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Veröffentlicht am 29.06.2020

Ein nervenaufreibender Thriller mit einem wendungsreichen Ermittlungsmarathon

Die Frequenz des Todes
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Der forensische Phonetiker Mathias Hegel ist trotz entlastender Recherchen der True-Crime-Podcasterin Julia Ansorge noch immer nicht offiziell von dem Verdacht des Mordes an seiner Ehefrau befreit. Doch ...

Der forensische Phonetiker Mathias Hegel ist trotz entlastender Recherchen der True-Crime-Podcasterin Julia Ansorge noch immer nicht offiziell von dem Verdacht des Mordes an seiner Ehefrau befreit. Doch seine Tage in der Haftanstalt Moabit sind gezählt. Denn ein neuer Auftrag wartet auf ihn, den er it einer Fußfessel am Bein von zu Hause aus lösen kann. Nur die Möglichkeit, Außenrecherchen anzustellen hat er nicht. Deshalb bittet er Julia Ansorge, ihm hilfreich zur Seite zu stehen. Die Podcasterin jedoch lehnt sein Anliegen rigoros ab, da sie mit Hegel und seinen dubiosen Methoden nichts mehr zu tun haben will. Allerdings nur solange, bis sie von dem verschwundenen Baby erfährt und ihr Hegel neue Informationen über ihren verschollenen Bruder verspricht.

„Die Frequenz des Todes: Auris“ ist der zweite Teil einer Thrillerserie, die auf einer Idee von Sebastian Fitzek beruht und von Vincent Kliesch geschrieben wurde. Eine Kooperation, die gelungen ist und allen Fans spannender und rasanter Mordgeschichten einige Stunden beste Unterhaltung beschert. Denn angefangen mit einem Fall, der undurchsichtig und knifflig ist, über ein Ermittlerduo, dessen gegenseitige Abhängigkeit zwielichtig erscheint, bis hin zu einem wendungsreichen Geschehen, bietet er eine Mischung, die genug Potenzial für eine abenteuerliche Kriminalgeschichte hat. Dabei schließt der zweite Teil nahtlos an den ersten Teil an, der mit seinen vielen offenen Fragen ein Chaos angerichtet hat, das nicht so schnell beseitigt werden kann.

Kurze Kapitel, knackige Dialoge und eine angenehm flüssige Schreibweise sorgen dafür, dass das Buch in einem Rutsch gelesen werden kann, während das Privatleben der beiden Ermittler viel Stoff zum Nachdenken hinterlässt. Schließlich ist es nicht alltäglich, dass ein berühmter forensischer Wissenschaftler einen Mord gesteht, den er vielleicht doch nicht begangen hat oder sich eine Podcasterin in Recherchen stürzt, die viel zu oft illegal und gefährlich sind. Zwei Koryphäen, die miteinander auskommen müssen, obwohl ihre Ansichten und Moralvorstellungen mehr als nur gegensätzlich sind. Dadurch wirken alle weiteren Figuren neben ihnen unscheinbar und blass, obwohl auch sie eine Geschichte zu erzählen haben, die interessant und einzigartig ist.

Fazit:
Ein nervenaufreibender Thriller, der vor allem durch die Gegensätzlichkeit seiner beiden Hauptfiguren gut funktioniert und mit einem spannenden Ermittlungsmarathon zu fesseln versteht.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Ein spannender Thriller um ein fatales Geheimnis

Schwarzer Fjord
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Die Architektin Liv wird nach einem schweren Sturz von der Treppe im Krankenhaus wieder wach und weiß nicht, was geschehen ist. Nur die Erkenntnis, dass jemand sie töten wollte, geistert in ihrem Kopf ...

Die Architektin Liv wird nach einem schweren Sturz von der Treppe im Krankenhaus wieder wach und weiß nicht, was geschehen ist. Nur die Erkenntnis, dass jemand sie töten wollte, geistert in ihrem Kopf herum und die Tatsache, dass ihre beste Freundin Vigga seit einigen Tagen spurlos verschwunden ist. Genau aus diesem Grund befand sich Liv auch in Viggas Haus, um deren Ehemann Magnus in der für ihn schwierigen Zeit beizustehen. Nun aber ist Magnus tot und Liv steht unter Verdacht seine Mörderin zu sein.

„Schwarzer Fjord“ ist der zweite Dänemark-Thriller von Sven Koch, der als Tageszeitungsredakteur tätig ist und neben dem Schreiben von Büchern viel Zeit als Hobbymusiker verbringt. Ein Tausendsassa, der in seinem neuen Thriller mit einem geschickt inszenierten Verwirrspiel aufwarten kann. Dabei führt er nicht nur seine Leser von Beginn an, an der Nase herum, sondern auch seine Figuren, die das dramatische Geschehen durchleben müssen. Angefangen mit Liv, die sich an die verhängnisvollen Vorfälle in Viggas und Magnus Haus nicht erinnern kann, über die ermittelnden Polizisten Knud und Tine, die Ordnung in das Chaos bringen müssen, bis hin zu Livs Freund Frederik, der ihr bedingungslos zur Seite steht oder auch Magnus Geschäftspartner Johann, der mehr weiß, als er zugeben will.

