die Lilienbraut

Roman
Köln in den Vierzigerjahren. Die junge Nellie Voss hat gerade eine Stelle bei 4711 angetreten. Schnell wird ihr klar, dass sie ein untrügliches Gespür für Düfte hat. Ab und zu vergisst sie darüber sogar, dass ein schrecklicher Krieg tobt. Doch noch mehr beschäftigt sie ihre aussichtslose Liebe zu einem Mann, den sie nicht haben darf ...

Köln in der Gegenwart: Nach ihrer schmerzhaften Trennung eröffnet Liv einen kleinen Laden für Seifen und Düfte im Stadtviertel Ehrenfeld. Eines Tages begegnet sie auf der Straße zufällig einer geheimnisvollen weißhaarigen Dame, die bei ihrem Anblick regelrecht erschüttert ist und sie beschimpft. Wer ist sie, und was verbindet sie mit Liv?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2020

Einmal mehr wider das Vergessen

0

Hin und wieder begegnet auch dem anspruchsvollsten Leser ein Buch, das ihn von der ersten Seite an gefangennimmt, das ihn mitreißt und gleichsam Teil der Geschichte werden lässt, zutiefst berührt, und ...

Hin und wieder begegnet auch dem anspruchsvollsten Leser ein Buch, das ihn von der ersten Seite an gefangennimmt, das ihn mitreißt und gleichsam Teil der Geschichte werden lässt, zutiefst berührt, und ihn noch lange, nachdem er den Roman zugeklappt hat, begleiten wird. Die hier zu besprechende Geschichte ist ein solcher Roman, ein Glücksfall, regt er doch ebenso zum Nachdenken an wie er Emotionen weckt, die sich zwischen Empörung, Entsetzen und Fassungslosigkeit, Traurigkeit, Mitgefühl und Mittleiden und immer wieder auch Hoffnung und zu guter letzt reiner Freude bewegen, bedient also ein ganzes Spektrum von Gefühlen.
Denn sie kann den Leser nicht kalt und unbeteiligt lassen, diese Geschichte, die die Autorin auf zwei Zeitebenen spielen lässt, die ein hervorragend gemeisterter Balanceakt zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist, deren Verknüpfung ihr, wie nicht anders zu erwarten, kennt man ihre Bücher denn, auf das Befriedigendste gelungen ist. Sie erzählt von einer großen Liebe, einer, die nicht sein darf, nicht damals und nicht heute, und an der die Protagonistin Nellie trotz aller Zerrissenheit und geplagt von Selbstzweifeln unbeirrbar festhält. Er erzählt von außerordentlicher Zivilcourage, von Mut und Entbehrungen in einer Zeit, die keiner von uns je ( wieder ) erleben möchte, schildert sehr authentisch die Schrecken eines so unsinnigen wie verbrecherischen Krieges, der, wie alle Kriege dieser Welt, Millionen unschuldiger Menschenleben kostete und weder aus den Geschichtsbüchern noch aus dem Gedächtnis der Nachgeborenen wie aus dem kollektiven Gedächtnis der Nation, von der dieser Krieg ausging, und dem der gesamten Menschheit ausgelöscht werden darf.
Wider das Vergessen schreibt Teresa Simon an, unermüdlich und unerschrocken, hier wie auch in ihren bereits zuvor veröffentlichen Romanen, mahnend, erinnernd, warnend, in Angst angesichts der gefährlichen Strömungen innerhalb der heutigen Gesellschaft, die berechtigten Anlass zur Sorge geben, erinnern sie doch fatal an die Geschehnisse, die vor beinahe neunzig Jahren ihren Lauf nahmen und ungebremst in einem Weltensturm endeten. Und sie tut dies keineswegs mit erhobenem Zeigefinger, gibt uns vielmehr Einblick in das Schicksal einer Handvoll fiktiver Personen, lässt die zunehmend bedrückende und beängstigende Atmosphäre der fünf letzten Kriegsjahre durch ihre intensive Art des Erzählens für den aufmerksamen und einfühlsamen Leser unmittelbar erfahrbar werden.
