Ein poetisches Meisterwerk!
Never DoubtBisher habe ich nicht wirklich viel von Emma Scott gelesen. Die Bücher, die ich von ihr aber gelesen habe, haben mir immer gut gefallen. "Never Doubt" hat mich vor allem wegen seines Klappentextes extrem ...
Bisher habe ich nicht wirklich viel von Emma Scott gelesen. Die Bücher, die ich von ihr aber gelesen habe, haben mir immer gut gefallen. "Never Doubt" hat mich vor allem wegen seines Klappentextes extrem angesprochen. Ich war unglaublich neugierig, ob das Buch das halten kann, was der Klappentext verspricht.
Das Cover ist einfach nur wow! Die Blautöne und die Lichteffekte harmonieren wunderbar miteinander und machen das Cover zu einem echten Eyecatcher.
Um was geht es? Vor einem Jahr musste Willow einen Alptraum durchleben: Sie wurde vergewaltigt. Doch dieses Ereignis behält sie für sich. Sie vertraut sich niemandem an. Als ihre Eltern umziehen, da ihr Vater in eine andere Stadt versetzt wird, sieht sie dies als Chance für einen Neuanfang. Doch die Bilder aus ihrer Vergangenheit holen sie immer wieder ein. Der einzige Lichtblick in ihrem Leben ist das Theaterspielen. In ihrer neuen Heimat hat sie die begehrte Rolle der Ophelia bekommen. Auch Isaac, der Bad Boy der Stadt, lebt für das Theaterspiel. Bei den Proben kommen sich die beiden immer näher, obwohl ihre beiden Schicksale eine gemeinsame Zukunft unmöglich machen würden ...
Von der ersten Seite an hat mich das Schicksal der 17-jährigen Willow sehr berührt. Seitdem ihr Leben aus den Fugen geraten ist, ist sie nur noch ein Schatten ihrer selbst. Geplagt von Alpträumen und schlimmen Flashbacks, fühlt Willow sich verloren und sieht für sich selbst keine glückliche Zukunft. Es war so schön zu lesen, wie sie sich durch neue Freunde, die sie findet, Stück für Stück zurück ins Leben kämpft.
Eine besonders wichtige Person für Willows sukzessiven Wandel ist Isaac, der berühmtberüchtigte Bad Boy der Kleinstadt. Um ihn ranken sich zahlreiche Gerüchte, eins schlimmer als das andere. Mit Absicht hält er die Leute auf Abstand, weshalb er auch nur wenig redet. Allein deshalb hat er schon die Rolle des (attraktiven) Außenseiters. Er verfolgt im Leben ein großes Ziel: Er möchte seine Heimat verlassen und irgendwo den großen Durchbruch als Schauspieler feiern.
Willow und Isaac verbindet von der ersten Begegnung an eine unfassbare Chemie. Doch so sehr es zwischen den beiden auch zu knistern scheint, sind beide gebeutelt von ihrem eigenen Schicksal. Mir hat es so, so gut gefallen, wie sich die beiden ganz langsam annähern. Wie sie nach und und nach ihre Mauern fallen lassen und sich dem anderen völlig öffnen und anvertrauen. Die Liebesgeschichte zwischen Willow und Isaac hat mich gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen, weil ein Happy End absolut nicht garantiert war. Ganz großes Kino!
Emma Scotts Schreibstil ist nicht nur wahnsinnig gut, sondern auch sehr poetisch! Dadurch wird jede Geschichte von ihr zu etwas ganz besonderem, was auch hier der Fall war. Phasenweise hat man das Gefühl, Poesie zu lesen. Außerdem strotzt die Geschichte nur so vor Emotionen und Gefühlen. Aber etwas anderes hätte ich von Emma Scott auch gar nicht erwartet. ;)
Die Autorin spricht in diesem Buch einige sehr wichtige Themen an und zeigt dadurch schlimme Missstände auf. Trotz dieser Themen, die der Geschichte eine gewisse Schwere verleihen, fliegt man geradezu durch die Seiten.
Ein poetisches Meisterwerk: "Never Doubt" von Emma Scott ist so gefühlvoll und wunderbar, dass es zu einem absoluten Jahreshighlight geworden ist!