Profilbild von pfalzir

pfalzir

Lesejury Star
offline

pfalzir ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit pfalzir über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2020

unberechenbarer Pfau

Der Pfau
0

Von diesem Buch hatte ich im Vorfeld viele positive Meinungen gelesen und bin mit einer entsprechend hohen Erwartung rangegangen. Erst recht, da ich mittlerweile von Isabel Bogdan ein späteres Buch gelesen ...

Von diesem Buch hatte ich im Vorfeld viele positive Meinungen gelesen und bin mit einer entsprechend hohen Erwartung rangegangen. Erst recht, da ich mittlerweile von Isabel Bogdan ein späteres Buch gelesen habe: „Laufen“. Dieses hat mich vom Inhalt und vom Erzählstil her sehr beeindruckt.

In einem heruntergekommenen Landsitz in den schottischen Highlands mietet sich eine Gruppe Investmentbanker zu einem Teambuildingseminar ein. Die komplette Geschichte lebt von munteren Verwirrungen rund um das Ableben des titelgebenden Pfaus. Die Beschreibungen „absurd“, „skurill“ und „very british“ passen hier schon, haben mich allerdings nicht mitgenommen. Eine humorvolle Geschichte, aber halt nicht das was ich erwartet hatte.

Noch eine Erwähnung speziell zum Hörbuch: Für viele ist wohl der Sprecher Christoph Maria Herbst mit seiner ihm eigenen Betonung und Sprechweise optimal für dieses Hörbuch besetzt. Ich selbst hätte es interessant gefunden, diesen Text von einer neutralen Lesestimme zu hören.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2020

traurig

Pandatage
0

Ich fand es stellenweise schwer auszuhalten, wie ungerecht Danny und sein Sohn Will ständig behandelt werden. Will wird in der Schule gemobbt und schikaniert. Danny auf der Arbeit schlecht behandelt. Sein ...

Ich fand es stellenweise schwer auszuhalten, wie ungerecht Danny und sein Sohn Will ständig behandelt werden. Will wird in der Schule gemobbt und schikaniert. Danny auf der Arbeit schlecht behandelt. Sein brutaler Vermieter dringt unrechtmäßig in die Wohnung ein und hat einen Helfer dabei, der droht, Danny mit einem Zimmermannshammer zu verstümmeln. Und im Park bei seinen Pandaauftritten treten ihm kleine rotzfreche Kinder ans Schienbein und klauen seine Münzen. Überall nur feindselige und erniedrigende Begegnungen. Dass sich Mitmenschen trotz des Wissens um den Verlust der Ehefrau bzw. Mutter so benehmen ist unfassbar.

Es gibt auch liebevolle und zum Schmunzeln anregende Szenen aber die Grundstimmung blieb für mich traurig und deprimierend. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und die ganze Aufmachung des Buches ist hochwertig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2020

Lässt leider nach

Wenn der Winter vorbei ist
0

Am Anfang hatte mich dieser ruhige, erinnernde Schreibstil gefangen. Der ältere Autor Thomas lässt seine Gedanken zurückschweifen in sein Leben. Sehr liebevoll erzählt er von seiner älteren Schwester Becky. ...

Am Anfang hatte mich dieser ruhige, erinnernde Schreibstil gefangen. Der ältere Autor Thomas lässt seine Gedanken zurückschweifen in sein Leben. Sehr liebevoll erzählt er von seiner älteren Schwester Becky. Allerdings ist Becky gar nicht seine leibliche Schwester, „sie kam aus dem Nichts“, wie ihre Mutter es immer benennt. Thomas verliert Becky sehr früh und vermisst sie das ganze restliche Leben lang. Auch ein Beispiel für ansprechenden Text begegnet mir auf Seite 123, da wird die Bedeutung des Titels "Wenn der Winter vorbei ist" aufgegriffen. Das waren so wehmütige, ruhige Gedanken, die ich gerne gelesen habe.

Zur Mitte hin konnten mich die einzelnen Episoden nicht mehr berühren. Es triftete leider immer mehr ab zu sonderbaren, fast absurden Geschehnissen, deren Sinn ich nicht verstehe. So wurden meine anfänglichen Erwartungen leider nicht erfüllt und das Lesen wurde für mich zähflüssig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2019

zwiegespalten

Hotel Cartagena
0

Auf der einen Seite hat es mir Spaß gemacht, wieder über Chastity Riley, ihre Männer und ihre Liebe zu Hamburg zu lesen. All die Bekannten, die irgendwie liebevoll, verletzlich und beschädigt beschrieben ...

Auf der einen Seite hat es mir Spaß gemacht, wieder über Chastity Riley, ihre Männer und ihre Liebe zu Hamburg zu lesen. All die Bekannten, die irgendwie liebevoll, verletzlich und beschädigt beschrieben werden tauchen gleich zu Beginn des Buches auf. Und dieser besondere Schreibstil von Simone Buchholz hatte mich gleich wieder gepackt: karge, schnoddrige Sätze, eine wirklich sehr ungewöhnliche Erzählweise bis hin zur Poesie.

Unschön fand ich allerdings eine längere Passage, die fürchterlich zäh zu lesen war. Was wir da zu lesen bekommen haben sollte wohl irgendwie Fieberwahn oder Delirium darstellen, hat inhaltlich überhaupt keinen Sinn gemacht hat. Auch gibt es keinen wirklichen Fall. In einem Hotel gibt es eine bewaffnete Geiselnahme. Obwohl ein komplettes Kripoteam als Geiseln direkt beim Geschehen ist, bleiben diese, ebenso wie wir Leser, nur in der Beobachterrolle. Parallel dazu erfahren wir die Hintergrundgeschichte des Hamburgers Henning Gabarek in Kolumbien. Für mich war das kein interessanter Krimi.
Auch wenn mir der Fall und der Verlauf diesmal nicht gefallen hat, will ich die für mich noch offenen Bände der Reihe nachlesen und gebe einem zukünftigen auch nochmal eine Chance.

Veröffentlicht am 04.10.2019

schwerer Stoff

Auf Erden sind wir kurz grandios
0

Der Titel und das Cover haben mich von Anfang an beeindruckt. Der vietnamesische Junge Little Dog beschreibt in trauriger, melancholischer Art seine Kindheit in Amerika. Dies in Briefform an seine Mutter, ...

Der Titel und das Cover haben mich von Anfang an beeindruckt. Der vietnamesische Junge Little Dog beschreibt in trauriger, melancholischer Art seine Kindheit in Amerika. Dies in Briefform an seine Mutter, die allerdings nie lesen gelernt hat. Er ist sehr eng mit seiner Mutter verbunden, die ihn allerdings prügelt und auch psychisch mehr fordert, als es einem Kind gut tun kann. Bei den ersten beschriebenen Szenen mit Gewalt und Prügel ist er erst 4 bzw 8 Jahre alt. Die Alltagsgeschichten des kleinen Jungen werden im Wechsel mit grausamen Szenen und Kriegserlebnissen erzählt.

Ich habe nun ca. 100 Seiten gelesen und inzwischen ist Little Dog im jungen Erwachsenenalter angekommen. Aber auch hier fällt mir das Lesen weiterhin schwer. Nun habe ich überlegt, ob ich noch Tage oder Wochen so weiterlesen möchte und mich dagegen entschieden. Ich möchte nichts negatives über dieses Buch sagen, es ist wirklich beeindruckend geschrieben. Aber für mich ist es ein zu schwerer und depressiver Stoff.