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Veröffentlicht am 29.06.2020

Die Welt der Philosophie

Die Philosophin
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Nach dem Tod ihrer Mutter kommt die junge Sophie auf Umwegen nach Paris, wo sie als Kellnerin im Café "Procope" arbeitet, dem Treffpunkt vieler Künstler und Freidenker. Dort lernt sie den Philosophen Diderot ...

Nach dem Tod ihrer Mutter kommt die junge Sophie auf Umwegen nach Paris, wo sie als Kellnerin im Café "Procope" arbeitet, dem Treffpunkt vieler Künstler und Freidenker. Dort lernt sie den Philosophen Diderot kennen und verliebt sich in ihn. Hautnah erlebt sie mit, wie die Idee einer allumfassenden Enzyklopädie mit dem Wissen der Menschheit entwickelt wird. Es dauert sehr lange und viele Irrungen, bis sie erscheinen kann, denn durch Verrat und Intrigen verzögert sich die Erstellung immer wieder. Insbesondere die schon wankende Monarchie versucht das Erscheinen zu vereiteln. Auch die Kirche fühlt sich in dieser Zeit vor der französischen Revolution bedroht.

Die gut recherchierten historischen Fakten fließen passend in die fiktive Geschichte ein. Insbesondere der Part der Madame de Pompadour, Mätresse von Ludwig XVI. hat mir gut gefallen. Auch das Treffen auf die großen Denker der Geschichte wie Voltaire und Rousseau war sehr informativ und unterhaltsam. Die Geschichte der Emanzipation der Philosophie zeigt, dass Wissen und Freiheit große Errungenschaften sind.

Leider sind doch recht viele Passagen langatmig und sogar zeitweise zäh, es fehlt an Spannung und fesselnder Erzählung. Die Erklärung des Autors zum Ende des Buches zeigt die Entstehung der Idee für diesen Roman, was mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

In den schottischen Highlands

Die englische Lady und der Rebell
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Die junge Engländerin Prudence bricht in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf, um in den schottischen Highlands als Lehrerin zu arbeiten. Ihre Eltern sind nicht begeistert, doch sie möchte ihren ...

Die junge Engländerin Prudence bricht in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf, um in den schottischen Highlands als Lehrerin zu arbeiten. Ihre Eltern sind nicht begeistert, doch sie möchte ihren Onkel unterstützen. Auf dem Weg zu ihm erkrankt sie und die Reisegruppe lässt sie auf einem Bauernhof zurück, wo sie von der Bäuerin gepflegt wird. Wieder gesund, begleitet sie ein bärbeißiger Highlander zu ihrem Onkel. Ein mehrtägiger Ritt lässt sie mit den Highlands vertraut werden und ihren Begleiter immer besser kennenlernen. Nach vielen Abenteuern erreicht sie ihr Ziel.

Die Reise durch das Schottland des 18. Jahrhunderts wird sehr ansprechend und detailreich beschrieben. Ich konnte mich hineinversetzen und die Landschaften förmlich vor meinem inneren Auge sehen. Die Liebesgeschichte kommt nicht zu kitschig daher, das macht die Gesamtheit der Geschichte interessant. Und auch die Abenteuer sind abwechslungsreich. Die beiden Protagonisten überzeugen durch ihren starken Charakter. Der Schreibstil ist an die damalige Zeit angepasst und trotzdem gut zu lesen. Das Buch ist eine leichte Lektüre, die für Ablenkung sorgt.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Berliner Kunstszene in schwierigen Zeiten

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Alice kommt im frühen Erwachsenenalter ins Berlin der 1930er Jahre, um ihre Familie mütterlicherseits kennenzulernen. Die Ablehnung der Großmutter trifft sie sehr, aufgefangen wird sie von den Brüdern ...

Alice kommt im frühen Erwachsenenalter ins Berlin der 1930er Jahre, um ihre Familie mütterlicherseits kennenzulernen. Die Ablehnung der Großmutter trifft sie sehr, aufgefangen wird sie von den Brüdern und der Schwägerin ihrer Mutter. Langsam lebt sie sich in Berlin ein und macht sich mit der Stadt vertraut. So lernt sie John kennen und letztendlich lieben. Der Weg zu einem eigenen Leben und Anerkennung ist nicht einfach; sie hat Erfolg als Fotografin und wird Teilhaberin der Familiengalerie.

Bei den Charakteren bin ich etwas zwiegespalten. Zum einen ist da Alice, die Protagonistin. Sie zeigt Stärke, wird aber durch fehlende Tiefe als Figur nicht komplett entwickelt. Gut ausgearbeitet finde ich John, der Ecken und Kanten zeige darf. Der aufkommende Nationalsozialismus wird in der Figur des Erik realistisch dargestellt. Das schwierige politische Zeitgeschehen, die Wirren der Zeit, der Umbruch werden nachvollziehbar in die Geschichte integriert. Das Wissen der Autorin um die Kunstszene im Berlin der damaligen Zeit ist gekonnt in die fiktive Geschichte eingeflossen. Gut gefallen haben mir auch die detaillierten Beschreibungen der Stadt, man empfindet die Wege förmlich nach und sieht sie bildlich vor sich.

