Cover-Bild Das Gegenteil von Hasen
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 25.05.2020
  • ISBN: 9783641256234
Anne Freytag

Das Gegenteil von Hasen

Roman
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben. Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2023

Eine emotionale, vielschichtige und entwaffnend ehrliche Geschichte

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"Das Gegenteil von Hasen" musste drei Jahre auf meinem SuB liegen, bevor es für mich zu einem sommerlichen Highlight werden konnte und ist für mich damit wieder ein eindrücklicher Beweis, dass ich mich ...

"Das Gegenteil von Hasen" musste drei Jahre auf meinem SuB liegen, bevor es für mich zu einem sommerlichen Highlight werden konnte und ist für mich damit wieder ein eindrücklicher Beweis, dass ich mich dringend meinem SuB-Abbau widmen muss. Als erstes Buch von Anne Freytag wusste ich zu Beginn nicht, was auf mich zukommt, habe mich aber Hals über Kopf in ihre Art zu denken und schreiben verliebt, sodass es gewiss nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein wird!

Das Cover ist sehr einfach gestaltet mit dem mintgrünen Hintergrund und dem großen, gelben Titel, greift mit dem verschreckten Hasen, dessen Schatten ein heulender Wolf darstellt, aber genau wie der Titel das Hauptmotiv des Romans perfekt auf: das Verschwimmen von Tätern und Opfern in sozialen Gefüge. Auf 416 Seiten geht es in einer emotionalen, vielschichtigen und entwaffnend ehrlichen Geschichte um Wölfe unter Hasen und Hasen unter Wölfen.

Erster Satz: "Der Tag, an dem alles anders wurde, war ein Donnerstag."

Wir beginnen die Geschichte nach einem kurzen Prolog am Dienstag, den 19. Mai zwei Tage vor der Veröffentlichung von Julias Blogbeiträgen, die im Käthe-Kollwitz-Gymnasium einschlagen wie eine Bombe. Wie es zu dem Vorfall kam und welche Auswirkungen dieser auf das Leben der verschiedenen Hauptfiguren hat, lernen wir im Anschluss in kurzen Kapiteln, die nach Uhrzeit sortiert sind und sich bis zum Montag, den 25. Mai erstrecken. Dazu wechselt die Autorin kapitelweise die Erzählperspektive zwischen den wichtigsten Hauptfiguren und lässt zusätzlich immer wieder Ausschnitte aus einem Befragungsprotokoll der Schulleitung, sowie Absätze aus Julias Blogbeiträgen einfließen. Zudem wird die Stimmung innerhalb der breiten Schülerschaft durch kurze Absätze namens "die anderen" wiedergegeben, in denen Nebenfiguren kurz zu Wort kommen. Mit dieser Erzählstruktur, die nur eine Woche, aber dafür verschiedene Perspektiven abdeckt, kreiert die Autorin ein authentisches und komplexes Schulszenario mit glaubhaften Sozialgefüge, das weit ab von Klischees ist.

"Er war ein Wolf unter den Hasen. Und ich wollte sein wie er."


Die große Frage, wer denn nun für die Veröffentlichung von Julias Blogbeiträgen verantwortlich ist, generiert war gerade zu Beginn eine Menge Spannung, tritt im Laufe der Handlung aber etwas in den Hintergrund, da die Geschichten der einzelnen Figuren und deren Motive mehr Raum einnehmen. Dennoch oder gerade deswegen hat mich die Geschichte mitgerissen, gefesselt und geradezu eingesogen, sodass ich das Buch in einem Tag verschlungen habe. Daran ist unter anderem auch Anne Freytags Schreibstil schuld. Dieser ist sparsam und exakt, was dazu verleitet, durch die Seiten zu fliegen. Wie die Autorin es schafft, immer wieder Wahrheiten auf den Punkt zu bringen, ohne dabei zu schwafeln und auf der anderen Seite Beschreibungen knapp zu halten, ohne dass die Szenen leblos wirken, ist wirklich besonders. Es kommt selten vor, dass ich zur Länge eines Buches nichts zu kritisieren habe. Mal ist mir eine Geschichte zu langatmig, mal zu kurz erzählt, hier hat Anne Freytag aber genau die perfekte Länge gefunden, sodass jedes Wort sitzt!

