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Veröffentlicht am 06.07.2020

Ein neues Ermittlerduo im Einsatz

Mind Games
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Herzlichen Glückwunsch zum ersten Geburtstag – Dein Geschenk: dieses Spiel! Traust du dich zu spielen? Mit diesen Worten erhalten unterschiedliche Personen eine Karte und werden dadurch aufgefordert, ein ...

Herzlichen Glückwunsch zum ersten Geburtstag – Dein Geschenk: dieses Spiel! Traust du dich zu spielen? Mit diesen Worten erhalten unterschiedliche Personen eine Karte und werden dadurch aufgefordert, ein Spiel zu spielen. Die, die sich auf das Spiel einlassen, verschwinden ab diesem Zeitpunkt spurlos. Die Tochter einer der spurlos Verschwundenen engagiert Dr. Augusta Bloom und den ehemaligen MI6 Agenten Marcus Jameson, diesem Spiel nachzugehen. Dabei stossen die beiden Privatermittler auf ein dunkles Geheimnis, das jeder Spieler in sich trägt. Doch wer steckt hinter der Herausforderung?
Meine Meinung
Die knallige Schrift auf dem dunklen Cover weckte meine Aufmerksamkeit und der Klappentext versprach ein spannendes Psychospielchen.
Auch der Einstieg gelingt noch mühelos und es wird gleich sehr spannend. Allerdings flaute diese Spannung dann auch erstmal für eine ganze Weile wieder ab. Zwar schreibt Autorin Leona Deakin sehr flüssig und leicht verständlich, doch so richtig gefesselt wurde ich nicht. Ich hatte mir bei dem Klappentext erhofft, mehr über die psychopatischen Spielchen der Teilnehmer zu erfahren, diese blieben aber hier eher Nebensache. Auch der eigentliche Hintergrund der Handlung ist mir zum Ende hin nicht hundertprozentig klar. Aber da kann natürlich auch in nachfolgenden Bände mehr zu geschehen.
Das Hauptaugenmerk liegt hier mehr auf der Ermittlungsarbeit und ein wenig auf die Geschichte der beiden Ermittler. Insgesamt ein durchaus solider Aufbau, bei dem mir noch so ein wenig die Überraschungsmomente fehlten. Auch den Plottwist zum Ende hatte ich schon recht früh vorausgesehen, so dass ich auch da nicht richtig überrascht werden konnte.
Das Buch besteht aus sehr kurzen Kapiteln, die immer wieder die Perspektive wechseln, wodurch der Lesefluss aufrecht erhalten blieb. Als Leser bekommt man dadurch einen recht guten Überblick über die Ereignisse.
Was ich wirklich gelungen fand, ist die Zeichnung der Charaktere. Gerade ein vierzehnjähriges Mädchen, welches bei Dr. Augusta Bloom in Behandlung ist, machte mich unglaublich neugierig. Auch sonst beweist Leona Deakin ein gutes Gespür für interessante Charakterdarstellungen und man spürt hier durchaus das Fachwissen einer Psychologin. Dr. Augusta Bloom bleibt auf ihre Art geheimnisvoll, auch wenn sie mir sehr sympathisch ist. Trotzdem glaube ich, dass wir gerade bei dieser Protagonistin noch Überraschungen in Folgebänden erwarten dürfen. Marcus Jameson als ehemaliger MI6 Agent war hier ein wenig blauäugig, aber mir mindestens genauso sympathisch wie Augusta Bloom. Insgesamt ein überaus interessantes Ermittlerduo, von dem ich mir auf jeden Fall noch einiges erhoffe.
Mein Fazit
Insgesamt ist der erste Band der neuen Reihe rund um die Ermittler Bloom und Jameson sehr solide gehalten, konnte mich aber leider noch nicht so richtig überraschen. Gerade was den Psychoanteil dieses Buches angeht, hätte ich mir deutlich mehr erhofft. Trotzdem liest sich die Geschichte leicht und flüssig und insgesamt bin ich schon neugierig, wie sich die Ermittler weiterentwickeln werden.

Veröffentlicht am 29.06.2020

Nicht ganz überzeugt

Deprepa
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In einer Welt, in der nach aussen hin jeder perfekt sein muss, werden Menschen mit psychischen Störungen in ein Sanatorium eingeliefert. Sie sind Deprepa. Als es eines Tages an Karas Haustür läutet, ahnt ...

In einer Welt, in der nach aussen hin jeder perfekt sein muss, werden Menschen mit psychischen Störungen in ein Sanatorium eingeliefert. Sie sind Deprepa. Als es eines Tages an Karas Haustür läutet, ahnt sie bereits, dass man sie als Deprepa entlarvt hat. Sie wird in das Sanatorium gebracht und dieses ist noch schlimmer, als sie je gedacht hätte, denn die Menschen dort werden in jeder Hinsicht schickaniert und gequält. Kara lernt den Wächter Maze kennen, den sie eigentlich schon allein wegen seines Jobs besser meiden sollte. Doch in Maze steckt viel mehr, als es scheint.
Meine Meinung

Das Cover ist absolut großartig und weckt nicht nur sofort Neugierde, sondern passt auch perfekt zum Inhalt.
Dank eines sehr leichten und flüssig zu lesenden Schreibstils gelang mir hier auch der Einstieg mühelos. Aus der Sicht der Protagonistin Kara in der Ich-Perspektive erlebt der Leser hier hautnah mit, was ihr als Deprepa widerfährt und taucht tief in ihre Gedankenwelt. Dadurch allerdings wird auch das Tempo der Handlung für meinen Geschmack zu sehr ausgebremst. Es gab zwar immer wieder Momente, in denen es spannender wurde, doch immer wieder versinkt man mit Kara in Beobachtungen und seziert diese in langen Gedankengängen. Ich hätte hier gerne mehr über die Beweggründe der Wächter erfahren und auch mehr darüber, warum dies alles so geschieht. Die gesamten Hintergründe werden zwar angesprochen, kamen für mich hier allerdings zu kurz.
Die Idee hinter der Geschichte finde ich absolut grandios. Wie so oft in dystopischen Romanen ist auch diese Situation, in der man psychisch kranke Menschen für ihre “anders wirkenden” Gedanken verurteilt und hier sogar bestraft, leider vorstellbar. Wie oft werden Menschen von anderen wegen ihrer Andersartigkeit ausgegrenzt? Diese zeichnet die Autorin hart und schonungslos und die zu Beginn des Buches stehende Triggerwarnung ist hier absolut berechtigt.
Kara, die Protagonistin, kämpft mit Depressionen und ritzt sich, zumindest ist das die Erklärung, warum sie in dem Sanatorium für Deprepa landet. Ich persönlich bin nicht von Depressionen betroffen, kenne aber jemanden, der immer wieder dagegen ankämpft. Wenn ich hier beginne, zu vergleichen, fällt es mir schwer, der Protagonistin die Krankheit abzukaufen. Sie handelt und agiert hier eher als eine starke Persönlichkeit, die meistens weiß, was sie will. Doch ob das wirklich eine Person mit Depressionen spiegelt, fällt mir schwer zu glauben. Vielleicht liege ich damit völlig falsch, bin aber leider auch nicht überzeugt worden. Ich konnte mich leider zu wenig in Kara und ihre Gedanken hineinversetzen, was ich aber absolut benötigt hätte, um mit ihr mitfühlen zu können.
Neben Kara gibt es noch weitere Charaktere, vor allem natürlich Maze, die mit in die Handlung eingreifen. Auch diese werden durch Kara beschrieben und ich blieb auch bei ihnen auf einen gewissen Abstand.
Mein Fazit

Eine wirklich richtig spannende Grundidee, die mir sehr gut gefallen hat und ich war mehr als neugierig auf die Umsetzung. Mir fehlte es hier noch an Tempo und Handlung und mir fiel es einfach zu schwer, mich in die Protagonistin heinversetzen zu können und um mit ihr mitzufiebern. Auch auf die Hintergründe, warum dies alles geschieht, wurde mir zu wenig eingegangen. Letzten Endes war es nicht das, was ich erwartet hätte.