Doch der Roman hat noch viel mehr zu bieten, beschäftigt er sich doch keineswegs ausschließlich mit einer düsteren Zeit, die für Nellie auf ihrer Zeitebene kein glückliches Ende bereithalten konnte. Denn auf der zweiten Zeitebene, die im Hier und Heute angesiedelt ist, kommt die so dringend notwendige Leichtigkeit zum Tragen, das Gegengewicht! Licht und Schatten – beides ist untrennbar miteinander verbunden. Im Köln der Jetztzeit begegnet der Leser nämlich Liv, einer jungen Holländerin, die eine testamentarische Verfügung in die Heimatstadt ihrer Großmutter Nellie verschlagen hat und die sich hier ihren Traum erfüllt – die Eröffnung einer exklusiven kleinen Parfümerie. Liv ist ganz Kind ihrer Zeit, von dem früheren Leben und Schicksal ihrer Großmutter, das sich in ebendiesem Köln erfüllte, ahnt sie nichts, es ist ihr zunächst auch nicht sonderlich wichtig. Sie lebt ganz in der Gegenwart, Wurzeln besaßen nie eine Wichtigkeit für sie – darin so vielen jungen Menschen heutzutage nicht unähnlich. Durch eine Reihe von Begegnungen und fürs erste unerklärlichen Begebenheiten jedoch wird Liv aufmerksam, erkennt, dass kein blinder Zufall sie in die Stadt geführt hat, in der ihr Vater geboren wurde, wird immer neugieriger auf ihre Wurzeln und ganz allmählich erkennt sie deren Bedeutung nicht nur für sich selbst, sondern für uns alle. Wurzeln prägen uns, ob wir das nun wollen oder nicht, sie geben Sicherheit und Halt, sind Heimat und weisen uns unsren Platz im Leben zu. Wie kann Zukunft gelingen, wenn man sich seiner Wurzeln nicht bewusst ist?
Auch dies klingt immer wieder aus Teresa Simons Roman nicht nur heraus, sondern ist gewissermaßen die Melodie, die ihn durchzieht. Wurzeln verbinden die zweite Erzählebene mit der ersten, so wie es die Düfte tun, die hier wie dort über der Handlung schweben. Beide Frauen, die mutige und so stark empfindende Nellie der Kriegsjahre und ihre Enkelin, die eher unbeschwerte, aber, je näher sie dem Geheimnis der Großmutter kommt, je stärker sie erkennt, wer sie ist, an Tiefe und Format zusehends gewinnende Liv im zweiten Jahrtausend, sind mit einer besonders feinen Nase gesegnet, haben einen ebenso feinen Sinn für Düfte, deren Zusammensetzungen, Eigenschaften und Kreationen, zugeschnitten auf ihre jeweilige Trägerin...
Und so gibt es immer wieder Parallelen, Berührungspunkte zwischen den beiden Handlungsebenen – bis schließlich eine feste Brücke erbaut ist zwischen Damals und Heute, die verbindet und versöhnt, weil sie verstehen und Dinge, die damals unverzeihbar schienen, ein einem neuen Licht sehen lässt.
Summa summarum: Teresa Simons „Lilienbraut“, dessen Titel sich im Übrigen während des Lesens ganz von alleine erklärt, ist eine unbedingt lohnenswerte Lektüre! Nicht nur erzählt sie eine Geschichte, die berührt, die geradezu unter die Haut geht, erschafft dabei außer den beiden Protagonistinnen Nellie und Liv noch eine ganze Reihe weiterer unvergesslicher Charaktere in den schillerndsten Facetten, sondern ist darüber hinaus auch noch richtig gut, ich möchte fast sagen makellos, geschrieben. Auch als kritische Leserin kann ich kein Fehl daran finden, nichts auch, was der Logik oder Spannung entbehren würde. Zudem befriedigt mich die Art und Weise der Autorin zutiefst, über den weiteren Lebensweg der beiden Handlungsträgerinnen gerade so viel anzudeuten, dass jeder Leser ihn für sich weiterdenken kann – folgerichtig, wenn er denn auch auf die kleinsten Nuancen der Geschichte geachtet hat - ,ohne sich in wilde Spekulationen ergehen zu müssen. Auch hier hat die Autorin genau das rechte Maß gefunden!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2020

Eine wunderschöne und emotionale Geschichte

0

INHALT:
40 ziger Jahre in Köln: Deutschland befindet sich im Krieg. Die junge Nellie kann das manchmal sogar verdrängen, denn gerade hat sie eine Stelle bei 4711 angetreten und erkennt, dasssie ein untrügliches ...