Zwei Handlungsebenen, eine in der Gegenwart und eine in der Vergangenheit, eine Handvoll Figuren, die mitten aus dem Leben gegriffen sind und ein Schreibstil, der angenehm bildhaft ist, sorgen dafür, dass der Leser tief in das undurchsichtige Geschehen eintaucht. Dabei lange Zeit ist nicht klar, wer hinter dem Verschwinden von Livs Freundin Vigga steckt und warum deren Ehemann Magnus sterben musste. Doch mit jeder neuen Erinnerung, die Livs Gedächtnis hervorbringen kann, wird ein Teil der verhängnisvollen Ereignisse aus der Vergangenheit aufgedeckt. In Kombination mit Ermittlungen, die Knud und Tine führen und mit den umfangreich geführten Befragungen an Livs Krankenbett tritt Stück für Stück eine Intrige ans Tageslicht, die ungeheuerlich ist.

Fazit:
Ein gut gewebter Thriller, der mit einem geschickten Aufbau, authentischen Figuren und der späten Auflösung eines fatalen Geheimnisses punkten kann, wodurch die Suche nach der Wahrheit bis zum Schluss spannend bleibt.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Ein vielschichtiger und interessanter erster Fall für Enna Andersen und ihr Team

Enna Andersen und das verschwundene Mädchen
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Hauptkommissarin Enna Andersen wird nach einer beruflichen Auszeit als Leiterin einer Abteilung eingesetzt, die sich mit ungelösten Altfällen beschäftigen soll. Begeistert ist die versierte Ermittlerin ...

Hauptkommissarin Enna Andersen wird nach einer beruflichen Auszeit als Leiterin einer Abteilung eingesetzt, die sich mit ungelösten Altfällen beschäftigen soll. Begeistert ist die versierte Ermittlerin nicht, macht sich aber mit zwei Kollegen daran, einen alten Vermisstenfall neu aufzurollen. Dabei geht es um Marie Hansen, die im Jahr 2010 mit ihrer Klasse in einem Landschulheim auf Wangerooge war und plötzlich spurlos verschwand. Nun, 9 Jahre danach wälzen Enna und ihr Team erneut die Akten, befragen einstige Zeugen und während sie die damaligen Ereignisse zu rekonstruieren versuchen, stoßen sie auf Dinge, in einem neuen Licht betrachtet, merkwürdig sind.

„Enna Andersen und das verschwundene Mädchen“ ist der erste Fall für die alleinerziehende Kommissarin Enna Andersen, die mit dem degradierten Oberkommissar Jan Paulsen und der noch unerfahrenen Polizeischulabsolventin Pia Sims ungeklärte Kriminalfälle erneut untersuchen soll. Dass es dabei einige Reibereien gibt und sich das ungleiche Team erst zusammenraufen muss, stört Enna wenig, kostet aber einiges an Geduld. Denn der einzelgängerische Jan Paulsen erweist sich als Querulant, während die junge Kommissarin Pia Sims mit Ehrgeiz und Cleverness überzeugt. Doch mit klaren Ansagen und der nötigen Distanz gelingt es Enna die Spannungen zu lösen.

Voll gepackt mit einer ordentlichen Portion Polizeiarbeit, mit vielen Figuren, einigen Verdächtigen und immer wieder neuen Ermittlungsansätzen präsentiert sich dieser Krimi vielschichtig und interessant. Dabei gelingt es lange Zeit nicht, die Hintergründe für die Entführung der 9-jährigen Marie Hansen zu durchschauen und herauszufinden, was mit ihr geschehen ist. Gleichzeitig sorgen ein flüssiger Schreibstil, kurze Kapitel und knackige Dialoge dafür, dass der Leser den Krimi nur schwer aus der Hand legen kann, während er, genau wie das dreiköpfige Ermittlerteam, verschiedenartige Vermutung anstellt. So geben nur die an einigen Stellen empfundene Überfrachtung und das hinausgezögerte Ende Anlass zur Kritik, schmälern aber zu keiner Zeit den kriminellen Lesegenuss.

Fazit:
Ein interessanter Fall mit authentischen Figuren, akribischer Ermittlungsarbeit und einem Spannungsbogen, der auf einem guten Level verweilt.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Superspannend und schonungslos brutal

Blutgott
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Eine junge Studentin wird auf dem Weg zur Uni in einem Zugabteil bestialisch ermordet und schon bald steht fest, dass eine Gruppe von Jugendlichen verantwortlich dafür ist. Doch die Täter werden nicht ...

Eine junge Studentin wird auf dem Weg zur Uni in einem Zugabteil bestialisch ermordet und schon bald steht fest, dass eine Gruppe von Jugendlichen verantwortlich dafür ist. Doch die Täter werden nicht mit aller Härte bestraft. Sie sind zu jung, um schuldfähig zu sein. Ein Umstand, den ein selbsternannter Gott für seine Zwecke nutzt und ein kindliches Killer-Kommando rekrutiert. Und schon bald geschehen weitere Morde, die in ihrer Ausführung enorm blutig und grausam sind und das Team um Patho-Psychologin Clara Vidalis vor eine große Herausforderung stellen.