Veröffentlicht am 22.05.2020

Sehr bildhaft, mit ruhigem Tempo

Die Silbermeer-Saga (Band 1) - Der König der Krähen
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In dem kleinen Fischerdorf Colm geschieht es seit vielen Jahren immer wieder, dass in der Zeit der Kaltwochen Kinder verschwinden und nie wieder zurückkehren. Auch die beiden Findelkinder Edda und Tobin, ...

In dem kleinen Fischerdorf Colm geschieht es seit vielen Jahren immer wieder, dass in der Zeit der Kaltwochen Kinder verschwinden und nie wieder zurückkehren. Auch die beiden Findelkinder Edda und Tobin, die einst von einem Fischer des Dorfes aufgenommen worden sind, leben in diesem Ort. Doch wirklich dazu gehört, haben sie noch nie.
Wie jedes Jahr verschwindet auch dieses Jahr eines der Kinder des Ortes, aber dieses Mal ist etwas anders, denn auch Tobin verschwindet plötzlich. Bisher hat sich noch nie einer der Fischer getraut, hinaus aufs Meer zu fahren und die Kinder zu suchen, doch nun ist es Edda, die in der Trauer um ihren Bruder ein Herz fasst und auf die Reise geht und somit auf die Suche nach Tobin.
Meine Meinung

Also gleich vorweg: die Aufmachung dieses Buches ist einfach traumhaft und die Gestaltung hat mich sofort angesprochen.
Allerdings fiel mir der Einstieg in diese Fantasygeschichte nicht so leicht, denn die Autorin Katharina Hartwell hat einen sehr bildhaften, aber auch absolut ausschweifenden Schreibstil. An diesen musste ich mich schon gewöhnen, auch wenn es recht leicht fiel, dem Inhalt zu folgen, war es doch auch sehr detailreich.
Wie so oft bei Fantasyromanen braucht es eine Zeit, bis man sich an die Orte und die Charaktere gewöhnt hat und diese zuordnen kann. Auch die Welt der Silbermeer Saga ist komplexer als sie auf den ersten Blick erscheint. Alles in allem befinden wir uns hier in einer eher düsteren und kargen Welt, in der Mythen und Aberglaube viel Raum finden. Mit den ungewöhnlichen Fabel- und Fantasywesen und deren Darstellung konnte die Autorin mich begeistern, denn diese lebendig geschildert.
Durch den poetischen, aber auch ausschweifenden Schreibstil bleibt die Geschichte eher in einem ruhigen Tempo erzählt. Ich muss zugeben, dass ich mir hier einfach mehr Action, Abenteuer und Spannung erhofft hatte. Es geschieht zwar wirklich sehr viel in dieser Geschichte, doch bis es geschieht, dauert es und die Handlung war für mich einfach zu zäh. Daneben fehlten mir auch einfach wirkliche, greifbare Emotionen, die Atmosphäre ist einfach düster, aber ich blieb hier der Beobachter.
Protagonistin Edda machte es mir ebenfalls nicht allzu leicht, mich mit ihr anzufreunden, geschweige denn, mich in sie hineinzuversetzen. Zumindest auf den ersten 200 Seiten blieb sie mir noch sehr fern und ein wenig geheimnisvoll. Doch spätestens als sie beginnt, nach ihrem Bruder zu suchen, kam ich ihr immer näher und die Suche nach ihrem wahren Herkunft machte neugierig. Hier konnte ich dann doch mehr mit ihr mitfühlen und auch eher mit ihr mitzittern.
Auch Brand, ein Fremder, der in Colm strandet, sorgte hier eher für Geheimnisse, denn seine wahren Beweggründe bleiben noch im Hintergrund.
Gerade die Bewohner Colms waren mit ihrer finsteren Art und dem langweiligen, immer gleich gestalteten Alltag keine allzu sympathischen Gesellen. Gerade durch diese konnte ich Eddas Wunsch, Colm zu entfliehen, absolut nachempfinden.
Mein Fazit

Wer poetische Schreibstile und ausschweifende, aber auch bildhafte Beschreibungen mag, wird hier seine Freude an der Geschichte haben. Für mich wurde dadurch die Handlung zu sehr ausgebremst und dadurch blieben auch die starken Emotionen eher fern. Die düstere Atmosphäre, die mythischen Gestalten und die Fantasy konnte mich zwar dazu bringen, am Ball zu bleiben, doch mir fehlte hier eindeutig das Tempo.