Der Roman bietet solide Unterhaltung, ist für mich kein typischer historischer Roman, er fällt eher in die Kategorie Frauenroman. Für die kommenden Teile ist reichlich Potential gegeben; ich wünsche mir etwas mehr Tiefgang, auch in den Charakteren, sowie einen höherer Spannungsbogen.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Nicht passend für jeden

Wohlfühlgewicht
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Schon der Titel des Buches hat mich angesprochen und nach dem Lesen der Probe war ich sicher, dass ich dieses Buch lesen wollte, um herauszufinden, ob die Methode von Dr. Awe für mich geeignet ist. Wer ...

Schon der Titel des Buches hat mich angesprochen und nach dem Lesen der Probe war ich sicher, dass ich dieses Buch lesen wollte, um herauszufinden, ob die Methode von Dr. Awe für mich geeignet ist. Wer möchte nicht wissen, wie es ist, intuitiv mit seinem Essen und Gewicht umzugehen. Diäten sind mir von jeher suspekt und ich habe mich nie intensiv damit befasst, sodass bei mir kein Diätzwang vorliegt. Ich weiß, wo meine Probleme beim Essen liegen, aber die Methode von Dr. Awe scheint mir für mich nicht der richtige Weg, die Lösung des Problems anzugehen.

Die einzelnen Punkte und Vorgehensweise sind gut beschrieben und auch für Laien, die die Ärztesprache nicht beherrschen, leicht verständlich. Ihr Ernährungskonzept kann, wie gegen Ende sehr deutlich erwähnt, auf ihrer Internetseite verinnerlicht werden. Auch wird ihr Programm sehr offen präsentiert, so dass ich das ganze Buch als Werbung für ihr nicht ganz günstiges Online-Programm verstehe.

In diesem Buch finden sich viele Denkanstöße, die es wert sind, sie mal genauer für sich anzuschauen. Alles ist sehr sachlich beschrieben sowie mit kleinen Zeichnungen, Graphiken, Tabellen und Übungen aufgelockert.

Ein gesundes Körperbild ist wichtig und man muss realisieren, dass Abnehmen bereits im Kopf beginnt, wobei es wichtig ist, sich mit positiver Einstellung zu motivieren. Letztendlich muss jeder Leser für sich herausfinden, ob er der Typ für mentales Training ist. Ebenso ist es sicherlich nicht für jeden alltagstauglich. Das Buch zeigt interessante Ansätze, die ich für mich reflektieren muss, um herausfinden, ob sie mich soweit inspirieren können, dass ich die Informationen auch umsetze.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Literatureinfluss zur Zeit des Kalten Krieges

Alles, was wir sind
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Die Geschichte rund um den Roman „Dr. Shiwago“ von dem russischen Schriftsteller Boris Pasternak und der Beziehung zu seiner Muse Olga spielt zur Zeit des Kalten Krieges. Parallel dazu wird dargestellt, ...

Die Geschichte rund um den Roman „Dr. Shiwago“ von dem russischen Schriftsteller Boris Pasternak und der Beziehung zu seiner Muse Olga spielt zur Zeit des Kalten Krieges. Parallel dazu wird dargestellt, wie der Westen, sprich die Vereinigten Staaten von Amerika, den Roman gegen die UdSSR nutzen, da er dort nicht veröffentlicht werden darf. Hinzu kommt die Geschichte von Stenotypistinnen in der „Agency“, die einen doch recht großen Teil des Romans einnimmt.

Das Cover gefällt mir sehr gut, sind hier doch zwei vertraute Personen zu sehen, die einen gemeinsamen Weg gehen. Es passt sehr gut zum Klappentext und lässt, genau wie dieser, eine tiefer gehende Geschichte um die Protagonisten und den Roman vermuten. Der Sprachstil passt gut zur Geschichte, insbesondere kommt er zum Ende hin gut zur Geltung, als das Lebensende von Boris Pasternak zeigt, wie schwierig das Leben für einen Regimekritiker und seine Unterstützer zu damaliger Zeit in der UdSSR war. Auch zu Beginn des Romans, wo die Bestrafung Olgas recht detailliert beschrieben wird und ihr Aufenthalt im Straflager so lebendig scheint, dass man sich vorkommt, als wäre man dabei gewesen, ist dies dem Erzählstil der Autorin zu verdanken.

Der westliche Part über die Praktiken des amerikanischen Geheimdienstes ist lebendig und nachvollziehbar, wenn es mir auch schwerfällt zu erkennen, was historisch belegt und was reine Fiktion ist. Alles in allem ist mir dieser Teil des Buches zu ausführlich und häufig vom eigentlichen Thema abweichend. Auch hier wird vieles nur angedeutet, als ob Belege fehlen würden und die Phantasie der Autorin nicht ausreicht oder sie dem Leser diesen Part überlassen möchte. Hier sind mehrere, unterschiedliche Erzählstränge zu finden; gerne hätte ich einen oder zwei Erzähltränge weniger gehabt und dafür die anderen mehr in die Tiefe gehend erzählt.

Insbesondere fehlen mir historisch belegte Fakten zur Liebesgeschichte zwischen Boris und Olga, vieles wird nur angedeutet und kommt bei mir so an, als ob bei der Recherche zu diesem Buch einige Lücken nicht gefüllt werden konnten und daher einfach weggelassen wurden. Oder die Details waren der Autorin nicht passend genug zu ihrer Fiktion. Ich finde es schade, dass das eigentliche Thema nur so kurz behandelt wurde. Allerdings hat mich dies dazu gebracht, Dr. Shiwago noch einmal auf meine Liste der Bücher zu setzen, die ich gerne noch einmal lesen möchte.

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