"Ich schätze, wir sind alle nur ein Moment. Ein flüchtiges Blinzeln in der Zeit. Eine Summe aus unseren Entscheidungen, und damit etwas, das erst am Ende Sinn ergibt – wenn überhaupt."

Besonders gut gefallen haben mir ihre Figuren, die wie bereits erwähnt alle weit entfernt von Klischees angelegt und deutlich tiefer charakterisiert sind als das häufig in Jugendbüchern der Fall ist. Während des kurzen Erzählzeitraums lernen wir eine Vielzahl von Figuren kennen, die allesamt unzählige Schichten und Facetten aufweisen, die man weder lieben noch hassen kann und die einfach zutiefst menschliche Wesen sind. Toll ist auch, dass Anne Freytag einige erwachsene Figuren ebenfalls zu Wort kommen lässt. Hals über Kopf verliebt habe ich mich vor allem in Linda und Edgar, man entdeckt aber in jedem Charakter etwas, in dem man sich wiederfinden kann und taucht dabei tief in die Erlebniswelt der Figuren ein. Mithilfe ihrer Figuren verarbeitet die Autorin hier Themen wie Internet, Mobbing, Beziehungen, Freundschaft, Familie, Verantwortung, Rassismus, Coming Out, die eigene Sexualität und Vertrauen. Meine Teenie-Jahre liegen noch nicht allzu weit hinter mir und plötzlich war ich wieder mittendrin in dieser verwirrenden Zeit an der Schule, dem Schwebezustand zwischen Kind und Erwachsenem. Ich habe selten ein Jugendbuch gelesen, dass so perfekt in Worte fasst, was es bedeutet, ein junger Mensch zu sein. All das Grausame, Verstörende, Verunsichernde, aber auch all das Schöne, Neue, Freie, dass diese Lebensphase mit sich bringt.

"Ich bin ein Hase unter Wölfen, der rennt und Haken schlägt. Der dem Leittier blind folgt, um nicht selbst totgebissen zu werden"


Wer schlussendlich für die Veröffentlichung der Blogbeiträge verantwortlich war, habe ich nicht vorhersehen können. Im Endeffekt war die Enthüllung aber weniger wichtig als die Botschaft, die sich am Ende des Romans aus allen Handlungssträngen ergibt: ehrlich zu sein, zu sich und zu anderen, Dinge an- und auszusprechen, die einen beschäftigen und sich Menschen zu suchen, die einem wirklich zuhören!


Fazit:


"Das Gegenteil von Hasen" ist eine emotionale, vielschichtige und entwaffnend ehrliche Geschichte über Mobbing, Beziehungen, Freundschaft, Familie und Ehrlichkeit. Anne Freytag überzeugte mich mit einem interessanten Erzählkonzept, authentischen Figuren, einem exakten Schreibstil bei dem jedes Wort sitzt und fasst perfekt zusammen, was es bedeutet, ein junger Mensch zu sein!

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Geheime Wahrheiten

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"Das Gegenteil von Hasen" ist eigentlich ein Jugendroman, aber das hat mich nicht davon abgehalten, ihn zu lesen. Ganz im Gegenteil, denn mit ein bisschen Abstand zur Jugend ist er perfekt geeignet. Angesprochen ...

"Das Gegenteil von Hasen" ist eigentlich ein Jugendroman, aber das hat mich nicht davon abgehalten, ihn zu lesen. Ganz im Gegenteil, denn mit ein bisschen Abstand zur Jugend ist er perfekt geeignet. Angesprochen haben mich sowohl der Titel als auch das Cover, obwohl nicht auf den ersten Blick deutlich wird, worum es geht. Dafür musste ich schon den Klappentext bemühen. Und Zack hat mich nichts mehr abgehalten von der Geschichte um die 17-jährige Julia Nolde.