„Blutgott“ ist der siebente Fall für Hauptkommissarin Clara Vidalis und Fallanalytiker Prof. Martin Friedrich, der mit einem brisanten Thema und einem knallharten Plot seinen Lesern ordentlich zu schaffen macht. Denn das, was sie hier gemeinsam mit Opfern und Ermittlern durchleben, legt die Nerven mehr als blank. So sehen sie n der Rolle eines außenstehenden Beobachters hilflos zu, wie eine Wettbewerb unter manipulierten Jugendlichen seinen Höhepunkt erreicht, bei dem es darum geht, das abartigste Mordszenario zu inszenieren. Eine Horrorvision, die nah an der Realität angesiedelt ist und deshalb ungemein schockiert.

Viele Hintergrundinformationen zu realen Mordserien, kannibalistischen Neigungen und verbrecherischen Machenschaften im Dark Web verarbeitet Veit Etzold in seinem Buch und zeigt damit die düstere Seite des Lebens auf. Aber auch dem Kampf, der jeden Tag neu gegen das Böse und seine Drahtzieher geführt wird, widmet er seinen Platz. Wie im fiktiven Fall des „Blutgottes“, in dem die Ermittler des LKA Berlin, alles dafür tun, einem gefährlichen Psychopathen und seinen Jüngern beizukommen. Eine ungemein spannende Lektüre, die leider nur einen Haken oder besser bemerkt einen Cliffhanger besitzt, der mit seinem Hinweis auf einen zweiten Teil vom „Blutgott“ den Leser auf eine harte Probe stellt.

Fazit und Bewertung:
Superspannend und schonungslos brutal lotet Veit Etzold die Grenzen des Erträglichen aus und inszeniert ein Horrorszenario, das nah an der Wirklichkeit angesiedelt ist. Eine unbedingte Empfehlung für Thrillerfans, die starke Nerven haben.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Ein wunderbar atmosphärischer Krimi aus dem hohen Norden

Winterfeuernacht
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Lauras erste Schwärmerei für einen Jungen endet in einer Auseinandersetzung, die sie später bitter bereut. Denn nicht nur sie ist in den smarten Jack verliebt, den sie im Feriendorf ihrer Tante Hedda kennengelernt ...

Lauras erste Schwärmerei für einen Jungen endet in einer Auseinandersetzung, die sie später bitter bereut. Denn nicht nur sie ist in den smarten Jack verliebt, den sie im Feriendorf ihrer Tante Hedda kennengelernt hat. Auch ihre Freundin Iben schwärmt für ihn und hofft, dass sie sein Herz erobern kann. Deshalb kommt es während des Luciafestes zu einem Streit, bei dem sich die Mädchen zum letzten Mal sehen. Nur kurze Zeit später ist Iben tot, verschlungen von einem Feuer, das im Festsaal ausgebrochen ist.

30 Jahre nach der verhängnisvollen Nacht erfährt Laura, dass ihre Tante Hedda gestorben ist und ihr das marode Feriendorf Gärdsnäset hinterlassen hat. Zur Klärung der Formalitäten und um einen Käufer zu finden, fährt Laura dorthin und wird erneut mit den Ereignissen des Luciafestes konfrontiert. So gibt es Anzeichen, dass damals nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist und Heddas plötzlicher Tod in Zusammenhang damit steht.

„Winterfeuernacht“ ist nach „Sommernachtstod“ und „Spätsommermord“ der dritte Krimi des schwedischen Autors Anders de la Motte, der wie Tante Hedda auch, im südschwedischen Schonen lebt. Ein Umstand, den der Leser sofort spürt, wenn er mit Laura inmitten der malerischen Landschaft auf die Suche nach einem Geheimnis geht, dem neben ihrer Freundin Iben auch ihre Tante Hedda zum Opfer gefallen ist. Denn auch ihr Tod erscheint in einem merkwürdigen Licht und ist nicht nur mit ihrer Einsamkeit und aufkommenden Depressionen zu erklären.

Die Ereignisse rund um Ibens Tod und Lauras Suche nach der Wahrheit werden in zwei unterschiedlichen Handlungsebenen erzählt, die sich kontinuierlich weiterentwickeln. Dabei nehmen vor allem die Gedanken und Handlungen von Laura einen großen Teil des Geschehens ein, wodurch die Spannung eher im Mittelfeld verweilt. Doch trotz des oftmals ruhigen Verlaufs entsteht beim Lesen ein ungeahnter Sog, weil der Leser, genau wie Laura wissen will, was damals in der Lucianacht geschehen ist und wer die Verantwortung für die todbringende Katastrophe trägt.

Fazit:
Ein wunderbar atmosphärischer Krimi, der tief in die Handlung eintauchen lässt und mit einem Ende überrascht, das nicht vorherzusehen ist.

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