Veröffentlicht am 05.05.2020

Mit Luft nach oben

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Die junge Erin besucht das Ivy College und hütet dabei seit über zwei Jahren ein Geheimnis, denn Erin ist eine Göttin. Genau genommen ist sie die Rachegöttin und steht in Hades Diensten. Mit ihrem Kuss ...

Die junge Erin besucht das Ivy College und hütet dabei seit über zwei Jahren ein Geheimnis, denn Erin ist eine Göttin. Genau genommen ist sie die Rachegöttin und steht in Hades Diensten. Mit ihrem Kuss raubt sie den Männern die Seelen, doch Erin wählt die Männer die sie küsst mit Bedacht und nimmt nur diese, die ihre Freundinnen und Frauen zuvor nicht gut behandelt haben. Doch dann lernt Erin zufällig Arden kennen und Arden ist so anders als die Männer, die Erin sonst küsst. Während er Gefühle in ihr weckt, ist Erin eins klar: niemals darf sie Arden küssen, sonst würde auch er das Schicksal der anderen erleiden.
Meine Meinung
Wieder einmal hat der Ravensburger Verlag ein Händchen für die Covergestaltung erwiesen, denn wie so oft ist auch Cursed Kiss ein absoluter Hingucker, der Aufmerksamkeit erweckt. Da ich auch die Geschichte rund um die griechische Mythologie immer sehr interessant finde, war mir sofort klar, dass ich Cursed Kiss lesen muss.
Der Einstieg fiel mir leicht, denn Autorin Alana Falk schreibt flüssig und jugendlich und schafft es dadurch, dass man sich schnell mit der Geschichte wohlfühlt. Auch die jugendliche Zielgruppe wird hier absolut angesprochen.
Nachdem mir der Einstieg dann noch gut gefallen hat, wird die Geschichte dann ein wenig zäh. Man erhält nur nach und nach Informationen darüber, wie es dazu kam, dass Erin zur Rachegöttin wurde und vieles bleibt dadurch zwar geheimnisvoll, aber auch nicht unbedingt schlüssig. Auch das ständige hin und her mit ihrem Wunsch Arden näher zu kommen und es doch nicht zu können, wurde für mich zu langatmig und leider zu oft wiederholt. Ich konnte zwar den Konflikt gut verstehen, in dem sich Erin befindet, doch mir wurde das einfach zu viel und dadurch entstanden dann auch im Mittelteil Längen.
Das Setting an einem Südstaatencollege ist hier gut gewählt und vorstellbar beschrieben.
Erzählt wird das ganze aus den Perspektiven von Erin und Arden und dadurch lernt man die beiden Protagonisten mit all ihren Gefühlen und Gedanken intensiv kennen.
Erin ist mir eigentlich auf den ersten Blick sehr sympathisch und ich konnte mich in sie hineinversetzen und dadurch ihre Handlungen verstehen und nachempfinden. Ja, ich konnte sogar ihren Konflikt rund um Arden nachvollziehen, auch wenn ich mir hier durchaus gewünscht hätte, dass das Thema etwas weniger Raum eingenommen hätte.
Arden ist ein rundum netter Kerl, der gut aussieht und ja, irgendwie ein bisschen langweilig ist. Zugegeben, ich bin kein Fan von den Bad Boys, die in New Adult so oft auftauchen, aber ein bisschen mehr Farbe hätte ich mir für Arden doch gewünscht.
Neben den Protagonisten lernen wir noch einige Nebencharaktere kennen. Diese sorgen zum einen für das übliche Collegefeeling und natürlich auch für die ein oder andere Abwechslung.
Mein Fazit
Alles in allem war der erste Band der Gods of Ivy Hall Dilogie eine nette Geschichte, die mich aber leider über weite Strecken im Mittelteil, vor allem durch die ständigen Wiederholungen, nicht richtig erreicht hat. Der Einstieg und auch das Ende mit einer überraschenden Wendung haben mir gut gefallen und auch Protagonistin Erin war mir schnell sympathisch. Letzten Endes war es für mich gute Unterhaltung für zwischendurch.