INHALT:
40 ziger Jahre in Köln: Deutschland befindet sich im Krieg. Die junge Nellie kann das manchmal sogar verdrängen, denn gerade hat sie eine Stelle bei 4711 angetreten und erkennt, dasssie ein untrügliches Gespür für Düfte hat. Doch ihre aussichtslose Liebe zu einem Mann beschäftigt sie viel mehr, denn diese Liebe darf nicht sein.
Köln in der Gegewart: Liv eröffnet einen kleinen Laden in Ehrenfeld. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat. Sie und ihr kleiner Sohn wollen einen Neuanfang wagen. Dort begegnet ihr eine alte Frau, die sie wüst beschimpft und bei ihrem Anblick völlig erschüttert ist. Was verbindet diese Frau mit Liv?
MEINE MEINUNG:
Wieder ein Buch von Teresa Simon, welches auf zwei Zeitebeben spielt und wieder ein Buch, welches mich fesseln konnte und welches ich liebe. Kaum angefangen zu lesen, hat mich die Geschichte aufgenommen und mich nicht mehr losgelassen. Die Autorin schafft es immer wieder , mich zu entführen und mich die Zeit vergessen zu lassen. Der Schreibstil liest sich einfach perfekt. Sie baut immer wieder die Kölsche Mundart ein, was das Buch sehr auflockert, aber nie zuviel ist. Die Schicksale der Protagonisten wirken sehr authentisch und gehen ans Herz und vom ersten Satz schon fühlt man mit ihnen und kann nicht erwarten, zu erfahren, was ihnen widerfahren ist. Und diese Schicksale sind sehr emotional. Im Vergangenheitsstrang natürlich noch viel mehr, als in der Gegewart, wobei ich beide Stränge gleichermassen interessant fand. Am Ende schafft sie es immer wunderbar, Brücken zu bauen, alles aufzuklären und alles perfekt miteinander zu verknüpfen. Es entsteht eine sehr runde und hochemotionle Geschichte, die bei mir immer noch sehr lange nachwirkt.
FAZIT:
Wunderschön, interessant und fesselnd und sehr bewegend. Teresa Simon ist immer lesenswert und hat 🌟🌟🌟🌟🌟 Sterne verdient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2020

Gelungene Verknüpfung zweier Erzählebenen, bei denen Düfte eine Rolle spielen

0

Die 23-jährige Kölnerin Nelly Voss ist „Die Lilienbraut“ für den von ihr geliebten Mann, denn nach dessen Meinung bringt sie einen Raum zum Leuchten sowie die entsprechenden Blumen. Ihr Problem im gleichnamigen ...

Die 23-jährige Kölnerin Nelly Voss ist „Die Lilienbraut“ für den von ihr geliebten Mann, denn nach dessen Meinung bringt sie einen Raum zum Leuchten sowie die entsprechenden Blumen. Ihr Problem im gleichnamigen Roman von Teresa Simon, der in der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielt, ist die Aussichtslosigkeit, die ihre Liebe begleitet, denn es darf nicht sein, dass sie mit ihrem Geliebten zusammenlebt und ihre Liebe darf nicht öffentlich bekannt werden.

Das Cover ist entsprechend der Geschichte romantisch gestaltet, aber Nelly lebt nicht, wie die Aufmachung vermuten lässt, in herrschaftlichen Verhältnissen, sondern ihre Mutter ist Kneipenwirtin, ihr Vater längst verstorben. Sie selbst arbeitet im Büro der Parfümerie-Fabrik Mülhens. Aber auf der Handelsschule hat sie Greta Farina kennengelernt, die Tochter des berühmten Unternehmers, der das Eau de Cologne erfunden hat. Gegenseitig geben die beiden sich Halt in den schweren Zeiten des Zweiten Weltkriegs.

Auf einer zweiten Zeitebene erzählt Teresa Simon die Geschichte der jungen Biologin Liv van Geeren, die in der Gegenwart spielt. Liv hat einen kleinen Sohn und ist frisch getrennt. Eine Erbschaft führt sie aus Maastricht nach Köln, wo sie in Ehrenfeld ein Geschäft für Düfte eröffnet. Durch Zufall trifft sie eine ältere Frau von der sie als „Nellie“ angesprochen und beschimpft wird. Hier ergab sich für mich schon ein Bezug zu der Geschichte der Nellie Voss. Doch bevor ich erfuhr, wie beide Erzählebenen ineinandergreifen musste ich noch viele Seiten lesen.

Eigenständig laufen beide Geschichten nebeneinander her und konnten mich auf ihre je eigene Art begeistern. Sie sind nicht nur über die besondere Nase ihrer jeweiligen Protagonistin für Düfte verbunden. Die Autorin fasst in ihre Erzählungen historische Fakten ein und umkleidet sie gekonnt mit Fiktion, die sich so liest, als ob die Ereignisse tatsächlich geschehen wären. Sie lässt Nellie in weiten Teilen die Begebenheiten in Tagebuchform erzählen und ich konnte mich auf diese Weise die tiefen Gefühle ihrer Protagonistin zu ihrem Liebsten nachvollziehen.

Es ist aufwühlend, vom Leben der Bevölkerung und den gegebenen Umständen im kriegszerstörten Köln zu lesen. In einem Nachwort greift die Autorin bestimmte Begriffe auf und erklärt sie im historischen Kontext. Zur weiteren Einbettung in das Kölner Umfeld gehört auch das zeitweilige Kölsche Platt bei Gesprächen beispielsweise in der Kneipe und der Verzehr typischer Speisen und Getränke. Eine treffende Auswahl dazu, die mir, als im Rheinland geborene, bekannt und empfehlenswert sind, findet sich im Anhang in Form von Rezepten zum Zubereiten wieder

Sowohl Nellie wie auch Sophie sind junge Frauen mit starkem Charakter, die ihre Ideale verfolgen, auch wenn sie gegen allgemein übliche Konventionen handeln und damit rechnen müssen, kritisiert zu werden. Auf beiden Erzählebenen hat Teresa Simon einige überraschende Wendungen eingefügt, die dem Roman eine hintergründige Spannung verleihen.

Die ansprechenden Geschichten, unterstützt durch den ständigen Perspektivenwechsel, sorgen für ein schnelles Lesen um zu erfahren, wie beide Erzählstränge zusammenfließen und verbunden sind. Der Roman „Die Lilienbraut“ von Teresa Simon hat mich bestens unterhalten und daher empfehle ich ihn gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2020

Ein großartiger Roman

0

Gegenwart: Liv eröffnet in Köln-Ehrenfeld einen kleinen Laden für seifen und Düfte. Als sie eines Tages auf der Straße einer alten Dame begegnet, beschimpft diese sie. Sie hat sie scheinbar verwechselt. ...

Gegenwart: Liv eröffnet in Köln-Ehrenfeld einen kleinen Laden für seifen und Düfte. Als sie eines Tages auf der Straße einer alten Dame begegnet, beschimpft diese sie. Sie hat sie scheinbar verwechselt. Oder was verbindet sie mit Liv?
Vierzigerjahre: Die junge Nellie Voss hat eine Stelle bei 4711 angetreten und es stellt sich heraus, dass sie ein hervorragendes Gespür für Düfte hat. Der Krieg zerrt an ihren Nerven und ihre Gedanken sind immer bei einem Mann, den sie liebt, aber nicht haben darf.

