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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2020

Wie bereits von vielen anderen Lesern kommentiert: ein ungewöhnlicher Kriminalroman von Nesbø! Zwischenzeitl. etwas zäh, aber meist spannend

Ihr Königreich
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Ich habe mich sehr über den neuen Bestseller "Ihr Königreich" von Jo Nesbø gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Ullstein Buchverlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung ...

Ich habe mich sehr über den neuen Bestseller "Ihr Königreich" von Jo Nesbø gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Ullstein Buchverlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde, vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle. Es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.
Hierbei handelt es sich nicht um meinen ersten Kriminalroman des bekannten, norwegischen Autors und ich setzte wieder all meine Erwartungen in Nesbø. Gespannt startete ich zu lesen.

Die Geschichte handelt von zwei Brüdern, den Protagonisten Roy und Carl, die einander nach langer Zeit wieder begegnen. Während Roy allein in den norwegischen Bergen auf dem Familienanwesen sein Dasein fristet und dort die örtliche Tankstelle führt, zog es seinen Bruder schon früh weg aus dem Ort. Doch nun ist er zurück, im Schlepptau seine reizende Frau Shannon, die im Ort ein Spa-Hotel bauen und demnach alles umkrempeln wollen. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf und viele Dinge, gerade auch jene aus der Vergangenheit, kommen ans Licht und machen nicht nur einen der Protagonisten zum Mörder...

Jo Nesbø erzählt seinen Kriminalroman aus der Sichtweise von Roy in der Ich-Perspektive im Präteritum, was mir einen guten Zugang zu seiner Person verschafft. Ich erlebe alle Geschehnisse, gerade auch jede, die der Vergangenheit angehören und hier wieder ans Licht geführt werden, hautnah an seiner Seite mit und kann mich immer besser in die Situation(en) einfinden. Zudem erlaubt mir Roy's Gedanken- und Gefühlswelt bessere Einblicke in seine Seele, wodurch er, der doch oft unnahbar wirkt, immer nahbarer für mich wird. Sowohl er, als auch Carl, sind für mich keine richtigen Sympathieträger, irgendwie haben sie eine dunkle Aura an und um sich, die ich nicht ganz greifen kann. Jedoch entwickele ich eine gewisse Zuneigung zu ihnen beiden und bin gespannt, wie sich die Dinge zwischen ihnen und um sie herum klären und entwickeln.

Der Autor versteht sich darin, dem Leser immer nur Bruchteile des großen Ganzen zu liefern und lange tappe ich im Dunklen, was als nächstes geschieht. Anders als typische Kriminalromane, gibt es hier kein klassisches Ermittlerteam, ein (oder mehrere Opfer) und einen Täter, nein. Das Ganze ist komplizierter, verworrener und ist – so viel sei verraten – mehr ein Familiendrama mit Intrigen und Morden, die sich über Jahre hinweg ziehen.

Der Schreibstil von Nesbø ist sehr anschaulich und bildgewaltig, für die Thematik, die eher schwer im Magen liegt, locker und leicht. Gelungen finde ich hier die verschiedenen Zeitsprünge, die ich allerdings erst einmal zuordnen muss, sie sind für mich nicht immer ganz klar gekennzeichnet. Die Kapitel halten sich der Gesamtlänge des Werkes entsprechend angenehm, sodass ein kurzfristiges Pausieren des Buches leicht von statten geht. Und ein paar Pausen brauchte ich hier auch, zieht sich das Werk doch an manchen Stellen etwas in die Länge. Der eine mag es so ausgeschmückt und detailliert, für mich hätten es auch 100 Seiten weniger sein können. Ein weiterer, kleiner Kritikpunkt ist für mich das Ende, irgendwie bin ich damit unzufrieden :D Hier hätte ich mir doch noch mehr "Friede Freude Eierkuchen" gewünscht, insofern das bei den Ereignissen natürlich überhaupt möglich ist. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack und mein Gefühl, dass sich bei Beendigung eines solchen Buches/Buchausgangs einstellt. Ich bin einfach mehr der Ende gut, alles gut Typ :)

