Cover-Bild All Your Kisses
Band 1 der Reihe "A Thousand Boy Kisses"
(128)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 29.05.2020
  • ISBN: 9783736311916
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Tillie Cole

All Your Kisses

Silvia Gleißner (Übersetzer)

Ein Kuss hält nur für einen Moment. 1000 Küsse halten für die Ewigkeit

Als Rune Kristiansen nach Blossom Grove, Georgia, zurückkehrt, hat er nur eins im Sinn: herausfinden, warum Poppy ihn von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben verbannt hat. Und das, obwohl sie ihm versprochen hatte, bis in alle Ewigkeit auf ihn zu warten. Zwei Jahre lang hat Poppys Schweigen Rune jeden Tag aufs Neue das Herz gebrochen, doch als er ihr nach all der Zeit das erste Mal wieder gegenüber tritt, weiß er augenblicklich, dass der schlimmste Schmerz ihnen erst noch bevorsteht.

"Herzzerreißend, atemberaubend, unvergesslich und unglaublich schön!" AESTAS BOOK BLOG

Dieser Roman ist bereits als E-Book unter dem Titel "A Thousand Boy Kisses" erschienen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2021

Habe besseres erwartet

0

Das Buch hat sich zwar geloht aber trotzdem, war ich etwas enttäuscht. A Wish For Us fand ich im Gegensatz viellll besser.



es hatte kein Happy-End

Das Buch hat sich zwar geloht aber trotzdem, war ich etwas enttäuscht. A Wish For Us fand ich im Gegensatz viellll besser.



es hatte kein Happy-End

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2020

Rezension zu ,,All your Kisses" von Tillie Cole

0

•Rezension•
All Your Kisses von
Tillie Cole

Handlung:

Als Rune Kristiansen nach Blossom Grove zurückkehrt, hat er nur eins im Sinn. Herausfinden, was mit Poppy passiert ist. Herausfinden, warum das Mädchen, ...

•Rezension•
All Your Kisses von
Tillie Cole

Handlung:

Als Rune Kristiansen nach Blossom Grove zurückkehrt, hat er nur eins im Sinn. Herausfinden, was mit Poppy passiert ist. Herausfinden, warum das Mädchen, das ein Teil seiner Seele ist und das ihm einst versprochen hat, bis in alle Ewigkeit auf ihn zu warten, ihn ohne ein Wort der Erklärung aus ihrem Leben verbannt hat. Zwei Jahre lang hat Poppys Stille Runes Herz jeden Tag aufs Neue gebrochen, doch als er ihr nach all der Zeit das erste Mal wieder gegenübertritt, weiß er augenblicklich, dass der schlimmste Schmerz ihnen erst noch bevorsteht.

Meine Meinung:

Ich habe tatsächlich noch nie so viel über eine Rezension nachgedacht und bin immer noch mehr als zwiegespalten. Dies war mein erstes Buch der Autorin und der Schreibstil von ihr war wirklich klasse. Ich bin sehr schnell und flüssig durch die Seiten gekommen und fand vor allem die Kapitel-Überschriften sehr schön gewählt. Von den ersten 100 Seiten des Buches war ich begeistert, wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und wollte ab da, dem Buch schon fünf Sterne geben. Nach einiger Zeit wurde mir jedoch vieles zu Klischeehaft und ging in meinen Augen auch viel zu schnell. Die Liebesgeschichte der beiden war wirklich schön aber etwas später in meinen Augen einfach zu kitschig und zu viel. Die Thematik, die in dieser Geschichte ebenfalls behandelt wird ist sehr tiefgründig aber schrecklich zu gleich und hat mich definitiv oft mitfühlen und mitleiden lassen. Auch wenn die Mitte des Buches für mich zu langatmig war und wenig passiert ist, hat mich das Ende wieder sehr berührt. Den Epilog fand ich jedoch wieder überhaupt nicht gut gewählt und diesen hätte man gekonnt weglassen können. Ich möchte natürlich nicht Spoilern, aber diejenigen, die das Buch gelesen, wissen bestimmt was ich meine. Wie ihr lesen könnt, hatte ich mit dieser Geschichte einige Höhen und Tiefen... möchte aus diesem Grund aber unbedingt noch „A Wish for Us“ lesen, um mir unabhängig von den beiden, auch zu diesem Buch eine Meinung bilden kann, denn die Resonanzen waren bisher sehr positiv ☺️

3,5/5⭐️

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.07.2020

bittersüße Liebesgeschichte mit Luft nach oben

0

„Ich werde dir eintausend Küsse geben, Poppymin. Alle. Keiner wird dich jemals küssen außer mir.“
(Rune zu Poppy in All your kisses)

Worum geht’s?

Als Kind zieht Rune mit seinen Eltern aus Norwegen ...

„Ich werde dir eintausend Küsse geben, Poppymin. Alle. Keiner wird dich jemals küssen außer mir.“
(Rune zu Poppy in All your kisses)

Worum geht’s?

Als Kind zieht Rune mit seinen Eltern aus Norwegen nach Georgia und trifft hierbei auf seine neue Nachbarin Poppy. Sofort freunden sich die beiden an und sind seitdem unzertrennlich. Was mit „Beste Freunde, für immer und unendlich“ beginnt, mündet irgendwann in Liebe. Doch dann reißen Runes Eltern Jahre später die Teenager auseinander, als Runes Vater nach Norwegen versetzt wird. Dass ihre Liebe über die Distanz Bestand haben wird, daran zweifeln Rune und Poppy nicht. Bis Poppy plötzlich den Kontakt abbricht und wie vom Erdboden verschwunden ist. Als Rune zwei Jahre später nach Georgia zurückkehrt, möchte er wissen, wieso Poppy ihn aus ihrem Leben gestrichen hat. Doch die Wahrheit wird wehtun, verdammt wehtun. Und sie wird alles für immer verändern.

All your kisses ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist in schwarz gehalten und zeigt eine Farbstaubexplosion in verschiedenen Rot- und Rosatönen. Es ist relativ nichtssagend, aber dennoch sehr ansprechend gestaltet und passt zudem zu dem anderen im Verlag von der Autorin erschienen Buch, welches mit diesem jedoch nicht zusammenhängt. Die Erzählweise des Buches ist linear, es gibt jedoch immer wieder ausgewiesene Zeitsprünge. Nach deinem Prolog in der Kindheit der Protagonisten spielt das Buch hauptsächlich in der Gegenwart, deckt aber auch eine kurze Zeitspanne vor Runes Umzug nach Norwegen ab. Die Erzählperspektive erfolgt in der Ich-Form, wechselnd durch Rune und Poppy. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, sprachlich für Jugendliche und (junge) Erwachsene angemessen.

Mein Fazit

Kaum ein Buch wurde mir so oft empfohlen wie „A thousand boy kisses“ – der englische Originaltitel von diesem Buch. Ich mache mir meist nicht viel aus Empfehlungen, aber in diesem Fall wollte ich unbedingt wissen, ob das Buch dem Hype gerecht wird. Herzzerreißend, wunderschön, zerstörerisch, eine Gefühlsexplosion? Ich habe so viel gehört, wirklich. Und am Ende muss ich sagen: Vieles stimmt, aber erhofft hätte ich mir doch etwas mehr. Aber von Anfang an…

Sie sind Kinder, als sie aufeinandertreffen. Rune ist frisch nach Amerika gezogen, Poppy das kleine quirlige Mädchen, was nebenan wohnt. Und ganz schnell werden beide Freunde, wie es bei Kindern nun einmal so ist. Unzertrennlich, voller Abenteuer ist ihr Leben und sie haben stets den anderen an der Seite. Als einige Jahre später Poppys Oma stirbt, gibt sie ihrer Enkelin eine Lebensaufgabe: Ein Einmachglas, was Poppy mit 1000 Papierherzen füllen soll, auf denen sie ihre atemberaubenden Küsse notiert, um später ihren Enkeln davon zu berichten. Recht schnell ist klar: Es gibt nur einen Jungen, der ihr den Atem rauben kann. Und so beginnt aus der Freundschaft eine Liebe zu werden. Doch als Teenager werden Poppy und Rune auseinandergerissen, als Runes Familie nach Norwegen zurückzieht. Nur für einige bestimmte Zeit, heißt es. Sie werden Kontakt halten, sagen sie. Bis Poppy spurlos verschwindet, abtaucht, auf keine Nachrichten mehr reagiert. Und Runes Herz in tausend Stücke zerfällt, bis nur noch ein dunkler Fleck übrig bleibt. Als er zwei Jahre später endlich zurückkehrt, möchte er Antworten von Poppy. Von seiner Poppy, die er nie aufgehört hat zu lieben, die ihn aber so bitter verraten hat, dass er nur noch ei wütender junger Mann ist. Wieso hat Poppy die Liebe ihres Lebens aufgegeben? Die Wahrheit kann manchmal schmerzhafter sein als alles, was man sich vorstellen kann. Das muss Rune schon bald feststellen…

Ein Glas, 1000 Jungsküsse, ein Leben voller Erinnerungen, zwei Kinder und ihre unendliche Liebe zueinander. Stoff, aus dem Zuckerwatteromane gemacht sind. Aber nein. All your kisses ist kein leichtes Buch. Es ist kein Buch, welches man an einem sonnigen Tag am Strand lesen mag oder als Weggefährte im Zug aufschlagen möchte. So ging es mir zumindest. Nein, All your kisses ist schwere Kost, kein 0815-Jugendbuch mit süßer Handlung und Standarddramen. Es ist ein Buch, bei dem man nach etwa 1/3 bereits das Gefühl hat, zu wissen, wie es endet. Man hofft, man bangt, man ist wütend, man verzweifelt, man leidet – aber man kann nichts tun. Nichts, außer weiterzulesen und Stück für Stück sein Herz an Rune und Poppy, ihre unschuldige Liebe und ihr unfaires Schicksal zu verlieren.

Grob geteilt geht es bei All your kisses um zwei Lebensphasen – das Leben vor dem Umzug und das Leben zwei Jahre später nach dem Umzug. Ist der Teil vor dem Umzug einfach nur unglaublich niedlich, begleitet Poppy und Rune auf ihrem Weg und durch ihre Abenteuer, zeigt wie aus kindlicher Verliebtheit eine feste große Liebe wird, so wird der Teil nach Runes Rückkehr dunkel und schwerfällig. Die Gegenwart als Hauptteil des Buches ist der Kern der Geschichte. Und der schlägt in die Magengrube, mit voller Wucht. Durch dieses unschuldige Intro, die Idee mit den 1000 Jungsküssen, die kindliche Naivität, die jugendliche Selbstverständlichkeit und die nie in Frage stehende Verbindung Rune – Poppy startet der Leser ruhig und befriedigt in die Geschichte. Es tut weh, als man erfährt, dass Rune gehen muss, man fühlt seinen Schmerz und Poppys Verzweiflung. Als er zurückkehrt, zwei Jahre später, ist daher die Freude groß, aber von kurzer Dauer. Poppy hat den Kontakt bereits nach kurzer Zeit abgebrochen – sie hat sogar das Örtchen verlassen und ist gerade erst frisch zurückgekehrt – und man möchte verstehen, wieso. Denn offenkundig sind da noch uneingeschränkt alle Gefühle vorhanden. Doch die letzten zwei Jahre haben beide verändert. Ich hatte anfangs befürchtet, dass hier jetzt eine recht normale Fassung ala „“ich bin fremdgegangen“ kommt, aber so ist es nicht. Die Wahrheit ist brutaler, gnadenloser und zugleich unauffälliger als alles andere. Und ab diesen Moment wandelt sich in der Geschichte definitiv alles. Ich wäre ein Narr, wenn ich erzählen würde, was es ist. Die Überraschung sollte jeder für sich selbst haben. Doch die Konsequenzen hiervon sind fatal. Doch zugleich bringt Poppys Geheimnis ein unglaubliches Potenzial mit sich, was diese Geschichte ein Stück weit besonders für mich macht. Denn beim Lesen erhält man immer wieder Einblicke in Poppys Gedanken, ihre Haltung und ihre Ängste. Und plötzlich fängt man selbst an, einige Sachen zu überdenken. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich in Zukunft sicher öfter denken werde „ist das jetzt relevant? Stell dir vor, du wärst Poppy, würdest du dich dann so verhalten wie jetzt?“ – All your kisses hat die Möglichkeit, den eigenen Blickwinkel zu verändern, eindeutig. Doch zugleich hat sich die Autorin eine schwere Bürde mit der Thematik auferlegt und der Umgang hiermit wird sicher nicht jedem gefallen. Ist er zu perfekt? Ist er zu überzogen? Ist er zu romantisch? Diese Antwort muss jeder für sich beantworten. Für mich wurde hier teilweise wirklich sehr dick aufgetragen und hin und wieder vielleicht auch etwas übertrieben, dass es schon wirklich arg kitschig und zu perfekt gewirkt hat. Ich bin anfällig für sowas und schalte dann schnell auf „echt jetzt?“ um, deswegen konnte mich nicht alles so erreichen, wie die Autorin es vielleicht gewollt hätte. Nichtsdestotrotz habe ich mitgelitten bis zum Schluss, gehofft und an Rune und Poppy geglaubt.

Ich würde auch gern sagen, dass das Buch überraschend ist, aber so sehr stimmt das nicht. Weiß man, worum es geht, ist eigentlich klar, was kommen wird. Doch bei diesem Buch geht es nicht um das Ziel, um das Finale, es geht um den Weg. Es geht um Erkenntnisse, Chancen, es geht um Verlust in verschiedenen Facetten (etwa von Unschuld, Familienmitgliedern, Hoffnungen) und es geht auch um Vergebung. Das Buch thematisiert auch bestimmte Aspekte, etwa geht es durch den Tod von Poppys Großmutter von Anfang an teilweise um die Frage „Leben nach dem Tod?“ und auch Runes charakterliche Entwicklung in Norwegen spielt eine sehr präsente Rolle. Denn durch das Entwurzeln und Wegreißen ist Rune im alten neuen Zuhause sehr unglücklich, was dazu führt, dass er hier eine Wandlung durchmacht, die hier zwar als Badboy betitelt wird, diese Bezeichnung das Ganz aber deutlich zu einfach macht. Rune ist nicht einfach jemand, der Lust darauf hatte, jetzt grimmig zu gucken und Leute von sich zu stoßen. Er ist verletzt, verzweifelt, rastlos und findet sich nicht ein in dieser Welt, die ihm fremd ist. Er vermisst seine Freunde und Poppy und greift so zu Maßnahmen, die ihn verdrängen lassen, wie es ihm geht. Manchmal schien es so, als hätten insbesondere die Erwachsenen den Ernst der Lage nicht verstanden und tun sein rebellisches Verhalten vor allem als Rache ab, auch wenn natürlich Trotz ein wenig mit hineinspielt. Generell war ich zeitweise vom fehlenden Verständnis sowohl Poppys als auch Runes Eltern irritiert. Es ist fast so, als wäre vor lauter Sorge um Poppy in der Geschichte Runes Schicksal etwas untergegangen und verharmlost mit „er hatte schon immer etwas Dunkles in seiner Seele“. Hier hätte man in meinen Augen mehr beleuchten müssen. Es wirkt einfach zu sehr so, als hätte man unbedingt Gegensätze kreieren wollen: Rune, der in den Schatten seiner Seele gefangen ist, und Poppy, die so glücklich, positiv und dankbar für alles ist, dass es phasenweise etwas krampfhaft wirkte. So als wolle die Autorin uns davon überzeugen, dass wirklich alles okay ist mit Poppy. Insgesamt finde ich Poppy auch so etwas oberflächlich ausgearbeitet. Eigentlich weiß ich bis jetzt zu wenig über sie, ich kenne nur ihr Schicksal und was sie daraus macht. Ich weiß über ihre Musikliebe, aber mehr irgendwie auch nicht. Auch in ihren Kapiteln erfahre ich viel zu wenig über sie, da ihre Gedanken oftmals von Rune handeln. Hinzu kommt, dass sowohl Rune als auch Poppy einen extremen Hang zu Wiederholungen haben. Ständig kommen die gleichen Phrasen, die gleichen Gedanken (oftmals zwar zumindest mit anderen Worten, aber im Kern identisch) und somit wurde ich das Gefühl nicht los, dass mir fast wie ein Mantra eingehämmert werden sollte, was beide denken und fühlen, ohne mir zu zeigen, was sie fühlen. Generell arbeitet das Buch zum Großteil mit Gedanken und Gefühlen, was es insgesamt recht handlungsarm macht. Das ist nicht zwingend schlimm, da für mich der Fokus ganz klar auf ebendiesen Gedanken und Gefühlen liegt, da sie der Schlüssel zur Geschichte sind. Sie sind vielseitig ausgestaltet und vor allem Rune liefert hier eine grandiose Vorstellung. Seine innere Zerrissenheit, seine Verzweiflung, seine unbändige Wut – als das ist so roh und greifbar, dass es mir teilweise wirklich wehtat. Mit Rune habe ich in diesem Buch wirklich viel gelitten – mit den anderen teilweise leider nur bedingt.

Die anderen. Damit meine ich natürlich die Nebencharaktere. Es gibt hier vor allem im familiären Umfeld einige Leute sowie eine Hand voll Freunde aus der Schule. Tatsächlich muss ich sagen, dass eigentlich alle Nebencharaktere ultimativ austauschbar waren und es so auch öfter dazu kam, dass ich sie durcheinandergebracht habe. Vor allem die Familien von Rune und Poppy waren doch recht blass, wobei sie durch das Schicksal am meisten gebeutelt sind. Die Autorin konzentriert sich so sehr auf Rune und Poppy, dass ich das Gefühl hatte, sie hat vergessen, dass da noch mehr Leute deutlich unter dem Ganzen leiden. Für eine rundere Geschichte hätte man hier die familiären Beziehungen sicher mehr beleuchten können und für mich sogar müssen. Denn so ergreifend die Geschichte ist, gelitten habe ich nur mit Rune und bedauerlicherweise vor allem auch mit Runes Vater, der so sehr versucht, seinen Sohn zurückzugewinnen. Doch Poppys Eltern? Von denen ist leider nicht wirklich etwas hängen geblieben.

Als verbindendes Element, so gesehen als roter Faden, zieht sich die Idee mit den 1000 Jungsküssen durch das Buch. Es ist eine süße und wie ich finde innovative Idee. Sie wirkt vielleicht etwas kindlich, aber der Hintergrundgedanken ist toll. Sobald man vor allem aber versteht, welche tiefere Bedeutung „die 1000 Küsse für die Unendlichkeit“ haben, wird einem schwer ums Herz. Wie etwas so Schönes so traurig und so bedeutend sein kann, das zeigt die Autorin hier sehr gut. Vor allem, da die 1000 Küsse für das Buchende noch eine ganz andere Note hinzufügen. Das Ende des Buches ist hier sowieso ein gewisser Knackpunkt. Es ist vielleicht nicht unbedingt das Ende, was man sich wünscht. Aber es ist ein Ende, was die Geschichte verdient. Das klingt hart, aber es ist die bittere Wahrheit. Das Ende hat mir zugesagt, es hat für mich gepasst und es war für mich okay in dieser Form. Ich war definitiv gebrochen an dieser Stelle und traurig. Und dann kam der Epilog und alles war dahin. Wieso war das so? Der Epilog war komisch, denn er greift eine Thematik auf, die bereits öfter im Buch vorkam und somit sinnlogisch ist – zugleich aber mit 2-3 Sätzen verrät, dass es dieses Mal anders ist. Und die Erkenntnis, wieso, ist traurig. Nur das Problem? Wieso passiert das gerade jetzt?! Ich musste den Epilog 2-3x lesen und hatte immer noch keine klare Antwort, was passiert ist. Das hat mich massiv gefrustet. Erst nach kurzer Recherche im Internet bin ich auf ein Interview der Autorin gestoßen, wo sie erklärt, was passiert ist – und wieso sie im Grunde genommen die Erklärung rausgenommen hat. Kann man mögen, kann man aber auch nicht mögen. Was bleibt, ist nun ein offenes Ende, wo man sich selbst fragen kann: Was ist mit Rune passiert? Und je nachdem, wie man Rune eingeschätzt hat, kann man hier definitiv einige Erklärungen finden. Es ist also ein Stück weit ein geschlossenes Ende mit offener Erklärung.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich froh bin, dieses Buch gelesen zu haben. Ich habe einiges mitgenommen und auch wenn nicht alles meinen Geschmack getroffen hat, bewundere ich die Autorin für eine derart untypische Story. Ich kann verstehen, dass das Buch viele Leute emotional sehr mitnimmt und auch mich hat es phasenweise immer wieder ergriffen, aber es ist kein Buch, was ich als Jahreshighlight oder ähnliches sehen würde. Dafür fehlte hier und da einfach zu viel, insbesondere was die Charaktere und die Rahmenhandlung anging. Zeitweise braucht man starke Nerven, da hier ein steter Wandel zwischen tiefgründig-grausam und kitschig-unschuldig gefahren wird. Ein ohne Frage gutes Buch, was vielfältige Themen abdeckt, aber mit kleinen Stolpersteinchen meine volle Begeisterung nicht entfachen konnte. Bittersüße Liebesgeschichte, die im Kopf bleibt und bei vielen sicher auch im Herzen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2020

Eine wahnsinnig schöne und emotionale aber auch sehr traurige Liebesgeschichte

0

Darum geht's:
Rune und Poppy sind Nachbarn seit ihrer frühen Kindheit und unzertrennlich. Aus einer tiefen Freundschaft entwickelt sich eine Jugendliebe und als Rune zurück in seine Heimat Norwegen ziehen ...

Darum geht's:
Rune und Poppy sind Nachbarn seit ihrer frühen Kindheit und unzertrennlich. Aus einer tiefen Freundschaft entwickelt sich eine Jugendliebe und als Rune zurück in seine Heimat Norwegen ziehen muss zerbricht für beide eine ganze Welt. Als Poppie schließlich ohne Grund den Kontakt abbricht versteht Rune die Welt nicht mehr und als er schließlich nach zwei Jahren zurückkehrt und sie sich wiedersehen findet er heraus, warum sie ihn aus ihrem Leben verbannt hat...

Der Schreibstil:
Tillie Coles Schreibstil ist meiner Meinung nach einer der besten und schönsten, die ich je gelesen habe. Die bildhaften Beschreibungen sind fast schon poetisch und lassen einen selbst tief in das Geschehen eintauchen und mit den Protagonisten mitfühlen. Das Buch ist sehr angenehm und leicht zu lesen aber auf der anderen Seite auch wahnsinnig emotional geschrieben.

Meine Meinung:
Die Geschichte ist schon von Anfang an wahnsinnig emotional. Schon auf den ersten 100 Seiten gibt es einige sehr traurige Stellen, die mir das Herz zerrissen haben. Zu Anfang lernt man die Protagonisten in verschiedenen Altern kennen. Die Rückblicke aus der Kinderzeit und vom Kennenlernen sind total niedlich beschrieben und humorvoll. Im weiteren Verlauf der Geschichte und zunehmendem Alter der Charaktere gibt es einige weitere Wendungen, welche ich teilweise zwar geahnt habe, die aber dennoch nicht weniger emotional und einfach traurig waren.
Die Charaktere an sich haben mir alles in allem sehr gut gefallen. Besonders Poppie, als wahnsinnig liebevolles und lebensfrohes Mädchen hat es mir einfach total angetan. Sie und Rune haben extrem gut haarmoniert und wirkten sehr realistisch. Auch die positive Entwicklung, die Rune im Laufe der Geschichte und grade zum Ende hin bezüglich der Beziehung zu seinem Vater durchmacht, fand ich sehr interessant und emotional.
Die komplette Geschichte ist durchweg extrem emotional. Viele Ereignisse habe ich zwar im Vorhinein geahnt, jedoch durchweg gehofft, dass sich die Geschichte doch noch in eine andere Richtung entwickelt. Man fiebert die ganze Zeit mit den Charakteren mit, die Hoffnung schwindet immer mehr und wird durch tiefe Trauer ersetzt. Das Ende war traurig, aber trotz dessen wunderschön und besonders der Epilog hat mich noch einmal wahnsinnig überrascht, da ich das Ende so nicht erwartet habe. Einerseits wollte ich das Buch nicht zu Ende lesen, da ich einfach nicht wollte, dass es so endet, andererseits konnte ich aber auch einfach nicht aufhören zu lesen und musste das Buch an einem Stück durchlesen.
Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich trotz dessen ein wenig die Vorhersehbarkeit mancher Ereignisse und vielleicht, dass anfangs die kindlichen Dialoge zwar extrem niedlich geschrieben waren, dennoch nicht so realistisch und authentisch wirkten.

Fazit:
Alles in allem ist es ein wahnsinnig emotionales und trauriges Buch, welches sehr ernste Themen behandelt. Der Schreibstil der Autorin zieht einen tief in die Geschichte und lässt einen auch nach dem Lesen nicht mehr los. Ich könnte jedoch auch verstehen, wenn man solch eine traurige Geschichte nicht lesen möchte. Für Fans von emotionalen Geschichten jedoch ein absolutes Muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2024

"Verläuft nach Schema F"

0

Ich habe mich sooo unglaublich auf dieses Buch gefreut, weil eine Freundin, die Buchhändlerin und zig Leute im Internet von diesem Buch geschwärmt haben.

Bis Seite 140 hat mir das Buch auch sehr gut gefallen.
Ich ...

Ich habe mich sooo unglaublich auf dieses Buch gefreut, weil eine Freundin, die Buchhändlerin und zig Leute im Internet von diesem Buch geschwärmt haben.

Bis Seite 140 hat mir das Buch auch sehr gut gefallen.
Ich bin dank des locker-leichten Schreibstils von Tillie Cole nur so durch die Seiten geflogen und auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten war wunderschön und emotional.
Bis dahin: Alles perfekt und es sah so aus, als könnte es ein Highlight für mich werden.
Doch dann lässt Poppy auf Seite 140 inmitten eines Streits die erste (für mich einzige) Bombe platzen …

Nachdem die Bombe geplatzt ist, wusste ich genau, wie dieses Buch verlaufen würde.
Entsprechend habe ich drei Tage lang überlegt, ob ich mir die weiteren 260 Seiten überhaupt antun will …

Ich habe mir die weiteren 260 Seiten angetan und es ist alles eins zu eins so eingetreten wie ich es vermutet habe.
Es fällt mir schwer dieses Buch zu bewerten ohne zu spoilern, aber dieses eine Thema versaut mir Liebesromane einfach.
Ich weiß, es klingt hart, aber sobald man dieses Thema im Zusammenhang mit einer Liebesgeschichte in einem Buch zusammenbringt, läuft spätestens nach der Enthüllung des Themas, die gesamte Handlung inkl. des Epilogs nach Schema F ab.
Wenn ich gewusst hätte, dass dieses Thema in diesem Buch behandelt wird, hätte ich es niemals gelesen.
Glücklicherweise habe ich mir das Buch von einer Freundin ausgeliehen und habe nicht auch noch Geld dafür ausgegeben.

Es tut mir wirklich leid, weil ich durchaus verstehen kann, weshalb dieses Buch so gehypt wird, aber das Buch verläuft so wie jedes andere Buch, indem dieses Thema vorkommt …

Die drei Sterne bekommt das Buch von mir für die ersten 140 Seiten, die nahezu perfekt waren und den schönen Schreibstil von Tillie Cole.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere