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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2020

Macht Lust auf die Fortsetzung...

Die sieben Schwestern
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In „Atlantis“ einem großen Anwesen, am Genfer See, wachsen behütet und geliebt sechs Schwestern auf, die unterschiedlich nicht sein könnten. Ungewöhnlich erscheint, dass alle von ihrem geliebten Vater ...

In „Atlantis“ einem großen Anwesen, am Genfer See, wachsen behütet und geliebt sechs Schwestern auf, die unterschiedlich nicht sein könnten. Ungewöhnlich erscheint, dass alle von ihrem geliebten Vater „Pa Salt“ adoptiert wurden; allerdings schienen sie ihre Herkunft nie zu hinterfragen. Als er für alle sehr überraschend stirbt, hinterlässt er jeder einen Brief mit Hinweisen zu ihrer Herkunft. Maia, die Älteste beginnt als erste das Geheimnis ihrer Vergangenheit nachzuspüren – ihre Nachforschungen führen sie bis nach Rio de Janeiro, wo sie beginnt Nachforschungen anzustellen. Es enthüllt sich eine Familiengeschichte, welche bis in die 1920er Jahre zurückreicht und tragische Parallelen zu ihrem Leben aufzeigt. Diese Erfahrungen sind letztendlich sehr hilfreich für ihre weitere Entwicklung.
Aufgrund des guten Feedbacks (und möglicher Fortsetzung) habe ich mich für dieses Hörbuch entschieden. Ehrlich gesagt hatte ich mich anfänglich gefragt, woher die positiven Bewertungen kommen – wäre es ein Buch, hätte ich vielleicht abgebrochen…
Aber: das Durchhalten lohnt sich auf jeden Fall, denn die Handlung nimmt sehr an Fahrt auf – und vor allem die geschichtlichen Rückblenden, welche Stück für Stück die Familientragödie enthüllen, sind sehr faszinierend und fesselnd.
Sehr gern empfehle ich dieses Buch weiter und werde die Geschichte der Schwestern weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 11.07.2020

Nicht immer ist es richtig die Wahrheit zu erfahren…

Ein Wort, um dich zu retten
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Seit zwanzig Jahren lebt der ehemals sehr erfolgreiche Schriftstellers Nathan Fawles zurückgezogen auf der beschaulichen Insel Beaumont. Jegliche Versuche Näheres über seine Beweggründe dafür in Erfahrung ...

Seit zwanzig Jahren lebt der ehemals sehr erfolgreiche Schriftstellers Nathan Fawles zurückgezogen auf der beschaulichen Insel Beaumont. Jegliche Versuche Näheres über seine Beweggründe dafür in Erfahrung zu bringen, scheitern. Erst der taffen Journalistin Mathilde Monney gelingt es an ihn heranzukommen. Und sie erfährt letztendlich aufgrund ihrer Hartnäckigkeit von einer schlimmen Tragödie und einem noch schrecklicheren Verbrechen, das sie und Nathan verbindet…
Obwohl der Klappentext sehr vielversprechend war, zog der Einstieg sich etwas in die Länge und ich konnte keine richtigen Verbindungen entdecken. Eventuell musste ich mich auch erst an den Schreibstil gewöhnen.
Allerdings ändert sich dies nach ca. 1/5 des Buches sehr stark und Zusammenhänge bzw. Ereignisse überschlagen sich fast. Damit wird ein Sog zum Weiterlesen erzeugt, der es fast unmöglich macht, dieses Buch aus der Hand zu legen. Sehr gelungen verarbeitet Guillaume Musso mehrere Wahrheiten, welche aus Sicht verschiedener Protagonisten geschildert werden und allmählich erschließt sich Stück für Stück die tatsächliche, die man besser nicht hätte erfahren wollen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat dieses Buch mich sehr gefesselt, so dass ich es auch sehr gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Abenteurer auf zwei und vier Pfoten…

Einmal mit der Katze um die halbe Welt
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Auf dieses Buch wurde ich bereits durch das Cover aufmerksam - eigentlich braucht‘s dazu gar keinen Titel mehr, denn es ist aussagefähig genug…
Martin Klauka möchte sich einen Traum erfüllen und mit dem ...

Auf dieses Buch wurde ich bereits durch das Cover aufmerksam - eigentlich braucht‘s dazu gar keinen Titel mehr, denn es ist aussagefähig genug…
Martin Klauka möchte sich einen Traum erfüllen und mit dem Motorrad bis nach Dubai zu einem Kumpel fahren, die Planung läuft und kurz vor der Abreise stolpert ein junges Kätzchen in sein Leben und sein Herz: Mogli oder auch „Prinzessin“ genannt.
Die Optionen nicht zu fahren oder Mogli nach dem Aufpäppeln wieder abzugeben stehen gar nicht erst zur Debatte und so treten beide eine erlebnisreiche Reise mit dem Motorrad quer durch Europa, via Türkei und Iran nach Dubai an. Und hier ist das große Abenteuer noch nicht zu Ende: Nepal wartet als nächstes Ziel…
Der Einstieg ist super gelungen und man ist sofort "dabei". Meine Eindrücke bereits nach den ersten paar Seiten waren sehr positiv, Martin ist mir sehr sympathisch und man merkt auch das dieser Wunsch nicht nur aus einer Laune heraus erfolgt. Die Reisepläne wirken auf mich sehr gut durchdacht und vor allem mit langfristiger Vorbereitung. Das mit Ankunft von Mogli auch für diese die notwendigen Planungen einbezogen wird, zeugt von Verantwortung, allerdings auch von Mut, denn es war bestimmt nicht abzusehen, das sich Mogli doch als recht pflegeleicht herausstellt. Katzen sind doch nun mal recht eigensinnige Wesen mit einem sehr starken Willen.
Sehr mutig finde ich die Entscheidung die Reise allein (also ohne "menschliche" Begleitung durchzuführen). Denn man könnte durchaus in Situationen geraten, wo man vielleicht Hilfe oder Unterstützung gebrauchen könnte.
Es ist unglaublich schön diese Reise durch die bildhafte und treffend charakterisierte Beschreibung quasi selbst zu erleben. Es erstaunt mich, das alles im Großen und Ganzen ohne gravierende Probleme ablief. Entweder war es einfach Glück – oder Negatives verblasst in der Erinnerung.
Gelungen abgerundet wird dieses Buch durch sehr schöne und gut dosiert in die jeweiligen Kapitel eingearbeitete Bilder.
Insgesamt verbreitet dieses Buch eine sehr positive und offene Einstellung, und man bekommt regelrecht Lust, diese doch eher abseits gängiger Reisen liegenden Orte wie den Iran oder Pakistan selbst zu erleben.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen – es hat mir erlebnisreiche und unterhaltsame Lesemomente beschert. Gern empfehle ich dieses Buch weiter!

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Puzzleteil für Puzzleteil zur grausigen Wahrheit

Liebes Kind
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Vor 13 Jahren verschwand die Studentin Lena spurlos. Während ihre Mutter resigniert, steigert sich ihr Vater Matthias wie in einen Wahn, sie finden zu wollen.
Nach einem Autounfall wird eine junge Frau ...

Vor 13 Jahren verschwand die Studentin Lena spurlos. Während ihre Mutter resigniert, steigert sich ihr Vater Matthias wie in einen Wahn, sie finden zu wollen.
Nach einem Autounfall wird eine junge Frau ins Krankenhaus eingeliefert. Bei ihr ist ein dreizehnjähriges Mädchen, Hannah – ist sie ihre Tochter? Und ist diese junge Frau Lena – und wenn ja, wo war sie die ganze Zeit?
Nach und nach kommen puzzlestückweise – und durch die Autorin gut dosiert – Bruchteile der (einer) Wahrheit mit allen Grausamkeiten ans Licht: Eine einsame Hütte abseits im Wald, darin gefangen eine junge Frau, die die Rolle als Partnerin sowie Mutter für zwei Kinder erfüllen soll…
Aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten: Lena, Hannah und Matthias (angenehm gesprochen von verschiedenen Sprechern) ergibt sich allmählich ein erschreckendes Gesamtbild, das ungeheuerliches Preis gibt.
Während Lena an sich und ihrer Wahrnehmung zweifelt und befürchtet, als irre weggesperrt zu werden, überrascht Hannah durch ihre präzisen, wie auswendig gelernten Kenntnisse, ist ansonsten aber zu keiner Gefühlsregung fähig. Mit Matthias wird die Verzweiflung des Vaters auf der Suche nach seiner Tochter deutlich – dabei legt er sich mit so ziemlich jeden an, der sich ihm in den Weg stellt.
Psychologisch sehr gelungen, dabei auf brutale und blutige Thrillerelemente verzichtend, fesselt Romy Hausmann den Leser an das Buch. Das Geschehen fügt sich im Kopf zusammen, ohne großartig ausgeschmückt werden zu müssen.
Für dieses Hörbuch habe ich mich entschieden, nachdem mich „Marta schläft“ von dieser Autorin sehr fasziniert hat – und ich habe dies nicht bereut.
Gern empfehle ich dieses Buch weiter!

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Nüchterne Betrachtung des Erleben des zweiten Weltkrieges aus Sicht eines Kindes

Der Hütejunge
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Als sechstes Kind, dessen Vater kurz vor der Geburt verstorben ist, schildert ein namenloser Junge sein Erleben und Empfinden vor und in den Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Die Familie ist arm, und schon ...

Als sechstes Kind, dessen Vater kurz vor der Geburt verstorben ist, schildert ein namenloser Junge sein Erleben und Empfinden vor und in den Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Die Familie ist arm, und schon früh lernt der Junge, sich „unsichtbar“ zu machen – quasi als Überlebensstrategie. So idyllisch sein Heimatdorf in der Eifel auch liegt, das Grauen des Krieges macht vor ihm nicht Halt und hautnah müssen die Bewohner die Ardennenoffensive (üb)erleben.
Das Buch fesselt von den ersten Seiten durch den flüssigen und sehr gut lesbaren Schreibstil.
Jedoch musste ich immer mal wieder innehalten, denn das der Akteur nur als "Junge" bezeichnet wird macht es so austauschbar bzw. auf so viele Kinder zutreffend, die wohl während des Krieges Ähnliches erleiden mussten. Dieses Stilmittel, quasi das symbolische und stellvertretende "Umfassen" zahlreicher Schicksale, wirkt auf mich sehr stark. Die nüchternen Schilderungen zu dem Erleben und Erlebten, machen meiner Meinung nach sehr deutlich, dass vieles ohne großartige Diskussion einfach so hingenommen bzw. akzeptiert wurde, bzw. Erwachsene und Eltern noch als Autoritätspersonen wahrgenommen wurden. Was nicht heißen soll, das die Menschen damit durchweg „Duckmäuser“ waren. Meines Erachtens nach, gab es gar keine Zeit dafür, denn mit der „Ansage“ wurden quasi rasch Entscheidungen für Überleben oder Tod getroffen. Mitunter würde ich mir etwas von dieser Eigenschaft heutzutage wünschen, wo so vieles totdiskutiert werden muss. Dies ist meist nicht zielführend und kostet so viel Zeit und Kraft, die man besser einsetzen könnte.
Ulrike Blatter ist es sehr gut gelungen das alltägliche Alltagsgeschehen so zu schildern, dass man sich fühlt, als wäre man dabei. Mehr als einmal habe ich gedanklich den Hut vor diesen Menschen gezogen, das – die meisten – daran nicht zerbrochen sind. Diese pragmatische Überlebensstrategie spürt weit in nachfolgende Generationen nach: Disziplin und Sparsamkeit, allerdings auch psychische Probleme durch das Verdrängen.
Das Buch macht auf mich mit Lesebändchen, Hardcover und stabilen Schutzumschlag einen sehr hochwertigen Eindruck und liegt gut in der Hand. Abgerundet wird das ganze Werk durch einige exemplarische Fotos in der Mitte des Buches, die mit Nummer- und Seitenzahl-Verweis den Bezug zum Lesefortschritt schaffen. Auch wenn man diese Leute "nur" aus der Erzählung kennt, schaffen sie eine viel persönlichere Beziehung dazu - mir geht es zu mindestens so.
„Der Hütejunge“ hallte nach dem Lesen noch lange in mir nach – ich empfehle dieses Buch allen am Thema interessierten Lesern sehr gern weiter.

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