Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt
Celestial City - Akademie der EngelDas Cover
Der wunderschöne weiß-violette Hintergrund mit dem starken Kontrast zu den schwarzen Engelsflügeln ist wunderschön und atemberaubend. Celestial City 1 besitzt ein Cover, welches mich seit langem ...
Das Cover
Der wunderschöne weiß-violette Hintergrund mit dem starken Kontrast zu den schwarzen Engelsflügeln ist wunderschön und atemberaubend. Celestial City 1 besitzt ein Cover, welches mich seit langem wirklich begeistert. Nicht nur ist es ein unglaublicher Blickfang, sondern es passt perfekt zur Hauptprotagonistin und ihrem Gefühlsleben. Diese zu Boden gerichtete Haltung strotzt nur so von Selbstzweifel und auch Selbsthass.
Der Schreibstil
Leia Stone hat zu Beginn der Handlung wirklich einen überzeugenden Schreibstil. Die Gefühle kamen zwar nicht wirklich authentisch rüber, weil etwaige Gefühlsausbrüche wie aus dem Nichts auftauchten, aber die Handlung und die Umgebung wurden wunderschön und eindrücklich beschrieben. Ab der Hälfte jedoch war ich vom Schreibstil richtig enttäuscht, denn plötzlich wurde er richtig plump und brüchig. Die Aussagen mancher Charaktere passten überhaupt nicht mehr zu ihnen, wie auch ihrem Verhalten. Ihnen wurden charakterliche Merkmale gegeben, die sie gar nicht gezeigt haben. Teilweise konnte ich nur mehr den Kopf schütteln, weil ich nicht verstehen konnte, was ab der Hälfte mit dem Schreibstil der Autorin passiert ist.
Die Charaktere
Die Charaktere an sich hatten irre viel Potenzial und wurden interessant beschrieben, jedoch war ihr Verhalten überhaupt nicht konsistent und überzeugend.
Brielle war zu Beginn der Handlung eine total taffe und selbstbewusste Frau, die sich von nichts und niemanden unterkriegen lies. Plötzlich - aus mir unerklärlichen Gründen - verhielt sie sich, als sie an die Fallen Academy kam, wie eine Männer-ansabbernde, gezwungen großspurige 16-jährige, obwohl sie 18 Jahre alt ist! Ich war richtig baff von ihrem kindlichen, naiven Getue, welches überhaupt nicht zu einer angehenden Erwachsenen passt. Es war wirklich zum Haare raufen, weil die kompletten anfänglichen Charakterzüge verworfen bzw. komplett überzeichnet wurden.
Lincoln hatte genauso viel Potenzial wie Brielle, was leider überhaupt nicht genutzt wurde. Seine charakterliche Entwicklung war überhaupt nicht überzeugend, sondern lächerlich. Nichts hat hier Sinn gemacht und das hat mich wirklich enttäuscht.
Die Nebencharaktere waren wenigstens die einzigen, die einigermaßen konstant in ihrem charakterlichen Verhalten waren.
Die Handlung
Die Handlung und die Gegebenheiten vom Krieg, die Frage nach Gott und Versklavung der Menschen durch die Dämonen haben mir wiederum sehr gut gefallen und konnten mich überzeugen. Die Welt, die Leia Stone erschaffen hat, ist außergewöhnlich und interessant. Sie greift einige Themen auf, die wirklich zum Nachdenken anregen, umso ärgerlicher war dann für mich die Inkonsistenz der Charaktere.
Auch die Gegebenheiten an der Schule waren seltsam. Zuerst wurde Brielle vor dem extremen Mobbing an der Fallen Academy gewarnt und dann gibt es genau eine einzige(!) Person, die es auf sie abgesehen hat und auch nur, weil diese ebenfalls Lincoln als Schwarm hat. Keiner der Schüler hatte ein Problem mit ihren schwarzen Flügeln, was doch sehr verwirrend ist, denn immerhin ist das nicht normal in ihrer Welt, sondern kann gut und gerne als Bedrohung eingestuft werden. Irgendwie war das für mich extrem realitätsfern.
Das Fazit
Das Cover und das Potenzial der Handlung konnten mich einigermaßen überzeugen, deshalb gebe ich dem Buch drei Sterne, obwohl es wirklich hart an der Grenze zu zwei Sternen liegt. Ich werde mir den zweiten Band kaufen, weil ich hoffe, dass dieser um einiges besser sein wird als der erste Teil. Ich bin jedoch sehr enttäuscht, da das Buch meine Erwartungen wirklich nicht erfüllen konnte.
Das beste Zitat
„Ich war im Begriff, dem schuleigenen Oberarmleuchter hoffnungslos zu verfallen. Nur war er womöglich kein solcher Armleuchter. War er vielleicht nie gewesen.“ Buch Seite 194