Alice im Wunderland -mal komplett umgekrempelt
OHNE SPOILER:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit nicht allzu hohen Erwartungen in die Geschichte eingestiegen bin. Die ersten Seiten wirkten wie eine Jugendgeschichte, die locker-flockig geschrieben ...
OHNE SPOILER:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit nicht allzu hohen Erwartungen in die Geschichte eingestiegen bin. Die ersten Seiten wirkten wie eine Jugendgeschichte, die locker-flockig geschrieben wurde und das hat mir ganz gut gefallen, aber ich wusste noch nicht, was mich als Leserin erwartet.
Wir lernen Alice kennen, welche ein seltsames Erlebnis hat und daraufhin unter Halluzinationen leidet, wodurch sie Dinge sieht wie kein anderer. Als sie schließlich auf dem Internat landet, beginnt der spannende Teil. Ihre Mitschüler verhalten sich merkwürdig und geben nicht alles Preis und als sie schließlich eine versteinerte Mitschülerin im Wald findet, erfährt sie alles über den Fluch, welcher auf den beiden Internaten lastet.
Anfangs rätselt man und fragt sich, was dieser Fluch wohl für Auswirkungen hat und als es dann erläutert wird, kann man kaum noch aufhören zu lesen. Es ist unfassbar spannend, wie die Schüler in diesem Fluch gefangen sind und Seite für Seite kommen neue Fragen auf. Der Plottwist hat mir sehr gut gefallen, denn dadurch hat sich die Wendung noch mal verstärkt. Anfangs dachte ich, dass es ja vorhersehbar war und zwei Seiten später bin ich völlig gefangen in einem neuen Plottwist, was mir unfassbar gut gefallen hat.
Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ist die Liebesgeschichte, welche meiner Meinung nach zu schnell vonstatten ging und es ein wenig zu klischeehaft war. Doch dadurch, dass der Fantasy-Plot definitiv im Vordergrund steht und eigentlich das Spannende ist, macht es die Lovestory definitiv wett.
Der Schreibstil von Stella Tack hat mir gut gefallen, es war leicht und schön zu lesen, an manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, andererseits passt es zu der Geschichte und es muss schließlich nicht alles poetisch-verschnörkelt geschrieben sein.
Der Cliffhanger am Ende lässt den Leser nur noch aufgeregter auf den zweiten Teil werden!
SPOILERWARNUNG:
So, jetzt mal ein bisschen mehr zur Geschichte, ohne euch jedoch das Ende oder zu viel zu verraten!
Der Fluch, welcher auf beiden Internaten lastet, lässt die Schüler wortwörtlich zu Schachfiguren werden. Wir haben ein großes Spielfeld (die beiden Internate und der Wald dazwischen) und während Chesterfield die weißen Figuren spielt, ist St. Burrington auf der schwarzen Seite. Jede Person ist eine Figur und hat verschiedene Fähigkeiten, von denen mir die eine oder andere - zum Beispiel des Gestaltenwandlers - ein bisschen zu weit hergeholt war, da wir uns von jetzt auf gleich in einer noch fantasylastigeren Geschichte befinden als zuvor. Was definitiv kein Nachteil ist, nur sehr plötzlich kam.
Alle 24 Stunden ist ein Internat am Spielzug und das Ziel ist, die Gegner bluten zu lassen, sodass sie versteinert werden. Jedoch endet das Spiel erst, wenn einer der Könige stirbt.
Mir hat der Aufbau unglaublich gut gefallen und auch die Schnelligkeit, in der es erläutert wurde, war perfekt.
Vincent war mir ein wenig suspekt, da er seine Liebe gegenüber Alice so schnell ausspricht, doch im Endeffekt klärt sich einiges.
Das Spiel ist nicht nur verflucht, sondern auch unter den Schülern voller Intrigen. Das war meiner Meinung nach ein guter Punkt und hat die Story zu einer Wendung gebracht, die einerseits zu erwarten war, aber andererseits auch ganz neue Spannungsbögen aufgebaut hat!
Der sprechende Kater Curse, den Alice schon am Anfang der Geschichte trifft, bringt von Seite zu Seite immer mehr Humor in die Geschichte und alles in allem erinnert es mich stark an Alice im Wunderland.
Das Ende war gut und der Cliffhanger sitzt tief, denn die zweite Hälfte des Buches flog nur noch mehr dahin als die erste und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen.