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Veröffentlicht am 23.01.2017

Frank Liebknecht im Showgeschäft

Der Träume blauer Schlussakkord
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Inhalt:
Nachdem Frank Liebknecht von einem geplanten Mordkomplott bei einer Castingshow erfährt, wirft er seine Urlaubspläne kurzerhand über Bord und heuert stattdessen dort als Bassist an. Und kurz darauf ...

Inhalt:
Nachdem Frank Liebknecht von einem geplanten Mordkomplott bei einer Castingshow erfährt, wirft er seine Urlaubspläne kurzerhand über Bord und heuert stattdessen dort als Bassist an. Und kurz darauf liegt tatsächlich eines der Jurymitglieder erschossen im Hotelpool. Liebknecht ermittelt undercover und muss feststellen, dass im Showbiz nichts ist, wie es scheint, und es an Leuten mit Motiv nur so wimmelt. Kann Liebknecht den Fall klären, bevor es weitere Tote gibt?

Meine Meinung:
Mit dem vierten Teil der Reihe legt Brigitte Pons erneut einen sehr spannenden und fesselnden Krimi vor. Nach Kunst und Doping/Sport wendet sie sich dabei dieses Mal dem Thema Castingshows zu. Trotz einiger Überspitzungen wirken die Schilderungen über das Showbiz und den Ablauf hinter den Kulissen einer Castingshow durchaus realistisch. Es macht Spaß, Frank bei seinem unterhaltsamen und desillusionierend Ausflug in die Welt der Schlagerstars und -sternchen zu begleiten.

Besonders gelungen sind die Charaktere der Reihe, allen voran Frank Liebknecht und Mehr-oder-weniger-Kollege und -Kumpel Marcel. Die beiden sind einfach ein grandioses, unterhaltsames Team, von denen man nicht genug bekommen kann. Die persönlichen Differenzen und Probleme der beiden spielen neben der eigentlichen Polizeiarbeit eine große Rolle und sorgen für eine fast schon familiäre Athmosphäre und jede menge Unterhaltung.

Trotz des Privatlebens der Protagonisten und der Schilderungen aus der Welt der Schlager geraten die Ermittlungen nicht in den Hintergrund. Das Buch ist nicht zuletzt dank der vielen ungeahnten Wendungen, Überraschungen und falschen Fährten von der ersten bis zur letzten Seite spannend und absolut fesselnd.

Fazit:
Spannender vierter Teil mit dem sympathischen "Dorfsheriff" Frank Liebknecht. Ich kann diese Reihe nur jedem Krimifan ans Herz legen! Ich hoffe sehr, dass die Reihe weitergeht und bin schon gespannt, welchem interessanten Thema sich die Autorin dann zuwenden wird.

Veröffentlicht am 26.11.2016

Der Club der Henker

Wer Furcht sät
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Inhalt:
Der „Club der Henker“ geht um! In London verübt eine Gruppe Vermummter Selbstjustiz und erhängt Täter, die das Gesetz mit milden Strafen oder gar ungeschoren hat davonkommen lassen. Ein schwerer ...

Inhalt:
Der „Club der Henker“ geht um! In London verübt eine Gruppe Vermummter Selbstjustiz und erhängt Täter, die das Gesetz mit milden Strafen oder gar ungeschoren hat davonkommen lassen. Ein schwerer Fall für Detective Max Wolfe – denn die Täter werden von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert. Seine gefährliche Suche nach den Tätern führt ihn in die Tiefen Londons und zurück in dessen Vergangenheit. Und gerät dabei selbst ins Visier der Henker…

Meine Meinung:
Bereits die vorherigen zwei Teile der Reihe um den sympathischen, charismatischen Max Wolfe konnten mich begeistern, daher war ich sehr gespannt auf die langersehnte Fortsetzung. Trotz meiner hohen Erwartungen wurde ich nicht enttäuscht. Bereits auf den ersten Seiten wird der erste Täter seiner in den Augen des Clubs der Henker „gerechten Strafe“ zugeführt – und erhängt. Der Leser wird direkt ins Geschehen geworfen und ich persönlich war ab der ersten Seite gefesselt von diesem Buch. Mehrfach kommt es im Verlauf der Handlung zu gefährlichen oder brenzligen Situationen, die die Spannung dauerhaft hochhalten.

Der Plot ist spannend und gut durchdacht. Was ist Gerechtigkeit? Haben die Täter es verdient zu Opfern zu werden und vor laufender Kamera gehängt zu werden? Oder ist der Club der Henker nicht mindestens genauso schlimm wie seine Opfer? Diese Fragen begleiten den Leser im Laufe des Buches und regen ihn zum Nachdenken an. Hinzu kommt der stets präsente, aber niemals zu dominante Bezug zur Todesstrafe und deren geschichtlichen Hintergrund in London, der informativ ist und das Lesen zusätzlich interessant macht.

Max Wolfe, der Protagonist des Buches, ist ein sympathischer, charismatischer Mann und zudem ein fähiger Ermittler, den man gerne bei der Tätersuche begleitet. Zugleich spielt auch sein Privatleben als alleinerziehender Vater und natürlich auch sein Liebesleben eine Rolle. Leider hat er ein Händchen für vergebene, unerreichbare Frauen, worauf ich in den Büchern auch verzichten könnte. Ihn als liebevollen Vater der kleinen, süßen Scout zu sehen, gefällt mir hingegen sehr gut und bereichert den eigentlichen Krimiplot.

Fazit:
Sehr spannender und fesselnder dritter Teil der Max-Wolfe-Reihe, die ich jedem Krimifan ans Herz legen kann. Der Bezug zum Thema Todesstrafe und deren Rolle in der Geschichte Londons ist dem Autor sehr gut gelungen und macht das Lesen interessanter. Ich freu mich schon auf die hoffentlich baldige Fortsetzung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 26.09.2016

Ein Thriller mit Sucht-Potential

Todesurteil
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Die seit einem Jahr vermisste zehnjährige Clara wird völlig verstört am Waldrand aufgegriffen. Ihr gesamter Rücken ist mit einem grauenvollen Bild aus Dantes Inferno tätowiert. Kurz darauf finden die Ermittler ...

Die seit einem Jahr vermisste zehnjährige Clara wird völlig verstört am Waldrand aufgegriffen. Ihr gesamter Rücken ist mit einem grauenvollen Bild aus Dantes Inferno tätowiert. Kurz darauf finden die Ermittler im Wald – keine 2km entfernt von der Stelle, wo Clara gefunden wurde – ein weiteres Mädchen – tot. Es scheint, als hätte Clara dem Täter entkommen können. Gelingt es den Ermittler mit Claras Hilfe den Killer zu fassen, bevor er erneut zuschlägt?

Zur gleichen Zeit tritt Sabine Nemez ihre Ausbildung an der Akademie des BKAs in Wiesbaden an. Ihr Dozent ist kein anderer als der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder, den sie bereits aus vorherigen Ermittlungen kennt und dem sie ihre Aufnahme an der Akademie zu verdanken hat. In seinen Vorlesungen behandelt er ungelöste Mordfälle, bei denen Sabine auf einen Zusammenhang stößt. Sie macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Täter, denn sie hat noch eine persönliche Rechnung mit ihm offen. Seine Spur führt nach Wien – zu Clara.

Meine Meinung:

Nachdem ich Teil 1 mit Sabine Nemez und Sneijder („Todesfrist“) verschlungen habe, war meine Vorfreude auf Teil 2 groß. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mit „Todesurteil“ ist dem österreichischem Autor Andreas Gruber eine grandiose und spannende Fortsetzung gelungen, die einen von der ersten Seite an fesselt und in ihren Bann zieht. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, da vergehen selbst knapp 600 Seiten wie im Flug.

Mit Maarten S. Sneijder hat Andreas Gruber ein gleichermaßen ungewöhnlicher und spezieller als auch genialer Charakter geschaffen. Er ist ruppig und unwirsch, stößt anderen vor den Kopf und kann manchmal ein ganz schöner Kotzbrocken sein. Dennoch ist er ein begnadeter Profiler, wenn auch mit eigenwilligen und fragwürdigen Ermittlungsmethoden, einer Schwäche für bewusstseinserweiternde Drogen sowie niederländische Flüche und Schimpfwörter. Aber trotz seiner unausstehlichen Art sorgt er stehts für Unterhaltung beim Lesen und ich habe ihn irgendwie ins Herz geschlossen.
Sabine Nemez hingegen ist sehr sympathisch. Sie ist eine starke und intelligente Frau, die weiß, was sie will und ihren Job mehr als nur gut macht. Wenn sie sich allerdings mal etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt sie sich nicht mehr davon abbringen. Auch, wenn das bedeutet, dass sie gegen Regeln oder Vorschriften verstößt oder sich (und manchmal auch andere) in Gefahr bringt.
Die beiden sind zwei dickköpfige, willensstarke Charaktere, deren Zusammenarbeit sich deshalb auch nicht immer einfach gestaltet. Dennoch ist es schön zu sehen, wie die beiden sich (insgeheim) gegenseitig wirklich schätzen und achten. Und vor den beiden zusammen ist wohl kein Täter sicher.

Der Plot ist gut durchdacht und konstruiert. Durch einige überraschende Wendungen und eingebaute Schockmomente wird die Spannung dauerhaft auf hohen Niveau gehalten. Die Lehrstunden bei Maarten S. Sneijder sind nicht nur für Sabine sondern auch für den Leser sehr interessant und lehrreich. Lange Zeit ist nicht klar, wie die beiden Erzählstränge – Wien und Wiesbaden – ebenso wie die verschiedenen Fälle zusammengehören. Sneijder und Sabine haben wirklich einen schweren und verzwickten Fall zu lösen, der ihnen ihr ganzes Können abverlangt.
Am Ende gelingt es dem Autor aber sehr gut alles zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Eine schlüssige, schockierende Auflösung gepaart mit einem packenden Showdown sorgen zum Schluss nochmal für einen nervenaufreibenden Höhepunkt.

Fazit:

Ein spannender, packender Thriller. Nicht zuletzt die genialen Charaktere, allen voran natürlich Maarten S. Sneijder, machen das Buch für mich zu einem absoluten Highlight. Klare Leseempfehlung von mir! Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Wiedersehen mit den Beiden.

Veröffentlicht am 15.11.2024

Gelungener Reihenauftakt

Tode, die wir sterben
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Inhalt:
Brennpunktviertel Hermodsdal in Malmö. Aus einem fahrenden Auto werden mit einem Sturmgewehr Schüsse auf eine Pizzeria abgegeben. Der zufällig auf einem Tretroller vorbeikommende 13jährige Rashid ...

Inhalt:
Brennpunktviertel Hermodsdal in Malmö. Aus einem fahrenden Auto werden mit einem Sturmgewehr Schüsse auf eine Pizzeria abgegeben. Der zufällig auf einem Tretroller vorbeikommende 13jährige Rashid wird getroffen und stirbt noch vor Ort. Der erst vor wenigen Monaten verwitwete Kommissar Jon Nordh und die nach einem Vorfall aus Stockholm versetzte Ermittlerin Svea Karhuu übernehmen den Fall. Ging es bei der Schießerei um Gangrivalitäten? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Als kurze Zeit später ein weiterer Mord geschieht, spitzt sich die Lage zu.

Meine Meinung:
„Tode, die wir sterben“ ist der erste Teil der neuen Krimireihe um das Ermittlerduo Jon Nordh und Svea Karhuu. Der Schreibstil des deutsch-schwedischen Autorenduos ist angenehm zu lesen und so findet man als Leser schnell in die Geschichte hinein. Neben den beiden Ermittlern kommen auch weitere Charaktere zu Wort, was nicht nur für Abwechslung und Spannung sorgt, sondern dem Leser auch eine Menge an Hintergrundinfos beschert.

Die Handlung spielt in Malmö, zu einem großen Teil im Brennpunktviertel Hermodsdal, wo Gangs die Straßen beherrschen und Drogen, Gewalt und Armut an der Tagesordnung sind. Das Buch thematisiert sowohl politische als auch soziale Themen, wie beispielsweise die in schwedischen Großstädten zunehmende Gangkriminalität, was mir sehr gut gefallen hat.

Die beiden Protagonisten des Buches haben Ecken und Kanten. Sie waren mir im Grunde sympathisch, auch wenn ich sie in einigen Situationen gerne geschüttelt hätte. Jon Nordh hat vor kurzem seine Frau und seinen Partner verloren. Nun ist Jon alleinerziehender Vater und tut sich nicht nur schwer, den doppelten Verlust zu verarbeiten, sondern auch Job und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Svea hingegen war bislang als verdeckte Ermittlerin tätig, doch nachdem ihr letzter Einsatz vorzeitig abgebrochen werden musste, hat auch sie mit so einigem zu kämpfen und wird nach Malmö strafversetzt. Entsprechend spielen die privaten Leben der beiden Ermittler im Laufe des Buches nicht nur eine untergeordnete Rolle. Mich persönlich hat das jedoch nicht gestört, da man als Leser so auch allerhand Privates über die beiden Charaktere erfährt.

Der Plot des Buches ist spannend und gut konstruiert. Da Rashid aus einem Brennpunktviertel kommt, scheint eigentlich auf der Hand zu liegen, dass hinter dem Anschlag mit rivalisierenden Gangs zu tun hat. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Lange Zeit bleiben Täter und Motiv der Tat völlig unklar. Erst nach und nach fallen die verschiedenen Puzzleteile an ihren Platz, die schlussendliche Auflösung ist stimmig und hat mir gut gefallen.

Fazit:
Gelungener Reihenauftakt mit gut durchdachtem, spannendem Plot. Die beiden sehr unterschiedlichen Ermittler Jon Nordh und Svea Karhuu haben mir gut gefallen, daher freu ich mich schon jetzt auf den zweiten Band der Reihe!

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Spannender High-Fantasy-Reihenauftakt

When The Moon Hatched
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Inhalt:

Raeve ist Mitglied der Revolution und lehnt sich gegen die auf, die ihr Land regieren. Der Versuch den Tod ihrer besten Freundin zu rächen, lässt sie jedoch leichtsinnig werden und bringt sie ...

Inhalt:

Raeve ist Mitglied der Revolution und lehnt sich gegen die auf, die ihr Land regieren. Der Versuch den Tod ihrer besten Freundin zu rächen, lässt sie jedoch leichtsinnig werden und bringt sie ins Gefängnis. Dort trifft sie auf Kaan. Und obwohl er alles verkörpert, wogegen Raeve kämpft, retten er und sein Drache ihr das Leben.

Meine Meinung:

„When the moon hatched“ ist der Auftakt einer neuen High-Fantasy-Reihe. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Er lässt sich angenehm lesen, obwohl es insgesamt doch eher brutal und derb zugeht und Blut, Gewalt und Tod mehr oder weniger an der Tagesordnung stehen. Es gibt aber auch immer wieder unterhaltsame, humorvolle Szenen und Dialoge, die die Geschichte auflockern. Der Großteil der Handlung wird aus Sicht der Protagonistin Raeve erzählt, wodurch der Leser einen guten Einblick in ihre Gefühle und (doch eher gewaltbasierten und von Rache beherrschten) Gedanken bekommt. Darüber hinaus gibt es aber auch einige Abschnitte aus Sicht anderer Charaktere, wie beispielsweise Kaan, was für Abwechslung und tiefere Einblicke sorgt.

Die Welt, die Autorin Sarah J. Parker erschaffen hat, hat mir sehr gut gefallen. Sie ist komplex und fantasiereich. Die Beschreibungen sind sehr detailreich und atmosphärisch und lassen den Leser komplett in die Welt voller Drachen und anderer Wesen eintauchen.

Protagonistin Raeve, eine Fae, hat mir sehr gut gefallen. Sie hat in ihrem Leben bereits so einiges erlebt und versteckt ihren eigentlich weichen Kern hinter einer sehr rauen und brutalen Schale. Sie ist stark, dickköpfig und mutig und es macht Spaß, sie als Leser zu begleiten und mit ihr mitzufiebern. Aber auch Kaan, der das Gegenteil von Raeve verkörpert, hat mir gut gefallen.

Der Plot des Buches ist spannend und wendungsreich. Auch wenn es in der ersten Hälfte ein paar wenige Längen gibt, wollte ich unbedingt wissen, wie es für Raeve weitergeht, und weiterlesen. Auch das Ende hat mir gut gefallen, obwohl einige Fragen unbeantwortet bleiben, und so bin ich schon sehr gespannt auf den nächsten Band der Reihe.

Fazit:

Spannender und düsterer High-Fantasy-Reihenauftakt mit einer außergewöhnlichen Protagonistin. Ich freu mich schon jetzt auf die Fortsetzung und ein Wiedersehen mit Raeve.

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