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Veröffentlicht am 02.07.2020

Highlight! Dieses Buch verdient mehr Aufmerksamkeit!

Im Turm
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Rezensionsexemplar

INHALT

Das gewaltigste Bauwerk das jemals geschaffen wurde ist der Turm von Babel. Niemand weiß wo er endet, denn er ragt weit in die Wolken hinein und in seinem Inneren gibt es unzählige ...

Rezensionsexemplar

INHALT

Das gewaltigste Bauwerk das jemals geschaffen wurde ist der Turm von Babel. Niemand weiß wo er endet, denn er ragt weit in die Wolken hinein und in seinem Inneren gibt es unzählige Reiche, die unterschiedlicher und gefährlicher nicht sein könnten.
Thomas Senlin ist Schulleiter an einer Dorfschule und möchte gemeinsam mit seiner frisch angetrauten Frau ihre Hochzeitsreise im Turm verbringen. Doch dann verschwindet Marya spurlos und Senlin bleibt keine Wahl: wenn er sie wiederfinden will, muss er in den Turm…

Durch den Newsletter von Heyne bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Der Klappentext sowie das Cover haben mich sofort angesprochen und ich bin sehr glücklich gewesen, dass ich das Buch zugeschickt bekommen habe, denn das Lesen hat sich gelohnt! Herzlichen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt, die gleichzeitig auch drei verschiedene Stationen im Turm darstellen. Zunächst beginnt die Reise von Thomas Senlin und seiner Frau Marya. Die beiden scheinen auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen zu passen und doch haben sie sich verliebt und geheiratet. Senlin ist ein angesehener Schuldirektor, sehr gebildet, gepflegt und kontrolliert. Er geht keine Risiken ein und hat sich deshalb mit Hilfe eines „Allgemeinen Führers durch den Turm von Babel“ eingehend auf seine Hochzeitsreise vorbereitet. Das Ziel der beiden sind die Bäder, welche atemberaubend sein sollen.
Doch schon auf den ersten zwanzig Seiten geschieht das Unglück: auf dem Markt direkt vor dem Turm verschwindet Marya spurlos. Zwischen all den Ständen und Menschen kann Senlin sie nicht mehr finden. Nachdem er einige Zeit vor dem Turm gesucht hat, lernt er einen jungen Mann kennen, der ihm seine Hilfe anbietet. Doch schneller als Senlin liebt ist wird er bestohlen und steht völlig alleine da. Er weiß nur eines: Marya und er wollten zu den Bädern. Was, wenn seine Frau diesen Weg eingeschlagen hat um ihn zu finden? Also macht er sich auf den Weg zu den Bädern und damit beginnt das große Abenteuer.

„Der Turm von Babel wird manchmal auch der Abfluss der Menschheit genannt. Seine Größe, die Vielfalt seiner Ringreiche, seine mysteriösen und verschwenderischen Ausmaße üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf alle Besucher aus. Wir werden davon angezogen wie Wasser von einem Abfluss.“
Aus der Einleitung des Allgemeinen Führers durch den Turm von Babel (14. Auflage)

S.7

Der erste Teil „Das Untergeschoss und der Salon“ stellen den Protagonisten Thomas bereits auf eine harte Probe. Er muss nicht nur lernen, dass er niemandem vertrauen kann, sondern auch, dass man sich nicht immer auf geschriebenes Wort verlassen sollte. Denn sehr schnell wird ihm klar, dass der Allgemeine Führer durch den Turm von Babel nicht das widerspiegelt, was er innerhalb des Turms erlebt. Diese Tatsache wird nicht nur durch die Erlebnisse von Thomas deutlich, sondern auch durch die Kapitelanfänge, die mit einem Zitat aus dem Führer beginnen. Der Kontrast könnte nicht größer sein und das hat das Buch noch lesenswerter gemacht.
Über die Erlebnisse im Untergeschoss und vor allem im Salon möchte ich nicht mehr erzählen, denn das wären natürlich große Spoiler, die das Lesevergnügen schmälern würden. Ich muss jedoch sagen, dass diese ersten 133 Seiten mich in seinen Bann gezogen haben. Der Grundstein ist gelegt worden, denn ich habe das Buch kaum mehr aus der Hand legen wollen. Durch den ersten Teil hat man als Leser auch ein Gefühl für den Turm und seine Eigenheiten bekommen. Man weiß längst nicht alles und wird wohl auch nie alles darüber erfahren, doch all die Geheimnisse und korrupte Machenschaften machen klar, dass man im Turm keine Freunde findet. Man kann nur auf sich selbst zählen und das muss Thomas Senlin schmerzlich lernen.

„Es ist einfacher zu akzeptieren, was man geworden ist, als sich daran zu erinnern, wer man einmal war.“

S. 269

Die beiden Titel der folgenden Teile möchte ich aus Spoilergründen nicht nennen, kann jedoch mit meiner Lobeshymne nicht aufhören. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel. Man möchte wissen, wohin die Reise geht, was für Gefahren Senlin noch durchstehen muss und ob er sein Ziel erreichen wird. Die Wege, die er einschlagen muss sind unglaublich, erstaunlich, interessant und werden von Seite zu Seite waghalsiger. Der kontrollierte und gepflegte Schulleiter, der sich niemals unnötigem Risiko ausgesetzt hat, verschwindet nach und nach. Der Turm verändert Senlin und diese Entwicklung in seinem Charakter, welche sich durch das gesamte Buch zieht, ist einfach grandios. Man verfolgt Seite um Seite, wie er mehr über sein Leben, seine weiteren Schritte und sein Ziel, Marya wiederzufinden, nachdenkt und reflektiert. Er erkennt seine Fehler und Unzulänglichkeiten und wächst daran. Aus dem kontrollierten Mann wird schrittweise ein unabhängiger und teilweise auch waghalsiger Abenteurer, der sein Ziel niemals aus den Augen verliert und dafür alles tun würde. Senlin muss auf harte Weise lernen, wie man im Turm zurecht kommt und er erweist sich als äußerst erfinderisch, wenn es darum geht, voran zu kommen. Dabei hilft ihm natürlich sein Hintergrund als Schulleiter und allgemein sein Interesse daran, etwas zu lernen, immens. Gleichzeitig werden ab und an Sequenzen aus seinem Leben vor dem Turm erzählt, was vor allem die Beziehung zwischen ihm und Marya etwas deutlicher macht.

Auch wenn die junge Frau im Buch irgendwie eine zentrale Rolle spielt, so fühlt sie sich eher wie Nebel an, den man einfach nicht zu fassen bekommt. Sie ist wie ein Geist, dem man nachjagt und hinter jeder Ecke vermutet, um dann doch enttäuscht zu werden. Die Suche nach diesem wundersamen Wesen, das der gesamte Lebensinhalt von Senlin zu sein scheint ist wohl eines der größten Abenteuer, die ich je gelesen habe. Dieser Turm beherbergt so viele Geheimnisse, wundersame Wesen und unbekannte Technologien, dass meine Neugier komplett geweckt ist. Doch nicht nur diese gesamte Idee und Umsetzung hat mich vollends in seinen Bann gezogen, sondern auch die Art und Weise wie Bancroft schreibt. Er hat einen flüssigen Schreibstil, der förmlich an das Buch klebt. Man liest Seite um Seite ohne zu merken, dass man liest. Sofort tauchen Bilder im Kopf auf, denn Bancroft beschreibt den Turm und seine Bewohner auf so eindrückliche Weise, dass man nicht anders kann, als sich alles so detailreich wie nur möglich vorzustellen. Gleichzeitig sind so viele gute Gedanken in dieser Geschichte versteckt, dass ich gegen Ende noch etliche Zitate markiert habe. Diese Reise hat sich unglaublich gelohnt und ich bin froh, gemeinsam mit Tom Senlin ein Stück des Turmes von Babel erkundet zu haben.

„In den Momenten vor dem Sturz in den Tod wird der große Intellekt auf ein schweigendes Nichts reduziert. Der Geist ist nichts weiter als eine Tür ins Dunkel.“

S.347

FAZIT

Diese Fantasy-Reihe verdient so viel mehr Aufmerksamkeit. Josiah Bancroft hat mit „Im Turm“ einen actionreichen, spannenden und vor allem genial durchdachten Auftakt geliefert, der vor allem durch den Protagonisten Thomas Senlin besticht. Seine Charakterentwicklung und Reise durch Teile des Turms sind unglaublich unterhaltsam, wundersam und haben mich in Begeisterung versetzt. Die Art und Weise wie Bancroft erzählt ist genial und ich kann wirklich jedem, der gerne Fantasy liest, diese Geschichte nur ans Herz legen. Ich hoffe sehr, dass auch die weiteren Teile übersetzt werden, denn diese Geschichte muss einfach gelesen werden.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Klare Empfehlung von mir!

Someone New: Special Edition
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Inhalt

Um sich von ihren Eltern zu distanzieren und langsam auf eigene Beine zu kommen ist Micah für ihr Studium ausgezogen. Als sie auf ihren neuen Nachbarn trifft ist es ausgerechnet Julian, der einige ...

Inhalt

Um sich von ihren Eltern zu distanzieren und langsam auf eigene Beine zu kommen ist Micah für ihr Studium ausgezogen. Als sie auf ihren neuen Nachbarn trifft ist es ausgerechnet Julian, der einige Zeit vorher ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah ist es ein Bedürfnis sich zu entschuldigen, doch Julian hält sie auf Abstand und ist abweisend und kühl. Diese undurchdringliche Art fasziniert Micah allerdings sehr und sie möchte herausfinden, was hinter der Fassade von Julian steckt und je näher sie sich kennen lernen, desto klarer wird, dass Julian alle Menschen auf Abstand hält. Er hat ein Geheimnis, das die Sicht auf ihn für immer verändern würde, sollte jemand es lüften…


Ja, ich gebe es zu: der Hype hat mich dazu gebracht die Special Edition von Someone New zu kaufen. Ich habe lange überlegt und kurz bevor die Ausgabe ausverkauft war, habe ich sie bestellt. Ich mochte die Zeichnungen und war einfach unfassbar gespannt was für ein grandioses Buch Laura Kneidl da geschrieben hat. Denn genau das haben quasi alle Blogger / Instagrammer / Leser gesagt. Der Inhalt klang für mich wie jedes andere New Adult Buch und trotzdem musste es ja irgendeine wichtige Botschaft haben. Und so bin ich an das Buch gelangt und habe es dann direkt gelesen.

Für mich war schon nach knapp 50 Seiten klar, dass das Buch ein Wohlfühlbuch wird. Ich kannte den Schreibstil der Autorin schon, da ich bereits ihre „Elemente der Schattenwelt“ Trilogie und „Light & Darkness“ gelesen habe. Es war mir nichts Neues, dass Laura Kneidl mit Worten umgehen kann und in Someone New hat sie dies auch wieder mehr als deutlich gezeigt. Doch nicht nur an der Art und Weise wie Kneidl erzählt konnte ich erkennen, dass ich mich in dieser Geschichte wohl fühlen würde, sondern auch an den Charakteren, die Teil der Geschichte waren.

Allen voran Micah. Sie ist ein verwöhntes reiches Mädchen, das immer alles bekommen hat was sie wollte. Nichts ist ihr im Weg gestanden, denn ihre Eltern sind reich. Als sie beschließt nicht nach Yale zum studieren zu gehen, sondern an der Uni in ihrer Stadt, kaufen ihre Eltern ihr, trotz Vorbehalte wegen Yale, eine Wohnung. Sie zieht ein und ist die Unselbständigkeit in Person. Sie weiß nicht wie man Wäsche wäscht, sie hat noch nie selbst auch nur ein Möbelstück aufgebaut und eigentlich ist ihr sowieso alles zu viel. Man könnte jetzt meinen, dass ich Micah so gar nicht leiden kann, doch das stimmt nicht. Sie ist neugierig, aufgeschlossen und selbstbewusst. Sie lässt sich nicht so einfach unterbuttern und versucht auf die ein oder andere schräge Weise ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. In meinen Augen fügt sie sich sehr stark in die Rolle der „guten Tochter“, die sie eigentlich gar nicht sein möchte. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt Micah sich weiter. Sie merkt, dass sie nicht glücklich wird, wenn sie weiterhin das tut, was ihre Eltern verlangen und beginnt auszubrechen. Micah liebt es zu zeichnen, Comics und Graphic Novels zu lesen und ist noch dazu unfassbar talentiert. Anwältin zu sein steht ihr überhaupt nicht, doch um ihre Eltern glücklich zu machen beginnt sie das Jura Studium. Nur in einem hat sie sich durchgesetzt: sie wollte nicht nach Yale.
Natürlich hat es einen Hintergrund, wieso sie nicht in Erwägung gezogen hat nach Yale zu gehen: ihr Zwillingsbruder Adrian wurde von ihren Eltern rausgeschmissen, da er Homosexuell ist. Micah möchte ihn unbedingt finden, um den Streit zwischen ihm und ihren Eltern irgendwie bändigen zu können. Doch Adrian möchte nicht gefunden werden.
Zuerst dachte ich Micah würde sich niemals richtig für ihren Bruder einsetzen und immer klein bei geben, wenn es um ihre Eltern geht, doch auch da kann man im Laufe der Geschichte eine Entwicklung erkennen. Micah beginnt selbstständiger zu werden, sie wird erwachsen und versucht ihren Eltern den Kopf zu waschen. Ob das tatsächlich gelingt kann ich an dieser Stelle nicht sagen, da das ein Spoiler wäre.

Julian ist zunächst ein sehr geheimnisvoller Charakter, der manchmal verschlossen, kühl und wütend erscheint und mal unglaublich liebevoll, sorgsam und sensibel ist. Ich habe die Verbindung zwischen ihm und Micah, die sich wie ein zartes Pflänzchen durch die Erde gekämpft hat, deutlich gespürt. Ich mochte es, wie Laura Kneidl die Beziehung zwischen den beiden sich selbst entwickeln lies. Sie wurden langsam Freunde und gaben erst recht spät ihren wahren Gefühlen nach. Natürlich nicht ohne das gewisse Drama, das bei New Adult Büchern nicht fehlen darf, doch darüber konnte ich gut hinweg sehen. Julian scheint genau zu wissen was er will, doch der Weg dorthin ist schwer: er hat wenig Geld zur Verfügung und muss sich mit mehreren Jobs über Wasser halten. Durch einen Deal mit Micah hilft er ihr, endlich Ordnung in ihre Wohnung zu bringen und so kommen sich die beiden auch immer näher. Ich mochte seine Art und Weise, die manchmal hart und manchmal zärtlich war. Er schien immer recht genau zu wissen wie es Micah geht und was sie braucht. Manchmal jedoch wirkte er überfordert und verließ die Situation dann, um sich wieder in Distanziertheit zu üben. Dass ihn sein Geheimnis belastet war deutlich zu spüren aber auch, dass es unsäglich schwer für ihn ist, darüber zu reden. Es wird recht spät im Buch gelüftet und ist eigentlich der Grund weshalb das Buch 5 Sterne von mir bekommen hat. Die Thematik um die es geht ist unwahrscheinlich wichtig und sollte viel mehr Aufmerksamkeit bekommen. Man sollte lernen normal damit umzugehen, wie es in dieser Geschichte vorgelebt wird. Alles wirkt authentisch, echt und greifbar und es ist unglaublich traurig zu wissen, dass es im echten Leben eben nicht so abläuft. Dass Menschen so viel Hass für andere Menschen übrig haben.. Man sollte sich ein großes Beispiel an Micah und den anderen Charakteren nehmen und Menschen so akzeptieren wie sie sind. Mit allem was dazu gehört. Und genau das vermittelt mir dieses Buch.

Doch nicht nur die Protagonisten Micah und Julian haben mir sehr gut gefallen, sondern vor allem die beiden Mitbewohner von Julian: Auri und Cassie. Ihre Beziehung ist etwas ganz besonderes. Cassie ist eine sehr zierliche Frau, die es liebt zu Cosplayen und bei LARPs mitzumachen. Auri ist PoC, groß und muskulös, da er Football spielt aber eben dieses Hobby mit Cassie teilt: auch er liebt es sich zu verkleiden und bei LARPs dabei zu sein. Die beiden haben eine ganz eigene Dynamik, die in einem weiteren New Adult Roman von Laura Kneidl dann selbst zu Wort kommen werden. Daher möchte ich nicht viel mehr zu den beiden sagen. Sie bekommen ihre eigene Geschichte, die ich bestimmt auch unglaublich toll finden werde.

Es gibt auch noch die beste Freundin von Micah, die als Teenager Mutter geworden ist und die neue Freundin und Studienkollegin Aliza, die Muslima ist. Alles Themen, die recht sensibel sind und doch überall existieren. Für meinen Geschmack war das alles irgendwie zu viel des Guten. Ich habe verstanden, wieso Laura Kneidl das alles in ein Buch gepackt hat. Schließlich ist es auf der Welt ganz genau so. Es gibt homosexuelle Zwillingsbrüder, es gibt PoC die Football spielen und gerne Cosplayen, es gibt Muslimas die einen Foodblog haben und es gibt Teenie-Mütter. Aber der Fokus war in meinen Augen einfach nicht klar genug gesetzt. Als Leser war es für mich einfach etwas überladen und gleichzeitig ist die Frage in meinem Kopf aufgetaucht, die ich schon öfter über Twitter gelesen habe: ist Laura Kneidl als cis, weiße Deutsche diejenige, die diese Geschichten erzählen sollte? Sie hat mit Betroffenen gesprochen, was für sie spricht und doch kann sie das ja nicht nachfühlen. Nicht komplett jedenfalls. Allerdings hat sie eine unwahrscheinliche Reichweite. Sie kann solche sensible Themen publik machen und aufzeigen, wie man damit umgehen kann und soll. So bekommen diese Themen eine Plattform und werden vielleicht eher diskutiert, weil sie einfach gelesen werden. Und in meinen Augen hat sie jede Thematik wirklich toll dargestellt. Allerdings bin ich selbst, wie Laura Kneidl, eine deutsche, weiße cis Frau. Und ich bitte inständig darum, dass man mich auch auf Fehler hinweist, damit ich selbst lernen kann besser damit umzugehen und mich besser auszudrücken.

Fazit

Someone New hat eine unwahrscheinlich wichtige Botschaft. Die Geschichte ist einfühlsam, toll geschrieben, authentisch und kommt zur richtigen Zeit. Es ist wichtig sich mit solchen Themen auseinander zu setzen und zu erkennen, dass jeder Mensch wichtig ist, mit allem was zu diesem Menschen dazu gehört. Es spiel keine Rolle wie man aussieht, wie alt man ist oder welche Sexualität man hat. Das alles ist egal, denn Mensch ist Mensch und ich finde dieses Buch spiegelt diese Botschaft schön wider. Ich hoffe, dass sich viele an Micah und Julian ein Beispiel nehmen und kann das Buch wirklich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Ich liebe dieses Buch!

Schamlos
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Amina Bile, Sofia Srour und Nancy Herz sind norwegische Muslimas, Bloggerinnen und Feministinnen. Hin- und hergerissen zwischen den Erwartungen ihrer Familien und ihrem Leben ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Amina Bile, Sofia Srour und Nancy Herz sind norwegische Muslimas, Bloggerinnen und Feministinnen. Hin- und hergerissen zwischen den Erwartungen ihrer Familien und ihrem Leben in einem westlichen Land versuchen sie irgendwie ihren Platz zu finden. Die drei schreiben über negative soziale Kontrolle, teilen ihre Geschichten und die Geschichten von anderen jungen Muslimas, die Ähnliches erlebt haben. Sie versuchen einen Mittelweg zu finden zwischen ihrer persönlichen Freiheit und der Kultur ihrer Familien, die sie alle drei nicht verraten wollen. Doch eines steht im Zentrum des Buches: sie alle wollen frei und selbstbestimmt leben.


Als die Agentur Mainwunder „Schamlos“ das erste Mal gepostet hat war klar, dass ich bei dieser Aktion unbedingt dabei sein möchte. Nicht nur das Cover und die Aufmachung allgemein haben mich angesprochen, sondern vor allem der Inhalt. Drei Muslimas die erzählen wie es ist in einer westlichen Welt aufzuwachsen und dennoch an die Kultur der Familie gebunden zu sein. Sie berichten darüber wie negative soziale Kontrolle über sie als Frauen ausgeübt wird, wie schwer es ist sich davon frei zu machen und wie sie sich dem täglichen Kampf stellen.

Während des Lesens habe ich mir viele Gedanken gemacht. Darüber, dass ich als weiße Frau, die in einem christlichen Umfeld aufgewachsen ist, so viele Freiheiten genieße, die ich als selbstverständlich angenommen habe. Ich habe nie viel darüber nachgedacht, dass ich nur wenige Einschränkungen hatte. Ich durfte mit 16 bis null Uhr weg bleiben, ich durfte mit meinen Freundinnen ins Kino gehen, habe immer Bikinis getragen und hatte Dates mit Jungs. Die drei Autorinnen beschreiben ein ganz anderes Leben. Dates waren quasi komplett Tabu, Schwimmunterricht praktisch untersagt und ausgehen kaum möglich. Sie wurden nicht gezwungen irgendetwas zu tun oder nicht zu tun, doch sie hatten nicht all die Freiheiten, die ich für selbstverständlich hielt.

Den Drang, frei und selbstbestimmt zu sein, kam bei allen im Teenager-Alter und so haben sie sich immer und immer wieder dafür eingesetzt, dass die negative soziale Kontrolle zum Thema wird. Die Welt soll endlich die Augen auf machen und sich klar werden, was mit den Mädchen „getrieben“ wird. Es betrifft in diesem Beispiel vor allem Muslimas, da alle drei Autorinnen dieser Religion angehören bzw. angehört haben. Sie wurden in diese Kultur hineingeboren und haben sich mit den Gepflogenheiten abgefunden. Doch das sollte nicht so sein. Die Scham, die ihnen als junge Mädchen und auch als erwachsene Frauen eingetrichtert wurde, sollte nicht gang und gebe sein. Niemand sollte sich dafür schämen einem Geschlecht anzugehören. Jeder sollte die Freiheit haben sich so zu entwickeln und zu entfalten wie man es gerne möchte und nicht wie jemand anders es gerne hätte.


Auf eine ganz wunderbare Weise haben die drei Autorinnen jungen Frauen eine Stimme gegeben, die selbst noch zu viel Angst haben aufzustehen und dagegen anzukämpfen. Das Buch ist immer wieder in einer Art Dialog dargestellt, in dem die drei Frauen über ein bestimmtes Thema sprechen. Sei es Hidschab, einen Freund haben, Jungfräulichkeit, psychische Erkrankungen und Scham. Sie stellen ihre eigenen Erfahrungen vor und bringen ab und an Geschichten von jungen Frauen mit ein, die ihnen erzählt wurden. Es ist erschreckend gewesen, was manchen jungen Mädchen angetan wird. Nicht körperlich, sondern seelisch. Wie sehr ihnen ein schlechtes Gewissen eingeredet wird, wie sehr ihre Schuld an irgendetwas direkt auf die gesamte Familie übertragen wird. Die „Unversehrtheit“, die „Reinheit“ einer jungen Frau ist wichtig für die ganze Familie, um die Ehre aufrecht zu erhalten. Sollte die Reinheit eines Mädchens nicht mehr gewährleistet sein hat sie nicht nur Schande über sich selbst gebracht, sondern auch über die Familie.
Nach einer solchen Erzählung von einem jungen Mädchen ist mir das Herz gebrochen. Ich konnte es nicht fassen. Natürlich geschieht das nicht in allen Familien. Doch es reicht, dass es in einer einzigen Familie so passiert ist. Kein Mädchen, keine Frau, sollte sich eine solche Schuld aufladen.
Wir sollten nicht als „rein“ gelten und unser „Wert“ sollte nicht an einem intakten Jungfernhäutchen (das eigentlich gar kein Häutchen, sondern eine Schleimhautfalte ist und anhand derer kein Arzt erkennen kann wer noch Jungfrau ist und wer nicht) gemessen werden. Niemand soll für uns entscheiden, wann wir bereit sind unsere Sexualität zu erforschen. Niemand soll uns sagen, dass es etwas schändliches ist, wenn wir uns mit Sex auseinander setzen, bevor wir verheiratet sind. Es geht darum selbst zu entscheiden. Eine Wahl zu haben. Ohne jemanden, der mit erhobenem Zeigefinger über uns schwebt.


Doch es geht nicht nur um Selbstbestimmung, sondern auch um Gleichberechtigung. In der Kultur, in der die drei Autorinnen aufgewachsen sind, gibt es so gravierende Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen. Die Jungs dürfen ausgehen, Freundinnen haben und überhaupt genießen sie viel mehr Freiheiten. Mädchen sollen sittsam zu Hause bleiben, ihren Körper verhüllen und versuchen die „Triebe der Männer“ nicht anzustacheln. Dass das alles nicht gerecht ist, bringen die drei Frauen in „Schamlos“ auf den Punkt. Allerdings rufen sie nicht dazu auf Männern und Jungs Hass entgegen zu bringen, sondern gemeinsam den Kampf gegen negative soziale Kontrolle anzugehen. Wir müssen zusammen aufstehen. Es soll um Gleichberechtigung gehen. Egal ob Mann, Frau, Transgender oder Non-Binary. Wir sind alle gleich und sollten alle für die gleichen Rechte kämpfen.

Fazit

Dieses Buch öffnet Augen und macht Mut. Es zeigt, dass es in der scheinbar so aufgeklärten westlichen Welt noch so vieles zu tun gibt. Es öffnet Augen für Ungerechtigkeiten und zeigt, dass man kämpfen muss. Dass man den Mut haben muss aufzustehen und zu kämpfen. Für Frauen, für Rechte, für Gleichberechtigung. Frauen sollen frei sein können das zu tun was sie wollen, das tragen zu können was sie wollen, sich zu schminken oder nicht, sich hinzusetzen wie sie wollen und freie Entscheidungen treffen zu können. Niemand hat das Recht sich einzumischen und dieses Buch soll zeigen, dass wir Frauen, gemeinsam mit den Männern, dafür kämpfen sollten Selbstbestimmter zu werden. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen! Schaut es euch an und werdet schamlos!

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Veröffentlicht am 24.05.2020

So wichtig!

Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Reni Eddo-Lodge beschäftigt sich in ihrem Buch mit der Frage, was es bedeutet, in einer Welt, in der Weißsein als die selbstverständliche Norm gilt, nicht weiß zu sein. Sie ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Reni Eddo-Lodge beschäftigt sich in ihrem Buch mit der Frage, was es bedeutet, in einer Welt, in der Weißsein als die selbstverständliche Norm gilt, nicht weiß zu sein. Sie spürt den historischen Wurzeln der Vorurteile nach und zeigt deutlich auf, dass die Ungleichbehandlung Weißer und Nicht-Weißer unseren Systemen seit Generationen eingeschrieben ist. Egal ob es um Politik oder Popkultur geht: diskriminierende Tendenzen werden nicht nur von offenen Rassisten, sondern auch von vermeintlich toleranten Menschen praktiziert. Um den strukturellen Rassismus zu erkennen und zu bekämpfen müssen darum People of Color und Weiße gleichermaßen aktiv werden. Dies versucht die Autorin auf eindrückliche Weise in ihrem Buch herauszustellen.


Als ich das Buch bei Anna von inkofbooks gesehen habe, war mein Interesse geweckt. Zufällig habe ich das E-Book dann bei Netgalley gesehen und es angefragt. Kurze Zeit später war das Sachbuch auf meinem Kindle und ich habe begonnen es zu lesen. Das Buch hat mich sehr aufgewühlt, mich zum Nachdenken gebracht und irgendwie auch mein Herz gebrochen. Ich möchte vorab anmerken, dass ich trotz der Lektüre des Buches noch sehr viel zu lernen habe. Wenn ich irgendetwas falsch/missverständlich ausdrücke dann tut mir das unendlich Leid. Ich versuche sehr an mir selbst zu arbeiten, um meinen eigenen Rassismus abzubauen aber ich stehe erst am Anfang und es gibt unwahrscheinlich viel zu tun. Also bitte korrigiert mich, helft mir, besser zu werden und meinen Blick zu öffnen.

Der Titel des Buches begründet sich auf einem Text, den die Autorin veröffentlich hat und der auch in diesem Buch abgedruckt ist. Sie hatte es letztlich satt ständigen Diskussionen ausgesetzt zu sein und doch hat gerade dieser Text, ihre Begründung, weshalb sie nicht mehr mit Weißen über das Thema Hautfarbe sprechen möchte, sie dazu gebracht noch viel mehr über Hautfarbe zu sprechen. Ihre Intention war es nie, aufzuhören über Hautfarbe zu reden, doch sie war es Leid immer dieselben ziellosen Diskussionen zu führen.

„Ich werde nie aufhören, über Hautfarbe zu sprechen. Jede Stimme, die sich gegen Rassismus erhebt, kratzt an seiner Macht. Wir können es uns nicht leisten zu schweigen. Dieses Buch ist ein Versuch zu sprechen.“
(Vorwort, Pos. 156/5531)

Im ersten Kapitel geht die Autorin auf die britische Geschichte ein. Sie beleuchtet, wie Sklaverei und Rassismus seinen Einzug hielt und wie sich dieser strukturelle Rassismus bis heute auswirkt. Sie beleuchtet jedes Detail, zeigt auf wie ignorant mit People of Color (PoC) umgegangen wird. Wie sehr alles miteinander verwoben ist und wie fest sich der Rassismus in der Bevölkerung festgesetzt hat. Man kann die Beispiele aus Großbritannien vielleicht nicht wie eine Schablone auf Deutschland auflegen, doch im Prinzip ist in unserem Lan genau dasselbe passiert. Wenn wir Weiße nicht an uns arbeiten die Macht, die uns als Weißen zuteil wird, dafür einzusetzen Vorurteile, Diskriminierungen, Ungleichbehandlungen von PoC abzubauen, dann wird der strukturelle Rassismus niemals aufhören. Wir müssen lernen zu erkennen, dass wir allein durch unsere Hautfarbe privilegiert sind und diese Ungerechtigkeit endlich abgeschafft werden muss. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass alle gleich behandelt werden. Wir müssen Diskriminierungen und Ungleichbehandlungen ansprechen und Lösungen finden. Uns annähern und nicht weiter entfernen. Die Macht, die uns letztlich allein wegen unserer Hautfarbe gegeben wird, muss für Gleichberechtigung eingesetzt werden. Nicht für Ausgrenzung.

Die Autorin zeigt auf, dass Rassismus nicht einfach aufgetaucht ist, sie macht klar, dass er nichts gesondertes ist, das für sich alleine steht. Mit deutlichen Worten spricht sie aus, dass der Rassismus längst Teil des Systems ist. Überall steckt er in unseren Systemen. Es ist praktisch unmöglich sich ihm zu entziehen, da er in uns steckt und selbstverständlich geworden ist. Der Rassismus ist in unserer Gesellschaft verankert und dies gilt es zu ändern.

„Doch ein Blick in unsere Geschichte zeigt, dass Rassismus nicht aus dem Nichts entsteht, sondern dass er vielmehr in der britischen Gesellschaft verankert ist. Er steckt im Kern unserer staatlichen Strukturen. Er ist nichts Externes. Er ist Teil des Systems.“
(Kapitel 1 – Geschichte(n), Pos. 1295/5531)

Ein sehr wichtiges und aufschlussreiches Kapitel für mich als weiße Frau war Kapitel 3: „Was ist White Privilege?“. Hier wurde mir in aller Deutlichkeit offenbart wie blind ich in so vielen Dingen war und wie sehr mein Weiß-Sein mich schützt, mir Vorteile verschafft und mein Leben in allen Bereichen erleichtert. Und das ganz ohne dass es mir klar war. Ich habe mir nie groß Gedanken über mein Weiß-Sein gemacht, schließlich gehört das zu mir und meinem Umfeld dazu. Meine Heimat ist praktisch Ur-Schwäbisch, ein alteingesessenes Dorf mit genau diesen Ansichten. Weltoffenheit? Sehr schwierig. Es wird nicht reflektiert, es wird einfach genommen, was man bekommt, ohne nachzudenken. So bin ich aufgewachsen. Jetzt verändert sich mein Blick. Ich möchte meine Augen nicht mehr verschließen. Ich will besser werden. Etwas verändern. Auch wenn es bisher kleine Schritte sind, so sind sie in die richtige Richtung. Reni Eddo-Lodge hilft mir dabei zu erkennen was falsch läuft und gibt mir Denkanstöße mich zu verändern. Ihre Art zu schreiben hat mich sehr beeindruckt, denn sie drückt ihre Gedanken und Gefühle präzise aus. Ich hatte eher das Gefühl ich würde einem Vortrag von ihr lauschen, anstatt ein Buch von ihr selbst zu lesen. Und gerade dieses Kapitel über all meine Privilegien, die eben nicht der gesamten Bevölkerung zukommt, hat mich endgültig wachgerüttelt.

„White Privilege ist die Tatsache, dass deine Hautfarbe, wenn du weiß bist, den Verlauf deines Lebens mit großer Sicherheit positiv beeinflussen wird. Und du wirst es wahrscheinlich nicht einmal bemerken.“
(Kapitel 3 – Was ist White Privilege?, Pos. 1827/5531)

Ein weiteres Kapitel, das ich (vor allem im Bezug auf die #WirLesenFrauen Challenge) interessant fand war „Die Feminismusfrage“. Es hat mir auch in diesem Bereich die Augen geöffnet und gezeigt, dass es auch in diesem Bereich noch so viel mehr zu lernen und zu tun gibt. Und Frauen, die sich für Feminismus einsetzen müssen sich gleichzeitig auf gegen Rassismus wenden. Es darf sich auf keinen Fall ausschließen. Es darf nicht heißen „Wir können nicht auch noch auf den Rassismus-Zug aufspringen“, denn sonst bringt der gesamte Kampf für Frauen nichts. Es muss für ALLE Frauen gelten und darf niemanden ausschließen.
Reni Eddo-Lodge bringt es auch in diesem Kapitel auf den Punkt: wir Weiße Frauen dürfen nicht ignorant unsere Bedürfnisse und den Kampf gegen Ungleichbehandlung von Weißen Frauen voran stellen. Es muss um alle Frauen gehen. Um jede Einzelne. Und deshalb müssen wir Hand in Hand mit PoC gehen. Wir müssen auch dafür kämpfen, dass Menschen die Frauen und PoC sind gleich behandelt werden.

Ich könnte jetzt noch so vieles aufzählen, das mich zum Nachdenken gebracht hat. Doch einiges vermag ich einfach nicht in Worte zu fassen. Ich denke für eine Weiße Frau bzw. für Weiße Menschen ist es nicht leicht dieses Buch zu lesen. Man erkennt sehr schnell wie tief man in den Rassismus verstrickt ist, obwohl man vielleicht längst etwas dagegen tun will. Man erkennt, was alles falsch läuft und wo noch so unglaublich viel getan werden muss. So viel Arbeit steht noch an und es ist unwahrscheinlich erschreckend, dass es scheint, als wolle die Gesellschaft diesen Kampf gar nicht. Wir leben in 2019 und der Kampf ist noch lange nicht ausgetragen. Aber ich möchte jetzt endlich etwas tun. Ich möchte an mir arbeiten, mein Denken und Handeln anpassen und verändern.

Fazit

Das Buch hat mich beeindruckt. Es hat mich wach gerüttelt und so viele Denkanstöße gegeben. Es war wirklich hart das Buch zu lesen, denn es hat mir meine eigenen Unzulänglichkeiten aufgezeigt. Es hat mir gezeigt, dass ich noch so viel zu lernen und zu tun habe, um meinem eigenen Rassismus die Stirn zu bieten. Ich nehme so Vieles als selbstverständlich an, ohne darüber nachzudenken, dass es PoC nicht so leicht haben. Ich möchte endlich etwas verändern und dieses Buch hilft dabei! Wenn du auch etwas ändern möchtest, dann empfehle ich dieses Buch in jedem Fall.

„Ich betrachte mich als Teil einer Bewegung, und ich glaube, wenn dich tief berührt, was du in diesem Buch liest, dann bist auch du Teil dieser Bewegung. Es geschieht genau jetzt.“
(Nachspiel, Pos. 4251/5531)

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Ein wahres Psychothriller Highlight!

The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum
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Inhalt

Eine Frau fährt mit ihrem neuen Freund Jake durch die Weiten Kanadas, um seine Eltern kennen zu lernen. Trotz der besonderen Verbindung, die die Protagonistin zwischen ihnen beiden spürt, überlegt ...

Inhalt

Eine Frau fährt mit ihrem neuen Freund Jake durch die Weiten Kanadas, um seine Eltern kennen zu lernen. Trotz der besonderen Verbindung, die die Protagonistin zwischen ihnen beiden spürt, überlegt sie, die Sache zu beenden. Je düsterer draußen die Welt wird, desto dunkler und unheimlicher werden auch die Gespräche und die Atmosphäre im Auto. Wieso lässt die Erzählerin ihren Freund nicht wissen, dass sie einen Stalker hat, der ihr große Angst macht? Wieso verschließt Jake sich ihr gegenüber so? Alles wird immer unbehaglicher und die Stimmung kippt, während das junge Paar unaufhaltsam in Richtung Katastrophe steuert…


Als die liebe Wilja auf ihrem YouTube Kanal Wilja von „The Ending“ erzählt hat, hat es mich sofort gepackt. Es hat mich unglaublich interessiert wie das Buch auf mich wirken würde. Werde ich auch eine solche Angst verspüren? Oder werde ich nicht verstehen, wieso sie das Buch so gefeiert hat? In meiner Rezension gehe ich näher darauf ein, wie mir die Geschichte gefallen hat.

Bereits der Start der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich fand die eigenwillige Art der Erzählerin sehr gut. Man wird direkt in die Geschichte hineingeworfen und lernt die Protagonistin eigentlich gar nicht richtig kennen. Sie bleibt ein Rätsel, welches noch durch unfassbar viele Gedankensprünge und wirre Aussagen unterstrichen wird. Sogar ihr Name bleibt komplett unbekannt. Eigentlich weiß man kaum etwas über sie, nur die Gedanken, die sie in Bezug auf Jake und ihren Stalker hat, sind sehr präsent. Sie spielt unterschiedliche Szenen in der Beziehung der beiden durch und überlegt, ob es klug wäre die Beziehung zu beenden oder nicht.
Je weiter man im Buch voran kommt, desto unwohler habe ich mich mit der Erzählerin gefühlt. Ihre Erzählung wird immer gruseliger, verrückter und beängstigender. Mein Herz hat begonnen wie wild zu schlagen und ich hatte wirklich keine Ahnung wieso ich plötzlich eine solche Angst verspüre. Die Atmosphäre ist einfach großartig aufgebaut worden und findet sozusagen auf der allerletzten Seite ihren Höhepunkt. Nicht davor und auch nicht danach. Die Spannung löst sich erst, wenn das Buch zugeklappt ist und man weiß, dass es nun zu Ende ist.

Ich kann nur schwer beschreiben was dieses Buch mit mir gemacht hat. Man bekommt wenig von den Charakteren mit, doch das spielt im Prinzip auch nur eine untergeordnete Rolle. Das Besondere an diesem Buch ist die Atmosphäre. Alles ist voller Spannung und der Gruselfaktor ist genial. Man hat absolut keine Ahnung weshalb man eine Gänsehaut hat, man weiß nicht, wieso man solche Angst verspürt und erst ganz am Ende wird klar worauf alles hinaus läuft.
Der Autor hat das Buch genial aufgebaut und ich kann wirklich nur meinen Hut vor ihm ziehen. Er hat diese besondere Art eine Geschichte zu erzählen und mich komplett in seinen Bann gezogen. Ich hatte während des Lesens selten solche Angst ohne wirklich zu wissen wovor. Normalerweise weiß man, was ein Mörder tut, worauf man sich einstellen kann und welches Grauen hinter der Tür lauern kann. Doch bei „The Ending“ ist das nicht so. Man weiß einfach nicht was passiert. Nichts ergibt so wirklich einen Sinn und alles ist verwirrend. Viele Szenen passen gar nicht zusammen und man wird von Seite zu Seite immer unsicherer, worum es eigentlich geht.
Gegen Ende hatte ich eine kleine Vermutung, die sich letztlich dann als Wahr herausgestellt hat. Das hat mir aber überhaupt nichts aus gemacht, denn der Weg, bis diese Vermutung bei mir an kam, war ein langer und genialer Weg.

Fazit

Mir hat die Geschichte wahnsinnig gut gefallen. Die Atmosphäre war unschlagbar gruselig. Der Autor hat eine Genialität an den Tag gelegt, die ich niemals hinter der Geschichte vermutet habe. Es war so unfassbar spannend, gruselig und absolut genial. Das Ende hat mich vollends begeistert und ich kann vor allem allen Thrillern Fans nur ans Herz legen einen Blick in dieses Buch zu werfen. Es ist absolut genial!

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