Veröffentlicht am 26.04.2020

Gerade die erste Hälfte mit Längen

VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis
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Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern möchten Kirsty und ihr Mann Adrian die Vergangenheit hinter sich lassen. Gemeinsam mit Claires Mutter eröffnen sie eine kleine Pension in Wales. Doch schon kurz vor ...

Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern möchten Kirsty und ihr Mann Adrian die Vergangenheit hinter sich lassen. Gemeinsam mit Claires Mutter eröffnen sie eine kleine Pension in Wales. Doch schon kurz vor der Eröffnung passiert etwas, mit dem Kirsty nie gerechnet hätte, ausgerechnet ihre Cousine Selena steht vor der Tür. Einst waren die beiden unzertrennlich, doch etwas aus ihrer Vergangenheit hat sie entzweit. Selena bittet sie jedoch um Hilfe und zieht mit ihrer kleinen Tochter ein. Kurz darauf beginnen merkwüdige Ereignisse im Haus und Kirsty hat den Verdacht, dass Selena etwas damit zu tun hat.
Meine Meinung
Ich mag Thriller, bei denen es um ein Geheimnis aus der Vergangenheit geht und der Klappentext klang genau danach.
Dank eines sehr einfachen und flüssigen Schreibstils der Autorin Claire Douglas, fiel es mir auch sehr leicht, in die Geschichte zu finden.
Diese ist aufgebaut in zwei Teilen, wobei sich gerade der erste Teil für meinen Geschmack viel zu sehr in die Länge zog. Hier passiert einfach viel zu wenig und auch wenn es dank des guten Schreibstils nicht allzu schwer fällt, weiterzulesen, war es hier für mich kein Thriller. Man erfährt etwas über Kirstys bisheriges Leben und auch über ihre Beziehungen zu den einzelnen Familienmitgliedern, unter anderem auch Selena. Allerdings war das auch tatsächlich mehr eine Familiengeschichte. So nahm das Tempo hier nur sehr sehr langsam Fahrt auf und erst nach einem Todesfall, mit dem der erste Teil des Buches abschließt, wird es spannender. Allerdings ist es mehr ein Verwirrspiel, ein wenig in Richtung Psychothriller einzuordnen und insgesamt gibt es zwar immer wieder Wendungen, doch diese sind teilweise zu vorhersehbar.
Die Atmosphäre in dem alten Haus fand ich gut gelungen. Man hatte durchaus das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Doch auch da hätte man noch etwas mehr herausholen können.
Protagonistin Kirsty ist hier die Ich-Erzählerin der Geschicht, so dass man in erster Linie nur ihre Empfindungen und Gedanken mitverfolgt. Dadurch bekommt man allerdings auch einen intensiven Eindruck über sie als Charakter. Sie ist mir recht sympathisch, auch wenn sie mir manchmal zu überbehütend war, was ihre Familie betrifft. Trotzdem konnte ich mich gut in sie und ihre Lage versetzen und auch mitfühlen, was so in ihr vorging.
Im Gegensatz dazu steht Selena, die man einfach nicht durchschauen kann und deren Probleme sehr tief- und weitreichend sind. Auch die weiteren Nebencharaktere sind ausreichend dargestellt, so dass man sich ein gutes Bild von den einzelnen Personen machen kann. Jeder einzelne scheint hier etwas zu verbergen zu haben und genau wie Kirsty wurde ich so manches Mal misstrauisch.
Mein Fazit
Hätte die Geschichte auch im ersten Abschnitt mehr Spannung geboten, hätte mir das Buch, das ich in Richtung Spannungsroman einordnen würde, wesentlich besser gefallen. Der Schreibstil hat mir gefallen und auch die Darstellung der Charaktere ist gut umgesetzt. Für mich allerdings benötigt ein Thriller einfach mehr Tempo, gerade zu Beginn muss mich die Story fesseln können und das hat hier einfach zu lange gedauert. Wer Geschichten in Richtung Spannungsroman und Familiengeheimnisse mag, wird hier gute Unterhaltung finden und auch Leser, die es lieber unblutig mögen, werden hier richtig sein.