„Spannend, fesselnd und lebendig. Eine Geschichte voll neuer Ideen, die mich mitgerissen hat.“
Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerrissVortex, also Wirbel. Das hatte mich direkt neugierig gemacht, weil ich eine Welt in dieser Art noch nicht erkundet hatte. Anna Benning's Debüt ist als Hardcover erschienen und wunderschön. Ich bin verliebt ...
Vortex, also Wirbel. Das hatte mich direkt neugierig gemacht, weil ich eine Welt in dieser Art noch nicht erkundet hatte. Anna Benning's Debüt ist als Hardcover erschienen und wunderschön. Ich bin verliebt in den lila Buchschnitt + auch das Cover selbst ist mehr ans ansprechend, ich mag die gewählte Schriftart und die Farben, das Buch ist äußerlich perfekt. Am Ende des Buches findet sich noch eine Karte und eine Erklärung zu den Elementarkräften der Splits. Das fand ich richtig klasse. Der Klappentext deutet schon auf eine spannende, lebendige aber auch romantische Geschichte hin und verspricht tolle Unterhaltung und ich wurde nicht enttäuscht.
Worum es in der Geschichte geht:
2020 hat ein gewaltiger, energiereicher Wirbel die Welt verändert. Nichts ist mehr so wie es war. Ein großer Teil der Menschen + die Natur wurden mit den Elementen vermengt.
Es bildeten sich Mega Citys, eng besiedelt von Menschen ohne naturgewaltigen Kräften, und in den Randzonen wurden die Menschen – Splits genannt – mit naturgewaltigen Kräften untergebracht. Beide „Rassen“ leben strikt getrennt + es wird darauf geachtet, dass kein Split seinen Lebensraum verlässt und in die Welt der Nicht Vermengten eindringt.
Ca. 97 Jahre später fiebert Elain darauf zu endlich Vortexläuferin zu werden, um durch die Wirbel von einem Ort zum anderen zu springen und die Menschheit vor den gefährlichen Splits zu beschützen. Doch am Tag ihrer letzten Prüfung entdeckt sie, während eines Vortexspringens ungeahnte Kräfte und weiß noch nicht in welche Gefahr sie das bringt.
Überhaupt hat Elaine keine Ahnung davon wie sich ihre Weltbild und die Sicht auf die Dinge - durch ihn – in nächster Zeit ändern werden.
Zur Geschichte:
Die Geschichte ist in vier Teile unterteilt, erzählt wid aus Elaines Perspektive in der Ich–Form.
Der Einstieg ist direkt rasant, die Erzählung beginnt, in Neu London, damit wie Elaine ihre Prüfung zur Vortexläuferin absolviert.
Im Fließtext wird klar was ei Vortex ist + wie er funktioniert. Aber auch Elaine lernt man kennen, ihre Vergangenheit, ihre Träume und Ziele, ihre familiären Verhältnisse und wie sie zu ihrem Stiefbruder Luka steht.
Stück für Stück erfährt man mehr über die Vortexe, die Welt und wie diese neue Welt entstanden ist. Alles ist sehr schön und verständlich erklärt.
Im zweiten Abschnitt „Sanktum“ erfährt man dann mehr über die Splits, ihre Fähigkeiten, wie sie leben, ihre Sicht auf die Dinge.
Dieser Teil ist etwas ruhiger und tiefer gehalten er bietet Raum für Elaine's charakterliche Entwicklung, die Veränderung in ihr und die Entwicklungen zwischen Balian und ihr. Er hat auch romantische Sequenzen, aber im Vordergrund steht immer die Tatsache des „Anders“ seins und wie Elaine damit umgeht.
Der dritte Abschnitt „New York“ wird dann wieder sehr spannend + rasant. In diesem Abschnitt ist immer etwas los. Er ist voll Action und neuer Geheimnisse und unvorhergesehenen Wendungen.
Der Aufbau der Geschichte ist sehr gut durchdacht und gegliedert, so dass es an keiner Stelle zu Ungereimtheiten kommt und ich ständig das Gefühl hatte weiter lesen zu müssen, weil ich erfahren wollte was als nächstes passiert.
Anna Benning entführt ihre Leser an so viele fantastisch beschriebene Schauplätze, so dass es einfach nie langweilig wird. Es gibt ständig etwas neue zu entdecken.
Das Ende ist voll Action und schließt den ersten Band ab, macht aber gleichzeitig neugierig auf den zweiten Band der Trilogie, der im Herbst erscheint.
Die Charaktere:
Vortex bietet eine Vielzahl von Protagonisten, die die Geschichte lebendig + spannend macht.
Besonders Elaine mochte ich sehr, sie ist lieb, bescheiden, mutig und den Menschen gegenüber, die sie liebt, zu 100% loyal.
Elaine will sich eigentlich nur ihren Kindheitstraum erfüllen und Vortexläuferin werden, um die Menschen vor den gefährlichen Splits zu beschützen. Ganz so wie es ihr ein Leben lang eingetrichtert wurde.
Doch plötzlich steht ihre Welt auf dem Kopf + sie fängt an zu hinterfragen und die Dinge in einem neuen Licht zu betrachten. Muss „Anders“ sein zwangsläufig Gefahr darstellen, oder sind es nur einige wenige, die dafür sorgen ganze „Rassen“ in einem schlechten Licht da stehen zu lassen?
Balian ist ein Rebell. Er ist arrogant + von sich eingenommen, aber im Herzen ein lieber Kerl der versucht seine Fehler wieder gut zu machen. Elaine stellt seine Welt auf den Kopf + bringt ihn immer wieder aus seinem Konzept, der unnahbare Märtyrer zu sein.
Die Vermengten – Splits – sind wahnsinnig toll beschrieben. Ich konnte mir die Vermischung mit den Elementen sehr gut vorstellen. Auch ihr Wunsch nach Akzeptanz + einem Leben das sich nicht am Rande der Gesellschaft abspielt konnte ich sehr gut nachspüren.
Aber auch die weniger sympathischen Protagonisten wie z. B. Holden, oder dessen Vater waren greifbar und die Ängste, die sie in sich tragen sehr gut zu verstehen.
Wie schon gesagt, charakterlich ist diese Geschichte so bunt, das sie durch und durch lebendig ist, alle Protagonisten waren greifbar + ich konnte ihre Handlungen, Gefühle und Denkweisen sehr gut nachvollziehen.
Schreibstil und Lesefluss:
Anna Benning hat einen flüssigen, leicht verständlich, anschaulichen und mitreißenden Schreibstil.
Der Sprachstil war jugendlich, teilweise witzig und die ganze Geschichte hat sich wie selbstverständlich gelesen.
Ihre Beschreibungen und Erklärungen sind lebendig und bildlich, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, auch die Atmosphäre und die vielen verschiedenen Schauplätze kamen bei mir an.
Meine Meinung:
„Vortex“ hat mir super gut gefallen. Für mich war es mehr als nur eine Jugendbuch Dystopie. Mal abgesehen von der super beschriebenen Welt + den vielen tollen neuen Ideen geht es in der Geschichte vor allem ums „Anders“ sein, Vorurteile und Schubladen denken. Ich finde hier hat Anna Benning beide Seiten der Medaille ganz toll verpackt, so das die Wünsche, Gefühle und Ängste der Protagonisten sehr gut nachvollziehbar waren.
Zum einen die, die „anders“ sind + eigentlich nur akzeptiert werden wollen + die, denen dieses „anders“ sein Angst macht und die mit allen Mitteln versuchen alles unter Kontrolle zu halten und keine Lust auf Veränderung haben, weil sie ihnen Angst macht.
Und mitten drin Elaine deren Weltbild komplett auf den Kopf gestellt wird + die versucht das richtige zu tun.
So viele Protagonisten, die die Geschichte lebendig machen, der Schreibstil der einem nur so durch die Seiten fliegen lässt + den Aufbau der Geschichte fand ich wunderbar.
Es war spannend, fesselnd, aber auch romantisch. Mal rasant + turbulent, und dann wieder etwas ruhiger + tiefer.
In diesen 494 Seiten wird es nicht einmal langweilig oder langatmig es ist immer was los und es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken oder zu erfahren. Rundum wie ich mir eine gelungene Dystopie vorstelle.
Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bände. Ich bin gespannt wo mich Elaines Geschichte noch hin führt. Klare Leseempfehlung.