Ich habe bereits mehrere Bücher dieser Autorin gelesen, die mich alle absolut begeistert haben. Dementsprechend gespannt war ich auf dieses neueste Werk.
Ich habe sehr gut in die Geschichte hineingefunden. Der Schreibstil ließ sich sehr angenehm lesen und konnte mich von der ersten Seite an fesselnd. Die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft, so dass ich alles sehr gut vor Augen hatte und miterleben konnte. 
Die Charaktere wurden hervorragend gezeichnet. Sie wirkten lebendig und echt und ich konnte ganz in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und sie verstehen. Dadurch habe ich alles richtig miterlebt.
Der Aufbau war super. Die Erzählungen wechselten zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, wobei durch entsprechende Überschriften stets klar definiert wurde, wann das nachfolgende Kapitel spielte. Ich fand beide Stränge gleichermaßen interessant und faszinierend. In beiden spielen Düfte eine große Rolle und ich habe die Einblicke sehr genossen. Das Thema Zweiter Weltkrieg floss sehr authentisch in die Geschichte ein und man merkt, wie hervorragend die Autorin recherchiert hat und ihr Wissen nutzt. Die beiden Erzählstränge wurden toll miteinander verbunden und am Ende blieben keine offenen Fragen.

Ein großartiger und bewegender Roman, den ich absolut empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.06.2020

Absolut empfehlenswert!

0

Liv hat gerade eine Trennung hinter sich. Da kommt ihr das Erbe ihrer Tante Wimmi gerade recht. Allerdings ist das mit besonderen Bedingungen verknüpft, aber es ist auch eine Chance für Liv. Sie hat einen ...

Liv hat gerade eine Trennung hinter sich. Da kommt ihr das Erbe ihrer Tante Wimmi gerade recht. Allerdings ist das mit besonderen Bedingungen verknüpft, aber es ist auch eine Chance für Liv. Sie hat einen besonderen Geruchssinn und erfüllt sich einen Traum, indem sie in Ehrenfeld einen kleinen Laden „Göttliches Düftchen“ eröffnet. Sie hat sich noch nicht einmal eing4elbt, als sie auf der Straße von einer alten Frau beschimpft wird, die sie offensichtlich für jemand anders hält. Was hat Liv mit dieser Frau zu tun?
In einem weiteren Handlungsstrang begleiten wir Nellie, die schwere Zeiten in Köln im Zweiten Weltkrieg mitmacht. Nellie arbeitet im Büro bei 4711 und hat ein untrügliches Gespür für Düfte, was sie in die Giftküche von Chefparfümeur Luuk van Geeren bringt. Ihr jüngerer Bruder Martin bereitet Nellie Sorgen und sie selbst ist verliebt ihn einen Mann, den sie nicht haben darf.
Dies war mein erstes Buch der Autorin Teresa Simon, aber sicherlich nicht mein letztes. Diese Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Obwohl beide Handlungsstränge wirklich ansprechend sind, hat mich Nellies Geschichte doch mehr berührt. Interessant fand ich auch, dass die Edelweißpiraten thematisiert wurden, auf die ich vor vielen Jahren durch einen Song der Bläck Fööss aufmerksam wurde. Obwohl sie Widerstand gegen das Naziregime leisteten, sind sie gar nicht so bekannt. Gut gefallen hat mir, dass ich auch einiges über Düfte und Duftkompositionen erfahren habe. Die Örtlichkeiten wurden auch schön beschrieben. Ich kenne Köln ganz gut und konnte mich daher gut orientieren.
Es sind die Frauen, die in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen und die stark genug sind, mit Schwierigkeiten fertig zu werden. Liv wurde verlassen und muss nun ihr Leben mit dem kleinen Thijs meistern. Kaum hat sie ihren Laden eröffnet, gibt es auch schon Probleme. Zum Glück findet sie schnell Freunde, die sie unterstützen. Aber auch Nellie hat es nicht leicht, denn neben ihrem Job unterstützt sie auch noch ihre Mutter in der Kneipe und sorgt sich um ihren Bruder Martin. Aber sie hat auch ein Herz für andere. Und dann gibt es da noch die Liebe, die nicht sein darf. Dann gibt es da auch noch Nellies Freundin Greta, deren Schicksal ziemlich erschütternd ist. Aber auch all die anderen Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
Es ist eine spannende und sehr berührende Geschichte mit interessanten Charakteren, die sehr lesenswert ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere