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Veröffentlicht am 17.09.2020

Aufbereitung einer Ehe

Unter uns das Meer
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Amity Gaige nimmt den Leser in "Unter uns das Meer" mit auf einen Segeltörn in die Karibik. Das Ehepaar Juliet und Michael steigt für ein Jahr aus vom gewohnten Alltag in Connecticut. Südsee, Unabhängigkeit, ...

Amity Gaige nimmt den Leser in "Unter uns das Meer" mit auf einen Segeltörn in die Karibik. Das Ehepaar Juliet und Michael steigt für ein Jahr aus vom gewohnten Alltag in Connecticut. Südsee, Unabhängigkeit, Zeit für die Familie – das klingt wie ein Traum, offenbart aber auch bald seine Schattenseiten in Gegenwart und Vergangenheit.
Die Autorin lässt die beiden Protagonisten Juliet und Michael die Geschichte im Wechsel erzählen und zwar so, dass sich trotzdem eine flüssige Story entwickelt. Während Juliet die Geschichte rückblickend erzählt, erfahren wir Michaels Sichtweise anhand des Logbuchs, das er während des Segeltörns geführt hat. Dieser Blick auf die Geschichte von zwei Seiten ist abwechslungsreich und durch die teils rasanten Perspektivwechsel baut sich ein richtiger Sog auf, der den Leser mitzieht. Auf diese Art und Weise bereiten Juliet und Michael jeder für sich ihre Ehe auf. Nach und nach wird einiges an gemeinsamen oder persönlichen Problemen aufgedeckt.

Zwischendurch etwas langatmige Beschreibungen der Segeltechnik und auch den "Anhang" nach dem eigentlichen Schluss hätte ich nicht gebraucht, ansonsten aber sehr gut erzählt.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.07.2020

Geldgierige Geschwister

Das Nest
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Dieses Buch über die Probleme einer privilegierten weißen US-amerikanischen oberen Mittelschicht las sich für mich größtenteils surreal, was durch die gegenwärtigen Umstände (BLM und Corona), die die USA ...

Dieses Buch über die Probleme einer privilegierten weißen US-amerikanischen oberen Mittelschicht las sich für mich größtenteils surreal, was durch die gegenwärtigen Umstände (BLM und Corona), die die USA und die Welt in Atem halten, noch verstärkt wurde. Tatsächlich kann man das Buch vielleicht auch als Abbild der gesellschaftlichen Parallelwelten in den USA sehen.

Bei allen vier Geschwistern schwankte ich zwischen Sympathie und (häufiger) Antipathie. Alle sind auf ihre Art unselbständig, leben finanziell auf Kosten anderer und warten auf das große Erbe. Eine Umkehrung des amerikanischen Traums? Das ganze Leben scheint sich hier nur um Geld zu drehen.

Ist es nun eine Satire oder nicht? Manchmal klang da schon satirisches an, aber die meiste Zeit habe ich es als nicht-satirisch gelesen.

Durch die vier ganz unterschiedlichen Geschwister ziemlich abwechslungsreich. Las sich gut und unterhaltsam – scheint halt nur aus einer ganz anderen Zeit/Realität zu stammen.

Veröffentlicht am 03.01.2020

Toller Rahmen für etwas langatmige Geschichte

Die Ewigkeit in einem Glas
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Das neue Buch der englischen Autorin Jess Kidd wartet mit einem durchweg skurrilen Personal am Schauplatz viktorianisches London auf. Leider gerät die eigentliche Geschichte dabei etwas ins Hintertreffen.

Die ...

Das neue Buch der englischen Autorin Jess Kidd wartet mit einem durchweg skurrilen Personal am Schauplatz viktorianisches London auf. Leider gerät die eigentliche Geschichte dabei etwas ins Hintertreffen.

Die Charaktere und die Atmosphäre des Buches haben mir gut gefallen. Jede der auftauchenden Personen ist skurril, manchmal spleenig, hin und wieder auch übersinnlich - oder aber tot. Dieses phantasievolle Personal fügt sich gut in die düstere Beschreibung Londons Mitte des 19. Jahrhunderts ein. All das fand ich sehr stimmig.
Leider kam die eigentliche Geschichte, die eine Mischung aus Krimi und Übersinnlichem ist, da nicht mithalten. Die Ermittlungen von Privatdetektivin Bridie waren für mich etwas langatmig und hin und wieder schwierig nachzuvollziehen, am Ende wenig überraschend.

"Der Freund der Toten" - das Debüt der Autorin - hat mich viel mehr in seinen Bann gezogen als "Die Ewigkeit in einem Glas".

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Veröffentlicht am 08.10.2019

Eigentlich eine tolle Geschichte – mit Einschränkungen

Wenn Martha tanzt
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Zu 90% habe ich mich von "Wenn Martha tanzt" gut und intelligent unterhalten gefühlt. Ein Jahrhundert Geschichte auf das Leben einer Frau, einer Familie komprimiert. Zusammen mit den Schlagworten Bauhaus ...

Zu 90% habe ich mich von "Wenn Martha tanzt" gut und intelligent unterhalten gefühlt. Ein Jahrhundert Geschichte auf das Leben einer Frau, einer Familie komprimiert. Zusammen mit den Schlagworten Bauhaus Weimar, etwas Magie, Pommern, New York ergibt sich eine abwechslungsreiche Geschichte, die ich meist toll erzählt fand.
Es gab im Buch aber auch immer wieder Stellen, die haarscharf an der Grenze zum Kitsch, zur Schwülstigkeit kratzen. Und dann das Ende, das es leider extrem ins Negative abgleiten lies! Es wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf, die aber teilweise einfach nur abstrus waren.
Der Autor Tom Saller ist in seinem Debüt leider immer wieder übers Ziel hinaus geschossen, was den eigentlich positiven Eindruck des Buches trübt.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Unterhaltsam und kurzweilig

Nenn mich einfach Superheld
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Die Geschichte rund um Ich-Erzähler Marek ist für mich nicht der stärkste Roman von Alina Bronsky. Die Geschichte hat wie bei der Autorin üblich einige absurde und lustige Momente - Mareks Entwicklung ...

Die Geschichte rund um Ich-Erzähler Marek ist für mich nicht der stärkste Roman von Alina Bronsky. Die Geschichte hat wie bei der Autorin üblich einige absurde und lustige Momente - Mareks Entwicklung war für mich aber nicht immer logisch nachvollziehbar und blieb dann auch etwas unvollendet.
Deutlich weniger Osteuropa-Bezug als bei den meisten Romanen von Alina Bronsky.

Trotzdem: interessante, schräge Charaktere und insgesamt unterhaltsam und kurzweilig, ab und an auch etwas tiefgründig.