Sie ist die Hauptfigur des Buches, deren Leben sich von einem auf den anderen Tag schlagartig verändert. Ausgelöst durch einen Fall von Mobbing.  Denn jemand hat ihren PC gestohlen und geheime, nicht für die Allgemeinheit bestimmte Blogeinträge veröffentlicht.
Es sind intimste Geheimnisse, nie ausgesprochene Vorwürfe, verdrängte Erinnerungen, über die Julia geschrieben hat und die jetzt meterhohe Wellen schlagen. Mit all dem sieht sich eine Gruppe Jugendlicher rund um Julia konfrontiert. Allen voran ihre Mitschüler:innen Edgar Rothschild, Linda Overbeck sowie die Zwillinge Marlene und Leonard Meller. Sie alle haben eine ganz unterschiedliche Verbindung zu Julia, die im Laufe des Romans ihre Form immer wieder verändert.

Neben den Hauptfiguren tauchen in dem Roman weitere Personen auf, wie die Mitschüler:innen und Eltern der Betroffenen sowie die Schuldirektorin Dr. Kristina Ferchländer. Stück für Stück versuchen sie alle auf Ihre Art mit den Einträgen und der Suche nach der Person, die sie veröffentlicht hat, umzugehen. An den Figuren und Familien gefällt mir besonders die diverse Darstellung. Das macht es einem leicht, sich mit ihnen zu identifizieren. 

So wortgewandt wie Anne Freytag die Personen und Situationen schildert, fühlt man sich als Leser:in gut in die Situationen ein. Auch der Spannungsbogen der Geschichte ist ihr wirklich gelungen. Die Schilderungen wirken authentisch, sind logisch und durchdacht aufgebaut. Alles ist nachvollziehbar und das macht den Roman zu einem äußerst gelungenen Lesevergnügen.

Obwohl meine Schulzeit schon Jahre hinter mir liegt, habe ich das Buch mit Begeisterung gelesen und kann es nur jedem empfehlen. Denn es sensibilisiert auf verschiedenen Ebenen sowohl für den Umgang mit den Dingen, die wir online stellen als auch mit den Dingen, die unausgesprochen bleiben.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Wenn Geheimnisse an die Öffentlichkeit geraten

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Als Julia in einer Unachtsamkeit ihren Laptop im Bus liegen lässt, rollt eine Katastrophe auf sie zu.
Ihre geheimsten Gedanken und Wünsche hat Julia dort gespeichert. Irgendwer stellt ihre Texte ins Internet ...

Als Julia in einer Unachtsamkeit ihren Laptop im Bus liegen lässt, rollt eine Katastrophe auf sie zu.
Ihre geheimsten Gedanken und Wünsche hat Julia dort gespeichert. Irgendwer stellt ihre Texte ins Internet und Julias Leben wird um 180 Grad gedreht. Von einem beliebten jungen Mädchen, zu einer geächteten Schülerin.
Wie kann Julia diesen Schaden wieder gut machen. Sie hat nicht nur gute Sachen geschrieben, sondern sich regelrecht ausgekotzt über ihre Mitschüler und Menschen aus ihrem Umfeld. In Wordpress sind ihre intimsten Gedanken verankert, nie für die Öffentlichkeit bestimmt. Es entsteht ein Suchspiel der Lehrer, wer den Laptop gefunden hat und sich in den Account von Julia gehackt hat.
Zwischen den Kapiteln sind Protokolle der Lehrer, die herauszufinden versuchen, wer dahinter steckt. Die Kapitel sind kurz und abwechslungsreich, es geht hauptsächlich um Julia, Linda und Edgar. Diese Konstellation ist übel, den Julia hat Linda früher gemobbt. Könnte vielleicht Linda die Texte veröffentlicht haben? Als Leser ist man sehr gefordert, diese Gefühlswelt zu verfolgen und zu verarbeiten. Das Buch ist genial geschrieben.
Es ist faszinierend, wie die Autorin Anne Freytag die Gefühle erzählt. Ich bin total eingetaucht in diese Welt.
Man wird förmlich angezogen von der Geschichte. Der Strudel um Julia wird immer enger. Die Beklemmung und Verzweiflung ist sehr intensiv, ich hatte zeitweise eine Gänsehaut beim Lesen.
Der Spannungsbogen steigert sich immens von Seite zu Seite, ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Es ist eine sehr abwechslungsreiche Art der Erzählung mit interessanten Wendungen.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Nichts als die Wahrheit