"Ihr Königreich" ist ein unterhaltsamer, besonderer Kriminalroman, der gut und längerfristig (durch knapp 600 Seiten) unterhält. Hier hat der Leser einiges zu tüfteln und wird immer wieder neu herausgefordert. Ich vergebe daher eine Lese- und Kaufempfehlung und 3,5 Sterne, die ich nach Möglichkeit gern aufrunde. ****

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Ein spannender, unterhaltsamer, aber auch etwas verworrener Jugendroman, der auch etwas für andere (ältere) Generationen sein kann.

Élite: Tödliche Geheimnisse
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Ich bedanke mich an dieser Stelle für den Titel "Élite: Tödliche Geheimnisse" von Abril Zamora, welcher mir freundlicherweise vom Fischer New Media Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar via Netgalley ...

Ich bedanke mich an dieser Stelle für den Titel "Élite: Tödliche Geheimnisse" von Abril Zamora, welcher mir freundlicherweise vom Fischer New Media Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Darüber habe ich mich sehr gefreut! Es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.
Hierbei handelt es sich um meinen allerersten Jugendroman der Autorin Abril Zamora, auf den ich durch den mir bereits durch Netflix bekannten Seriennamen aufgefallen ist. Die Serie war mir allerdings bislang nicht bekannt, aber ich habe bereits von ihr gehört und meine Neugier an dem zugehörigen Roman war somit geschürt. Gespannt startete ich zu lesen und hoffte auf eine spannungsgeladene Geschichte voller Drama, Intrigen und Gefühl.

Der Roman handelt von vielen verschiedenen Protagonisten jungen Alters, die hauptsächlich die gemeinsame Schule miteinander verbindet. Hier trifft der Leser auf die unterschiedlichsten Typen von Jugendlichen, angefangen von beliebten Mitschülern, die andere mobben, zu den Opfern selbst. Doch hier geht es nicht nur um Angelegenheiten wie Mobbing, Liebeskummer, Intrigen, Drogen, Familiendramen oder geheime Sehnsüchte: Im Fokus der Geschichte steht der Mord der jungen Marina, der lange ungeklärt ist. Und hier haben gleich mehrere Protagonisten ein Motiv...

Abril Zamora berichtet hier aus den Sichtweisen der verschiedensten Protagonisten. Hauptsächlich berichtet sie abwechselnd aus allen Perspektiven in der dritten Person im Präteritum. Immer dann, wenn es aber um die Gedankengänge der jeweiligen Figuren geht, wird zur Ich-Perspektive gewechselt und die entsprechenden Passagen kursiv ausgezeichnet, das macht das Lesen leichter und sorgt für einen besseren Überblick über die Personenkonstellation und zudem für besseren Zugang zu der jeweiligen Person. Hinzu kommen ein paar Szenen, die sich im Polizeipräsidium abspielen, bei denen all jene befragt werden, die mit dem Opfer Marina zu tun hatten, ebenfalls optisch, durch eine andere Schriftart, vom eigentlichen Geschehen zu unterscheiden. Die Geschichte springt also zwischen den Geschehnissen hin und her und erfolgt nicht auf einer einzigen Zeitebene. Das ist erfrischend und erfordert ein wenig die Konzentration und weckt immer wieder Neugierde in mir. Durch die vielen verschiedenen Protagonisten werden die verschiedensten Persönlichkeiten und Klischees abgedeckt und ich bin sehr neugierig auf ihre jeweiligen Geheimnisse. Jedoch fehlt mir hier der Fokus auf einen Einzelnen ein wenig, gibt es in meinen Augen auch keinen wirklichen Sympathieträger, mit dem ich mich vollends identifizieren kann und auf dem wirklich das Hauptaugenmerk liegt. So werde ich mit den meisten Figuren zwar warm, schließe sie aber nicht wirklich in mein Herz.

Die Geschehnisse sind das gesamte Werk über fesselnd und teilweise unvorhersehbar, somit unterhalten sie mich gut. Ich habe teilweise allerdings Schwierigkeiten den Überblick zu behalten, da die Kapitel immer mal wieder von Person zu Person springen und der Leser schnell den Faden verlieren kann. Die Autorin überzeugt durch einige Wendungen, Spannungsmomente und auch leidenschaftliche Momente, die für ein Prickeln auf der Haut sorgen. Funken fliegen bei mir allerdings nicht wirklich und auch die Aufklärung aller Geschehnisse am Ende kommt mir ein wenig zu kurz, sodass bei mir Fragen bestehen bleiben. Meines Wissens nach soll es aber noch einen Nachfolgeband geben, der hoffentlich alles aufklären wird.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und zeitgemäß und passt somit gut zu der Grundidee des Buches, welche ich wirklich gelungen finde. Ich verstehe, warum hier eine Serie gedreht wurde. :) Ingesamt werde ich von den Geschehnissen aber nicht sonderlich gepackt, sodass ich das Buch grundsätzlich eher als leichte Kost bezeichnen würde, auch wenn das ein oder andere Thema dennoch schwerwiegend ist.
Besonders gelungen finde ich am Ende den Mutter-Tochter Moment, der mich wirklich überrascht und mir eine Gänsehaut beschwert. Hier hat das Schicksal wirklich für eine zweite Chance gesorgt, echt schön.

"Élite: Tödliche Geheimnisse" ist ein spannender, unterhaltsamer, aber auch etwas verworrener Jugendroman, der auch etwas für andere (ältere) Generationen sein kann. Insbesondere wird meiner Meinung nach aber der Geschmack der Generation Z am ehesten abgedeckt, zu der ich nicht zähle. Darüber war ich mir aber bei der Buchanfrage im klaren. Ich vergebe somit eine Lese- und Kaufempfehlung und 3,5 Sterne, die ich hier aufrunde ****

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Eine süße Liebesgeschichte mit einer spannenden Thematik, die mir angenehme Lesestunden bereitet hat.

Repeat This Love
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Vielen herzlichen Dank an den LYX Verlag, welcher mir das kostenfreie Rezensionsexemplar von "Repeat This Love" von Kylie Scott zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr darüber gefreut. Es versteht ...

Vielen herzlichen Dank an den LYX Verlag, welcher mir das kostenfreie Rezensionsexemplar von "Repeat This Love" von Kylie Scott zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr darüber gefreut. Es versteht sich von selbst, dass meine Meinung dadurch keineswegs beeinflusst wird.
Von der Autorin Kylie Scott habe ich bereits ein Buch gelesen, welches mir gut gefallen hat und so war ich gespannt, was mich bei diesem Neuling erwarten würde. Hier zog mich aber nicht nur der Name der Autorin in den Bann, sondern auch der Klappentext, der ein eher ungewöhnliches Thema behandelt, von dem ich bislang so noch nicht gelesen habe. Ich war sehr neugierig darauf, was Frau Scott daraus machen würde und startete gespannt zu lesen.

Die Geschichte handelt von der jungen Protagonistin Clementine (Clem genannt), die einen Gedächtnisverlust durch einen Überfall erlitten hat und sich demnach an nichts aus ihrer unmittelbaren Vergangenheit erinnern kann. Um ihrer Erinnerung auf die Sprünge zu helfen, nimmt sie Kontakt zu ihrem Exfreund Ed auf, der erst alles andere als begeistert, schlussendlich bereit ist, sie zu unterstützen. Doch etwas steht gewaltig zwischen den beiden und Clem kann sich einfach nicht erinnern oder vorstellen, weshalb ihre Beziehung damals ein jähes, unschönes Ende nahm und will auch dieser Sache auf den Grund gehen. Bekommt ihre Liebe eine zweite Chance? Doch noch ahnen beide nicht, dass Clem möglicherweise noch in Gefahr ist, denn ihr Angreifer ist bislang nicht gefasst...

Kylie Scott berichtet hier aus der Ich-Perspektive von Clementine, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihrer Persönlichkeit gewährt. Ich bekomme tiefe Einblicke in ihr Inneres und in vielerlei Hinsicht kann ich mich mit Clem identifizieren. Es muss wirklich schwer sein, mit einem solchen Schicksal umzugehen, aber Clem schlägt sich ziemlich tapfer und sorgt sogar für den ein oder anderen Lacher! Etwas schade finde ich, dass der Leser hier nicht ins Ed's Kopf schauen kann, das hätte die Geschichte sicherlich schön vervollständigt und bereichert und für etwas klarere Verhältnisse gesorgt. Oftmals hätte mich seine Sicht auf die Dinge einfach brennend interessiert.
Außerdem gibt es in der Story noch viele Nebenfiguren, die sich gut in den Verlauf der Geschichte einfügen, aber insgesamt alle recht blass bleiben. Gern hätte ich auch über sie mehr erfahren.

Das Knistern zwischen den Hauptprotagonisten ist für mich deutlich zu spüren, gerade zu Anfang liegt eine unterschwellige Anziehung in der Luft, die sich mehr und mehr entfaltet. Das ist schön mitzuverfolgen und der Schlagabtausch der Figuren ist oftmals wild und sarkastisch. Es gibt hier auch die ein oder anderen explizite Szene, die mir unter die Haut geht. Generell finde ich, dass sich die Liebesgeschichte hier gut entwickelt, allerdings zum Ende der Geschichte mehr und mehr schwächelt. Hier ging mir irgendwann alles etwas zu schnell, vor allem das Ende kommt sehr plötzlich und wird insgesamt sehr schnell abgefrühstückt.

Gelungen finde ich die thrillerhaften Elemente, die die Autorin mit in ihre Story einbaut. Hier war ich das ein oder andere mal echt gespannt und gefesselt! Doch leider klärten sich für mich am Ende nicht alle Fragen. Es fehlten mir grundlegend einige Hintergrundinformationen, welche durch Clem's Amnesie (und nur ihre Sichtweise) leider einfach fehlten.

Der Schreibstil ist locker leicht und humorvoll und ich fliege nur so durch das eher kurzweilige Werk. Ein paar Seiten mehr hätten sicher nicht geschadet ;)

"Repeat This Love" hat mich zu Anfang sehr gecatcht, doch meine Aufmerksamkeit ging gen Ende mehr und mehr flöten. Das finde ich schade, hier hätte ich mir etwas mehr erhofft. Dennoch handelt es sich um eine schöne und solide Liebesgeschichte, die ich durchaus empfehlen kann. Ich vergebe 3,5 Sterne ****

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Eine unterhaltsame und spannende Geschichte, die aber sehr speziell ist. Regt zum Nachdenken an.

Ein Wort, um dich zu retten
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Ich habe mich sehr über den Titel "Ein Wort, um dich zu retten" von Guillaume Musso gefreut, welcher mir vom lieben Piper Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Ein Wort, um dich zu retten" von Guillaume Musso gefreut, welcher mir vom lieben Piper Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür! Es versteht sich von selbst, dass meine Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.
Es handelt sich hierbei um meinen ersten "Guillaume Musso" und ich war wirklich neugierig drauf, so vieles hatte ich von dem französischen Autor bereits gehört. Hier klang der Klappentext außerordentlich ansprechend und spannend und ich startete gespannt mit der Geschichte.

Inhaltlich geht es um den ehemaligen Schriftsteller Nathan Fawles, der seit Jahren zurückgezogen lebt und das Schreiben und sein generelles Interesse an Literatur ad acta gelegt hat. Doch warum? Sowohl die Journalistin Mathilde Monney, als auch Raphael, ein angehender Schriftsteller, wollen der Sache auf den Grund gehen, allerdings unabhängig voneinander. Als sich dann auch noch ein Mord auf Île Beaumont ganz in der Nähe zuträgt, bringt das Fass zum überlaufen und die Protagonisten erfahren Erschütterndes übereinander!

Der Autor Guillaume Musso bedient sich hier verschiedenster Stilmittel. Er berichtet zum einen aus der Sicht in Ich-Form von Raphael, der lange Zeit die Hauptfigur zu sein scheint. Alle anderen, Nathan und Mathilde, finden ihre Stimme in der dritten Person, was sich im Epilog des Buches noch einmal wandelt. Nach und nach wird Nathan dann immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Es wird aber nicht nur aus den Perspektiven der Protagonisten erzählt, das Buch besteht zudem auch aus Zeitungsartikeln, Zitaten, Grafiken und Interviews, die die Geschichte teilweise bereichern und individuell gestalten. Daran muss ich mich allerdings erst einmal gewöhnen, ich finde es abwechslungsreich und teils auch echt interessant, jedoch verliert der Leser so schnell den roten Faden zum eigentlichen Geschehen. Als Hörbuch eignet sich das Werk meiner Meinung nach dann wahrscheinlich weniger, da der Hörer die verschiedenen Ebenen da nicht so gut mitbekommt und schnell verirrt wird. Beim Lesen existiert eben der Vorteil, dass sich diese auch optisch voneinander unterscheiden lassen, wie durch Absätze, Schriftauszeichnungen und Co, über die man zumindest gut stolpert.

Der Schreibstil ist nichts desto trotz flüssig und ich fliege schnell durch das Werk. Lange bin ich ein Pro-Raphael, da ich ihn am schnellsten ins Herz schließe. Aus den anderen Figuren werde ich lange nicht schlau und ich weiß nicht, wem hier wirklich zu trauen ist. Dass Raphael aber ein bestimmtes Schicksal erwartet, frustriert mich etwas, hier hätte ich mir etwas anderes gewünscht. Insgesamt ist das Buch recht düster gehalten und es bleiben ein paar Fragen offen. Sicherlich vom Autor so gewollt, da es zum Nachdenken anregt, doch hätte ich hier gerne einfach Klarheit gehabt. Das Ende stimmt mich also nur halbwegs zufrieden. Insgesamt werde ich aber gut unterhalten und kann mich mit dem allgemeinen Thema sehr gut identifizieren. Mich interessiert das Leben und der Prozess des Schreibens eines Autors einfach grundsätzlich und in diesen "Alltag" bekomme ich gute Einblicke. Sowie über abstruse Machenschaften, die sich hier dazumischen.

Bei "Ein Wort, um dich zu retten" hab ich gemischte Gefühle, wurde während des Lesens aber gut gecatcht, sodass ich hier 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung ausspreche ****

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Der Vater-Tochter-Roman ist sehr emotional & nervenaufreibend. Jedoch bleiben die Protas etwas blass & die Lovestory kommt ein wenig zu kurz

Never Let Me Down
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Ich habe mich sehr über den Titel "Never Let Me Down" von Sarina Bowen gefreut, welcher mir vom LYX Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle. ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Never Let Me Down" von Sarina Bowen gefreut, welcher mir vom LYX Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle. Selbstverständlich wird meine Meinung davon nicht beeinflusst.
Das Buch hatte ich schon etwas länger auf dem Schirm, da mich der Klappentext wirklich neugierig gemacht hat. Ich mag Geschichten, die eine Lovestory mit dem Thema Musik verbinden.
Es handelt sich bei diesem Roman tatsächlich um meinen ersten von der Autorin Sarina Bowen, von der ich zuvor bereits nur gehört, aber nicht gelesen habe. Das durfte sich nun ändern.

Die Geschichte handelt von der Hauptprotagonistin Rachel, die ihren Vater, Frederick Richards, einen berühmten Rockstar, nie kennen gelernt, aber seine Karriere eifrig mitverfolgt hat. Nie rückte ihre Mutter richtig mit der Sprache über ihn heraus und als diese schließlich unter tragischen Umständen stirbt, ändert sich dies, sie lernt ihn endlich persönlich kennen. Vom Verlust ihrer Mutter geprägt und der Enttäuschung, dass Freddy sich nie um sie kümmerte, außer in finanziellen Belangen, bauen die beiden nicht so leicht ein vertrautes Verhältnis zueinander auf. Durch die Situation fortan mit ihrem Vater zu leben, verändert sich in Rachel Leben einiges, sie muss die Schule wechseln, ihren besten Freund zurücklassen und lernt stattdessen aber Jemand anderen kennen. Doch hat eine neue Beziehung überhaupt Potential? Zu viel muss Rachel mit ihrem Vater aufarbeiten...

Es wird durchweg in der Perspektive von Rachel in der Ich-Form im Präsenz berichtet, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihrer Person verschafft. Ich lerne sie in allen Fassten kennen und mögen :) Rachel ist ein aufgewecktes, neugierig und verträumtes junges Mädchen, welches allerdings durch die Geschehnisse der Vergangenheit geprägt wurde und somit auch viele Unsicherheiten mitbringt. Diese wirken sich vor allem in ihren Beziehungen aus. Hinzu kommt natürlich, dass der Schulwechsel und das Zurücklassen ihres besten Freundes auch Spuren bei ihr hinterlassen hat. Doch nach und nach sieht sie die Veränderungen als neue Chance an. Wird sie ihrem Vater auch eine richtige Chance geben?! Darauf war ich sehr gespannt.

Allerdings hätte mich hier Freddy's Sicht auch brennend interessiert! Über ihn kann ich oftmals nur Mutmaßungen anstellen, bis sich wirklich heraus kristallisiert, was er fühlt und denkt.

Rachels Vater hat eine liebesvolle Art an sich, die aber erst aus ihm herausbrechen muss. Vorerst ist er etwas unnahbar und scheint auch nicht sehr verlässlich zu sein. Doch in der Geschichte macht er eine Entwicklung durch, die in immer mehr zu seiner Tochter führt. Seine Art, ihr dann schlussendlich seine Liebe zu zeigen, ist sehr schön gelöst und am Ende musste ich einmal tief seufzen :) Ich kann verstehen, dass einem Menschen das Vater-Tochter-Verhältnis wichtig ist und dass sowas auch schlecht durch einen Partner zu kompensieren ist. Umso dankbarer können all Diejenigen sein, die ihren Vater, bestenfalls beide Elternteile, noch an ihrer Seite haben und Rückhalt von ihnen bekommen. Selbstverständlich ist das nämlich nicht.

Ich tauche als Leserin also in eine familiäre Geschichte ein, die mich von vorne bis hinten mitnimmt. Dennoch hätte ich hier noch einen größeren Fokus auf die enthaltene Liebesgeschichte gewünscht. In meinen Augen ist das Buch eher ein Drama, als ein Liebesroman. Die Charaktere bleiben bis auf Vater (ansatzweise) und Tochter hier recht blass und auch die Dialoge unter den Protagonisten hätten noch ein wenig mehr in die Tiefe gehen können. Allerdings gibt es hier auch mal das ein oder andere Gespräch mit einer guten Message, die dem entsprechenden Protagonisten und vielleicht auch manchem Leser, Hoffnung schenken können.
Das Ende des Buches ist entzückend, hätte für meinen Geschmack aber ein wenig mehr ausformuliert werden können.

"Never Let Me Down" ist sicher nicht das stärkste Buch von Frau Bowen. Dennoch wurde ich gut unterhalten und konnte das ein oder andere aus der Geschichte mitnehmen. Der Funke der Protagonisten ist bei mir allerdings nicht zu 100% übergesprungen, da die Liebesbeziehung hier nicht genügend Raum zur Entfaltung hatte.

Daher vergebe ich eine Leseempfehlung und 3,5 Sterne ****

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