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Julia schreibt einen Block. Einen Block, den keiner kennt. Doch von einem auf den nächsten Tag kennt ihn jeder. All ihre geheimen Gedanken, all die Wahrheiten über ihre Freunde und Mitschüler, die keiner ...

Julia schreibt einen Block. Einen Block, den keiner kennt. Doch von einem auf den nächsten Tag kennt ihn jeder. All ihre geheimen Gedanken, all die Wahrheiten über ihre Freunde und Mitschüler, die keiner lesen sollte, kann jetzt jeder lesen. Dabei kommen Dinge ans Licht, die keiner hätte wissen sollen. Und das das beliebte Mädchen steht plötzlich auf der Abschussliste der Schule. Denn wer will schon mit so einer falschen Schlange befreundet sein? Aber trotzdem beginnen die Leute nachzudenken und die ganze geordnete Welt fällt aus ihren Fugen.

Anne Freytag erzählt mit viel Gespür ein Thema, das viel Teenager heutzutage betrifft. Cybermobbing - Die große Frage ist: Wer ist es gewesen? Aber das lässt sich nur schwer herausfinden. Gleichzeitig beginnt man ein System zu hinterfragen, bei dem einzelne mehr wert sind als andere und die Macht über ihre Mitschüler haben. Selbst die, die dazugehören hinterfragen sich und trotzdem beschwert sich niemand über seinen Platz, denn besser man ist unglücklich beliebt als glücklich unbeliebt, oder? Diese kleine Welt in dieser Schule wird in diesem Buch komplett auf den Kopf gestellt und alles hinterfragt.
Der Schreibstil ist einnehmend. Aus verschiedenen Blickwinkel bekommt man immer wieder verschiedene Einblicke in das Geschehen und kann sich so ein allgemeines Bild der Situation bilden.

Das Buch ist nur weiterzuempfehlen. Cybermobbing ist ein besonderes Problem unserer heutigen Zeit und wird hier im Zusammenhang mit den erwachsenwerdenden Teenagern sehr gut beschrieben. Man kann vieles aus dem Buch rausziehen und für sich mitnehmen.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Regt zum Nachdenken an

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[Rezensionsexemplar]
Normalerweise verfasse ich Rezensionen immer zeitnah, aber dieses Mal fällt es mir seit fast einer Woche total schwer meine Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen. Denn ich habe ...

[Rezensionsexemplar]
Normalerweise verfasse ich Rezensionen immer zeitnah, aber dieses Mal fällt es mir seit fast einer Woche total schwer meine Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen. Denn ich habe dieses regelrecht verschlungen und hätte gerne noch weitere 200 Seiten gelesen, aber andererseits finde ich einfach viel zu viele Kleinigkeiten was die Handlung betrifft absolut nicht in Ordnung.

Der Schreibstil von Anne Freytag ist mal wieder total genial und mit ihren wortgewaltigen Umschreibungen schafft sie es bei mir direkt bestimmte Gefühle zu erzeugen. Oft habe ich beim Lesen gar nicht gemerkt, dass so viel Zeit vergangen ist und deshalb habe ich das Buch auch in nahezu einem Stück durch gelesen.

Auch dieses Mal gibt es wieder ganz unterschiedliche, facettenreiche Charaktere. Es gibt nicht viele Romane bei denen die Charaktere so divers sind und hier sind sie keine Ansammlung von unterschiedlicher Klischees. Besonders gut hat mir gefallen, dass hier absolut gar nichts geschönt wird. Und viele Probleme angesprochen werden, die in anderen Jugendbüchern eben nicht auftauchen.

Auch die vielen Perspektivwechsel haben mir gut gefallen, die nicht nur die Spannung erhöht haben, sondern einem auch noch einen tiefen Einblick in das Seelenleben der einzelnen Hauptprotagonisten ermöglicht haben. Diese Wechsel hätte man eindeutiger markieren sollen, damit man direkt auf den ersten Blick sehen kann aus welchem Blickwinkel jetzt erzählt wird.

Das Cover ist wirklich schön gestaltet und besticht mit seiner Schlichtheit. Und der Hase mit dem Schatten in Form eines Wolfes passt einfach zur Handlung und steht im starken Kontrast zum mintgrün. Die Überschrift hätte man jedoch ruhig etwas mehr hervor heben können.


[Spoiler!]: Eine der Hauptprotagonisten kritisiert das Genre New Adult und da spricht sie viele Punkte an, die wahrscheinlich jedem durchaus bewusst ist. Das alles kann man natürlich in einen Roman packen, aber die Schlussfolgerung die diese Protagonistin daraus zieht finde ich sollte man nicht unreflektiert stehen lassen. Immerhin ist es jedem selbst überlassen was man anziehend/erregend findet und wenn es der halbnackte Prince Charming aus einem New Adult Buch ist, dann ist das eben so. Und das kann man auch ruhig so in einem Jugendbuch vermitteln, dass es okay ist so etwas nicht zu mögen aber man dem anderen das lassen sollte.

Ein anderer Kritikpunkt ist das queere Pärchen, welches viele Fragen aufwirft. Selbst in dem Alter wusste ich vor über 10 Jahren, dass man sich eben nicht mal gerade so "outen" kann. Das hat weniger etwas mit zum Partner oder sich selbst stehen zu tun, sondern einfach auch mit dem eigenen Umfeld und den Eltern(wenn man noch daheim wohnt). Homophobie ist ja leider keine Seltenheit und es ist schwer in dem Alter noch nichts davon mitbekommen zu haben.



Was mich total stört ist das Ende und ich finde es wirklich schade, dass das mit dem Mobbing nicht ordentlich aufgeklärt wurde und so ein rosarotes, alle haben sich lieb Ende gewählt wurde. Ich glaube nach so einem Vorfall ist das doch alles sehr ungewöhnlich und ich brauche so etwas einfach nicht um einen Roman gut zu finden. Zumal da wieder ein Klischee bedient wird, was ich abgrundtief hasse. Als würde die Liebe alles wieder gut machen können(NEIN!) und als bräuchte man immer einen Prince Charming, damit man so etwas wie Mobbing verarbeiten kann. Hier hätte man wenigstens noch ein paar Seiten anfügen können um dem ganzen ein würdiges Ende zu geben. So wirkt das Mobbing einfach als Mittel zum Zweck, was einfach nur schade ist.

Fazit:
Und jetzt ist die abschließende Frage: Wie bewerte ich nun das Buch? Wenn ich die Kritikpunkte betrachte, dann wären 2 von 5 Sternen angebracht. Aber das Buch hat mich gut unterhalten und da ich es in nahezu einem Rutsch durch gelesen hatte, komme ich auf eine Bewertung von 3,5 von 5 Sternen. Besonders bei einem so sensiblen Thema wie Mobbing finde ich, dass man etwas mehr Sorgfalt walten lassen sollte bei einem Jugendbuch und das ist hier leider nicht der Fall.

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